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Karriere nach Approbation zum (Stabs)Arzt

Begonnen von JamesBond5598, 31. Dezember 2013, 18:14:20

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JamesBond5598

Hallo liebe Forumsmitglieder (innen),

ich bin neu hier, hatte aber zu diesem Thema noch keinen Thread gefunden...

Nach meiner Approbation werde ich automatisch zum Stabsarzt befördert. Wie, wie schnell, und wie wahrscheinlich ist es, darauf aufbauend zum Oberstabsarzt bzw. zum Oberfeldarzt oder sogar zum Oberst befördert zu werden? Können Sie mir Empfehlungen oder Tipps geben, wie man "Karriere" bei der Bw machen sollte? Was sind Nischen, in denen es interessant ist, sich zu positionieren? Wo gibt es großen Bedarf?
Und zu guter letzt:
Wie unterscheiden sich meine Tätigkeiten als Oberstabsarzt/Oberfeldarzt zum normalen Stabsarzt?


Ich bedanke mich für die entstanden Mühen und freue mich auf fachkundigen und erfahrenen Rat  ;)


Mit freundlichen Grüßen


JamesBond5598

ulli76

Fangen wir mal ganz klein an: Bist du überhaupt schon Soldat? Wie weit bist du mit dem Studium?
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

miguhamburg1

Schauen Sie doch einmal in die Soldatenlaufbahnverordnung und in den Internetauftritt des Sanitätsdienstes. Als Stabsarzt absolvieren Sie erst einmal ein militärisches Reintegrationsprogrammnach der Uni und beginnen mit Ihrer Facharztausbildung. Nach ca. 2 Jahrrn werden Sie Truppenarzt oder nach einem zusätzlichen Lehrgang Bordarzt auf einem Marineschiff. Das bleiben Sie dann für wieder rund zwei Jahre. Irgendwann während dieser Zeit erfolgtdieBeförderung zum Oberstabsarzt. Danach geht es wieder zurück zur Fortsetzung der Facharztausbildung. Alternativ zur Truppenarztzeit kann man auch Chef einer Sanitätskompanie werden. Mit Abschluss der Facharztausbildung wird man zum Oberfeldarzt befördert. Entweder man bleibt dann im BWK, wird Brigadearzt oder Kommandeur eines Sanitätsregiments oder Truppenarzt oder Leiter eines SanZentrums.

BSG1966

Oh, oh, oh, Moment mal.

1. Stabsarzt wird man in der Tat direkt nach Abschluss des Studiums.
2. Oberstabsarzt wird man frühestens nach zwei Jahren, abhängig unter anderem von der Beurteilung.
3. Zum Oberst wird man als Arzt in der Regel gar nicht befördert, der entsprechende DG heißt Oberstarzt.
Zitat von: miguhamburg1 am 31. Dezember 2013, 18:52:03
Mit Abschluss der Facharztausbildung wird man zum Oberfeldarzt befördert.
4. Das halte ich für ein Gerücht. Man wird zum Oberfeldarzt befördert, wenn man auf ne Oberfeldarzt-Stelle geht, nicht wenn man die Facharztausbildung abschließt.
5. Wann und ob man Oberfeldarzt oder Oberstarzt wird, hängt ein bisschen davon ab, wie die Beurteilungen sind, wo man arbeitet, was für eine Fachrichtung man wählt, da gibt es sicherlich verschiedene Parameter, die das beeinflussen.
6. Tipps für die Karriere?! Machen Sie Ihre Entscheidungen, was Ihre Fachrichtungs-/Stellenwahl angeht, nicht davon abhängig, wie Ihre Schultern bestückt werden. Ich bitte Sie, Sie werden Arzt, Sie sollten sich die Fachrichtung suchen, die Sie am meisten interessiert. Wenn Sie zB scharf aufs Operieren sind, aber nun eben in nem SanZentrum Ihre Tätigkeit vollführen, wird die Tatsache, dass sie nen Pickel mehr auf der Schulter haben, unter Umständen ein schwacher Trost sein.
7. Sollten Sie Zivilist sein - Eingestellt werden Assistenzärzte mit DG (Dienstgrad) Stabsarzt, Fachärzte mit DG Oberstabsarzt, wenn man auf ne Oberfeldarzt- oder Oberstarzt-Stelle geht, mit ebendiesem DG.

miguhamburg1

Na klar, Sie haben Recht. Mir ging es bei der sehr allgemein gehaltenen Frage auch nur darum, dem Fragensteller sehr allgemein aufzuzeigen, wie die Karriere als Arzt bei der Bundeswehr funktioniert.

JamesBond5598

Guten Tag,

vielen Dank für die vielen Antworten und gleich ein dickes Entschuldigung, ich war lange Zeit nicht online.
Ich bin zurzeit Abiturient, habe jedoch eine Direktzusage von der OPZ in Köln erhalten. Dementsprechend bin ich mir sicher, dass ich die Soldatenlaufbahn einschlagen möchte.
Das ein höherer Dienstrang kein Trost bereitet, wenn die Arbeit keine Freude macht, ist selbstverständlich!
Trotzdem ist es gut zu wissen, wo es interessant ist zu arbeiten, welche Facharztausbildungen besonders gesucht und gefördert werden, und welche Richtungen doch eher eine Sackgasse sind. Dies ist jetzt sowohl auf das Fachliche, als auch auf das Finanzielle bezogen.
Vielleicht sind hier ja ein paar Ärzte online, die mir ihre Erfahrungen schildern können. Was an ihrem Werdegang empfehlenswert und nachahmungswert war, aber was man während und nach dem Studium möglichst beachten sollte.
Meines Wissens gibt es für Scheinchen, die man im Laufe des Lebens gesammelt hat, extra Kohle. Mir bekannt ist jetzt nur der Schein für Notfallmedizin (ich glaube so heißt der, und meines Wissens gibt es mit dem ca. 400€ im Monat mehr).
Was sind vergleichbare Möglichkeiten? Ist es schwer, an solche Weiterbildungsmöglichkeiten zu kommen? Tipps/Erfahrungen?

Ich weiß, die Fragen sind sehr speziell, und was in einem knappen Jahrzehnt ist, weiß kein Mensch. Trotzdem sind es Dinge, die mich unglaublich interessieren, und über die ich informiert werden möchte, bevor ich mich für 17 bzw. 18/19 Jahre verpflichte. Ich meine, in der letzten Zeit sind meines Wissens sehr viele Ärzte aus der Bw ausgetreten, die werden auch ihre ausschlaggebenden Gründe gehabt haben. Bekannt ist mir dabei nur die mangelnde Flexibilität und Fortbildungsmöglichkeiten bei Ärzten. Dies würde ich gerne möglichst von vielen Seiten beleuchtet haben, auf das ich für mich persönlich abwägen kann. Und was der Heini vom Kreiswehrersatzamt mir erzählt, ist ja wohl klar  ;) :D

Vielen Dank im Voraus


JamesBond5598

wolverine

Und irgendeinem Heini im Internet, der behauptet Arzt zu sein, glauben Sie da mehr? ???
Bundeswehrforum.de-Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann

JamesBond5598

Ich habe schon mehrere "Erste Hand Quellen" hier im Forum gesichtet  ;)
Meine Hoffnung ist noch da, dass diejenigen, die sich selbst dazu berufen fühlen, sich meinen Fragen annehmen  :D

ulli76

Du solltest die Fachrichtung einschlagen, die dir Spass macht und liegt. Alles andere macht keinen Sinn und bis es soweit ist, vergeht in deinem Fall eh noch einiges an Zeit.

Die Rettungsdienstzulage soll jetzt eh auslaufen. Die gleiche Zulage gab es übrigens auch für den Facharzt.

Im Rahmen deiner Verpflichtung sind 3 Jahre Weiterbildung inclusive. Wenn man mehr möchte, muss man sich weiterverpflichten, BS werden oder auch die Möglichkeit des BAT-Pools nutzen (der hat aber wiederum ein paar Tücken).
Fortbildungsmöglichkeiten gibt es- zum einen kann man diese privat nutzen, über den BFD oder über den Dienstherrn wenn dieser daran Interesse hat.

Viele SanOffze und SanOA haben gekündigt, weil sie keinen Bock auf Auslandseinsatz hatten und/oder weil sie attraktivere zivile Arbeitsangebote bekommen haben.
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FrankP

Zitat von: ulli76 am 08. Januar 2014, 18:02:14[...]Im Rahmen deiner Verpflichtung sind 3 Jahre Weiterbildung inclusive. [...]
Wie ich an anderer Stelle hier gelesen habe, besteht allerdings kein Anspruch darauf, und manche Bundeswehrärzte bleiben während ihrer Dienstzeit tatsächlich komplett ohne Weiterbildung.

ulli76

Nein, das kann nicht sein. Bei 17 Jahren Verpflichtungszeit sind die 3 Jahre garantiert. Aber natürlich nicht unbedingt in der Wunschfachrichtung.
Das ergibt sich alleine schon aus dem Werdegang nach dem Studium: Man geht in der ersten klinischen Phase für ca. 2 Jahre in ein BWK zur Weiterbildung im festgelegten Fachgebiet.
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ulli76

Da ging es um die volle Weiterbildungszeit von mindestens 5 Jahren.
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FrankP

O.k. - dann hab' ich das missverstanden.
...zurückruder...   ;D

BSG1966

Habe den Ausführungen von ulli nicht mehr viel hinzuzufügen.

In meinen Augen hat man (so wie sich für mich die Stellenzahl darstellt) als Allgemeinmediziner sicherlich die besseren Aufstiegschancen, was den Dienstgrad angeht (!) - inwieweit sich dann der hohe Dienstgrad aber a) mit interessanter klinischer Tätigkeit und b) überhaupt klinischer Tätigkeit deckt, sei jetzt mal dahingestellt.