Bedarf an Feldwebeln bei den Fallschirmjägern?

[thyyy]

Servus Leute,

also da ich ja noch ganz neu hier im Forum bin, erstmal kurz etwas zu meiner Person. Ich bin 22 Jahe alt, habe einen Realschulabschluss aus dem Jahre 2008 mit dem Schnitt 2,4 gemacht. Anschließend habe ich eine Ausbildung zum Finanzwirt beim Finanzamt (Beamter) gemacht, welche ich im August 2010 erfolgreich abgeschlossen habe und seit dem auch dort Arbeite. Nun habe ich im Laufe der Jahre festgestellt, dass der Beruf mich nicht zufrieden stellt. Ich habe in meinem Leben immer relativ Sport gemacht und demnach auch gemerkt, dass das Herumsitzen im Büro einfach nichts für mich ist und mich nicht auslastet. Zum Bund wollte ich schon immer (zumindest erstmal für den Wehrdienst), da aber zum Zeitpunkt meiner Ausbildung auch die Wehrpflicht abgeschafft wurde, kam das für mich nicht mehr infrage.

Nun wie gesagt habe ich vom Finanzamt mittlerweile die Schnauze voll - womit ich bestimmt nicht der Einzige bin  !

Ich habe nun vor mich bei der Bundeswehr als Feldwebel im Truppendienst bei den Fallschirmjägern zu bewerben. Grundsätzlich bin ich von vornherein auch anderen Gattungen nicht abgeneigt, falls das mit den Fallschirmjägern nicht klappen sollte. Deswegen wollte ich mir mal einen Überblick davon machen, wie hoch denn die Chancen grundsätzlich stehen, den Fallschirmjägern zugeteilt zu werden. Ich meine nämlich mal gelesen zu haben, dass Fallschirmjäger relativ gut besetzt sind und sowieso massiv Stellen abgebaut werden sollen.

Mir ist bewusste das mein zuständiger Wehrdienstberater mir in dieser Hinsicht eher weiterhelfen könnte, habe es aber für keine schlechte Idee gehalten sich auch mal hier im Forum schlau zu machen.

Ich danke schon mal für die Antworten !

[ulli76]

Die Stellen sind sehr beliebt. Von demher gibt es viele Bewerber. Und man muss natürlich erstmal tauglich sein- gibt da so einige Ausschlüsse.

[Firli]

Sie sind Beamter und wollen das aufgeben für 12 Jahre Bundeswehr? Ganz, ganz sicher?   

[KlausP]

Sie sind Beamter und wollen das aufgeben für 12 Jahre Bundeswehr? Ganz, ganz sicher?   

"Des Menschen Wille ist sein Himmelreich" pflegt mein altes Mütterchen in solchen Situationen zu sagen.

[thyyy]

Erstmal Danke an Ulli76 für die schnelle Antwort.

Mir ist natürlich klar, dass ich dadurch meinen Beamtenstatus verlieren würde. Habe mir sehr lange Gedanken darüber gemacht und verschiedene Meinungen eingeholt. Aber was bringt es mir noch weitere 40 jahre einen Beruf auszuüben, der mir absolut keinen Spaß macht, mich körperlich in keinster Weise auch nur irgendwie beansprucht und  der Beruf mich auf Dauer wahrscheinlich noch unglücklicher macht?!

[Hptm. d. R.]

Lieber Kollege,
ich nehme an, dass Du schon älter als 27 Jahre bist und damit Beamter auf Lebenszeit. Bitte bedenke, dass Du bei einer Kündigung auch deine Pensionsansprüche verlieren wirst und nur mit den Arbeitgeberanteilen zur Rentenversicherung nachversichert wirst. Bevor Du voreilige Schritte unternimmst, überlege Dir doch mal, ob es unbedingt ein Fallschirmjägerfeldwebeldienstposten sein muss. Ich für meinen Teil bin als Reservist tätig und prüfe beim Finanzamt die Betriebe. Ich möchte dir raten, frage doch mal bei deinem zuständigen Karrierecenter nach, ob eine Ausbildung zum Reservefeldwebel möglich ist. Danach sprichst Du mit deinem Geschäftsstellenleiter im Finanzamt, wie man die Freistellungen organisieren kann. Sollte dies klappen, verlierst Du nicht deine soziale Absicherung, hast auch neben dem Umgang mit dem Steuerrecht etwas Abwechslung und kannst noch etwas sinnvolles für dein Land tun. Da fällt mir ein, dass es ja in einigen Ländern das Sabbatjahr gibt. Weiterhin könnte es möglich sein, sich beim Finanzamt beurlauben zu lassen. Ich hoffe, dir mit diesen Hinweisen etwas geholfen zu haben.

[Hptm. d. R.]

Entschuldige, Du hast ja geschrieben, dass Du 22 Jahre alt bist. Das ist also nicht älter als 27 und damit bist Du also kein Beamter auf Lebenszeit.

[Hptm. d. R.]

Bitte vergiss auch mein Geschreibe von der Rentenversicherung. Das wird dich mit 22 Jahren nicht interessieren.

[Hptm. d. R.]

Lieber Kollege,
ja unser Beruf ist meistens etwas langweilig. Der einzige Sport ist es mit schweren Akten nicht den Fahrstuhl zu nehmen. Man sieht auch nicht direkt, dass man mit seinem Einsatz einem anderen hilft. Das sehe ich ein. Gerade im mittleren Dienst ist man gut ausgebildet und wird in der Registratur eingesetzt, wo die Arbeit sehr eintönig ist.  Wie sieht es denn mit deinen Chancen beim Finanzamt aus? Hast Du die Möglichkeit eine andere Tätigkeit auszuüben? Was für eine Tätigkeit machst Du ?

[thyyy]

Wie du ja noch festgestellt hast bin ich noch kein Beamter auf Lebzeit  ! ABER aufgrund neuer Regelungen im Beamtenrecht wird man mittlerweile Lebzeitbeamter 3 Jahre nach der Ausbildung. Also eigentlich mit Ablauf des 31. August diesen Jahres. Da aber meine Probezeit um 1 Jahr verlängert wurde, wäre ich mit Ablauf des 31. August 2014 Lebzeitbeamter. Versetzungsmöglichkeiten innerhalb des Finanzamtes sind relativ schlecht, wobei ich das gar nicht wollen würde, weil ich in der Vollstreckung eingesetzt bin und demnach zu mindest meiner Ansicht nach noch eine der "spannendsten" Aufgaben verrichte.

[Hptm. d. R.]

Stimmt, die Vollstreckungsstelle ist eine der interessantesten Stellen im Finanzamt. Aber wenn man die Arbeit gut organisiert hat und die Steuerpflichtigen gut erzogen hat, ist man mit der Arbeit um 14 Uhr durch. Stört dich das? Die Verlängerung deiner Probezeit macht mir etwas Sorgen.

[KlausP]

Warum fallen mir bei eurem Beamtendialog spontan Oberamtsrat Alfred Clausen und Paßamtsfutzi Hans-Werner "HaWe" Baumann ein? 

[Hptm. d. R.]

Weil das keine Satiere, sondern reales Leben ist. Höre ich übrigens auch gern. Viele Grüße an meinen Grundausbildungsspieß. Dran, drauf, drüber und "Stand jemand auf dem Tisch?"

[thyyy]

Nein mich stört es nicht das ich schon um 14 uhr fertig bin sondern, ich habe einfach nach über 5 Jahren Finanzverwaltung das Gefühl,dass mich meine dortige Tätigkeit nicht erfüllt! Ich komme mit den Leuten dort zum größten Teil auch gut klar und würde sicherlich auch einige Vermissen, aber davon Abhängig mache ich meine Entscheidung natürlich nicht. Die Verlängerung meiner Probezeit resultiert leider aus enormen Fehlzeiten aus dem Jahr 2012 in dem ich länger Erkrankt war. Und der Dienstherr natürlich vor einer Lebzeitverbeamtung auf Nummer sicher gehen möchte, nicht das man jemanden grade auf Lebzeit eingestellt hat und ein Jahr später stellt er sich als Dauerinvalde heraus.

[KlausP]

Die Verlängerung meiner Probezeit resultiert leider aus enormen Fehlzeiten aus dem Jahr 2012 in dem ich länger Erkrankt war.

Das könnte Ihnen unter Umständen bei der Tauglichkeitsuntersuchung auf die Füße fallen, aber das ist Ihnen sicher bekannt.