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Burn Out!? Zum Arzt!?

Begonnen von Gastw26, 24. Oktober 2011, 10:49:05

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Gastw26

Hallo

Ich weiß momentan nicht ob ich mit meinen Beschwerden zur SanStff gehen soll oder ob ich etwas überreagiere.
Es ist so das ich seit einiger Zeit nur noch unruhig bin, selbst im Urlaub nicht entspannen kann und mir alles einfach zu viel wird. Selbst in meiner Freizeit will ich einfach nur noch meine Ruhe haben und nix mehr unternehmen, selbst wenn meine Freunde zu mir kommen ist mir das schon zu viel. Ich reagiere auf alles und jeden sehr schnell extrem gereizt, und alles was Gefühle angeht geht bei mir auch den Bach runter und damit die Beziehung zu meinem Partner.
Ich muß dazu sagen das ich in keiner Einheit bin die irgendwie stressig wäre, eher im Gegenteil und im Einsatz war ich auch nicht. Ich gehe bloß dem normalen Dienst nach, muß 2-3 mal die Woche zum Bfd, mache drei mal die Woche abends Sport und helfe am WE bei kleineren arbeiten.
Erschwerend kommt jedoch wieder hinzu das mein Partner mich nicht ernst nimmt wenn ich ihm sage das es mir nicht gut geht, ich gestresst bin und einfach mal etwas Ruhe brauche und mein Vorgesetzter macht mir in bestimmten Dingen auch Stress und Vorwürfe wodurch ich mir dann auch wieder Stress mache.
Desweiteren hab ich Angst davor mit sowas zum Arzt zu gehen weil ich denke das die mich vielleicht zum Psychologen schicken wollen oder wegen Burn Out Dienstunfähig schreiben oder so.
Das war jetzt viel Text aber vielleicht kann mir jemand n Ratschlag geben...

Gastw26

Dazu muß ich noch sagen das ich dauerhaft müde bin, mich nach Dient wenn Zeit ist einfach nur noch hin legen und schlafen kann weil ich einfach platt bin wodurch dann natürlich auch alles weitere wie Haushalt etc vernachlässigt wird.... Ich bin einfach ståndig nur noch platt und ausgelaugt. Selbst im Urlaub.

miguhamburg1

Lieber Gast,

wenn Sie Soldat sind, haben Sie Anspruch auf unentgeltliche truppenärztliche Versorgung. Wenn Sie also gesundheitliche Beschwerden haben, dann ist der einzig richtige Weg zum Truppenarzt, denn als Soldat sind Sie zur Gesunderhaltung verpflichtet und haben alles Zumutbare zu tun, um Ihre Gesundheut wiederherzustellen. Wenn Ihr Truppenarzt also der Meinung ist, Ihren Zustand von einem Facharzt abklären zu wollen, wird er Sie in die entsprechenden Sanitätseinrichtungen überweisen. Ihr DV erfährt von Ihren gesundheitliche Beschwerden nur so viel, wie Sie selbst bekanntgeben.

Bevor jemand dienstunfähig geschrieben wird, muss allerdings etwas wesentlich Schwerwiegenderes vorliegen als das, was Sie uns hier schildern.

wolverine

Vielleicht hilft es auch einfach die Belastungen zu reduzieren?
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Gastw26

Ja, ich bin Soldatin... Die Belastungen zu reduzieren ist momentan jedoch leider nicht möglich sonst hätte ich das schon getan weil mir wie gesagt alles zu viel wird und über den Kopf wächst.

SkyKing

Moin

Ich würde sagen, einfach mal zum Truppenarzt, denn es gibt genügend Krankheitsbilder bei denen diese Symptome auftreten können und die haben nix mit Burn Out oder so zu tuen!

LG

Timid

Vielleicht kann es auch, unabhängig von bzw. ergänzend zu einem Besuch beim Arzt, helfen, mal mit dem zuständigen Militärseelsorger zu sprechen.
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StOPfr

Militärseelsorger ist natürlich immer gut, aber manchmal hilft es schon, überhaupt einmal mit anderen Menschen zu reden, - direkt und nicht nur im Internet. 
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Sasu

Ein Hallo an alle die sich mit dem Thema Burn Out beschäftigen!

Im Dez 2008 musste ich erschreckend feststellen, das es mich auch erwischt hatte. Erstmals will man es sich nicht eingestehen aber irgendwann bestellt man sich dann den Rettungsdienst wg eines Herzinfarktes und im KH stellten sie heraus es ist überhaupt nichts. Tja, dann weiß man wohl, so gehts nicht mehr weiter.
Ich habe dann mit "Ach und Krach" meine Ausbildung zur Rettungsassistentin fertig gemacht. Bin dann in meine Stammeinheit zurückgekehrt und erst mal noch fleißig arbeiten gewesen bis Dez 2010. Jetzt stellte ich fest es geht nichts mehr, Selbstmordgedanken, keine Lust zu nichts mehr. Nicht einmal zum Sport den ich für mein Leben gern mache. Das war die beste Einsicht zur Therapie,6 Wochen in Kassel halfen mir ein großes Stück weiter. Es war einfach genial... ich habe viel gelernt und mich mit vielen Polizisten unterhalten, denn bei der Polizei ist diese Krankheit schon viel anerkannter als bei der Bundeswehr. Nach meiner Rückkehr zur Einheit musste ich mit erschrecken feststellen, dass sich keiner für diese Krankheit interessiert, nicht einmal die Truppenärzte kennen sich aus :(. Sehr traurig. (Es gibt natürlich einige wenige die sich sehr bemühen einem das Leben zu erleichtern.) Da mein soziales Umfeld durch viele Umzüge sich in den letzten fünf Jahren nicht wirklich zum guten entwickelte, war ich froh das ich die Arbeit wieder hatte. Allerdings machen mir meine Vorgesetzten das Leben nicht leicht. Immer wieder wird mir aufs neue Vorgeworfen, warum bist du Auslandsuntauglich, warum gehst du nicht auf Lehrgänge, warum kannst du dies nicht, warum das nicht. Die Facharztbefunde und die entsprechenden BA 90/5er liegen vor aber das Leben in der Arbeit wird einem zur Hölle gemacht :(, weil man psychisch Krank ist. Das ist nicht fair und ich verstehe all diejenigen die es betrifft. In dieser Männerdomaine wird das nicht verstanden, es wird nicht verstanden schwach zu sein. Leider muss ich auch gerade hart Kämpfen um nicht die kleine Irre zu sein, wie jeder denkt. Nein, man ist nicht verrückt, nur einfach nicht mehr belastbar weil man sich zu viel BELASTET hat und zuviel aufgeladen hat. Damit klar zu kommen ist für den erkrankten sehr schwer und es bedeutet viel Mut zu haben zu seiner Krankheit zu stehen. Es ist schwer zwei Gänge zurückzuschalten wenn man sonst doch immer alles geschafft hat und jetzt die Arbeit nicht mehr anerkannt wird die man macht :(. Ich kann allen, die, die Sympthome eines Burn Out bemerken nur Raten: Vertraut euch einem Wehrpsychologen an und versucht eine Therapie zu bekommen und lasst euch danach einige Zeit aus dem Dienst nehmen um euch erst mal klar zu machen, die Krankheit ist da und sie ist heilbar, aber nicht von heute auf morgen.
Viel Glück

StOPfr

Ich danke dir für diesen Bericht. Er wird hoffentlich ein wichtiger Schritt für dich sein, dass du ihn hast schreiben können, dass du dich mit deinem "Schicksal* nicht abfindest, sondern aktiv wirst wo es möglich ist. Anderen kann er allein schon dadurch helfen dass sie ihr Leiden wiedererkennen und sehen, dass sie nicht allein sind.
Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht für den manchmal schwierigen Weg der Heilung und immer liebevolle und hilfreiche Menschen, die dich ein Stück weit oder einen ganz langen Weg begleiten.
Es kann dauern, aber du wirst sicher wieder gesund. Viel Glück!
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schlammtreiber

Ich schließe mich den guten Wünschen an. Gute und möglichst rasche Genesung!
Semper Communis
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Sasu

Vielen Dank euch beiden für die guten Wünsche.

Manchmal würde ich mir wünschen, dass auch die Vorgesetzten in meinem Umfeld so reagieren würden.
Es gibt sicherlich viele, die eine solche Krankheit ausnutzen um zuhause zu bleiben weil sie keine Lust zur
Arbeit haben. Ich denke aber, dass ein Vorgesetzter mit ein bisschen Menschenkenntnis erahnen kann ob es sich um einen "Drückeberger" handelt oder nicht. Leider geben sich viele auch gar keine Mühe sich einmal mit der Krankheit der Betroffenen auseinanderzusetzten, um vielleicht mal zu verstehen, warum jemand mit 33 Jahren plötzlich "heulend" vor seinem Vorgesetzten sitzt obwohl sie sich nur ganz normal unterhalten. Für den Betroffenen ist dies der Untergang, er zeigt sich schwach und das kann man sich in diesem Job nicht leisten :(, man kann es allerdings nicht weg zaubern von heute auf morgen :(, dass ist der schwierige Punkt.
Ich bin im Moment in der misslichen Lage, dass ich nicht weiß ob ich zuhause bleiben soll und erst mal mein Leben wieder in den Griff bekommen soll oder ob ich die Arbeit als InnDstFw weiter ausführen kann. Von wollen reden wir nicht, da ich meine Arbeit liebe und meine Untergebenen teilweise auch noch schützen muss vor der Führung weil die Stff einen sehr schlechten "Stand" hat, bei dem übergeordneten SanZ.  In diesem Verhältnis der Vorgesetzten, die einen immer und immer wieder an die eigenen Grenzen heranführen ist die Kameradschaft in der Stff gewachsen aber dennoch bin ich nunmal einfach nicht sooo belastbar wie immer. Wenn zu den zusätzlichen Kritiken, die Staffel läuft nicht, dass liegt wohl an deiner Führung, du hast was vergessen dafür solltest du ein Diszi bekommen (rechtfertigt ein VERGESSEN ein Diszi?) und unglücklicherweise kommt zu der ganzen Geschichte noch Liebeskummer mit ins Spiel, geht vermutlich alles schief, was schief gehen kann :(. Tja, was tun? Habt ihr einen Rat? Jeder Rät mir eine Pause einzulegen. Dies ist für mich sehr schwer, denn die Arbeit ist mein Leben.

miguhamburg1

Sie haben doch bereits sehr viel getan, das war mutig und vernünftig gleichzeitig. Sie erkennen um sich herum ein Umfeld, was Sie daran hindert, nachhaltig auf den Beinen zu bleiben. Sie sollten sich nicht ausschließlich über die Arbeit definieren, das allein ist zu wenig.

Ganz davon abgesehen: Sie müssen sich nicht alles bieten lassen! Wenn Sie sich durch das Verhalten anderer beschwert fühlen, haben auch Sie das Recht zur Beschwerde - und dabei müssen Sie weder auf Dienstgrad, noch Dienststellung Rücksicht nehmen. Sie können einen Versetzungsantrag stellen, um die Situation zu verbessern. Wichtig ist, dass Sie aus der Opferhaltung herauskommen!

StOPfr

#13
Zitat von: Sasu am 12. November 2011, 11:46:59
...und unglücklicherweise kommt zu der ganzen Geschichte noch Liebeskummer mit ins Spiel, geht vermutlich alles schief, was schief gehen kann :(. Tja, was tun? Habt ihr einen Rat? Jeder Rät mir eine Pause einzulegen. Dies ist für mich sehr schwer, denn die Arbeit ist mein Leben.
Es wundert mich nicht, dass die Erkrankung auch im privaten Umfeld "für Unruhe sorgt" und Liebeskummer nach sich zieht. Du bist sicher zurzeit gar nicht offen für andere Menschen in einer engen und intensiven Beziehung. Deine Erkrankung lässt das nicht zu. Daran muss sicher zuerst etwas geändert werden.
Arbeit ist wichtig und die Freude an der Arbeit, an guter, gern getaner Arbeit, ist sicher eine hohe Motivation für ein erfülltes Leben. Das Leben darf sich aber nicht so massiv auf die Arbeit stützen wie du es beschreibst.
Eine Pause kann hilfreich sein. Ob sie in deinem Fall richtig ist kann hier aus der Distanz - auch aus freundlicher Distanz - niemand sagen. Wenn jeder dazu rät, solltest du das fachlich beurteilen lassen und diesem Rat folgen.
Den zusätzlich ermutigenden Worten von miguhamburg1 schließe ich mich gerne an.
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Sasu

Zitat von: miguhamburg1 am 12. November 2011, 12:01:16
Sie haben doch bereits sehr viel getan, das war mutig und vernünftig gleichzeitig. Sie erkennen um sich herum ein Umfeld, was Sie daran hindert, nachhaltig auf den Beinen zu bleiben. Sie sollten sich nicht ausschließlich über die Arbeit definieren, das allein ist zu wenig.

Ganz davon abgesehen: Sie müssen sich nicht alles bieten lassen! Wenn Sie sich durch das Verhalten anderer beschwert fühlen, haben auch Sie das Recht zur Beschwerde - und dabei müssen Sie weder auf Dienstgrad, noch Dienststellung Rücksicht nehmen. Sie können einen Versetzungsantrag stellen, um die Situation zu verbessern. Wichtig ist, dass Sie aus der Opferhaltung herauskommen!

Umzug ist leider ausgeschlossen. Ich hab mir in einem Jahr einigermaßen ein soziales Umfeld aufgebaut, im Sportverein etc. jetzt schon wieder einen Neuanfang das schaffe ich nicht. Die Berge möchte ich auch nicht aufgeben da sie mir einen wichtigen Anteil zur Heilung geben, da ich sehr gerne dort unterwegs bin. (Leider finde ich nur nicht so wirklich die richtigen Leute, die sich da auskennen und mich mal mitnehmen zu schwierigeren Touren)
Beschwerde ist wohl die allerletzte Möglichkeit die ich in Angriff nehmen möchte. Ich glaube, dass eine Beschwerde auch keinen Erfolg hat, da dann wieder Aussage gegen Aussage steht. Die Krankheit sollte einfach viel ernster genommen werden bei der Bundeswehr. Bei dem Fußballer Robert Enke hat fast ganz Deutschland aufgeschreckt aber wenn es um den eigenen unterstellten Bereich geht dann hackt noch jeder drauf rum. Kaum verständlich aber wahr.

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