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Die Moral der Truppe

Begonnen von AlteZoepfe, 11. März 2013, 21:02:55

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Ist die Moral der Truppe gesunken?

Ja, deutlich
14 (51.9%)
Ja, ein wenig
8 (29.6%)
Nein
5 (18.5%)

Stimmen insgesamt: 27

miguhamburg1

Nun sieht die Situation, die Sie erleben, aber schon wesentlich anders aus. Jetzt liegt Ihr Schwerpunkt auf falsche/nachlässige/fehlerhaftem Führungsverhalten Ihrer Vorgesetzten (womit ja nur Ihr Chef oder Kommandeur, ggf. bezüglich des Innendienstes Ihr Spieß gemeint sein kann. Allerdings macht mich etwas stutzig, dass Sie selbst als Zugführer-Feldwebel (nach Ihrer Darstellung) von "Ihren Unteroffizieren" sprechen, die dann folglich wohl Gruppen-/Truppführer sein werden. Denn in diesen Funktionen gibt es keine Unteroffiziere mehr, sondern ebenfalls Feldwebel...

-NIC-

Zitat von: miguhamburg1 am 11. März 2013, 22:53:38Wir müssen zumindest versuchen, uns in die Gedankengänge dieser jungen Kameraden hineinzuversetzen, um sie als Vorgesetzte vom Richtigen zu überzeugen, sie also dort abzuholen, wo sie sind und sie mitzunehmen, wohin wir sie haben müssen als Soldaten.

Ich möchte jetzt nicht direkt etwas zu diesem Diskurs beitragen (Was ich höchstens zu sagen hätte wäre, dass er in der Tat müßig ist. Natürlich gibt es Faulenzer die versuchen mit dem minimum durchzukommen. Aber ebenso gibt es Engagierte die sich ins Zeug legen. Was daran wirklich bemäkelt werden könnte ist, dass die eine Gruppe unter der Anderen zu leiden hat. Im Sinne von "Wenn einer Mist baut, werden alle bestraft.")
Was ich eigentlich sagen wollte, gilt dem Satz den ich fett makiert habe. Also, miguhamburg1, ich finde das sehr malerisch ausgedrückt und diese emphatische Weise zu Denken kommt auch selten vor.
Wollte das einfach mal loswerden. Hoffe es stört euren Dialog nicht.  :)
<<Komplikationen traten auf - dauerten an - und wurden überwunden<<[/b]

Ralf

ZitatIm Übrigen - und da dürfen wir alle uns einschließen, haben sich unsere gesellschaftlichen, beruflichen und persönlichen Rahmenbedingungen in den letzten 20 Jahren deutlich verändert, was einen Vergleich mit "Früher" eben auch schnell wackeln lässt.
Ein wichtiger Satz, der im Zuge der Diskussion, die sich in klein-klein verzettelt, ist der o.a.
Junge Menschen haben heute ein ganz anderes Verständnis von Beruf, Leben, Freizeit. Fast an jeder Ecke liest man von "work-life-balance". Sogar Offizieranwärter stellen diese Frage im ACFüKrBw, was die Bw ihnen hier bieten kann.
Die Bw als Arbeitgeber darf sich dem nicht verschließen und muss sich mit ihrem Verständnis dem öffnen. Sonst fällt sie im Kampf um die klügsten Köpfe und geschicktesten Hände hinten runter.
Dass für viele ältere das als erst einmal als fremd anmutet, halte ich für nicht verwerflich, man muss sich jedoch auch der neuen Situation stellen, sich mit dem Denken seines "Nachwuchses" auseinandersetzen und versuche sich in die Lage hinein zu versetzen.
Tut man das nicht, kommt man schnell in eine Ecke des ewig gestrigen.
Ich will damit nicht sagen, dass mir als ältere Kamerad die neue Art zu Leben gefällt. Völlig wertneutral: man muss sie akzeptieren und dann versuchen daraus das Beste für den Auftrag herauzuholen.
Ja es ist seltsam, man wird da teilweise zum Entertainer um junge Soldaten zu motivieren während "früher" ein geblaffter Befehl ausreichte (tut er heute zwar auch noch, aber ich verliere die jungen Menschen schneller als früher). Gleichwohl kann ich auch heute meine Soldaten "mitnehmen", sie motivieren und zu guten Soldaten erziehen. Ich muss da nur anders rangehen.
Und hier muss (und hat bereits) auch der Arbeitgeber umgedacht. Eine TK Familie und Dinest vor 25 Jahren wäre ins Leere gegangen.
Neu heißt nicht immer schlechter, aber es heißt anders. Warum sich als Vorgesetzter dann nicht auf die neue Situation einstellen?

P.S.
Zur Überschrift: Diese polarisiert bereits, ist bewertend und lässt eine Diskussion auf der Sachebene nur schwerlich zu. Wer legt eine "Moral" fest? Was ist gut, was ist schlecht? Sind wir älteren Vorgesetzten das? Oder sind es die jungen Menschen? Ist es die Bevölkerung insgesamt?
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FrankP

Zitat von: Ralf am 12. März 2013, 06:32:28
Junge Menschen haben heute ein ganz anderes Verständnis von Beruf, Leben, Freizeit. Fast an jeder Ecke liest man von "work-life-balance". Sogar Offizieranwärter stellen diese Frage im ACFüKrBw, was die Bw ihnen hier bieten kann.
Die Bw als Arbeitgeber darf sich dem nicht verschließen und muss sich mit ihrem Verständnis dem öffnen. Sonst fällt sie im Kampf um die klügsten Köpfe und geschicktesten Hände hinten runter.
Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Was im Bereich Bundeswehr zu beobachten ist, spiegelt lediglich eine übergreifende gesellschaftliche Tendenz wider. Mit "Moral der Truppe" hat das allerdings wenig zu tun, mehr mit einer klaren eigenen Position zu dem, was jemand im Leben will. Und die qualifizierten jungen Leute wissen das heute meist ganz gut. Und sie wissen, dass sie die Demographie auf ihrer Seite haben. Der Faktor "Familienfreundlichkeit" ist meiner Meinung nach dabei der "Zentralschlüssel" zu einer erfolgreichen "Personalpolitik". Wenn's hier nicht weitergeht, sieht's duster aus...

Ein guter Übersichtsartikel zum Thema grad' von letzter Wochen findet sich übrigens hier:
http://www.zeit.de/2013/11/Generation-Y-Arbeitswelt

schlammtreiber

Ohh, es ist schon wieder alles schlechter als früher. Na, wer hätte das gedacht.
Dabei war doch früher schon alles schlechter und schlaffer als früher. Und davor auch. Vor 15 Jahren hat man mir erzählt, es sei alles Scheiße geworden und in den 80ern (Kalter Krieg) wäre alles viel besser und härter gewesen. Und in den 80ern durften sich die jungen Soldaten anhören, wie Scheiße doch alles geworden sei, verglichen mit 1956-1960 als der eigene Ausbilder noch jung war und dessen Ausbilder noch kriegsgediente Wehrmachtsveteranen. Obwohl die ihm damals natürlich erzählt haben, wie Kacke der Verein doch sei, verglichen mit ihrer Wehrmacht damals. Und die Wehrmachtsrekruten mussten sich anhören (kein Witz), wie verlottert der neue Wehrmachtshaufen doch sei, verglichen mit der professionellen Reichswehr. Und die kam natürlich seinerzeit nicht gut weg im Vergleich zur glorreichen Kaiserzeit. Obwohl auch damals z.B. 1890 die Rekruten gesagt bekamen, dass ihr Haufen von heute ja keine gescheite Armee mehr sei, verglichen mit den Helden, die "Siebzig-Einundsiebzig" mit dabei waren.
Und so weiter. Und so weiter.

Entspannt Euch, Leute. Wartet einfach 10-20 Jahre ab. Dann ist 2013 schon die gute alte Zeit, und dann war heute alles härter und besser und reiner als eben dann.  ;)
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AlteZoepfe

also liegt es an den alten, die nicht akzeptieren können das die juengeren mit einer anderen einstellung zum dienst nachziehen?

justice005

Ich glaube auch nicht, dass alles schlechter geworden ist. Allerdings ist es Teil des heutigen Denkens, dass jeder meint, in allen Bereichen mitreden zu müssen, ungeachtet dessen, ob man etwas davon versteht oder nicht. Es ist durchaus möglich, dass jemand in der Truppe "unten" Befehle "von oben" vielleicht nicht nachvollziehen kann oder sie schlecht findet. In diesem Fall emphielt es sich - bevor man pauschal Kritik übt - erstmal zu hinterfragen, was sich ggf. der Vorgesetzte dabei gedacht hat. Ich stimme miguhamburg vollumfänglich zu. In einer einzelnen Einheit hat man nicht den Blick über den Tellerrand und kann nicht seriös einschätzen, warum manche Befehle geben. Das heißt aber nicht, dass deswegen nur "scheiße von oben" fällt, wie es so nett formuliert wurde.

Ich stimme ebenfalls schlammtreiber zu, dass es dieses Problem schon immer gab.

Daher gab es auch schon im Jahre 1781 diese nette preußische Militärverordnung:

Bedenke Er stets und ueberall:

Dem Untergebenen geziemt es nicht, seinen eigenen beschraenkten Maßstab an die wohldurchdachten Anordnungen seines Vorgesetzten zu legen und sich in duenkelhaftem Uebermut ein Urteil über dieselben anzumaßen.



In unserer heutigen aufgeklärten Gesellschaft, in welcher jeder meint, bei allem mitreden und alles bewerten zu können, gilt dies um so mehr.


miguhamburg1

Lieber Schlammtreiber, Sie haben es schön auf den Punkt geracht, was ich dem Fragensteller aus eigenem Erleben einer über 30-jährigen Dienstzeit an Beispielen aufschrieb.

Lieber Fragensteller, ich glabe, dass es weniger darum geht, dass Sie (und andere Betroffene) die Einstellung vieler junger Kameraden nicht akzeptieren können. Vielmehr glaube ich, dass in den meisten Fällen eine differenzierte, sachliche Auseinandersetzung mit diesen Einstellungen und deren Umsetzung im Alltag fehlt. Mit anderen Worten: Oft bestehen Vorurteile anstelle einer begründeten eigenen Positionierung.

Nur am Rande: Auch ich - und vermutlich Sie - und meine Kameraden bereiteten unseren Ausbildern zu Beginn unserer Dienstzeit manches Unverständnis. Eben weil auch wir andere Vorstellungen von unserem Dasein und Leben hatten als viele von ihnen.

schlammtreiber

Zitat von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 10:23:34
Auch ich - und vermutlich Sie - und meine Kameraden bereiteten unseren Ausbildern zu Beginn unserer Dienstzeit manches Unverständnis.

Allerdings. Ich war wahrscheinlich einer der schrägsten und verkommensten Vögel, die meine Ausbilder jemals gerade biegen mussten  ;D
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Ralf

Zitat von: AlteZoepfe am 12. März 2013, 09:56:37
also liegt es an den alten, die nicht akzeptieren können das die juengeren mit einer anderen einstellung zum dienst nachziehen?
Dann hast du meinen Beitrag nicht verstanden, denn man kann da snicht auf einen Satz reduzieren, wenn man sich mit diesem Sachverhalt beschäftigt. Es sind eine Vielzahl von Faktoren, die eine Rolle spielen, sowohl bei den "Alten", wie auch bei den "Neuen".
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bayern bazi

was mir allerding auch auffällt das grundsätzliche fragen, die eine armee ausmachen, in frage gstellt werden ;)

nur mal ein paar beispiel ;) :

Befehl und gehorsam (diskusionen ob  und weshalb)
wochenenddienste
auslandseinsatz
heimatnähe - nicht versetzungswillig
24h am tag erreichbarkeit (mami schreibt ja hier schon um 20.00 wenn bubi sich nicht meldet in der aga)
is ja schon so das nichtmal mehr stuben und revierreinigen "standesgemäß" ist nd dementsprechend kontrolliert werden darf
ecc

haben wir hier ja jede woch x-anfragen im board

glaub für viele ist militär "nur" ein job
Mo-Fr
0700-1600

und da fehlt die grundeinstellung
im gefecht kann man ja auch nicht sagen - sorry ich muss jetzt mein kind  holen
wobei wir dann wiede bei der frage sind - ist die bundeswehr eine armee mit soldaten
oder nur eine ansammlung von verteidigungsbeamten

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

Ralf

Ich denk aber nicht, dass das ein Problem in den Einsätzen darstellt.
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Stefan1994

Zitat von: bayern bazi am 12. März 2013, 11:11:43
was mir allerding auch auffällt das grundsätzliche fragen, die eine armee ausmachen, in frage gstellt werden ;)

Wenn du so denkst, dann werden heute aber auch grundsätzliche Dinge, die das Arbeitsleben allgemein ausmachen infrage gestellt.
Z. B. Pünktlichkeit, Leistungsbereitschaft,etc.

Meine Meinung als Noch-Nicht-Soldat ist, wenn sich die zivile Wirtschaft erheblich verändert, muss sich auch das Militär wenigsten ein bisschen ändern.
 
Gruß,
    Stefan

bayern bazi

Zitat von: Stefan1994 am 12. März 2013, 12:37:51
Meine Meinung als Noch-Nicht-Soldat ist, wenn sich die zivile Wirtschaft erheblich verändert, muss sich auch das Militär wenigsten ein bisschen ändern.

etwas - aber nicht grundlegend

- und ein Soldat muss damit rechnen mit dem höchsten Gut das er hat für die FDGO  einzustehn - mit seinem Leben

und wenn er nicht lehrnt zu gehorchen / befehle auszuführen ist er einfach fehl am platz, weil es im Gefecht unter umständen sein - und das Leben seiner Kameraden gefährden kann

ZitatIch denk aber nicht, dass das ein Problem in den Einsätzen darstellt.   

auch da hab ich erlebt mir unterstellte Soldaten in der Betr. dienst lt dienstplan haben wollten und sich beschwert haben  weil sie sonntagvormmitag auschlafen wollten wie andere -

leider hat der TE fhr befohlen (im Rücksprache mit chef) das wenn die anderen vormittag frei haben die btr einrichtugn natürlcih geöffnet ist - die jungs wollen ja dann kaffeetrinken und gemütlich beinand sitzten wenn sie wach sind -  und nicht auf cem conti versauern

das sind alles so kleinigkeiten wo wir früher(TM) uns niemals getraut hätten nur zu fragen

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

Ralf

Zitat von: bayern bazi am 12. März 2013, 12:57:17...das sind alles so kleinigkeiten wo wir früher(TM) uns niemals getraut hätten nur zu fragen
Da hast du völlig recht, ich hab mich "damals" auch nicht getraut zu fragen, warum ich um 22.30 in Badeschlappen und Schlafanzug auf dem Gang Formaldienst machen muss, weil die Reviere nicht ausreichend gereinigt waren.

Gegen Fragen habe ich auch nichts einzuwenden, wenn es der äußere Rahmen zulässt, so wie in der von dir geschilderten Situation, das, bzw. die Erklärung bringt uns letztendlich auch weiter, manches Tun zu hinterfragen, selbst zu reflektieren, ob das so Sinn macht, was wir da angeordnet haben.

Aber ja, manchmal ist das störend und mir fehlt auch das Verständnis wie man ausgerechnet dies oder das hinterfragen kann.
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