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Reservist neben dem Hauptberuf - Neuling hat Fragen

Begonnen von NeuerReservist2022, 14. Februar 2022, 21:50:58

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NeuerReservist2022

Guten Abend,

ich erwäge seit geraumer Zeit, mich in die Reserve der Bundeswehr einzubringen und habe ein paar Fragen. Hier ein paar Eckdaten:

- Vollzeitbeschäftigt, das Ganze soll also nebenberuflich stattfinden
- Seit mehreren Jahren im Vertrieb von Technologie und Computersoftware tätig (Relevanz für CIR oder AIN sollte gegeben sein)
- akademische Vorausbildung: Bachelor Politikwissenschaft + Master Security Studies (Ausland)
- ungedient, männlich, Mitte dreißig, sportgesund

Ich habe vom Karrierecenter der BW schon ein paar Infounterlagen erhalten, habe aber noch ein paar Fragen - insbesondere was die Implikation in der Praxis angeht:

- Wie zeitaufwändig ist das Ganze in der Praxis und wie gut mit dem Hauptberuf vereinbar? Gibt es hier Erfahrungenberichte mit ähnlichem Hintergrund?
- Ist mit meinem beruflichen und akademischem Hintergrund eine Einstellung für militärfachliche Verwendungen nach SLV denkbar oder "Seiteneinstieg" wahrscheinlicher?
- Unterschiede/ Vor- und Nachteile in der Praxis zwischen den beiden obigen Optionen?
- "Die grundsätzliche Bereitschaft zur Teilnahme an besonderen Auslandsverwendungen der Bundeswehr muss vorhandensein" Implikation in der Praxis?

Glaube das wäre es für's Erste. Über Antworten würde ich mich freuen.

VG

HCRenegade

Zitat von: NeuerReservist2022 am 14. Februar 2022, 21:50:58

- Wie zeitaufwändig ist das Ganze in der Praxis und wie gut mit dem Hauptberuf vereinbar? Gibt es hier Erfahrungenberichte mit ähnlichem Hintergrund?
- Ist mit meinem beruflichen und akademischem Hintergrund eine Einstellung für militärfachliche Verwendungen nach SLV denkbar oder "Seiteneinstieg" wahrscheinlicher?
- Unterschiede/ Vor- und Nachteile in der Praxis zwischen den beiden obigen Optionen?
- "Die grundsätzliche Bereitschaft zur Teilnahme an besonderen Auslandsverwendungen der Bundeswehr muss vorhandensein" Implikation in der Praxis?

Zu 1.:
Als Ungedienter auch machbar, jedoch recht zeitaufwendig, da die Qualifikation "Soldat SK" (also im Sinne von allgemeinmilitärischen Grundlagen) erst einmal vermittelt werden muss.
Sowas wird angeboten, jedoch zu festen Zeiträumen, da Lehrgang.
Irgendwo hier im Forum steht auch was zur Dauer (hab die genauen Daten grad nicht parat, hab aber was von 2x2 Wochen in Erinnerung).
DANACH kommt dann ggf. die eigentliche Ausbildung auf dem Dienstposten und/oder ggf. weitere Lehrgänge bei Wechsel in höhere Laufbahnen als die Mannschaftslaufbahn.
Hinzu kommt dann noch die "Inübunghaltung" bzw. Verwendung auf dem Dienstposten. Da solltest du schon mindestens 2 Wochen im Jahr verfügbar sein, sonst macht das alles keinen Sinn.
Ob dein AG dich für 2-4 Wochen im Jahr (jedes Jahr!) freistellen würde, kannst nur du selbst beurteilen. Es gibt AG, die das problemlos mitmachen, ich habe aber auch schon Res getroffen, die ihre WÜ im Urlaub absolviert haben, weil der AG sie sonst nicht freigestellt hätte (unabhängig von der Vorschriftenlage - das ist z.T. gelebte Praxis). Muss man also selber wissen, ob man dieses Opfer bringen wollen würde, wenn der AG es nicht unterstützt.

Zu 2.:
Da sehe ich wenig Möglichkeiten, sind mWn keine gefragten Qualifikationen und einen höheren DG (=Seiteneinstieg) gibt es nur, wenn das Studium für einen Dienstposten ZWINGEND gefordert wird. "Security Studies" klingt sehr speziell, ob das ggf. für CIR verwertbar ist, weiß BAPersBw am besten. idR ist die Bw bei verwertbaren Studienabschlüssen aber sehr konservativ, d.h. mit einem Master in Informatik wäre die Sache einfachen bzw. eindeutiger gewesen.

Zu 3.:
Immer die höchstmögliche Laufbahn anstreben, das spart Zeit.
In deinem Falle würde das heißen, "Grundqualifikation Soldat" erlangen (z.B. über Beoderung in einer RSUKr/HschKp - ob das auch über CIR direkt abgebildet werden kann, weiß ich nicht), um dann in höhere Laufbahnen wechseln zu können. Hierbei am besten mehrgleisig fahren, d.h. Antrag auf Zulassung RFA und ROA adW gleichzeitig stellen, denn mit letzterem klappt es aufgrund hoher Nachfrage ggf. nicht, während der RFA leichter zu erreichen ist.

Zu 4.:
Implikationen? Keine!
Als Res KANN man in Einsätze gehen, aber nur mit Mangelqualifikationen (die ich hier nicht sehe).
Vorher muss aber die "Vollausbildung" für Laufbahn und Dienstposten vorhanden sein, DANACH ist (theoretisch) auf Initiative des Res sowie dienstlichem Bedarf (sic!!!) eine Enplanung möglich. Das würde dann aber noch bis zu 3 Monate einsatzvorbereitende Ausbildung, also zusätzlich zum Einsatz (2-4 Monate) sowie der Einsatznachbereitung (Urlaub, Organisatorisches etc. von ca. 2-4 Wochen) bedeuten. Auch hier gibt es AG, die das mitmachen, ist aber eher eine absolute Ausnahme.
Da der Bedarf an (aktiven) Einsatzpersonal in den letzten 5-7 Jahren aber spürbar abgenommen hat, sind die Chancen hier extrem niedrig bis nicht vorhanden für dich.
Es wird aber niemand aktiv auf dich zukommen, um dich einzuplanen, sowas geschieht grundsätzlich nur auf Initiative des Res (sofern überhaupt ein -wenn auch nur thereotsicher- Bedarf vorhanden ist).


Muss es zwingend CIR bzw. eine zivilberufnahe Verwendung sein, oder geht es primär um den generellen Wunsch, Soldat zu sein?

christoph1972

Soll es wirklich der Bereich CIR, dann schau mal dort https://www.bundeswehr.de/de/organisation/cyber-und-informationsraum/aktuelles/neues-broschuere-reservistendienst-cir-5033214.

Da sind recht viele Antworten auf Deine Fragen zu finden und auch spezielle Hinweise, wie man evtl. Reservist im Bereich "CIR" wird.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

F_K

Randbemerkungen:

Zitat- Seit mehreren Jahren im Vertrieb von Technologie und Computersoftware tätig (Relevanz für CIR oder AIN sollte gegeben sein)

Wieso?

CIR oder AIN "verkauft" keine Technologie, sondern wendet diese ggf. an - es werden keine "Verkäufer" benötigt, sondern "Techniker".

Zitat- akademische Vorausbildung: Bachelor Politikwissenschaft + Master Security Studies (Ausland)

Politik bildet die BW "selber" aus, wobei es KAUM bis KEINE Dienstposten gibt, die ein solches Studium zwingend erfordern, für "Security Studies" gibt es sicher KEINE Dienstposten, wo dieses Studium zwingend hinterlegt ist.

Einen Einstieg mit höheren Dienstgrad sehe ich da eher nicht ...

... dazu kommt die sehr zeitintensive Ausbildung, um Dich überhaupt für den Dienst in den Streitkräften zu qualifizieren.

Was sagt Dein Arbeitgeber zu Abwesenheiten von 4 Wochen im Jahr für die nächsten Jahre?

arcd008

Zitat von: NeuerReservist2022 am 14. Februar 2022, 21:50:58
- Wie zeitaufwändig ist das Ganze in der Praxis und wie gut mit dem Hauptberuf vereinbar? Gibt es hier Erfahrungenberichte mit ähnlichem Hintergrund?

ASSA 2x2 Wochen, bei Reserveoffizier mit Seiteneinstieg RO-SE, 3 Module, jedes Modul im Schnitt 15 Tage Präsenz, dazwischen Fernlernphasen auch während der üblichen Arbeitszeit. Hausaufgaben und Klausuren nach jedem Modul, Klausurvorbereitung, sicherlich auch mind. 50-100 Stunden Aufwand. Als ROA dann jedes Jahr dann noch möglichst Truppenpraktikum machen...da kommt einiges zusammen.

Zitat von: NeuerReservist2022 am 14. Februar 2022, 21:50:58
- Ist mit meinem beruflichen und akademischem Hintergrund eine Einstellung für militärfachliche Verwendungen nach SLV denkbar oder "Seiteneinstieg" wahrscheinlicher?

DP mit dem akademischen Hintergrund: kaum vorhanden; DP als "EDV-Vetriebler" nicht vorhanden. Man würde als Seiteneinsteiger sowieso nur für DP eingestellt, die mit Deinem Studium hinterlegt sind.
Insgesamt sehr geringe Chancen auf Einstellung mit höherem DG.

Zitat von: NeuerReservist2022 am 14. Februar 2022, 21:50:58
- "Die grundsätzliche Bereitschaft zur Teilnahme an besonderen Auslandsverwendungen der Bundeswehr muss vorhandensein" Implikation in der Praxis?
Keine.

so long

arcd008


PzPiKp360

Zitat von: F_K am 15. Februar 2022, 10:13:51Was sagt Dein Arbeitgeber zu Abwesenheiten von 4 Wochen im Jahr für die nächsten Jahre?

Um eine ROA a.d.W.-Ausbildung in den vorgesehenen drei Jahren zu schaffen reichen vier Wochen pro Jahr nicht. Es sind mindestens fünf Wochen (drei Wochen Präsenzphasen je ROL-Modul, dazu min. noch eine RDL mit 12 Tagen am Stück als Truppenpraktikum), und das wäre das absolute Minimalprogramm. Acht Wochen wären besser, noch mehr noch besser - man muss das mit dem AG verhandeln, ohne Reduzierung von 100% runter geht es nicht.

NeuerReservist2022

Besten Dank für die zahlreichen Antworten und sorry für die lange Funkstille.

@HCRenegade: Ich denke auf Grundqualifikation "Soldat SK" läuft es im ersten Ansatz erst einmal hinaus. AG sollte klappen, im Zweifelsfall bin ich aber auch gerne Bereit Urlaub zu opfern. Das mit der "konservativen Haltung" bei der BW was die Qualifikationen angeht war bis dato auch mein Eindruck, weshalb ich eben gefragt hatte. Habe mich seit meinem letzten Beitrag hier allerdings mit einigen Soldaten und Reservisten in der deutschen Security Branche vernetzen können, die mir durchaus positiv zugesprochen haben was die Relevanz meiner Qualifikationen angeht. Kannst du nochmal kurz darauf eingehen, was der Unterschied zwischen RFA und ROA ist? Zu Punkt 4: Mir geht es in erster Linie um Heimatschutz und die Territorialverteidigung. Ich bin nicht unbedingt scharf auf einen Auslandseinsatz, von daher passt das.

@christoph1972: Danke, schaue ich mir gerade an.

@F_K: Ist mir schon klar, dass CIR oder AIN keine Technologie vertreibt. Allerdings bin ich in der Branche tätig, die sich mit Lösungen befasst die für CIR und AIN durchaus relevant sind. Ich kenne mich gut aus mit Lösungen, die bei der BW bereits zum Einsatz kommen oder attraktiv für die Zukunft sein könnten. Das Stichwort "Digitalisierung" dürfte wohl nicht zuletzt seit der Ansprache von BK Scholz am 27.02.22 relevanter denn je sein...

@arcd008: Danke für die Info. Da kommt schon Einiges zusammen, ist mir klar. Zur Klarstellung: DP = Dienstposten?

@PzPiKp360: Wie gesagt, dass mit der AG sollte passen. Opfer bin ich bereit hierfür zu mchaen. Mir geht es nicht um ein schnelles Abenteur und mit einer G36 zu "ballern", sondern meine Qualifikationen möglichst sinnvoll für den Heimatschutz und -Gott bewahre- die Territorialverteidigung zur Verfügung zu stellen.

Besten Dank nochmal an alle, ich werde berichten wenn es Neues gibt.

Grüße

F_K

Na dann, Unterschied F und O nicht kennen, aber "Zuspruch" haben - viel Erfolg.

Seltsam_

Zitat von: F_K am 13. März 2022, 22:31:41
Na dann, Unterschied F und O nicht kennen, aber "Zuspruch" haben - viel Erfolg.
Sehr freundlich, wie immer. Man kann nur ahnen, das F_K schon mit dem Wissen zur Bundeswehr auf die Welt gekommen ist und es sich zur Aufgabe gemacht hat, anderen dieses Wissen längstmöglich vorzuenthalten sowie ein aufkommendes Interesse an der Bw zu verleiden. Ja, ja und der typische Spruch, wer das sind das werden will, sollte schon selbstständig genug sein... Alle diese sollten einmal an Ihre eigene Vergangenheit denken und dann nochmal überprüfen, ob ihr Grad der Selbstständigkeit nicht doch seitdem zugenommen hat. Abgesehen ist dass Verhalten erbärmlich und lässt kein Verständnis für Kameradschaft erkennen. Man kann nur hoffen, dass der Dienstherr das auch erkennt.

@NeuerReservist2022

RFA: Reservefeldwebelanwärter (Laufbahn der Reserveunteroffiziere)
ROA: Reserveoffizieranwärter (Laufbahn der Reserveoffiziere)

F_K

Offtopic:

@ Seltsam:

Bitte im Zusammenhang lesen - und dann selber reflektieren, was der "Seltsam" zum Thread beigetragen hat.

Deepflight

Da kann ich @F_K nur zustimmen, ich freue mich immer total über die Menschen die - ohne ein Login zu haben, was ja Grundvoraussetzung für eine geregelte Diskussion wäre - hier Ihren
Senf dazu schmeißen. Aber was solls....

@NeuerReservist2022

Schön, dass Sie sich entschieden haben einen Beitrag zu leisten und ich hoffe für Sie, dass sich Ihre Vorstellungen verwirklichen lassen bzw. bewahrheiten.
Dennoch hier noch ein paar Punkte zum drüber nachdenken:

1.) Egal mit wem Sie sich vernetzt haben, es gibt genau eine Instanz die Ihnen sagt, was mit Ihren Qualifikationen möglich ist; das BAPersBw. Dabei hängt
es aber nicht nur davon ab, welche Qualifikationen Sie haben und ob es dafür DP gibt. Beides ist nämlich nur die Grundvoraussetzung, dass überhaupt etwas
anerkannt werden kann. Mindestens genauso wichtig ist aber auch, ob es für diese Qualifikationen einen Bedarf gibt. Denn auch wenn wir hier von Reserve
sprechen ist es nicht so, dass jeder, der einmal in seinem Leben irgendwo eine berufliche Qualifikation gemacht hat auch genommen wird. Auch in der Reserve
muss für diese Qualifikation ein Bedarf  bestehen.

2.) Aus Punkt 1.) resultierend sollten Sie das ganze so sehen: Sie bieten der Bw ein Paket an und die Bw sagt Ihnen, ob und wenn ja was aus diesem Paket sie braucht;
ganz so wie im Zivilleben auch. Das kann am Ende sogar soweit gehen, dass man Ihnen vielleicht etwas ganz anderes anbietet als das, was sie bereits können.
Wenn sie z.B. eine Eignung als FwLwSichTr bekommen und für ihre Qualifikation kein Bedarf besteht kann es sein, dass Sie FwLwSichTr angeboten bekommen.
Sie selbst entscheiden, ob Sie das annehmen wollen oder nicht.

3.) Überlegen Sie sich genau, was sie wollen. Um es in aller Härte zu sagen: Heimatschutz und Territorialverteidigung sind keine Bereiche der Reserve, die nach sonderlicher Qualifikation schreien. Sicherlich, sehr plakativ und verallgemeinernd gesagt, aber das was an dort braucht ist eines "Manpower"!
Wenn Sie sich und ihre Qualifikationen einsetzen können / wollen ist es gut denkbar, dass eine Beorderung "in der normalen Truppe" für Sie besser ist. Dort spiegeln Sie dann einen DP und wenn der DP-Inhaber urlaubs-, krankheits- oder einsatzbedingt nicht da ist kommen Sie rein und ersetzen Ihn.
Natürlich gibt es auch die RSUKp (die jetzt, meine ich, aber anders heißen), dort ist der Auftrag aber eben "Sichern und Unterstützen"; zu gut deutsch, Manpower, weniger hochspezialisierte und ausgebildete
Professionals mit IT-Hintergrund.

4.) Wie viel Zeit können Sie realistisch einbringen. Bitte bedenken Sie, dass es nicht mit der Ausbildung zum Reserveoffizier oder Reservefeldwebel getan ist. Die Lehrgänge bis zu Laufbahnprüfung sind so gestrickt, dass man die neben dem Beruf gut schaffen kann. Interessant wird es danach, denn Sie brauchen ja auch noch eine mil. Verwendung, z.b. als IT-Offizier. Die Lehrgänge hierzu gehen aber auch
mal gerne 3 Monate oder noch deutlich länger und sind eher selten so gestrickt, dass man die in Module auf x Jahre strecken kann. Die mil. Verwendung (nachgewiesen über eine ATN) ist aber genau das
was Sie brauchen, um in der Truppe eingesetzt zu werden. Einen Offizier oder Feldwebel, der zwar den Laufbahnlehrgang bestanden hat, aber sonst keine ATN hat, kann man eher wenig brauchen.
Da sollten Sie sich sicher sein, dass Sie auch diese Zeiten aufbringen können.
Genauso dann nach dem Erwerb eine ATN, wie viel können Sie pro Jahr üben?
Genau diese Fragen stellt sich auch das BAPersBw und es fließt natürlich in die Entscheidung, was man Ihnen anbietet mit ein. Denn natürlich überlegt auch BAPersBw ob es Sinn macht, jemanden der nur 2 Wochen pro Jahr aufbringen kann zuerst über 4 Jahre (3 Jahre ROA / RFA + 1 Jahr für Fachausbildung) auszubilden, der dann kaum Zeit hat. Da wäre dann die RSUKp wieder charmanter, denn da ist die Qualifikationshürde i.d.R. tiefer.

Daher: Es gibt viele tolle Möglichkeiten in der Reserve und gerade heute für sehr viele Menschen etwas, wo man einen wertvollen Beitrag leisten kann. Wo das aber ist, müssen Sie gemeinsam mit BAPersBw ergründen; und dabei vor allem zu sich selbst und dem PersFhr ehrlich sein.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg und hoffe, dass Sie an Ihrem Werdegang viel Spass und Freude finden werden!

Seltsam_

Zitat von: F_K am 14. März 2022, 11:10:39
Offtopic:

@ Seltsam:

Bitte im Zusammenhang lesen - und dann selber reflektieren, was der "Seltsam" zum Thread beigetragen hat.
Wenn man dem Fragesteller mitteilen will, dass er vll. mit der Seite, von der der Zuspruch kommt, nicht gut beraten ist, kann man das auch so deutlich schreiben, es sei denn, es ist einem egal, ob man so verstanden wird, wie man es gemeint hat. Das wiederum zeugt von Desinteresse an dem Gegenüber. Manchmal muss man sich ernsthaft fragen, was bei dem Begriff innere Führung noch übrig geblieben ist, gerade in dem Bezug auf den richtige Umgang miteinander. Insbesondere sollte das ein Offizier ganz genau wissen.


Unproomn

So richtig ist mir damals der erforderliche Aufwand auch erst am Ende des RO-Assessment-Tages in Erfurt erklärt worden. Man kann feststellen, dass eine ziemliche Diskrepanz zwischen der Werbung für die Reserve ("Toll für Arbeitnehmer") und dem steht, was dann tatsächlich an Zeitaufwand gefordert ist. So steht dann am Ende wieder der deutliche Bias hin zu Selbstständigen, Beamten und meinetwegen Angestellten in der Rüstungsindustrie.

Würde ich meinen Arbeitgeber fragen, ob es in Ordnung wäre, jedes Jahr 3-6 Wochen zu fehlen (und meinen Jahresurlaub habe ich ja auch noch), würde er mich wohl zurecht fragen, ob ich mich durch meinen Beruf eigentlich ausgelastet fühle.

Daher bin ich mittlerweile dann halt doch in der HSchKp. Vielleicht weniger fancy, aber lieber über alle Veranstaltungen hinweg 1-2 Wochen im Jahr die Uniform auch tatsächlich tragen können, als Schultersterne im Schrank hängen zu haben, die man kaum je einbringen kann.

Aber wer weiß, vielleicht entwickelt die Bundeswehr ja analog zu den HSchKp irgendwann auch ein Laufbahnkonzept, das in der Realität eben nicht nur Selbstständigen, Beamten und meinetwegen Angestellten in der Rüstungsindustrie nutzt.

F_K

@ Unproomn:

Danke für die (erneute) Darstellung des Aufwandes.


Eine Ergänzung:

Ein "Laufbahnkonzept" ist NICHT dafür da, einer "Berufsgruppe" zu nutzen, sondern dient dem Nutzen der Streitkräfte.

Dies wird oft, auch von Reservisten, falls verstanden - es geht um "Dienen" und nicht um "Eigennutz".
(Auch wenn sich ggf. beides, je nach Situation, verbinden lässt).

ROA2022

Zitat von: Unproomn am 15. März 2022, 11:08:34Daher bin ich mittlerweile dann halt doch in der HSchKp. Vielleicht weniger fancy, aber lieber über alle Veranstaltungen hinweg 1-2 Wochen im Jahr die Uniform auch tatsächlich tragen können, als Schultersterne im Schrank hängen zu haben, die man kaum je einbringen kann.

Aber wer weiß, vielleicht entwickelt die Bundeswehr ja analog zu den HSchKp irgendwann auch ein Laufbahnkonzept, das in der Realität eben nicht nur Selbstständigen, Beamten und meinetwegen Angestellten in der Rüstungsindustrie nutzt.
Ein möglicher Kompromiss könnte ja die RUA-Laufbahn in einer HSchKp sein. Die Ausbildung erfordert wohl nur etwa ein Drittel der Zeit des ROA und Du könntest mit (etwas mehr) Verantwortung als UffzTerrRes SK in der HSchKp dienen.

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