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Die Moral der Truppe

Begonnen von AlteZoepfe, 11. März 2013, 21:02:55

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Ist die Moral der Truppe gesunken?

Ja, deutlich
14 (51.9%)
Ja, ein wenig
8 (29.6%)
Nein
5 (18.5%)

Stimmen insgesamt: 27

AlteZoepfe

Die Moral der Truppe verkommt. Was ist mit der Truppe den los. Wo sind wir hingekommen? Als erfahrener Feldwebeldienstgrad fällt mir seit längerem der zerfall der Moral auf. Wird die Innere Führung nicht mehr beachtet oder sogar nicht mehr angewannt? Was ist mit dem jungen Kameraden los, die sich vor Übungsplätzen, Sonderdiensten oder sogar Einsätzen drücken? Ich bitte euch, hier eure Erfahrung aufzuschreiben. Nennt Beispiele. Geht es euch genau so? oder bin ich ein Einzelgänger der alles zu genau nimmt. Es geht hier nicht um die Hosengummis, die über den Stieflschaft sitzen müssen. Es geht hier auch nicht darum ob der SMOG getragen werden darf oder nicht. Ich meine das es um etwas viel wichtigeres geht. Kamerdaschaft, Vertrauen und Leistung.

miguhamburg1

... und woher nehmen Sie Ihre Meinung?? Woher nehmen Sie die Behauptung, dass sich HEUTZUTAGE junge Kameraden vor allerlei drücken, obgleich sie ALLE FREIWILLIG Dienst tun und dabei im Gegensatz zu den GWDL-Zeiten allesamt gutes Geld verdienen?

Es geht hier nicht um "genau nehmen", wie Sie schreiben, sondern vielmehr um Ihre Pauschalisierungen, die, mit Verlaub, im Niveau nicht über die Höhe oder wahlweise Größe der Stammtischplatte nicht hinausgehen.

AlteZoepfe

Meine Aussage geltet nicht an alle junge Kameraden. Wir haben heutzutage noch genügend junges Potenzial. Trotzdem fällt es mir in der sogenannten "Schlammzone " vermehrt auf das der Wille nicht mehr da ist. Vielleicht liegt es auch daran das ich Jahre lang nur das gleiche gesehen habe. Vielleicht bin ich einseitig geworden. Aber vieleicht liegt es aber auch daran das die Einstellung zum dienst in der Truppe sich gewandelt hat. Denken Sie mal drüber nach. Wo sehen Sie jeden Tag junge spritzige, motivierte Soldaten, die ihr Handy auf der Stube lassen. Oder sich melden sobald diese den Auftrag ausgeführt haben.

AlteZoepfe

Ich möchte mit meinem Thema eine Diskussion über die "Neue Bundeswehr" anregen.

Firli



SanFw/RettAss

AlteZoepfe

Die Neue Bundeswehr ist die Armee ohne einen Grundwehrdienst. Eine Armee die als Konkurenz die freie Wirtschaft hat. Eine Armee die attraktiv sein muss um Personal zu bekommen und (das ist das wichtigste) zu halten.

Rollo83

Ich kann dem TE in vielen Punkten zu stimmen ohne das ganze zu pauschalisieren.
Möchte mich aber auch direkt aus der Disskusion wieder zurück ziehn.
Ich hab auch manchmal das Gefühl das vielleicht der ein oder andere Offizier im höheren Dienstgrad nicht unbedingt hautnah mit bekommt was so in den einzelnen Einheiten so ab geht. Können die Kameraden ja auch nicht. Ich hoffe es fühlt sich jetzt keiner hier angegriffen. Fakt ist das man als Feldwebel hautnah alles mit bekommt wie die "Scheisse" von oben kommt und man es nach "Unten" wie Gold weiter verkaufen soll.

Firli

Zu letzterem kann ich nur aus eigener Erfahrung aus dem Freundes- und Bekanntenkreis sprechen. Viele lehnen den Dienst in der Bundeswehr ab weil die Vereinbarkeit von Dienst und Familie nicht so machbar ist wie in einem 0815 Job.Durch die Reform wird das nicht einfacher. Fast niemand kann 100%ig sagen das er 10 Jahre an einem Standort bleibt. Der andere Punkt der genannt wurde ist er Einsatz im Ausland. Viele haben Anscheinend "Angst" vor dem längeren Aufenthalt fernab der Heimat. Was aber auch wieder mit dem ersten Punkt zusammenhängen kann.

Ich habe mich bewusst für die Bundeswehr entschieden.Auch in dem Wissen der oben genannten Problematik. Bin weiterhin der Überzeugung das nicht jeder Soldat solo/kinderlos/ohne Freunde ist. Es wird halt seltener von glücklichen Beziehungen mit Soldaten berichtet als von negativen Statistiken betreffs Trennung.


SanFw/RettAss

AlteZoepfe

zu Angst vor dem Auslandseinsatz: Liegt es dann daran das der Soldat heutzutage falsch beraten wird. Oder kommt er mit einer falschen Einstellung zum Dienst? Sagt niemand zu dem jungen Soldaten " Hey, Wache wird auch am Wochenende geschoben"? Das schlimme ist, dass man es nicht an einer Dienstgradgruppe festmachen kann. Vom kleinen Mannschaftssoldaten bis zum Offizier. Wir sitzen alle in einem Boot. Und sollten auch alle an einem Strang ziehen.

Firli

Im Gegenteil: Die Karriereberater weisen eindeutig darauf hin das man als SaZ in den Auslandseinsatz muss.

Wochenenddienst ist mittlerweile auch ausserhalb der Bundeswehr ja keine Seltenheit mehr.Kann mir nicht vorstellen dass das ein Kriterium ist.


SanFw/RettAss

AlteZoepfe

Aber woher kommt diese Angst? Das sich Soldaten krank melden wenn es auf den Übungsplatz geht ist ja keine Weltneuheit. Aber es waren noch nie so viele. Kompanien mit teilweise 40 Mann Tagesantrittstärke auf einem Übungsplatz. Was bleibt da als Schießende Abteilung übrig.

miguhamburg1

Ich halte weder von Pauschalisierungen, noch von der Frage insgesamt etwas. Das führt in jedem Fall zu überwiegend emotional geführten Auseinandersetzungen, weil kaum jemand wirklich Überblick über mehr als den eigenen Tätigkeitsbereich hat und sich sonst auf Erzählungen Dritter - oder noch schlimmer! - Darstelllungen in den Medien verlassen muss.

Ich gebe zu, dass ich gewiss oft beschriebenen "Schlammzone" entwachsen bin. Dennoch ist auch dies oft mit der Pauschalisierung verbunden, dass man nicht mehr wüsste, was an der Basis so alles geschieht. Aus eigener Erfahrung rate ich auch hier zur Differenzierung und Zurückhaltung, um letztlich der zugrundeliegenden Sachfrage gerecht zu werden.

Dem Fragensteller möchte ich zu bedenken geben, dass das Thema "Moral in der Truppe", seit Mitte/Ende der 1970er Jahre, seitdem ich meinen Dienst antrat, immer wieder vor dem Hintergrund der jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse diskutiert wurde. Zu der Zeit gab es beispielsweise Begleitbatterien in den Korpsartilleriebataillonen, die für die Bewachung der in US-Liegenschaften eingelagerten Atomsprengköpfe zuständig waren. Hier hinein wurden mit Masse mehrfach disziplina aruufällig gewordene Mannschaften versetzt. Die "NATO-Rallyes" in den Bundesbahnzügen samt "hingebungsvoller" Feldjägerbegleitung sind heute Geschichte - vergleichen kann man das nur noch mit Fanzügen bei Fußballspielen, die von Bundespolizisten begleitet werden. Der Anteil an Eigenmächtigen Abwesenheiten bis hin zur Fahnenflucht einschließlich intensiver Nachforschungen und Vorführungen durch Feldjäger. Oder einige Jahre vor meinem Dienstantritt die Haarnetze, die der damailie Verteidigungsminister Schmidt nur deshalb einführen musste, um die Unfallgefahren zu reduzieren.

Will sagen: Selbstverständlich gibt es heute Kameraden, deren Berufsmotivation (stark) zu wünschen lässt. Damit haben sich die Vorgesetzten zu allen Zeiten herumschlagen müssen, das nervt und das ist unnötig wie ein Kropf (bei Menschen). Aber daraus allgemein zu schließen, dass dies eine deutlich wahrzunehmende Tendenz oder gar Fakt ist, der die ganze Bundeswehr betrifft, bezweifel ich doch stark. Im Verhältnis zu den "wilden 70er und 80er Jahren" der Bundeswehr dürfte der Anteil solcher Erscheinungen tatsächlich deutlich niedriger liegen.

Im Übrigen - und da dürfen wir alle uns einschließen, haben sich unsere gesellschaftlichen, beruflichen und persönlichen Rahmenbedingungen in den letzten 20 Jahren deutlich verändert, was einen Vergleich mit "Früher" eben auch schnell wackeln lässt.

AlteZoepfe

Ich möchte Sie bitten dieses Thema weiter zu beobachten. Es ist auch für Sie interessant welche Beiträge Soldaten schreiben oder beschreiben. Jeder Mensch bildet sich seine Meinung selbst. Man sollte ihn bei der Meinungsfindung auch nicht beeinflussen. Aber es ist gerade für mich interessant(da ich nur auf mein Tätigkeitsfeldblicken kann), ob die Armee sich im Wandel befindet (wie schon mehrmals in ihrer dienstzeit) und wir uns an neue gegebenheiten anpassen müssen, oder ob es nur ein Eindruck von einer Einezlperson (mir) ist. Fakt ist : Die Schlammmzone mault schon immer. Aber so laut hat sie noch nie gemault.

miguhamburg1

Sie können ganz sicher sein, dass ich dieses Thema im Blick hatte und behalten werde. Wie gesagt, ich bin weit davon entfernt zu behaupten, alles wäre in Ordnung. Es liegt so Manches im Argen, allerdings sind dies keine Bestandteile der von Ihnen bezeichneten Moral, sondern vielmehr Vorgesetzte (übrigens aller Ebenen!), die sich ihrer Aufgaben und Verantwortungen nicht bewusst sind, sich permanent nach oben absichern, ihren Untergebenen keine Orientierung geben, missverständliche Befehle erteilen und bei Fehlverhalten ihrer Soldaten nicht einschreiten zum Beispiel. Auch dies hat verschiedene Gründe.

Ihrer Auffassung, die Meinungsfindung (-bildung) anderer nicht beeinflussen zu sollen, kann ich als Staatsbürger und Staatsbürger in Uniform allerdings nicht nachkommen. Für mich als militärischem Vorgesetzten ist dies zu tun sogar Pflicht, als Staatsbürger mein Teil der Verantwortung, zu einer für mich begründbaren guten Wahl zu kommen. Wer sich seine meinung nur selbst bildet, läuft Gefahr, nur in der eigenen Suppe zu kochen und sich nicht weiter zu entwickeln.

Ja, unsere Bundeswehr befindet sich gewiss - mal wieder - im Wandel, sogar in einem Wandel, wie es ihn so tiefgreifend noch nicht gab. Das hat in erster Linie finanzielle Gründe, in zweiter Hinsicht folgt diese Veränderung aber auch einem Wandel in unseren (europäischen) Gesellschaften, die ja unsere Armeen personell bestücken. Ja, junge Menschen im Alter von 18 bis 30, die heute im Beruf stehen, haben deutlich andere Wertvorstellungen, Ziele und Verhaltensweisen, als möglicherweise Sie, auf jeden Fall aber ich im selben Alter hatte. Das allerdings betrifft nicht nur die Bundeswehr allein, sondern alle Arbeitgeber (um es einmal so pauschal auszudrücken). Darin habe ich durch meine beiden Töchter, von denen eine ebenfalls Soldat ist, und deren beider Freunde nun wirklich unmittelbare Kenntnis. Hierauf haben wir Ältere, zumal als Vorgesetzte, uns einzustellen, damit auseinanderzusetzen und nicht zu erwarten, dass wir in Allem heute genauso vorgehen können, wie wir es aus unserer entsprechenden Zeit automatisch barufen können. Wir müssen zumindest versuchen, uns in die Gedankengänge dieser jungen Kameraden hineinzuversetzen, um sie als Vorgesetzte vom Richtigen zu überzeugen, sie also dort abzuholen, wo sie sind und sie mitzunehmen, wohin wir sie haben müssen als Soldaten.

AlteZoepfe

Ich stimme Ihnen zu ihren Punkten vollkommen zu. Leider sehe ich mich in meiner Position allein auf weiter Flur. Eingesetzt als Zugführe bekomme ich durch meine Vorgesetzte wenig Rückendeckung. Da kann man es den ganzen Tag versuche wie man will, aber es geht trotzdem nicht. Ich befehle meine Untergebenen mit Hirn, Herz und Humor. Klassisch nach dem Befehlsschema. Ich erziehe meine Unteroffizier dazu dieses Befehlsschema weiter anzuwenden. Hauptsache weit weg vom modernen Micromanagement. Schauen wir aber mal nach oben und zur Seite. Von oben bekomme ichBefehle die mit Befehlen wenig oder auch nichts zu tun haben. Ein bierdeckel ist eben kein Meldeblockzettel den man an einen Feldwebel weitergeben kann. Auch wennn ein Meldeblock daneben liegt. Mit "Machen Sie es schön und Bunt" ist heutzutage die 3 a gemeint? Zugführer lehnen sich zurück in ihren Bürostuhl und befehlen ihren Unteroffizieren " Du machst das Material und du führst das Personal". Ist das schon immer so gewesen. Es tut mir leid. Aber da kann ich mich nicht in die Gedankengänge von jungen Kameraden hineinversetzen. Eine Frage hätte ich noch an Sie: In welcher Position sitzen Sie?

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