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Hat ein Truppendien.Pilot ohne Studium später als BS die Chance auf Stabsoffz.

Begonnen von JanBelAir, 06. Dezember 2013, 21:27:19

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JanBelAir

Hallo,
mein Name ist Jan. Ich bin schon sehr oft hier im Forum unterwegs gewesen und habe eine Menge an Tipps gefunden, diesmal jedoch hab ich ein speziefisch auf mich bezogenes Problem, dass ich leider so nicht finden konnte.

Ganz grob:
Kann ich als BS auch bis in die Stabsoffiziersränge kommen oder sogar General werden?

Antwort ganz klar JA, ABER folgende...Problematik:
Ich habe am 01.10. meine Grundausbildung begonnen und gehe in 2 Wochen an die OsLw (ich bin FLieger (OA)). Ich habe mich für 16 Jahre verplichtet (bin als Pilot eingeplant) und werde laut Unterlagen "Offizier im Truppendienst" NICHT "Fachdiener" (wichtig). Für gewöhnlich studieren Truppendiener, ich jedoch nicht! Nun wurde mir gesagt, dass spiele keine Rolle, ich sei Truppendiener und kann als BS auch General werden, ohne studiert zu haben. Andere behaupten jedoch, ohne Studium sei ich nichts anderes als ein Fachdiener, zusätzlich bräuche man für höhere Ränge (Major aufwärts) auf jeden Fall einen akademischen Abschluss, sprich Bachelor oder Master.

In meiner Einheit sagt leider jeder was anderes und richtige Quellen finde ich nicht, aber hier müssten ja genug Piloten/Einplaner/PersFw online unterwegs sein, die wissen wo das genau steht, oder es sogar am eigenen Leib erfahren haben. Deshalb wende ich mich an euch....

Bzw. macht es überhaupt Sinn nicht zu studieren?
Hatte die Hoffnung dann früher ins Cockpit zu kommen und so mehr Flugstunden sammeln zu können. Studieren kann ich auch noch am Ende im BfD, falls ich doch nach 16 Jahren ausscheiden sollte.
Und ich habe die Information bekommen, dass ich garnicht mehr Pilot werden kann, falls ich das Studium nicht schaffe, sprich ich hätte ein höheres Risiko rauszufliegen....


Bis jetzt hab ich immer nur Theorien gehört, die Frage der Fragen ist wo steht's genau und auf was kann ich mich im Falle eines Falles beziehen, noch könnte ich mich für ein Studium einplanen lassen (vor der Pilotenausbildung) aber bald nicht mehr, dann ist der Zug endgültig abgefahren.

Vielen lieben Dank im Vorraus


Jan B.

Ralf

Erste Frage: was für ein Pilot? Sowas solltest du schon differenzieren können!
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Ralf

Mal unabhängig von der Antwort auf meine Frage: Wenn du Berufssoldat wirst, wirst du auch Stabsoffizier (vorausgesetzt du bestehst alle Lehrgänge): Das ist ein Automatismus, da für BS das Laufbahnziel A14 (OTL) ist.
Im FlgDst studieren nicht alle, das hält sich ungefähr die Waage (wird aber in Zukunft eindeutig Richtung Studium ausschlagen)
Dein Entscheidung, ohne Studium diese Laufbahn einzuschlagen kann ich zwar anhand deiner (kurzsichtigen) Beweggründe verstehen, aber dir wird möglicherweise die Ausbildung LGAN und damit Dienstgrade oberhalb B3 verschlossen bleiben. Es gibt zwar Ausnahmen, aber das sind halt eben Ausnahmen. Es ist halt einfach zu kurz gedacht, das Studium -nur damit du früher fliegen kannst oder das Risiko eines weiteren Auswahlschrittes-, nicht anzunehmen.
Klar kann das nicht-bestandene Studium dein Aus bedeuten, aber wer in den FlgDst geht und sowas direkt einbezieht, wird sowieso Probleme haben. Denn es kommen noch jede Menge andere schwierige Prüfungen auf dich zu. Btw. hat das Studium-Aus auch nicht unbedingt die Herauslösung aus dem FlgDst zur Folge, sowas ist eine Einzelfallpersonalentscheidung. Wenn du eine super Graduation im Eignungstest hattest, wird man dich wahrscheinlich auch weiter fliegen lassen.
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JanBelAir

Ich habe mich gegen den Jet und für das Transportflugzeug entschieden. Somit strebe ich an Transportflugzeugführer zu werden.

Die Gründe gegen das Studium sind nicht kurzsichtig, die genaue Beschreibung hätte nur den Post zum explodieren gebracht. Als Denkanstoß:
Kein studium = 4 Jahre mehr Chancen auf Flugstunden = bessere Chancen im Zivilen, falls Ausscheiden aus der BW nach 16 Jahren

Aus deiner Antwort kann ich entnehmen das mir die Stabsoffiziersränge möglich wären, die Generalsränge jedoch verwärt bleiben, wegen dem LGAN. Was ist das genau und wo kann ich mich dies bezüglich schlau machen? Denn das wäre ja dann genau die Antwort die ich gesucht habe  ;)

Ralf

Mit der Entscheidung gegen Jet hast du dich auch erst einmal gegen den Berufssoldat entschieden, denn dann wärst du als BOA eingestellt worden, als TrspLFZ musst du dich dann erst einmal nach Ende deiner Ausbildung und nach der ersten (ggf. bald zweiten) Beurteilung gegen deine Konkurrenz durchsetzen. Bisher ist dein Laufbahnziel A11 (und kann bei guten Leistungen bis A12 gehen).

Wenn du dich denn dann in der Konferenz durchsetzen solltest (und auch hier wird geschaut, wer ein Studium gemacht hat und bei annähernd gleicher Leistung derjenige mit Studium ausgesucht) -also BS wirst- gehst du auf den Stabsoffzierlehrgang. Wenn du diesen bestehst (nunmehr Laufbahnziel A14 vielleicht auch noch A15) und zwar sehr weit vorne in der Platzierung, wird man dir die Generalstabsausbildung (LGAN) anbieten. Schaffst du die, Laufbahnziel nunmehr A16.
Wenn du dich dann in der Spitze deiner Kameraden befindest, kann man dich für B3+ Verwendungen auswählen.
Wie gesagt, das geht auch ohne Studium, ist aber eher die Ausnahme.
Das mal holzschnittartig aufgezeigt, wie es idealtypisch laufen kann.

ZitatKein studium = 4 Jahre mehr Chancen auf Flugstunden = bessere Chancen im Zivilen, falls Ausscheiden aus der BW nach 16 Jahren
Ich bin schon der Meinung, dass es kurzsichtig war, wenn ich das im Hinblick auf die Bw-Zeit sehe. Ein bezahltes Studium mitzunehmen kann nie schaden. Was machst du denn, wenn du während deiner Bw-Zeit nicht mehr flugtauglich wirst und das auch Ausschlüsse für die zivile Fliegerei sind? Dann hast du gar nichts an der Hand. Deine Chancen -wie oben dargestellt- sind mit Studium besser.
Ob du damit im Zivilen deine Chancen eklatant erhöhst, wage ich zu bezweifeln. Das was ich so von anderen höre, wird ein Studium auch gerne gesehen, denn "dümmer" wird man ja dadurch nicht, im Gegenteil.
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Björn331

Zitat von: JanBelAir am 07. Dezember 2013, 02:59:09
Kein studium = 4 Jahre mehr Chancen auf Flugstunden = bessere Chancen im Zivilen, falls Ausscheiden aus der BW nach 16 Jahren

Grundsätzlich in Bezug auf Flugstunden richtig. Ohne Studium hast du in der Regel immer ein paar hundert Stunden mehr, wie mit Studium. Das liegt neben dem zeitlichen Faktor auch an der unterschiedlichen "Zusatzaufgaben". Piloten mit Studium werden gerne relativ früh auch für zeitaufwendige "Nebenaufgaben" eingesetzt oder gar in Stabsverwendungen auf Gruppen- oder Geschwaderebene. Die Folge sind auch hier weniger Stunden.
Nichts desto trotz muss ich Ralf zustimmen. Du weisst nicht, wie die Lage auf dem Pilotenmarkt in Zukunft sein wird. Mit einem Studium hast du zwar nach 16 Jahren weniger Stunden, dafür aber eine Menge mehr Optionen als nur die Fliegerei. Nebenbei erhöhen sich auch hier deine Chancen mit Studium. Nicht nur die reinen Stunden sind interessant.

Ralf

ZitatPiloten mit Studium werden gerne relativ früh auch für zeitaufwendige "Nebenaufgaben" eingesetzt oder gar in Stabsverwendungen auf Gruppen- oder Geschwaderebene.
Ja das kann kommen, aber noch nicht auf der Ebene OLt und Hptm als SaZ.
Wenn man BS ist und dann Verwendungsbreite bekommen soll, kann man auch anderen Dienstposten, z.B. EinsOffz eingesetzt werden mit Inübungshaltung.
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Björn331

Zitat von: Ralf am 07. Dezember 2013, 20:21:06
ZitatPiloten mit Studium werden gerne relativ früh auch für zeitaufwendige "Nebenaufgaben" eingesetzt oder gar in Stabsverwendungen auf Gruppen- oder Geschwaderebene.
Ja das kann kommen, aber noch nicht auf der Ebene OLt und Hptm als SaZ.
Wenn man BS ist und dann Verwendungsbreite bekommen soll, kann man auch anderen Dienstposten, z.B. EinsOffz eingesetzt werden mit Inübungshaltung.

Oh doch, auf Staffelebene auch schon sehr gerne als OLt/Hptm; aber dann halt nur als "Nebenaufgabe".

Ralf

Ach so meinst du das, ich dachte du meinst, man wird auf andere DP versetzt.
Ja solche Nebenaufgaben gibts ja überall, das ist nun aber auch kein Alleinstellungsmerkmal eines Piloten.
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Björn331

Zitat von: Ralf am 08. Dezember 2013, 07:07:24
Ach so meinst du das, ich dachte du meinst, man wird auf andere DP versetzt.
Ja solche Nebenaufgaben gibts ja überall, das ist nun aber auch kein Alleinstellungsmerkmal eines Piloten.

Sicher nicht. Aber es ging hier ja um den Unterschied zwischen Piloten mit Studium und ohne. Dieser äussert sich nunmal auch unter anderem im Umfang der Nebenaufgaben und hat damit Auswirkungen auf die Flugstunden. Und was eine Versetzung auf andere Dienstposten angeht... es soll in (fliegenden) Verbänden schon vorgekommen sein, dass "Stabsverwendungen" auch ohne offizielle Versetzung wahrgenommen werden. (DP in der Staffel behalten, "Wahrnehmungsdienstposten" im Gruppen-/Geschwaderstab)

Ralf

Das ist nun aber wirklich nicht vom Studium abhängig, sondern wird durch persönliche Entscheidungen der Vorgesetzten vor Ort bestimmt. Aber auch das findest du in FlaRakG genauso. Vielleicht trauen sie bei euch den Studierten mehr zu?
Die Personalführung macht da jedenfalls keine Unterschiede auf diesen Verwendungsebenen.
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alpha_de

Zitat von: JanBelAir am 06. Dezember 2013, 21:27:19
Nun wurde mir gesagt, dass spiele keine Rolle, ich sei Truppendiener und kann als BS auch General werden, ohne studiert zu haben.

So ist es. Ein Berufsoffizier im Truppendienst wird nach erfolgreichem Sbsolvierrn des Stabsoffizierlehrganges auch Stabsoffizier, ein Studium ist dafür nicht erforderlich.

Jeder Stabsoffizier kann grundsätzlich bis zum General aufsteigen, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit gering. Das Laufbahnziel ist Oberstleutnant A14.

Erstellt mit meinem Note 10.1 2014 LTE

FoxtrotUniform

Ich persönlich halte ein akademisches Studium für alle Truppendienstoffiziere für sehr wichtig. Alleine schon deshalb, damit sich alle Offiziere grundsätzlich erstmal auf Augenhöhe unterhalten können.

Dennoch halte ich deine Entscheidung für richtig, denn es gibt nichts schlimmeres als sich durch ein Studium zu quälen, auf das man eigentlich gar keine Lust hat. Derzeit ist es nicht gefordert für deine angestrebte Verwendung. Du willst Pilot werden und nicht Ingenieur, also hast du meiner Meinung nach die richtige Entscheidung getroffen.

Um sich jetzt schon Sorgen über Nachteile bei Spitzenverwendungen zumachen ist es viel zu früh. Es promoviert auch nicht jeder Ingenieur oder Betriebswirt mit der Intention, vielleicht mal bessere Chancen für einen Aufstieg in den Konzernvorstand zu haben.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

Björn331

Zitat von: Ralf am 08. Dezember 2013, 11:44:44
Das ist nun aber wirklich nicht vom Studium abhängig, sondern wird durch persönliche Entscheidungen der Vorgesetzten vor Ort bestimmt. Aber auch das findest du in FlaRakG genauso. Vielleicht trauen sie bei euch den Studierten mehr zu?
Die Personalführung macht da jedenfalls keine Unterschiede auf diesen Verwendungsebenen.

Grundsätzlich korrekt, aber da es hier (ursprünglich  ;) ) mal um Flugstunden ging halten wir fest: ein Studium führt aus unterschiedlichen Gründen im Regelfall am Ende zu weniger Gesamtflugstunden. Trotzdem würde ich immer ein Studium empfehlen, da es wesentlich mehr Optionen eröffnet. Sowohl in der Bw als auch der Wirtschaft. Auch wenn man das am Anfang anders sieht, Stunden sind nicht alles.

Zitat von: FoxtrotUniform am 08. Dezember 2013, 12:59:25
Ich persönlich halte ein akademisches Studium für alle Truppendienstoffiziere für sehr wichtig. Alleine schon deshalb, damit sich alle Offiziere grundsätzlich erstmal auf Augenhöhe unterhalten können.

Ist ein Studium wirklich notwendig, um sich unter Kameraden auf Augenhöhe unterhalten zu können?


Zitat von: Ralf am 07. Dezember 2013, 07:12:27
...wird man dir die Generalstabsausbildung (LGAN) anbieten. Schaffst du die,...

Den Lehrgang kann man auch nicht bestehen? :-X ;)

Ralf

Zitat von: Björn331 am 08. Dezember 2013, 13:12:21
Den Lehrgang kann man auch nicht bestehen? :-X ;)
Ich würde es eher so sagen: es gibt die, die schaffen ihn wirklich gut, dann die bestehen und dann welche, die ihn abbrechen. Die 2 Jahre sind eine interessante aber fordernde Zeit. Man ihn zurecht als einen der hochwertigsten Lehrgänge bezeichnen, in dem man auch viel für sich selbst mitnimmt.
Aber erst einmal Schritt für Schritt die Hürden nehmen und bis man Bewerber dazu kommt, für diesen Lehrgang ausgewählt zu werden, vergehen noch zig weitere Auswahlschritte.
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