Es gibt die Zahl "Hospitalisierung" in der Corona Warn App, da sind "alle" drin, die wegen was auch immer ins KH kommen.
Deswegen meine Frage nach Differenzierung, da Bremen dies für die Hospitalisierung ja explizit macht und dann bei der weiteren Differenzierung ITS sowie Beatmung der Gruppe "Wegen" zuordnet.
Die DIVI Seite listet meines Wissens nach nur Covid Fälle auf, die DESWEGEN auf der ITS sind
Ok danke, das ist die Aussage, die ich haben wollte.
Ansonsten bin ich ja bei Dir - es ist politisch schwierig / unmöglich (der FDP sei "Dank")
Ich widerspreche dir ja auch nicht prinzipiell. Allerdings bin ich der Meinung, dass es nicht nur politisch schwierig/unmöglich ist, sondern gesellschaftlich auch einfach nicht verhältnismäßig.
Auf der anderen Seite gibt es Helmpflicht für Mofas / Motorräder, Gurtpflicht für PKW / LKW - trotz der Tatsache, dass dies nie so viele Tote verursacht hat.
Es gibt also schon die Möglichkeit, "Mutti" für unvernünftige Menschen zu spielen.
Die Impfung als Eingriff (und dann als Zwang für jeden) ist auch noch mal eine andere Hausnummer. Eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben auch prinzipiell möglich, in dem man auf Alternativen ausweicht. Auch lassen sich wohl kaum alle Verkehrstoten der Altersgruppe Ü60 zuordnen.
Aber natürlich gibt es diese Möglichkeiten und diese sind an vielen Stellen auch sinnvoll.
Aber schaue ich mir die Infektionszahlen vs. Todesfälle an, finde ich es schon nicht mehr verhältnismäßig, gesamtgesellschaftlich Maßnahmen aufzuerlegen:
Nur für 2022:
- 19.588.108 registrierte Fälle
- Dunkelziffer wahrscheinlich massiv höher
- 27.804 Verstorbene
- Selbst wenn wir annehmen, dass alle davon "wegen" Corona verstorben sind und es keine Dunkelziffer gibt, sind wir bei maximal 0,14%
Wenn ich dann noch obige Zahlen annehme, ca. 50% der Verstorbenen ungeimpft und trotz Impfung würde ein Teil derer versterben, dann steht das, was man mit einer allgemeinen Impflicht (inkl. Durchsetzung, Kontrolle, Nachweispflichten, etc.) gewinnen würde irgendwann einfach in keinem Verhältnis mehr. Wenige tausend, die sich bewusst gegen die Impfung entscheiden vs. einer Pflicht für 80 Mio. Da muss irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem es von politischer Verantwortung in die Verantwortung des Einzelnen übergeht. Und dass da dann mitunter individuell zweifelhafte Entscheidungen getroffen werden, ist ja nichts neues. Aber das muss man als demokratische Gesellschaft akzeptieren können.
Achtung populistisch: Wo ist sonst die Grenze? Wie sieht es mit einer Impfpflicht gegen Influenza aus? Warum verbietet man Tabak und Alkohol nicht? Bleiben die Maßnahmen für immer? Wie niedrig muss der CFR noch sinken, damit die Maßnahmen aufgehoben werden?
Und nein, die Fragen meine ich natürlich nicht ernst. Aber wenn man A fordert, dann sollte man sich zumindest Gedanken machen, warum dies dann für B nicht mehr relevant ist.
(Randnotiz: Mein Schwiegervater, Krebspatient, damit reduzierte Immunantwort, natürlich geimpft, ist jetzt / letzte Woche hospitalisiert worden (wegen Covid, nicht als Nebendiagnose), und er hat sich vorsichtig verhalten und kaum etwas gemacht - da hat mMn die Gesellschaft schon eine Verantwortung - siehe z. B. Masernimpfpflicht - es geht, wenn die Politik es will).
An dieser Stelle alles Gute und beste Genesung. Ich verstehe aber nicht ganz, was du mit diesem Beispiel sagen möchtest? Eine Impfpflicht hätte doch in diesem Fall nichts geändert?
Ach ja, zum "Glauben" - Impflicht in der BW hat bisher für 95 % Durchimpfung gesorgt (letzte verfügbare Zahlen, inzwischen vermutlich höher) - und wenn das letzte Urteil gefällt ist (kommt ja bald), dann wird es in Richtung 99 % gehen - also Ja, WENN MAN WILL, dann kann man Maßnahmen auch umsetzen.
Nur sind die Rahmenbedingungen und Maßstäbe sowie der Auftrag bei der Bundeswehr doch ein wenig anders gelagert als gesamtgesellschaftlich. Selbst wenn eine allgemeine Impflicht kommen würde. Dies würde man niemals umgesetzt und kontrolliert bekommen. Und wie gesagt. Wer sich dem entziehen will, hat es ja auch bisher geschafft und wird es auch zukünftig hinbekommen.
Warum zum Beispiel sollte ich (<30 Jahre, 3x geimpft sowie genesen) derzeit weitere Einschränkungen im öffentlichen Leben akzeptieren? Mit welcher Begründung sollte die gesamte Gruppe der <60 jährige derzeit Einschränkungen akzeptieren? Die problematische Gruppe ist doch quasi ausschließlich Ü60 und
bewusst ungeimpft, bringt das Gesundheitssystem derzeit aber nicht an die Grenzen. Das Verhältnis ist da einfach nicht gegeben zwischen "dem Gesundheitssystem zur Last fallen" und der Begründung neuer Maßnahmen für die gesamte Gesellschaft.
Wie gesagt, Momentaufnahme. Kommt eine Variante mit schweren Verläufen wie Delta mit der Ansteckungsrate von Omikron, dann bin ich ganz vorne mit dabei was eine Impfpflicht angeht.
Selbiges würde z.B. auch gelten für einen Impfstoff, der sterile Immunität verschafft.