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Jäger-Truppe

Begonnen von davidadede, 15. Mai 2014, 01:03:29

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IdZ

Zitat von: F_K am 15. Mai 2014, 16:03:18
Lieber IdZ:

Der HAUPTunterschied ist die Nutzung eines SchützenPANZERS gegenüber der Nutzung eines TRANSPORTfahrzeuges (auch wenn dieses ggf. geschützt bzw. zum Selbstschutz bewaffnet ist).

Dieser Punkt ändert sich durch Einführung des Boxers / Puma eben nicht.

Das wollte ich damit auch in keinster Weise in Frage stellen :D
Er hat es ja richtig zusammengefasst, ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Satz "in weiterer Unterschied ist auch der Umfang der abgesessenen Schützengruppe, die zahlenmäßig deutlich geringer als die einer Jägergruppe ist" jetzt mit Einführung des Boxers nicht mehr ganz richtig ist.

miguhamburg1

Dann vergleichen Sie doch bitte einmal die Stärke eines Jäger- mit der eines Panzergrenadierzuges und rechnen je Gruppe bitte drei Personen (Kommandanten, Richtschützen und MKF) bei der Panzergrenadieren ab. Dan werden wir den Stärkeunterschied feststellen.

Die Jägertruppe ist nicht für weiträumige, hochmobile Operationen unter Panzerschutz und mit den schweren, weitreichenden Waffen der Panzergrenadiere ausgelegt. Infolgedessen ist diese Operationsart auch nicht für sie vorgesehen. Umgekehrt wird man sicher nur im Ausnahmefall Panzergrenadiertruppenteie im urbanen Gefecht, für Jagdkampfoperationen etc. einsetzen, für die sie nicht ausgelegt und infolgedessen auch nicht vorgesehen ist.

IdZ

Zitat von: miguhamburg1 am 15. Mai 2014, 16:45:35
Dann vergleichen Sie doch bitte einmal die Stärke eines Jäger- mit der eines Panzergrenadierzuges und rechnen je Gruppe bitte drei Personen (Kommandanten, Richtschützen und MKF) bei der Panzergrenadieren ab. Dan werden wir den Stärkeunterschied feststellen.

Beim einem Boxerzug der Jäger kann man genauso die drei abziehen, bleiben die 1+7 hinten, also nicht wirklich viel mehr als beim Marder.

Maximus301

Die Jägertruppe ist grundsätzlich:

Luftverladbar(+Wiesel), spezialisiert für Wald-, Orts-Häuserkampf und Jagdkampf, und kämpft teilweise unter Sicherung von WieselMK oder WieserTOW bzw. Milan(+Milan Fest bzw. auf zb. Fuchs), allerdings ist der Kräfteansatz Wiesel eher gering(pro Kompanie 1 schwerer Zug, der dazu auch Scharfschützen und Milaner umfasst).

Die Panzergrenadiertruppe ist grundsätzlich:

Teil der Panzertruppe und kämpft meist im Verbund mit dieser, ist hochmobil und kann sowohl aufgesessen als auch abgesessen kämpfen, stellt somit das Bindeglied zwischen Panzertruppe und infanteristischen Truppengattungen, was sowohl als ihre Stärke als auch ihre Schwäche anzusehen ist. Im offenen Gelände natürlich überlegene Feuerkraft durch das Fahrzeug, in durchschnittenem Gelände mMn anfällig.

IdZ

Zitat von: Maximus301 am 15. Mai 2014, 17:09:49
Die Jägertruppe ist grundsätzlich:

Luftverladbar(+Wiesel), spezialisiert für Wald-, Orts-Häuserkampf und Jagdkampf, und kämpft teilweise unter Sicherung von WieselMK oder WieserTOW bzw. Milan(+Milan Fest bzw. auf zb. Fuchs), allerdings ist der Kräfteansatz Wiesel eher gering(pro Kompanie 1 schwerer Zug, der dazu auch Scharfschützen und Milaner umfasst).

Jo, oder aber aufs Btl bezogen eine schwere Kompanie, die bei Bedarf aufgeteilt wird, zb sieht die so aus: der Panzerabwehrzug (acht Wiesel mit TOW), der Maschinenkanonenzug (acht Wiesel mit MK 20), der Aufklärungszug (sechs Wiesel) sowie der Feuerunterstützungszug (jetzt Joint Fires) mit dem Joint Fire Coordination Team (JFCT) und einer entsprechenden Anzahl an Joint Fire Support Teams (JFST).

Marc

Die Infanterieschule arbeitet gerade an einem Konzept zur Verbindung von auf- und abgesessenem Kampf mit dem BOXER. Hier werden sich (meiner Ansicht nach) Jäger und PzGren in puncto Kampfweise deutlich annähern, auch wenn das den Jägern noch nicht allzu sehr passt.

ulli76

Aber nicht das, was die verschiedenen Truppengattungen im Auslandseinsatz machen als deren originäre Aufgabe ansehen.
Da ist es tatsächliche oft so, dass unterschiedliche Truppengattungen die gleiche Aufgabe bekommen. So kann ein Kontingent Fallschirmjäger von Grennis abgelöst werden und die wiederum durch Gebirgsjäger- unabhängig vom genauen Auftrag.

•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

F_K

Lieber Marc,

Dazu würde der Boxer aber eine echte Turmbewaffnung benötigen - hätte er diese, wäre wieder Munster zuständig.

Marc

Lieber F_K,

sagen Sie das dem General der Infanterie. Der propagiert das gerade bei diversen Vorträgen und ich bezweifel, dass er irgendeine Kompetenz abgeben will.

Maximus301

Ich denke, so wie die Truppengattungen momentan existieren, ist ihre originäre Aufgabe immernoch von der Landesverteidigung bzw. Armee vs. Armee abgeleitet. Die Einsatzrealität sieht natürlich anders aus, wie Ulli richtig angemerkt hat. Allerdings ist das ursprüngliche Konzept, was Spezialisierung angeht, weiterhin zu erhalten und unter dessen Berücksichtigung ist auch verständlich, warum das den Jägern nicht passt. Denn zu der altbekannten Aufgabe kommt immer mehr dazu, was man mMn irgendwann einfach nichtmehr leisten kann(Spezialisierung einerseits + Mädchen für Alles andererseits). Deswegen schrieb ich auch, dass ich genau da die Schwäche der Grennis sehe: Zu viele Aufgaben, zu großer Spagat.

Gunni

Panzergrenadiere -> Offenes Gelände
Jägertruppe -> Wald

Andersherum wird das schmerzhaft.

Gunni

miguhamburg1

Wenn das Heer ausschließlich an der BISHERIGEN Einsatzrealität ausgerichtet hätte werden sollen, dann hätte man sich auch die ganzen Truppengattungen, den Grundsatz der Kampf der verbundenen Kräfte und schließlich die Brigadegliederungen sparen können.

Hat man allerdings nicht, und insofern mag zwar der General der Infanterie das Eine oder Andere mit seinen Jägern vorhaben, wenn es zu einer Vermischung mit dem Auftragsspektrum der Panzergrenadiertruppe kommen sollte, wird er sich mindestens mit dem General der Panzergrenadiertruppe, als auch mit dem Kommandeur des Ausbildungszentrums Munster sowie dem Befehlshaber des Ausbildungskommandos auseinander setzten müssen.

Bislang ist jedoch weit und breit keine ernst gemeinte Initiative hierzu bekannt.

Marc

Der Befehlshaber des Ausbildungskommando war bei dem Vortrag anwesend, weshalb ich davon ausgehe, dass da bereits eine Abstimmung statt gefunden hat.

miguhamburg1

Lieber Marc,

bitte nicht zwei Dinge miteinander vermischen:

1)  Der Boxer erlaubt der JgTr ein schnelles, geschütztes Verbringen an die jeweiligen Einsatzorte. Dies ist auch vollkommen sinnvoll, weil es die Einsatzoptionen von Jäger-Truppenteilen deutlich vermehrt und damit dem Truppenführer zusätzliche Fähigkeiten anbietet.

2) Die weiterhin bestehenden Unterschiede zwischen den Auftragsspektren  und Ensatzgrundsätzen - hier der PzGrenTr und der JgTr. Diese Unterschiede sind gewollt und bilden sich in der jeweiligen Ausrüstung und Ausbildung ab.

Insofern erscheint der Ansatz, der von Ihnen beschrieben wurde, konsequent zu sein, um die Jägertruppe optimal einsetzen zu können. Das allerdings bringt nicht mit sich, dass sie analog oder ersetzend zur PzGrenTr eingesetzt werden würde. Denn dazu fehlt ihr das Fähigeitsspektrum der PzGrenTr, die wiederum auch vollkommen andere Einsatzgrundsätze hat.

Marc

Ja, das habe ich auch nirgendwo anders behauptet. Mir ging es auch nur um ein Annähern der Kampfweise, nicht um ein ersetzen oder gleichsetzen. Dass die Jäger auch mit dem Boxer nicht unbedingt im Breitkeil über offenes Gelände angreifen werden (überspitzt formuliert), ist mir durchaus bewusst.