Servus, jeder kennt es bestimmt bei Ausbildungen oder aus der AGA, dass das Magazin in Stellung frei sein muss...also nicht den Boden berührt...aber warum? Mehr Störungen erzeugt man dadurch gar nicht sondern ein stabileres Schießgestell.
Danke im vorraus für Antworten
In meiner Schießausbilderausbildung im letzten Jahr sollten wir im Liegen sogar genau so schießen, da man so viel besser trifft.
Hat beides seine Vorteile 😄
Also wenn man keine andere Auflage im Liegen hat, wäre man blöd wenn man das Magazin nicht aufstellen würde. Gleiches gilt auch für manch andere Anschlagsart.
Zitat von: DaBaschtiRagnar am 18. Oktober 2019, 15:19:59
Mehr Störungen erzeugt man dadurch gar nicht sondern ein stabileres Schießgestell.
Wenn die Stellung so gebaut ist, dass das Magazin beim Schießen aufliegt führt das zu zwei Dingen:
1) bei jedem Schuss besteht eine hohe wahrscheinlichkeit, dass das Magazin durch die durch den Rückstoß verursachte bewegung der Waffe auf die Auflagefläche "aufschlägt", dadurch können selbstverständlich die Zuführung der Patronen und dadurch mittelbar die Bewegung des Verschlusses beeinträchtigt werden.
2) Der Magazinwechsel ist erschwert.
Findet also nicht statt.
Und mit einem "stabilen Schießgestell" hat das nichts zu tun. Die Auflage erfolgt über ein Dreibein oder die Auflage unterhalb des Handschutzes.
Gruß Andi
Das mag vielleicht beim Feuerstoß so sein, aber passiert beim Einzelfeuer definitiv so nicht.
Und natürlich hat man ein stabileres Schießgestell im Vergleich zur frei gehaltenen Waffe.
Wer mal häufiger so geschossen hat wird das auch im Vergleich feststellen können. Schießlehrer bekommen es ja anscheinend auch so ausgebildet.
Bitte auch hier differenzieren - zwischen ausgebauter Stellung mit vorgesehener Gewehrauflage und einer offenen Stellung ohne Auflage auf "der Wiese".
Hallo.
1. Das "Schießgestell" gibt es nicht in einer vorbereiteten Stellung! Hier werden Waffenauflage vorbereitet und bestenfalls für die Nacht in ihren Grenzen festgelegt, zu den Seiten wie auch nach Oben.
2. Das vorbereitende Schießgestell nimmt man schon in der "Einsatzstellung" ein. Das eigentliche Schießgestell nimmt man ein wenn man in die Kontaktstellung über oder eben in den endgültigen Anschlag geht. So kommt die Begrifflichkeit aus dem nSAK.
3. Die Waffe wird grundsätzlich NIE auf dem Magazinboden aufgelegt bzw. kann man hier ja dann schon von stellen sprechen ;-)! Ja es gibt viele die es so handhaben dies ist aber gänzlich falsch. Entweder hat man eine ordentliche Dreipunktauflage - Handschutz liegt in der Hand und die zwei Ellbogen sind aufgestützt oder man legt de Waffe auf eine vorbereitende Gewehrauflage - hier je nach Auflage wird die Hand darunter gelegt, flach.
4. Das Gewehr ist viel zu unruhig wenn man es auf den Magazinboden aufstellt und je nach liegender Stellung auch viel zu hoch. Noch schlimmer aber ist das sich der Magazinboden am Stangenmagazin lösen kann und so das Magazin, durch die Federspannung, sich in seine einzelnen Bauteile zerlegt.
5. Nein, so wird es sicher nicht an weitere Multiplikatoren ausgebildet, sagt ein Schießleher altes und neues Konzept. Wenn doch ist das was falsch gelaufen bei der Ausbildung!
MkG
Lieber HptFw,
Wenn es keine Auflage gibt, und der Boden flach ist, ist die stabilste Waffenhaltung tatsächlich, den Magazinboden am Boden zu haben, eine Hand am Handschutz, die andere am Griffstück.
Einfach mal ausprobieren ...
Stabil vielleicht schon, aber damit erkauft man sich doch Störungen und im schlimmsten Fall beschädigungen des Magazins. Die Waffe bewegt sich immer durch den Rückstoß. Wenn das Magazin auf dem Boden steht, dann wird es sich zumindest weniger bewegen. Also hast du Scherkräfte zwischen Waffe und Magazin.
Die SA Streitkräfte bilden dies sogar so aus - Störungen hatte ich deswegen noch keine, noch sind mir welche bekannt geworden, und alle Schützen mit guten Ergebnissen schiessen so ..
Als alter Sack stellt man jedenfalls fest, dass vieles was früher unverbrücklich als quasi Gottes Gesetz gelehrt wurde heute nicht mehr gilt. Beispiel: MG liegend (auf Zweibein). Früher musste man unbedingt in einem Winkel zur Achse liegen, heute genau hinter dem MG so dass Waffe und Schütze eine Linie bilden. Oder, wieder MG: es wird sich nicht mehr mit Schulter ins MG und Zweibein reingestemmt, sondern das MG wird an Schulterstütze oder Sturmgriff zur Schulter gezogen.
Panta rei!
Eisensoldat
Wow, genialstes Stammtischgerede. Deswegen - lieber F_K - sind einige Reservisten regelmäßig zu vielem schlicht nicht mehr zu gebrauchen.
Zitat von: HIFiRE am 18. Oktober 2019, 15:38:20
Schießlehrer bekommen es ja anscheinend auch so ausgebildet.
Nein. Einfach nein!
Gruß Andi
Einige Aktive sind ebenfalls zu vielen Dingen regelmäßig nicht zu gebrauchen, es kommt immer auf die Fähigkeiten des Soldaten an.
Unter den gegebenen Randbedingungen (liegend, keine Auflage darf benutzt werden, Gewehr) wird es von vielen Schützen als hilfreich angesehen, das Magazin aufzustellen - die Schützen, die im Ergebnis vorne liegen, machen es jedenfalls.
Und wenn mir mehrere SA Soldaten berichten, dies würde so ausgebildet, nehme ich das als glaubhaft hin, ohne deren Vorschriften geprüft zu haben.
Nur war hier ja nicht gefragt, welche Gerüchte du so gehört hast...
Was ist denn ein "SA Soldat"?
Auf die Idee, ein Magazin zur besseren "Stabilität" aufsitzen zu lassen, käme ich nicht einmal im Traum...
SA = South Afrika.
Fakt ist, je tiefer das Gewehr, so stabiler die Auflage.
Bei einem 30iger Magazin berüht dann das Magazin den Boden - diese Auflage ist stabiler - dies ist kein Gerücht, sondern technisch physikalischer Fakt.
Also am Besten: Eingraben das Magazin. Dann liegt die Waffe noch tiefer, ist also stabiler. Korrekt?
Warum erinnert mich das jetzt irgendwie an das "Notvisier" des G36?
Ihr wisst schon: Im Notfall - Ausfall Reflexvisier - Optik abschlagen, dann mit Notvisier weiterkämpfen...
Zitat von: F_K am 18. Oktober 2019, 20:06:45
SA = South Afrika.
Fakt ist, je tiefer das Gewehr, so stabiler die Auflage.
Bei einem 30iger Magazin berüht dann das Magazin den Boden - diese Auflage ist stabiler - dies ist kein Gerücht, sondern technisch physikalischer Fakt.
Wenn aus einer 3-Punktauflage eine 4-Punktauflage wird, kann das System kippen.
Die "Nachjustierung" des Ziels wird auch schwieriger, sobald das Magazin den Boden berührt und anfängt zu "haken".
Ich kenne das Thema aus meiner Zeit noch mit dem guten alten Gewehr G3. Nutzte man das Magazin als Auflage, dann war nach einigen Magazinwechseln die Arretierung für das Magazin dann doch etwas lädiert. Genau das Szenario hatten wir damals mal bei einem Truppenübungsplatz prozessiert mit einem G3, das ohnehin zur Aussonderung anstand.
Also ich kenne die Variante mit dem aufgestützten Magazin von meinem Schießlehrerlehrgang (nur nSAK, dafür an der InfS) auch nicht.
Möglichweise erzeugt diese Variante auf ein stationäres Ziel auf einer Schießbahn bessere Ergebnisse als liegend freihändig.
Wenn sich das Ziel aber unregelmäßig und schnell bewegt, oder ein spontaner, schneller Zielwechsel nötig wird ist man mit dem aufgesetzten Magazin vermutlich Probleme bekommen, da sich dann der ganze Körper hinter der Waffe bewegen muss.
Die Frage mit dem MG kam noch auf- wann wurde das gelehrt, dass man schräg dahinter liegen soll? Ich hab 1997 angefangen und da war schon "hinterm MG gerade liegen, hinterm G3 schräg". Dass wir jetzt auch gerade hinter den G36 liegen ist eher den Schutzwesten geschuldet als der reinen Schießtechnik.
Auf meinem nSAK-Lehrgang hatte ich grottige Ergebnisse mit dem MG und hab mich gewundert- das Gewicht hab ich, richtig reingelegt auch. Mir ist einfach nicht aufgefallen, dass ich schief liege. Der 2. Schießausbilder hat es endlich gesehen. (der erste war der Meinung, dass Frauen wegen dem zu niedrigen Körpergewicht einfach nicht MG schießen können und ich solle mich doch mal "richtig" reinlegen. Den entscheidenden Fehler hat er nicht gesehen). Hab mich richtig hin gelegt und siehe da- der Feuerstoß ist schön zusammengeblieben.
Zitat von: F_K am 18. Oktober 2019, 16:58:17
Lieber HptFw,
Wenn es keine Auflage gibt, und der Boden flach ist, ist die stabilste Waffenhaltung tatsächlich, den Magazinboden am Boden zu haben, eine Hand am Handschutz, die andere am Griffstück.
Einfach mal ausprobieren ...
Nein, definitiv nein! ;) Wenn es keine Auflage gibt nutze ich die Dreipunktauflage. Schon so ausgebildet zu G3 Zeiten. Schon zu dieser Zeit wurde das Magazin nicht als Auflage genutzt!
Das Stangenmagazin als Auflage zu nutzen wird einfach nicht ausgebildet. Wir sprechen hier eher von einem individuellen verhalten eines oder mehreren Einzelschützen. Jedoch ist es schlicht weg falsch. Es spricht einfach zu viel dagegen.
Die Frage, wann ausgebildet wurde hinter dem MG3 schräg zu liegen, stellt sich mir auch. Schon 95 sind wir gerade dahinter gelegen. Nur so war es möglich, den aufkommenden Rückstoß, besser mit der Schulter entgegen zu wirken.
Zitat von: Kestrel am 18. Oktober 2019, 20:13:44
Also am Besten: Eingraben das Magazin. Dann liegt die Waffe noch tiefer, ist also stabiler. Korrekt?
Warum erinnert mich das jetzt irgendwie an das "Notvisier" des G36?
Ihr wisst schon: Im Notfall - Ausfall Reflexvisier - Optik abschlagen, dann mit Notvisier weiterkämpfen...
Das kenne ich auch noch :D :D :D
Conventional Prone Position and
Alternative Prone.
Huch, was war denn mit dem letzten Post von F_K falsch?
https://youtu.be/dT7hYY_eJB0
Dann noch der Versuch einer Anmerkung:
Wer ein akzeptables WtHR hat, und etwas sportlich ist, kommt sogar hinter die Schulterstütze und kann ganz normal mit Iron sight Schiessen, da ist sogar genug Platz, die Lunge vom Boden zu nehmen, um den Übertrag des Herzschlages auf die Waffe zu minimieren.
Vllt. hilft auch ein pragmatischer Blick in die Zentralrichtlinie A2-222/0-0-4750 Schießen mit Handwaffen. Die entsprechenden Abbildungen, Vorgaben und Beschreibungen weichen schon von der ein oder anderen Beschreibung / Vorstellung hier ab. Mag ja ggf. Gründe haben...
@ Tank1911:
Kannst Du bitte Deinen Kommentar konkretisieren?
Ich habe nachgelesen - finde aber keinen Hinweis darauf, dass das Aufsetzen des Magazin "verboten" wäre, im Gegenteil, das Bild zeigt meinem Verständnis nach ein aufgesetztes Magazin.
Habe das absichtlich nicht konkretisiert, damit sich die Leute selber ein Bild machen.
Zitatfinde aber keinen Hinweis darauf, dass das Aufsetzen des Magazin "verboten" wäre, im Gegenteil, das Bild zeigt meinem Verständnis nach ein aufgesetztes Magazin
Gem. der Vorschrift sehe ich das ähnlich. Es wird halt nicht ausgeschlossen, bzw. genau beschrieben.
Da ich ebenfalls so ausgebildet wurde, dass das Magazin frei bleibt, um Störungen zu vermeiden, habe ich weiter recherchiert.
Zentralrichtlinie A2-222/0-0-4741 Gewehr G36
Ebenfalls kein "Verbot", aber folgender Hinweis:
Mal abgesehen davon, sich Texte und Bilder z.B. hinsichtlich dem, was die linke Hand bei Rechtsschützen macht, unterscheiden, folgender Passus: "Wann immer
möglich, sollte das Greifen am Magazin vermieden werden, da dies Störungen hervorrufen kann."
Aus rein technischer Sicht, käme ich zu dem Schluss, dass das "Greifen/ Ziehen am Magazin bei Schussabgabe" eine ähnliche Wirkung hat, wie ein aufgestütztes Magazin plus Rückstoß. Da das Magazin nicht wirklich starr arretiert ist, können so ggf. ungewollte Krafteinwirkungen auf die Arretierung oder Störungen bei der Zuführung der nächsten Patrone nicht ausgeschlossen werden. Da dieser mögliche Nachteil, zumindest beim Anschlag liegend aufgelegt, den Vorteil eines 4. Auflagepunkts überwiegt, rate ich davon ab.
Um es genau zu wissen müsste man dazu:
1. eine Expertenmeinung, z.B. über H&K, oder bei einer WTD einholen.
2. Über einen entsprechenden Antrag dafür Sorge tragen, dass beide Vorschriften einheitlich und vor allem eindeutig sind, was die Umsetzung angeht.
ZitatDa das Magazin nicht wirklich starr arretiert ist
Hast Du da eine Quelle für?
Wir reden hier von Ordonanzwaffen, die für erhebliche Beanspruchungen gebaut werden - mit dem Magazin in der Waffe kann man über die Hindernisbahn gehen ... da passiert in aller Regel nichts.
Wenn man sich dann die US Vorschrift anschaut (in dem verlinkten Video), ist die Auflage des Magazin explizit erlaubt - und die Mechanismen der Magazine sind bei US / DE / NL Waffen doch vergleichbar ähnlich.
Und nochmal: ich rate an, die Verkleinerung des Halteraums in den verschiedenen Anschlagsarten selber mal zu testen - wirklich gefährlich ist nämlich nicht ein bisher nur vermuteter Schaden an einem einzelnen Magazin ohne Quelle / Nachweis, sondern ein Gegner, der nicht bekämpft wird ...
ZitatDa das Magazin nicht wirklich starr arretiert ist
Damit ist das ganz leichte Spiel gemeint, was das Magazin hat, wenn es eingesetzt ist. Kann man ja in der WaKa mal ausprobieren. Der Effekt wird durch Abnutzung an den verschiedenen Kunststoffteilen bzw. der Arretierung noch verstärkt.
Es wäre wie gesagt zielführend, wenn eine entsprechende Expertise
zu der entsprechenden Waffe und dem Sachverhalt Einzug in die Vorschrift hält. Bis dahin lässt sich m.M.n. nur mutmaßen. Was bringt mir eine leicht erhöhte Treffergenauigkeit, wenn es im entscheidenden Moment zu einer Störung bei der Zuführung kommen könnte?
@ Tank1911:
Der Halteraum wird ERHEBLICH kleiner - nicht nur "leicht".
Wie schon gesagt: "Experten" raten diese Schiesshaltung an, die US Vorschrift "erlaubt" es explizit, andere Nationen bilden es aus ... und ich habe dies schon häufig so gemacht - noch nie eine Störung deswegen gehabt.
Wie auch immer - jeder ist hier wohl für sich selbst verantwortlich.
Zitat von: F_K am 21. Oktober 2019, 13:16:22
Wie auch immer - jeder ist hier wohl für sich selbst verantwortlich.
Nein, das war in der Bundeswehr diesbezüglich noch nie so und so wird es auch nie sein. Aber faszinierend was du hier mal wieder für "weltweite" Erfahrung einbringst.
Das Thema ist innerhalb der Bundeswehr abschließend geregelt: Findet nicht statt!
Zitat von: Andi am 01. November 2019, 15:46:08
...
Das Thema ist innerhalb der Bundeswehr abschließend geregelt: Findet nicht statt!
Das bedeutet das Aufstützen auf das Magazin ist in einer Vorschrift ausdrücklich verboten?
Zitat von: Andi am 01. November 2019, 15:46:08
Nein, das war in der Bundeswehr diesbezüglich noch nie so und so wird es auch nie sein. Aber faszinierend was du hier mal wieder für "weltweite" Erfahrung einbringst.
Das Thema ist innerhalb der Bundeswehr abschließend geregelt: Findet nicht statt!
Findet nicht statt weil ,,isso".
Fakt ist, je mehr man dazu liest, stellt man fest, dass es sich hier um eine urban legend handelt, die vielleicht einmal in Zeiten des Vietnamkrieges begründet lag als dir Waffenqualität deutlich schlechter war als heute. Heute ist es wohl nur schwer aus den Köpfen zu kriegen.
ZitatThe bottom line is this: if you have a magazine that doesn't work when pressed against the dirt, ground, concrete or green, green grass, get rid of it.
Es hat tatsächlich nur Vorteile das Magazin aufzulegen. Wenn man schneller und präziser liegend schießen und dabei sein Profil kleinhalten will, dann sollte man die Anschlagsart nutzen. Außerdem lehrt selbst die Bundeswehr, dass jeder Schütze anders ist. Wenn er trifft, wir er schießt ist seine Anschlagsart und Schießgestell sicher nicht schlecht.
Auf dem Zubehörmarkt werden für einige Magazintypen sogar spezielle Bodenplatten angeboten, um eine größere Auflagefläche bzw. besseren Auflagewinkel zu erzielen (z.B. Magpul Ranger Plate - Originalzubehör für Magpul PMAG Stanag-Magazine, welche bei der US-Armee zugelassen sind).
In Deutschland habe ich dieses Zubehör schon bei Spezialkräften der Polizei (mit AR-Varianten) gesehen.
Zitat von: HIFiRE am 01. November 2019, 18:51:03
Außerdem lehrt selbst die Bundeswehr, dass jeder Schütze anders ist.
Damit ist sicher queerness gemeint, nicht Anschlagsarten ;)
Warum lese ich immer "Kranplätze müssen verdichtet sein!". XD
An einem Standort der USH wurde mir gerade erst auf Nachfrage von einem Ausbilder (HptFw) bestätigt, dass die Magazine beim Schießen in liegender Position ruhig den Boden berühren dürfen.
Auch über das "Notvisier" wurde gesprochen, sprich, wenn man die Optik/ den Tragebügel abmontieren würde, hätte man bautechnisch bedingt quasi eine Art "Kimme und Korn" über die man dann zielen könne.
Diese Notvisier-Legende lässt sich auch einfach nicht totkriegen.
Wenn man es dann mit dem Bw-Stumpf irgendwie geschafft hat, das Reflexvisier zu entfernen hätte man ja immer noch das Zielfernrohr statt dieser Kerbe im Kunststoff des Tragebügels.
Am besten ist trotzdem noch die Variante, das ganze abzuschlagen (Klappspaten?). Dann braucht man ohnehin nichts mehr zum zielen, aber vielleicht schießt es ja dann um die Ecke :)
Zitat von: HubschrauBär am 16. November 2019, 12:56:41
Diese Notvisier-Legende lässt sich auch einfach nicht totkriegen.
Vielleicht mit diesem Link:
https://www.waffenhq.de/specials/g36optik.htmlWird zwar die meisten überzeugen, aber sich nicht so weit/schnell verbreiten wie die diversen Legenden.
Wo wir gerade bei Legenden sind:
Zitat von: Andi am 01. November 2019, 15:46:08
Das Thema ist innerhalb der Bundeswehr abschließend geregelt: Findet nicht statt!
Gibt es dafür eigentlich einen Beleg?
Zitat von: tank1911 am 21. Oktober 2019, 11:51:02
Aus rein technischer Sicht, käme ich zu dem Schluss, dass das "Greifen/ Ziehen am Magazin bei Schussabgabe" eine ähnliche Wirkung hat, wie ein aufgestütztes Magazin plus Rückstoß.
Ich würde annehmen, dass ein Ziehen nach hinten oder unten zu Störungen führen kann, ein gerader Druck, der das Magazin in den Magazinschacht drückt, eher nicht.
Um erst mal beim Thema zu bleiben: Magazin auf dem Boden hatte ich situationsbedingt auch schon und auch ich sehe dabei erst mal den positiven Effekt der Stabilität. Negative Auswirkungen in dem Moment: keine. Das waren aber seltene Einzelfälle. Wie das auf die Art im Dauerbetrieb enden würde, keine Ahnung...
Thema "Notvisier":
An der Aussage von @Löwe von Eutin respektive dem Ausbilder ist doch erst mal nichts verkehrt. Nur werden mMn in solchen Aussagen oft wichtige Angaben unterschlagen und in weiteren einfach welche unterstellt...
Bezugnehmend auf die in der BW eingeführten G36 und G36 A1 wäre die Aussage natürlich falsch. Dort sind Kimme und Korn definitiv nicht nutzbar. Trotzdem sind sie vorhanden!
Beim ebenfalls eingeführten G36 A2 trifft die Aussage z. B. aber komplett zu. Das RSA-S Visier sowie die Picatinny-Schiene darunter sind schnell und einfach mit Werkzeug entfernt und damit Kimme und Korn "voll" verwendbar.
Es ist einfach Fakt das das Magazin als Monopod beim liegen DEFINITIV praktikabel ist, wenn man sich nur etwas online informiert wird einem das klar, denn wirklich überall wird das geschrieben oder gelehrt. Warum das so verpönt ist von den äteren Hasen liegt einfach daran das diese aus einer etwas anderen Zeit kommen, man muss aber azkeptieren das das heute nicht mehr gilt. Trotzdem sollte man meistens dem Ausbilder Folge leisten und zuhören wenn er das "nicht so sieht".
Das Thema ist sehr differenziert zu betrachten.
Gem. Vorschriftenlage ist es nicht verboten wird aber als möglich Fehlerquelle angegeben, in der Breiten-Ausbildung wird es nicht ausgebildet weil es in der Vorschrift nicht explizit als Anschlag aufgeführt ist.
Weiterhin interessiert es die Ausbilder in der Breitenausbildung nicht über den Tellerrand zu schauen oder sie haben keine Möglichkeit dazu.
Wenn man jetzt mit gesundem Menschenverstand über den Tellerrand schaut wird man feststellen das es selbst bei Waffen mit deutlich schlechteren Magazinen eine sehr weit verbreitet Anschlagsart ist.
Bezogen auf das original G36-Magazin ist durch den "Staubschutz"-Rand eine flächige Auflage auf dem Magazinschacht gegeben der durch Krafteinwirkung von unten noch verstärkt wird, was in meinen Augen und auf Grund meiner Erfahrung das Spiel gegen Null laufen lässt.
Wenn man jetzt noch weiß das viele Vorschriften von technischem Gerät vom Gerätehersteller geschrieben werden oder mind. unter seiner Mithilfe entstehen sollte erkennen das sich ein Hersteller wie HK nicht aus dem Fenster lehnt wenn auch nur in 0,1 % der Fälle die Möglichkeit besteht das bei der Waffenhandhabung ein Problem entsteht.
Die Wahrscheinlichkeit könnte steigen bei Magazinen ohne "Staub"schutzrand wie z.B. PMAG, meine Erfahrungen diesbezüglich sind bisher aber nicht negativ.
Ob man diese Anschlagsart in die Breiten-Ausbildung bringen sollte, lasse ich offen, stelle diese Variante aber selber in der Schiessausbildung von ERFAHRENEN Schützen mit den Vor- und Nachteilen vor.
Wieder eins gefunden
Also ich gebe jetzt auch mal meinen Senf als ansonsten stiller Mitleser dazu: bin wettkampfschießender Großkaliberschütze seit 1989 mit ca. 1500 Schuss Trainingsleistung im Monat, Kurzwaffe, Langwaffe, Flinte und bin zwei- bis dreimal pro Woche auf dem Stand. Im sportlichen Bereich ist mir die Behauptung, das Magazin dürfe beim Anschlag liegend aufgelegt nicht die Unterlage berühren, noch nicht untergekommen, vielmehr wird das verbandsübergreifend und auch international so gehandhabt.
Bei den Streitkräften sehe ich es auch regelmäßig, außer bei der Bundeswehr, die macht es mal wieder anders. Ich bin selbst neulich noch in diese Richtung korrigiert worden. Als Begründung kamen dann diese fraglichen Behauptungen von Störungen usw. Kann ja vielleicht sein. Ich schieße sportlich überwiegend ARs, hab zwar auch ein SL 243 S TAR, das kann aber selbst mit mäßigeren ARs nicht mithalten, aber die ARs entwickeln jeweils keine Störungen beim Aufliegen auf dem Magazin. Allerdings schieße ich auch keine billige Surplus-Mun mit Rollstempel, daher kann ich das nicht genau sagen.
Selbst wenns zu ner Störung käme, würde sie halt beseitigt und fertig. Grundsätzlich ist in der Praxis alles erlaubt, was man begründen kann und die Resultate geben einem recht oder belehren eines Besseren. Da hilft auch kein starres Festhalten an Vorschriften oder liebgewonnenen Gewohnheiten, die auf Nonsens basieren. Das, was die Bundeswehr heute als nSAK schult, ist um Längen besser als das nichtvorhandene Konzept, mit welchem ich vor 25 Jahren ,,geschult" wurde. Dennoch schaffen es immer wieder einzelne Vertreter, Einzelheiten daraus aus dem Kontext zu reißen, zu abstrahieren und zu übertreiben, bis alles Sinnvolle hinfort ist, als ginge es um die Sache an sich. Stattdessen ist das Konzept nur ein Vehikel, um von einer Stufe zur nächsten zu gelangen.
Ich werde das Ganze mal mit meinem 243 S TAR testen und mir mal billige .223 Surplus Mun besorgen und mal ein-, zweihundert Schuss bei aufgesetztem Magazin abgeben und euch informieren, falls was passieren sollte. Wenn der Leitende das natürlich nicht wünscht, machen wirs alle, wie es gewünscht ist, keine Frage. Aus technischer Sicht ist es aber Quatsch. Bundeswehr eben. Man muss nicht immer alles hinterfragen. Ist ja auch ne Art Wesenstest.😉
In diesem Sinne, frohe Festtage.
c.
Für ein stehendes, sich nicht bewegendes Ziel mag das Aufliegen des Magazins am Boden funktionieren, bei einem Ziel was sich bewegt aber nicht mehr ohne Weiteres. Auch sollte ein Zielen ohne Aufliegen des Magazin schneller geschehen.