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Einsatz in Afghanistan (Ich verzweifle!!!)

Begonnen von lisa232, 15. April 2010, 19:32:54

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Janke

huhu

Lass dich nicht verrückt machen! Jeder muss seine erfahrungen selbst machen, klar ist der einsatz eine enorme herausforderung und belastung für die beziehung. Klar macht man sich gedanken, hat angst und und und...aber hör auf dir diese schlimmen berichte durch zu lesen, gerade jetzt sucht man immer nach negativen. lies dir wiedersehensberichte durch, les dir beiträge durch die von glücklichen beziehungen handeln!
Mein freund war letztes jahr auch 4 monate und muss dieses jahr wieder in november fliegen! Der abschied ist zwar das schlimmste aber man kann endlich rückwärts zählen was irgendwo wieder auch eine erleichterung ist. Mach dir positive gedanken, nimm dir ziele vor (ich hatte zb das ziel freunde gehabt) was weiß ich, fitness studio anmelden und trainieren, alte freunde/bekannte treffen dies und jenes machen...Unsere beziehung hat der einsatz total gefestigt, wir haben vor kurzem geheiratet und ich kann nur sagen das wirklich alles sehr gut läuft, klar streitigkeiten gibts immer, aber was ich dir damit sagen will, die frauen die sich trennen mussten, verlassen wurden sind ein bruchteil von den frauen die eine festere und glücklichere beziehungen weiterhin führen! Das negative wird halt nur mehr erzählt als das was positiv ist!

Mach dich nicht verrückt, lenk dich ab, bastel ein countdown, mach fotos und erzähl deinem freund in afghanistan was du so machst das es allen gut geht und und und...!! er braucht dich als rückhalt und sollte sich nicht noch sorgen drum machen ob du es schaffst und zu ihm hälst wenn er weg ist, denn das wirst du schaffen!

LG

lisa232

Aber in den Berichten der Frauen schienen auch beide gewollt zu haben... nur der Mann konnte danach scheinbar einfach nicht mehr...
Das macht mir gerade echt zu schaffen.

lisa232

Danke @ Janke, das hat mir sehr geholfen!

ulli76

Ja, so ein Einsatz ist eine Belastung für die Beziehung. Und jeder Einsatz verändert den Soldaten- den einen mehr, den anderen weniger. Ja, es gibt auch Beziehungen, die daran zerbrechen. Viele kriegen eine andere Sicht auf die Welt an sich.

ABER: Es gibt sehr viele Paare, die dadurch noch enger zusammen wachsen oder wo sich auch beziehungstechnisch nichts ändert. Und es ist nicht nur immer der Mann der die Beziehung beendet- es kommt gar nicht so selten vor, dass die Frau zu Hause mit der Trennung und den Sorgen nicht zurecht kommt.

Es kommt darauf an, wie ihr selber die Zeit des Einsatzes gestaltet. Und wirklich: Geh zum FBZ wenn die Veranstaltungen anbieten, frag dort nach, wie du Kontakt zu anderen Frauen des gleichen Verbandes bekommen kannst, damit ihr euch austauschen könnt. Sicher gibt es dort auch Partnerinnen, die schon mehrere Einsätze ihres Mannes überstanden haben und noch Tips geben können.

Versuch in den Foren nicht nur die schlechten Erfahrungen zu finden.
Hast du auch schon mal in unseren Frauen-Thread geschaut? Da gibt´s nämlich auch viele, die den Einsatz ihres Mannes schon überstanden haben oder deren Männer/Freunde auch gerade im Einsatz sind.

Übrigens: Dein Freund ist da zumindest medizinisch in besten Händen- meine Kollegin fliegt auch bald. Und die ist eine super Notärztin und hat einiges an Einsatzerfahrung.

Und: wenn du mal was nicht verstehst- frag uns ruhig- Soldaten neigen manchmal dazu sich in ihrer eigenen Sprache auszudrücken.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

lisa232

Er ist jetzt da. In Kunduz. Das einzige was er immer wieder sagt ist, wie schrecklich heiß es dort ist, wie sehr er mich liebt, wie sehr er mich vermisst. Und ich kann nichts machen. Ich kann ihm nicht helfen.

Gräfin

Doch, du kannst ihm helfen.
Du kannst zwar nichts gegen die Hitze tun...und auch nichts gegen sonstige Situationen dort.
Du kannst ihm aber Halt geben, ihm zeigen dass du für ihn da bist und dass ihr das gemeinsam schaffen könnt. Dass ihr euch nicht unterkriegen lasst. Schreib ihm Briefe und Emails. Erzähle von deinem Tag. Was hast du erlebt, was machen Haushalt/Tiere/Familie. Du kannst ihm auch sagen, wie sehr du ihn liebst und vermisst und das jemand fehlt. Aber jammer nicht rum, das ist für sie auch nicht schön. Wenn sie das Gefühl haben müssen, dass zu Hause gar nix mehr geht, dann wird der Einsatz schwerer...weil ihnen das ja dann auch noch auf der Seele liegt.
Das tut den Jungs auch gut, wenn sie wissen dass zu Hause alles in Ordnung ist.

Einer unserer User hatte da mal ein Beispiel gebracht. :) Ich hab den Beitrag jetzt leider nicht auf Anhieb gefunden, sonst hätt ich ihn rauskopiert. Er war im Einsatzland und unterdessen ist ihm zu Hause ein Teil der Bude abgebrannt. Seine Frau hatte ihm das ganz ruhig und mehr so nebenbei erzählt. So nach dem Motto: "Schatz, zu Hause ist alles in Ordnung, der Hund hat deine guten Schuhe angefressen und übrigens....der Heizungsraum ist abgebrannt, aber wir kriegen das schon hin."
...und letztlich holte er gar eine schwarze Nachthexe ins Team, die ebenso mächtig war wie der Feind aber von schönem Angesicht und gutem Herzen.

snake99

Außerdem ist es generell ein sehr schönes Gefühl, wenn man im Einsatz Post bekommt. Ein Zeichen dafür, dass man nicht zu Hause vergessen wurde ...
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

bayern bazi

Zitat von: Gräfin am 22. Juni 2010, 11:37:20
Einer unserer User hatte da mal ein Beispiel gebracht. :) Ich hab den Beitrag jetzt leider nicht auf Anhieb gefunden, sonst hätt ich ihn rauskopiert. Er war im Einsatzland und unterdessen ist ihm zu Hause ein Teil der Bude abgebrannt. Seine Frau hatte ihm das ganz ruhig und mehr so nebenbei erzählt. So nach dem Motto: "Schatz, zu Hause ist alles in Ordnung, der Hund hat deine guten Schuhe angefressen und übrigens....der Heizungsraum ist abgebrannt, aber wir kriegen das schon hin."

ich weiß wers war  ;D

schau mal im hühnerstall - 26.12.2008  :P :P

die suchfunktion ist dein freund  ::)

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

lisa232

Mir geht es im Moment richtig abgrundtief beschissen. Es sind erst 3 Tage rum
und ich hab keine Ahnung, wie ich noch ganze 4 Monate aushalten soll. Ich hab
ununterbrochen Herzschmerzen, kann mich zu nichts aufraffen, richtig depressiv.
Weiß nicht weiter :(

snake99

Lisa, sie scheinen sich da in etwas im negativen Sinne hinein zu steigern ... das bringt jedoch nichts, weder ihnen noch ihrem Freund ... versuchen sie locker zu bleiben, bevor sie in 2 Wochen womöglich einen Herzinfarkt bekommen :)

Haben sie ihrem Freund schon einen Brief geschrieben? Gedanken niederzuschreiben kann hilfreich sein ...
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

lisa232

Ja hab ich. Aber ich kann ja auch nicht immer wieder n neuen Brief schreiben jeden Tag, indem ich schreibe wie sehr er mir fehlt. Das sag ich ihm am Telefon ja auch schon jeden Tag.

ARMY STRONG

Vielleicht hilft ein kleiner Blick ueber den Zaun:
Bei uns (US Army) gehen die Soldaten 12 Monate in den Einsatz und die Familien sind hier in einem fremden Land, mit einer anderen Sprache, anderer Kultur und die muessen auch damit klarkommen.

Janke

ob es nun 12 monate, 1 monat oder 4 monate sind...ich glaube das ist egal...der mann ist im gefahrengebiet und man hat einfach angst ihn das letzte mal umarmt zu haben oder geküsst zu haben beim abschied!!!die einsatzlänge ist dabei voll uninteressant, und schon gar nicht als trost anzusehen, meiner meinung nach.

Die ersten 2 wochen sind nun mal so, das man in ein loch fällt, das ist doch auch ganz normal! Hatte ich auch gehabt und jeder andere auch der so etwas mit gemacht hat. hallo? schließlich ist der mann weg den man über alles liebt auf dieser welt, mit fühlen tut weil er von morgens bis abends arbeiten muss und das 7 tage die woche, angst davor hat das er verändert wieder kommt...manche scheinen da irgendwie gefühlskalt zu sein oder so aber mal ganz im ernst, sowas ist doch erlaubt traurig zu sein, verlustängste zu haben und zu weinen! Und ich finde es auch wichtig das der partner auch teilweise mit bekommt, das man ihn sehr sehr stark vermisst, das zeigt doch wie sehr man ihn liebt! Jammern ist natürlich ein andertes thema, aber ich glaube nicht das lisa hier jammert und ihren mann oder freund im einsatz die ohren voll heult...

Lass die trauer ruhig zu, es hilft beim verarbeiten, aber lass trotzdem noch die sonne ins zimmer herein. Lenke dich viel ab und du wirst schon sehen, sobald die ersten paar tage rum sind und du merkst das leben muss weiter gehen wird es dir bald leichter fallen, mit diesem gefühl der leere um zu gehen.

lisa232

Das können glaube ich sowieso nur Frauen nachvollziehen, die das selbst durchmachen oder durchgemacht haben.
Denn wie das ist und wie man sich fühlt, kann man weder beschreiben noch verstehen.

miguhamburg1

Liebe Lisa,

sicher können immer die nächsten Angehörigen derjenigen, die gerade im Einsatz sind, nachvollziehen, was es heißt, zu Hause zu bleiben, wenn ihre Liebsten in Gefahr sein können. Aber dass dies nur Frauen können, halte ich für sehr gewagt, denn es sind auch viele Frauen in den Einsätzen und da werden eine ganze Reihe Männer Ihre momentane Situation teilen, ob selbst Soldat oder Zivilist!!! Vielleicht kann Ulli als Betroffene ja hierzu auch was beitragen!

Dass einem die Aktivitäten des FBZ nicht immer gefallen, ist durchaus möglich, denn dort ist man für einen großen Bereich zuständig, und so ist es für Viele, die nicht an dem jeweiligen FBZ-Standort selbst stationiert sind, sicher schon anonymer. Aber an vielen Standorte/Kasernen gibt es FBS, und hier ist es oftmals sehr viel familiärer, denn dort kommen viele Angehörige der Kamerad/innen Ihres Freundes zusammen - und denen geht es, weil auch Angehörige von Fallschirmjägern, wie Ihnen. Versuchen Sie es dort doch einmal!

Ich selbst war bisher fünfmal im Einsatz und ich weiß von meiner Frau - aber eben auch von vielen Angehörigen, die ich in den FBZ und FBS aus meinen früheren Verantwortungsbereichen (bis Anfang dieses Jahres), dass diese Ängste immer dann übermächtig wurden, wenn man selbst "vergaß", sein eigenes Leben bewusst zu führen. Also aufmerksam an seinem eigenen Ausbildungs-/Berufsplatz zu arbeiten und in der Freizeit seinen normalen Beschäftigungen nachzugehen, also mit Freunden und der Familie Dinge unternehmen.

Und ich selbst weiß nun wirklich aus eigener Anschauung, wie schön es ist, wenn meine Frau, meine Töchter und meine Freunde mir schrieben/mailten, was sie so erlebt haben, was schön, nervig, anstrengend, blöd oder sonstwie war. Mir wurde dabei klar: Das Leben meiner Liebsten ging so ziemlich normal, mit seinem ganz normalen Alltags"wahnsinn". Ja natürlich, da passiert auch mal etwas, wo die Angehörigen ohne mich Wichtiges regeln mussten, aber da sie dies sonst auch taten, brauchten sie mich nicht dafür, sondern schrieben/erzählten mir dies. Und wenn wichtige Entscheidungen anstanden, die sie nicht allein treffen wollten: Prima, wieder ein Thema mehr, über das man sich austauschen kann!

Soll also heißen: Nehemn Sie weiter aktiv am Leben teil und hören Sie auf zu grübeln!