Einen schönen guten Tag an alle,
ich bin seit letztem Jahr ein stiller Mitleser hier im Forum und bin dankbar über die vielen Informationen, die hier geteilt werden. Ich interessiere mich seit Anfang des letzten Jahres für die Tätigkeit als ROA a.d.W.. Nachdem ich mir etwas Zeit zum Überlegen und Abwägen genommen habe, werde ich mich, sobald die Ausschreibung dieses Jahr geschaltet wird bewerben.
Ich hatte bereits vor einer Woche ein persönliches Gespräch bei einem sehr netten StFw hier bei mir in einem Karrierecenter in der Nähe. Viele Informationen habe ich mir schon selbst zusammengesucht, er hat mir aber auch aufgezeigt, dass der Bedarf gar nicht so hoch ist wie ich dachte (unter 200) und mir noch die Einsatzmöglichkeiten nach den drei Jahren „Ausbildung“ aufgezeigt. Hier fielen die Begriffe PressOffz (Heer + Luftwaffe) und EinsOffz (Marine und Heer). Weitere Verwendungen waren insoweit nicht konkret erkennbar.
Kurz zu mir, ich bin 40 Jahre alt, habe 2001-2002 meinen Grundwehrdienst beim Heer als Panzergrenadier geleistet, verfüge über ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium (Dipl. Finanzwirt) und arbeite im gehobenen Dienst bei der Steuerverwaltung meines Bundeslandes (Besoldungsgruppe A12).
So wie ich es verstanden habe, dürfte ich ganz normal die dreijährige Ausbildung zum Reserveoffizier durchlaufen. Einen vorübergehend höheren Dienstgrad dürfte ich wohl nicht verliehen bekommen (Verfahren zurzeit ausgesetzt), bzw. konnte es nicht eindeutig recherchieren. Ich habe Fragen zu zwei Punkten:
1. Assessment Center:
Bei dem aus meiner Sicht geringen Bedarf habe ich etwas Sorge darum das Assessment Center gut durchlaufen zu können. Ich bin leicht übergewichtig (BMI 31), bin aber ansonsten schon ganz fit und vor allem belastbar. So bin ich letztes Jahr mal 101km in unter 22 Stunden gewandert, bzw. vor kurzem auch kein Problem gehabt mal 31km in unter 5 Stunden zu wandern oder mal über 100km Fahrrad zu fahren. Ein kleines weiteres Problem ist mein Bluthochdruck, der aber ärztlich seit Jahren eingestellt (mit Medikamenten) ist. Ich habe etwas Bedenken bzgl. der Laufübung und dem Klimmzug. Ich würde mich auf jeden Fall für den Sporttest gut vorbereiten und auch noch weiter abnehmen können. Allerdings dürfte klar sein, dass ich nicht mehr Mitte zwanzig und ganz so körperlich leistungsfähig bin. Eine Frage die ich mir stelle ist, wie stark wird der Sporttest gewertet? Ich denke, dass ich durch mein abgeschlossenes Studium schon etwas in die Waagschale werfen kann. Bei dem Vortrag, dem psychologischen Gespräch, den Tests usw. denke ich, dass ich mich auch darauf gut vorbereiten kann. Wahrscheinlich liegen die Bewerberzahlen deutlich über dem Bedarf. Natürlich kann man sagen, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wie ist eure Meinung dazu, kann ich trotz meiner Vorerkrankung (sofern man das bei Bluthochdruck nennen kann) und meinem BMI eine realistische Chance haben durch das Auswahlverfahren zu kommen? Aus meiner Sicht dürften die Bewerberzahlen aufgrund der aktuellen Lage weiter steigen.
2. Beorderung nach der Ausbildung zum Reserveoffizier:
Ich stehe grundsätzlich allen Truppengattungen offen, könnte mir gut vorstellen bei der Marine eingesetzt zu werden. Der StFw offerierte eine größere Anzahl an Spiegeldienstposten beim Heer in Munster (würde fahrttechnisch noch passen), bzw. auch einige im Bereich der Marine (Kiel, Rostock, Eckernförde). Grundsätzlich würde ich eine Tätigkeit als PressOffz nicht ausschließen, finde den Gedanken als EinsOffz eingesetzt zu werden etwas interessanter. Wovor ich aber einen riesen Respekt habe ist, so habe ich es zumindest verstanden, dass man einen vorhandenen Dienstposten als Vertretung für die Zeit seiner RDL spiegelt, also ersetzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zeiten für die RDL hierfür ausreichen können. Insbesondere fehlen mir beim eingesetzten Gerät und anderweitiger Verwendung (Leiter Schießen etc.) die Erfahrungen. Was ich verhindern möchte ist, dass man ins kalte Wasser geschmissen wird und mit „mach mal“ ggf. Fehler begeht, die auf unzureichende Ausbildung zurückzuführen sind. Gerade beim Hantieren mit scharfen Waffen und schwerem Gerät sind Fehler nicht auszuschließen. Mich würde mal interessieren wie ihr als Reservisten und frische Reserveoffizier die Zeit auf einem beorderten Dienstposten erlebt habt, bzw. erlebt.
Gibt es ggf. noch weitere Einsatzmöglichkeiten (außer PressOffz und EinsOffz), die ggf. in Frage kommen könnten? Mein jetziger Beruf ist sehr verwaltungsmäßig geprägt. Ich sag mal so, Zahlen und Akten sind mein Ding und ich suche auch gerne mal die Nadel im Heuhaufen und finde sie auch. Inwieweit das förderlich für eine entsprechende Verwendung sein kann, konnte ich noch nicht recherchieren.
Viele Grüße
Michael