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Einstieg als Mannschafter mit Abitur?

Begonnen von Träumer, 17. Juni 2014, 01:53:31

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Träumer

Hallo,
ich bin 18 und habe nun mein Abitur in der Tasche. Mit dem Gedanken zur Bundeswehr zu gehen spiele ich schon seit Jahren, habe es allerdings aus den Augen verloren und mir zwischenzeitlich einen Plan zurechtgelegt, wie es nach der Schule weitergehen sollte. Angedacht war ein Studium, ich kann mir jedoch nicht vorstellen mich jetzt schon zu studieren. Aufgrund dessen zog ich die Bundeswehr wieder in Betracht und halte daran jetzt fest.

Ich hatte überlegt als FWD23 mir den Bund genauestens anzuschauen und danach zu entscheiden ob ich mich weiterverpflichten möchte, wie ich jedoch von diversen Aktiven gehört habe, ist der FWD wenig aussagekräftig, da viele Erfahrungen die zum "richtigen" Bundeswehrleben dazugehören garnicht erst gemacht werden. Nun habe ich mir meinen Einstieg wie folgt vorgestellt, damit könnte ich bestens leben ;)

1. Mannschafter als SaZ4 (Infanterie als Fallschirmjäger/Jäger/Panzergrenadier oder etwas vergleichbares)
Sollte ich in den 6 Monaten Probezeit merken, dass der Bund absolut nicht meinen Erwartungen entspricht ist der Ausstieg ja kein Problem. Ansonsten diene ich die 4 Jahre ab, gehe hoffentlich auch in den Auslandseinsatz. Danach kann ich mir, sofern die Begeisterung noch da ist, sicher sein, dass ich auch weiterhin beim Bund gut aufgehoben wäre.
2. Nach den 4 Jahren als Wiedereinsteller eine höhere Laufbahn einschlagen.
Sollte ich dann entsprechend die Eignungstests bestehen würde ich mich über diesen Weg weiterverpflichten, sollte es nicht klappen gehe ich an die Uni und studiere. Da ich sowieso mind. 1 Jahr auf meinen Studienplatz warten muss, hätte ich nur 2-3 Jahre "verloren".


Ich möchte mich nicht ohne das komplette Programm erlebt zu haben direkt für 8 oder mehr Jahre verpflichten. Dass man als Mannschafter nicht gerade in akademische Untiefen abtaucht ist mir klar, damit habe ich kein Problem.



Eure Meinung dazu?

Kartesh

Warum nicht sofort in eine höhere Laufbahn? Das "richtige" Bundeswehrleben gibt es sicher nicht, da ist der Laden einfach zu groß für.

Du hast in jeder Laufbahn die 6 Monate "Probezeit".

Guido

Zitat von: Träumer am 17. Juni 2014, 01:53:31
....
2. Nach den 4 Jahren als Wiedereinsteller eine höhere Laufbahn einschlagen.
....

Warum Wiedereinsteller? Wenn es gefällt, dann schon früher Laufbahnwechsel anstreben. Ansonsten wäre es verlorene Zeit!

Träumer

Zitat von: Kartesh am 17. Juni 2014, 02:02:35
Warum nicht sofort in eine höhere Laufbahn? Das "richtige" Bundeswehrleben gibt es sicher nicht, da ist der Laden einfach zu groß für.

Du hast in jeder Laufbahn die 6 Monate "Probezeit".

Dass die 6 Monate Probezeit überall gelten, ist mir klar. Ich sehe allerdings einen Auslandseinsatz in einem Krisengebiet, wie er in den Jägereinheiten sehr wahrscheinlich ist, als wahre Probe. Bevor ich mich für 8 oder mehr Jahre verpflichte und in Folge dessen mehrere solcher Einsätze in Kauf nehme, möchte ich diese Erfahrung erstmal in diesem durch die 4 Jahre reglementierten Zeitraum testen. Jeder reagiert anders auf die dort auftretenden Stresssituationen, von daher sehe ich mein Vorhaben als "Absicherung" falls ich damit nicht zurechtkomme. Ein weiterer Punkt ist, dass ich bisher noch keine Beziehung hatte und ich dementsprechend zur Zeit frei in meiner Entscheidung bin. In 12 Jahren kann sich viel ändern, wer weiß ob man die räumlichen Distanzen dann überhaupt noch in Kauf nehmen möchte ;)

Spätestens am Ende der vier Jahre, wenn nicht sogar früher werde ich mir schon bewusst werden, ob ich den Preis auch längerfristig bereit bin zu zahlen.


Zitat von: Guido am 17. Juni 2014, 06:56:13
Zitat von: Träumer am 17. Juni 2014, 01:53:31
....
2. Nach den 4 Jahren als Wiedereinsteller eine höhere Laufbahn einschlagen.
....

Warum Wiedereinsteller? Wenn es gefällt, dann schon früher Laufbahnwechsel anstreben. Ansonsten wäre es verlorene Zeit!

Wenn das möglich wäre, könnte ich natürlich meine Zeit effektiver Nutzen, stimmt.

F_K

Halt der Plan eines Träumers - mit dem Auslaufen des großen AFG Einsatzes (und wenn  überhaupt nur einer kleinen Folgemission) ist es eher unwahrscheinlich, als Jäger in den Einsatz zu kommen ...

Darkir


"Dass die 6 Monate Probezeit überall gelten, ist mir klar. Ich sehe allerdings einen Auslandseinsatz in einem Krisengebiet, wie er in den Jägereinheiten sehr wahrscheinlich ist, als wahre Probe."

Das ist ja wieder ein Satz für mich....unfassbar. Dir scheinen mögliche Folgen eines Auslandeinsatzes nicht ganz bewusst zu sein (so kommt es für mich rüber). Sollte ich Unrecht haben entschuldige ich mich, nur irgendwie kommt es für mich rüber das ein Auslandseinsatz gleichzusetzen ist mit einem großen Abendteuer.

mfg Darkir

slider

Zitat von: Darkir am 17. Juni 2014, 08:58:33

Das ist ja wieder ein Satz für mich....unfassbar. Dir scheinen mögliche Folgen eines Auslandeinsatzes nicht ganz bewusst zu sein (so kommt es für mich rüber). Sollte ich Unrecht haben entschuldige ich mich, nur irgendwie kommt es für mich rüber das ein Auslandseinsatz gleichzusetzen ist mit einem großen Abendteuer.

mfg Darkir

Den Angriff versteh ich jetzt nicht. Offensichtlich macht er sich Gedanken um Auslandseinsätze, wenn er erst einmal einen absolvieren möchte bevor er für sich selbst sagen kann, ob Soldat für ihn persönlich ein Beruf mit Zukunft ist. Das ist doch sehr löblich, sind Auslandseinsätze doch ein zentrales Thema dieses Berufes, die ein Zivilist kaum bis gar nicht einzuschätzen weiß.

Darkir

Es sollte kein angriff sein sondern nur ein hinweis. ich finde es löblich, dass er sich die gedanken macht. nur ich habe während meiner dienstzeit genug junge soldaten erlebt, die dachten ein auslandseinsatz ist ein großes abendteuer welcher gut bezahlt ist. mag sein, dass mittlerweile mehr während der ausbildung für einen auslandseinsatz sensibilisiert wird. fakt ist, dass man damit rechnen muss, einen einsatz nicht ganz unversehrt übersteht. egal wie auch geartet.

mfg

schlammtreiber

Zitat von: F_K am 17. Juni 2014, 08:48:22
mit dem Auslaufen des großen AFG Einsatzes (und wenn  überhaupt nur einer kleinen Folgemission) ist es eher unwahrscheinlich, als Jäger in den Einsatz zu kommen ...

Schwer zu prophezeien... im Grunde stimme ich zu, aber Mitte 1999 habe ich auch gedacht "Nachdem Ex-Yug jetzt von Nord nach Süd abgefrühstückt ist, kommt erstmal nix mehr"  ;)
Semper Communis
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F_K

Lieber Schlammi:

Für Wahrsagen haben wir ja die Kristallkugel.

Ich kann nur von Wahrscheinlichkeiten sprechen, ein "Eintritt der Möglichkeit" bleibt denkbar.

Mein Kritikpunkt war, einen Plan auf eine derzeit unwahrscheinliche Vermutung aufzubauen, die noch nichtmal vom Planer beeinflusst werden kann. So ein Plan hat eine hohe Versagenswahrscheinlichkeit.

Ralf

Und es gibt jede Menge Mannschafter, die nie im Auslandseinsatz waren.
Und es ist ein großer Unterschied, ob man als Msch oder Offz in den Einsatz geht (von unterschiedlichen Verwendungen mag ich erst recht nicht sprechen).
Mal versinnbildlicht: Ich geh bei Ford/Siemens... in Lager als Lagerhilfskraft um zu schauen, ob mir der Job in dieser Firma als Manager ggf. liegen wird.
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Träumer

Zitat von: Darkir am 17. Juni 2014, 09:16:52
Es sollte kein angriff sein sondern nur ein hinweis. ich finde es löblich, dass er sich die gedanken macht. nur ich habe während meiner dienstzeit genug junge soldaten erlebt, die dachten ein auslandseinsatz ist ein großes abendteuer welcher gut bezahlt ist. mag sein, dass mittlerweile mehr während der ausbildung für einen auslandseinsatz sensibilisiert wird. fakt ist, dass man damit rechnen muss, einen einsatz nicht ganz unversehrt übersteht. egal wie auch geartet.

mfg

Eben deshalb möchte ich so etwas mal erleben, um abschätzen zu können inwieweit man mit diesem Stress in potentiellen Gefahrensituationen klarkommt, eben weil dieses Risiko besteht und es durchaus Leute gibt die damit nicht umgehen können...

Zitat von: Ralf am 17. Juni 2014, 09:48:09
Und es gibt jede Menge Mannschafter, die nie im Auslandseinsatz waren.
Und es ist ein großer Unterschied, ob man als Msch oder Offz in den Einsatz geht (von unterschiedlichen Verwendungen mag ich erst recht nicht sprechen).
Mal versinnbildlicht: Ich geh bei Ford/Siemens... in Lager als Lagerhilfskraft um zu schauen, ob mir der Job in dieser Firma als Manager ggf. liegen wird.

Klar gibt es viele Mannschafter die noch nicht im Einsatz waren, aber als Mannschafter bspw in den Jäger-Verbänden der EK gab es doch zumindest in den letzten Jahren durch Afghanistan genug Möglichkeiten eingesetzt zu werden?
Klar, wenn sich zukünftig nichts tut in der Welt wird es auch keine Kampfeinsätze geben, aber wer weiß schon was noch alles passiert.

Der Vergleich mit dem Hilfsarbeiter hinkt in meinen Augen etwas. Ich sehe das am ehesten noch so, dass ich ich als "Hilfsarbeiter" erstmal in der Branche reinschnuppern will bevor ich größere Verantwortung in dem Bereich übernehme und mein Leben verplane ;)

wolverine

Warum sollen denn ausgerechnet Jäger so häufig in die Einsätze gehen? Da waren Sanitäter, Logistiker und Instler fast mehr gefordert. Ganz davon ab ist "Streife laufen" in AStan jetzt auch nicht der Traumjob.
Und das Beispiel trifft es schon ganz gut: Was versteht der Lagerist bei Ford davon warum das Management seine Entscheidungen trifft? Er führt nur aus, was man ihm sagt.
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Ralf

Argumenten gegenüber bist du nicht ganz offen und somit auch nicht einer ergebnisoffenen Diskussion, sondern kommst immer mit "ja aber...".
Du fragst nach unserer Meinung, die dir hier Soldaten/Ex-Soldaten aus der Erfahrung heraus geben.
Was du nun daraus machst. musst du selbst wissen, dabei kann dir keiner helfen.

Aber ein kleiner Denkanstoß noch auf eines deiner "ja aber"
ZitatKlar, wenn sich zukünftig nichts tut in der Welt wird es auch keine Kampfeinsätze geben, aber wer weiß schon was noch alles passiert.
Wenn du darauf deine Zukunft planst und aufs Hoffen, dass es einen möglichen noch nicht politisch beschlossenen Einsatz geben wird und du auch möglicherweise als Hilfskraft hingehst und dann ggf. daraus ableiten zu können, ob du gerne ins Management willst, dann wären mir das persönlich zu viele "wenns" und "falls".
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KlausP

ZitatDer Vergleich mit dem Hilfsarbeiter hinkt in meinen Augen etwas.

Der hinkt überhaupt nicht. Die Laufbahnen der Bundeswehr kann man mit den "Ebenen" in der Wirtschaft wie folgt vergleichen:

Mannschaftslaufbahn - Angelernte oder eben "Hilfsarbeiter", weil sie nur für eine bestimmte Tätigkeit (z.B. Kraftfahrer, Panzergrenadier, Stabsdienstsoldat ...) ausgebildet werden, ohne dass eine zivilberufliche Qualifikation damit verbunden ist

Laufbahn der Unteroffiziere des allgemeinen Fachdienstes - Facharbeiter- oder Gesellenebene, hier ist (bis auf wenige Ausnahmen) ein verwendbarer ziviler Berufsabschluss
Voraussetzung.

Feldwebellaufbahn - Meisterebene, im Fachdienst mit Eingangsberuf mindestens auf Gesellenebene und Weiterbildung zum Meister

Offizierlaufbahn - Managementebene
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen