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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: Unproomn am 20. März 2024, 11:56:51

Titel: Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Unproomn am 20. März 2024, 11:56:51
Als Anlass:

https://www.nzz.ch/international/daenemark-fuehrt-die-wehrpflicht-fuer-frauen-ein-wieso-ld.1822770#:~:text=D%C3%A4nemark%20will%20ab%202026%20die,sich%20nicht%20gen%C3%BCgend%20Freiwillige%20melden.


Das sehe ich sehr ähnlich. Ich wäre daher dagegen, einfach nur die alte Wehrpflicht zu reaktivieren, sondern man müsste diese dann auf alle Geschlechter ausweiten. Das frühere Verständnis, dass junge Frauen mit 19 primär an Kinder denken, ist ohnehin nicht mehr realistisch. Auch passt es nicht mehr zu einer Gesellschaft, die sonst die Gleichstellung betont. Ich glaube auch nicht, dass man vom 30kg-Gepäckmarsch als täglicher Basisbelastung ausgehen kann.


EDIT: Betreff des Themas angepasst
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 20. März 2024, 12:33:38
ZitatWir sind überhaupt nicht bereit.» Es fehle nicht nur Personal, sondern auch Ausrüstung und Infrastruktur. «Wo sollen die zusätzlichen Rekrutinnen und Rekruten untergebracht werden? Womit werden sie ausgestattet?»

Zitat aus dem Artikel.

DEU hat nicht mal genug Munition, um eine Fregatte mit Munition zu versorgen - noch Unterkunftskapazitäten, noch Geld, noch ......

Von den Fragen der notwendigen Gesetzesänderungen und deren Voraussetzungen braucht man da gar nicht zu sprechen.

So lange dies nicht geändert ist, ist es eine Scheindebatte.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: LwPersFw am 20. März 2024, 12:42:33
Die ganze Diskussion über eine Wehrpflicht ist hinfällig solange niemand sachgerecht die Frage beantwortet, wie die erforderlichen Strukturen, die über die
letzten 30 Jahre abgebaut und nun wieder aufgebaut werden müssten, bezahlt und auch mit dem erforderlichen Personal hinterlegt werden sollen.

Fordern kann man am Stammtisch alles ... aber in der Realität benötigt man zur Umsetzung Geld & Personal.

Wenn DE wieder voll kriegstauglich werden will ... bedeutet dies nichts Anderes als den Zustand vor 1989 wieder herzustellen.

Aber wir haben

weder das Geld ...

+ die 100 Mrd sind kein Vermögen , sondern Schulden zu Lasten folgender Generationen...
+ ab 2027/2028 steht die Erhöhung des EP 14 auf 2 % BIP in den Sternen...

... noch haben wir die Menschen - sei es militärisch, oder zivil ...

+ wer bearbeitet also die Maßnahmen bis zu Einberufung ... ?
+ wo sind die erforderlichen Ausbildungsstrukturen nach der Einberufung ... ?

Ich diene jetzt seit über 3 Jahrzehnten in dieser Armee --- habe zig Reformen miterlebt ... von der keine einzige zum Ende gebracht wurde...

Deshalb sei mir mein Zweifel erlaubt ... das es jetzt anders sein wird...  ;)




Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: MikeEchoGolf am 20. März 2024, 14:13:43
" bedeutet dies nichts Anderes als den Zustand vor 1989 wieder herzustellen."

Dann müsste der Zwei-plus-Vier-Vertrag (Artikel 3 Absatz 2), welcher am 12. September 1990 unterzeichnet wurde und die maximale Stärke von 370.000 Mann begrenzt,
gleich mit geändert werden.

Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 20. März 2024, 14:33:28
@ MEG:

In dem Artikel geht es um das stehende Heer, also ohne Reservisten.
Insoweit ist Deine Anmerkung erstmal ungenau / unzutreffend.

(Das die Wehrpflichtjahrgänge (tauglich) so gross und die Dauer so lang werden, dass die Grenze in Gefahr wäre, ist nicht ersichtlich).
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 20. März 2024, 15:01:55
Ergänzung: Ich beziehe mich mit dem Wort Heer auf die stehende Armee, die SK als gesamtes (ohne Zivilpersonal), nicht auf eine TSK.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: Unproomn am 20. März 2024, 15:05:46
Ich glaube, ein Volleinzug aller Wehrpflichtigen wäre auch in Zukunft unrealistisch, schon alleine wegen der von Euch genannten Kapazitäten. Es steht ja ohnehin eher das schwedische Modell im Raum...nordische Modelle scheinen ja in vielen Bereichen (auch Rente) nachahmenswert zu sein  :D

Mir ging es ja primär um den Aspekt, dass in das Thema in Zukunft wenn, dann die gesamte Gesellschaft einzubeziehen ist.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: schlammtreiber am 21. März 2024, 13:29:49
Zitat von: Unproomn am 20. März 2024, 15:05:46
Mir ging es ja primär um den Aspekt, dass in das Thema in Zukunft wenn, dann die gesamte Gesellschaft einzubeziehen ist.

Das wird problematisch. Erstmal vorweg, "die gesamte Gesellschaft" würde z.B. auch in Deutschland lebende Ausländer umfassen. Für diese kann und wird es keinerlei Pflichtdienst geben, das ist schon völkerrechtlich nicht möglich (kein Staat darf fremde Staatsbürger der Wehrpflicht unterwerfen!). Wenn ich allerdings Deinen Post richtig interpretiere, geht es Dir auch nicht um die gesamte Gesellschaft, sondern vorwiegend um die Frauen. Hier sind die Hindernisse erst mal verfassungsrechtlicher Natur, dafür müsste das Grundgesetz gründlich geändert werden (keinesfalls nur Artikel 12a, sondern auch mindestens noch Artikel 12) und ob sich dafür eine Mehrheit findet ist doch mehr als fraglich, insbesondere da die nötige Änderung von GG Art. 12 potentiell weitere Tore öffnen könnte (Abschaffung des Herkömmlichkeitsgebots?)

Und dabei sind wir noch gar nicht bei moralisch-ethischen Diskussionen, sondern nur bei der trockenen Rechtslage.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: tdn am 21. März 2024, 14:23:29
Kurze Anmerkung, in Schweden ist jeder in Schweden wohnhafte, egal welche Nationalität, Geschlecht etc, von 16-70 Dienstpflichtig, siehe [1], Totalförsvarsplikt.
Daß das für nicht-Schweden (oder nicht-NO/SE/DK/FI?) dann eher waffenlos ist, ist auch klar.
Ansonsten sollte NATÜRLICH, auch um die Gleichberechtigung durchzusetzen, die Wehrpflicht unabhängig vom Geschlecht sein. Wie das GG dann geändert werden kann, ist mir ehrlich gesagt egal, dafür bekommen Abgeordnete genug Geld das selber rauszufinden.
Moralisch-ethisch gibt es auch imho keinen Grund, warum nur ein Geschlecht Wehrpflicht leisten sollte.

[1] https://sv.wikipedia.org/wiki/Sveriges_totalf%C3%B6rsvar
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 21. März 2024, 16:21:40
Kurz:

Das GG erlaubt KEINE Wehrpflicht für Frauen - dies ist derzeit Rechtslage.
Die verfügbaren Finanzen erlauben keine (rechtskonforme) Aktivierung der vorhandenen Wehrpflicht für Männer - selbst das 2 % Ziel wird absehbar nicht eingehalten - und die Sollstärke an Personal nicht erreicht.

Rechtslagen in anderen Ländern können zwar als Anregung dienen, sind aber nicht übertragbar.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: SolSim am 21. März 2024, 16:32:36
Rechtsgrundlagen und auch das GG können - sofern es politische Mehrheiten gäbe - geändert werden.

Den politischen Willen sehe ich jedoch nicht.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 21. März 2024, 17:23:19
@ SolSim:

Genau - ändern kann man vieles.

Neben der "Stammtischparole" benötigt man aber während der Gesetzesänderung tragfähige Konzepte - und die gibt es nicht.

Die vorhandene Wehrpflicht war zum Schluss vermutlich nicht mehr verfassungskonform - auch ein Grund für die Aussetzung.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: FoxtrotUniform am 21. März 2024, 17:34:18
Der Ansatz Dänemarks ist gut und richtig, es geht ja dabei primär darum, die Löcher zu stopfen, die nicht durch Freiwillige gedeckt werden können.

Tatsächlich müsste in DEU das GG geändert werden, im Sinne eines modernen Zeitgeistes jedoch nicht unmöglich.

Als nächsten Meilenstein wird aber erstmal der VM um Ostern verkünden, wie die nächste Reform aussieht (man achte auf LwPersFw Kommentar oben). Ich bin gespannt, wieviel Lebenszeit der letzten Monate für den Papierkorb war.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: Ralf am 22. März 2024, 04:08:30
ZitatAls nächsten Meilenstein wird aber erstmal der VM um Ostern verkünden, wie die nächste Reform aussieht
Ds sollte dann ja auch keine Überraschung sein, das Papier gibt es ja bereits seit rd. 2 Wochen (falls du das mit Reform meinst, es geht ja hier eher um die Struktur und da auch um die erste Ebene). Interessant wird es nmB, wie der Nachfolger des Dresdner Erlasses aussehen wird..
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: schlammtreiber am 22. März 2024, 10:15:50
Zitat von: FoxtrotUniform am 21. März 2024, 17:34:18
Tatsächlich müsste in DEU das GG geändert werden, im Sinne eines modernen Zeitgeistes jedoch nicht unmöglich.


Ich denke, dass gerade der "moderne/progressive Zeitgeist" keine simple Mehrheit dafür generieren wird, "den Frauen mehr Belastungen (Wehrpflicht) als bisher aufzubürden", es wird reflexartig wie in der Vergangenheit auch die "bereits bestehende berufliche Benachteiligung der Frauen durch Mutterschaft" angeführt werden. Natürlich wird als Gegenargument sofort ebenso reflexartig angeführt werden, dass Mutterschaft im Gegensatz zu Wehrpflicht eine freiwillige, individuelle Entscheidung sei, aber für die Gegner der weiblichen Wehrpflicht besteht eben der Fakt, dass Frauen im Schnitt 1,3xy Kinder bekommen, und dadurch in ihrer beruflichen Laufbahn deutlich stärker benachteiligt sind als Männer mit im Durchschnitt 0,xy Wehrdiensten (weniger als 1 weil Ausmusterungen den Schnitt runterziehen).

Und solange diese Diskussion nicht geführt ist und zu einem Ergebnis gekommen ist, wird sich wohl kaum eine Mehrheit für sowas finden.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 22. März 2024, 10:35:43
Die Begründung für Wehrdienst (der massivst denkbare Grundrechtseingriff) kann nur die Existens des Staates sein (bzw. dessen Bedrohung) - zusätzlich muss jede andere Lösung nicht praktikabel sein.

Solange die vorhandenen "professionellen" Kräfte nicht ausreichend Geld haben, sind offensichtlich noch andere Lösungen praktikabel und nicht umgesetzt.

Damit ist ein Zwangsdienst verfassungswidrig - selbst bei GG Änderung.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: SolSim am 22. März 2024, 15:42:48
Zitat von: F_K am 22. März 2024, 10:35:43
Die Begründung für Wehrdienst (der massivst denkbare Grundrechtseingriff) kann nur die Existens des Staates sein (bzw. dessen Bedrohung) - zusätzlich muss jede andere Lösung nicht praktikabel sein.

Solange die vorhandenen "professionellen" Kräfte nicht ausreichend Geld haben, sind offensichtlich noch andere Lösungen praktikabel und nicht umgesetzt.

Damit ist ein Zwangsdienst verfassungswidrig - selbst bei GG Änderung.

Mit Ausnahme des letzten Satzes gehe ich noch mit.
Rein hypothetisch gefragt: Wie soll etwas verfassungswidrig sein, was in der Verfassung(GG) steht?

Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 22. März 2024, 16:24:08
@ SolSim:

Auch Grundrechte müssen gegeneinander abgewogen werden - bei Grundrechtseingriffen (und ein Wehrdienst ist ein massiver Eingriff in Grundrechte) ist ein strenger Maßstab anzulegen.

Es gab vor der Aussetzung der Wehrpflicht genügend Verfassungsrechtler, die schon damals Probleme gesehen haben - die Problemfelder sind eher größer geworden ( ... und das Geld eher weniger ... ).
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: FoxtrotUniform am 22. März 2024, 19:13:24
Zitat von: Ralf am 22. März 2024, 04:08:30
Ds sollte dann ja auch keine Überraschung sein, das Papier gibt es ja bereits seit rd. 2 Wochen (falls du das mit Reform meinst, es geht ja hier eher um die Struktur und da auch um die erste Ebene). Interessant wird es nmB, wie der Nachfolger des Dresdner Erlasses aussehen wird..
Ich denke sowohl an das angesprochene Papier, als auch den nächsten Erlass zur Spitzengliederung & Unterstellungen. Letztere fußt ja auf dem Papier. Gerade in der Luftwaffe wird es spannend.

Ohne umfassende Wehrpflicht werden wir nicht unsere Verteidigungsfähigkeit (,,kriegstüchtig") werden. Den Rest überlasse ich der Politik und dem BVerfG.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: schlammtreiber am 25. März 2024, 08:59:15
Zitat von: F_K am 22. März 2024, 16:24:08
Es gab vor der Aussetzung der Wehrpflicht genügend Verfassungsrechtler, die schon damals Probleme gesehen haben

Man muss allerdings sagen, dass die Problematik der Vergangenheit vor allem in zwei Punkten gesehen wurde: Wehrgerechtigkeit und fehlende Bedrohung. Letzteres dürfte nun für jedermann klar ersichtlich sein, und ersteres könnte man durch zahlenmäßigen Aufwuchs lösen.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 25. März 2024, 09:32:23
@ Schlammtreiber:

Jahrgänge in DEU sind über 500.000 Menschen stark - einfach mal berechnen, wie viele Kasernen da fehlen - und wie viele Ausbilder es braucht - die Kosten dazu - von Waffen / Fahrzeugen / Schiessbahnen mal ganz zu schweigen.

Weiterer Fakt - derzeit fehlt der politische Wille für das 2 % Ziel - und wir bräuchten dann eher 4 % ...
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: LwPersFw am 25. März 2024, 09:41:19
Zitat von: schlammtreiber am 25. März 2024, 08:59:15

...und ersteres könnte man durch zahlenmäßigen Aufwuchs lösen.


Was aber mit hoher Wahrscheinlichkeit am fehlenden Geld für die erforderlichen Ressourcen außerhalb und innerhalb der Bw scheitern würde...

Ganz zu schweigen vom "Verteilungskampf" um die Ressource Mensch in der Gesellschaft über die nächsten 10 Jahre...

Daran würde auch eine wie auch immer geartete Wehrpflicht nichts ändern...

Denn was die Bw zum Aufwuchs auf kriegstüchtige 203.000 Soldaten braucht sind SaZ und BS...

... wenn aber der/die Wehrpflichtige kein besseres Angebot von der Bw bekommt... als z.B. von BMW ... ist er/sie nach 12 Monaten wieder weg ... bleiben werden nur die... die jetzt auch schon kommen... Aber dies sind zu wenig...

Mit der Trendwende Personal 2016 hat man an den entscheidenden Stellen der Bw einfach die damals schon bekannten Zahlen zur Demografie schlicht ignoriert.
Man hat stumpf weiter gemacht wie immer und hat sich keine Gedanken gemacht für den Tag, an dem der Schwung an Bewerbern durch war... also ab ca. 2018/19.
Selbst dann... kein deutliches Umsteuern...

Die Quittung wird die Bw jetzt bekommen... unausweichlich...

... egal wieviele "Sonntagsreden" von der politischen und militärischen Führung gehalten werden ...

Wie komme ich zu dieser Bewertung ?
Erlebte Realitäten aus über 3 Jahrzehnten treuem Dienen...  ;D



Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: MikeEchoGolf am 25. März 2024, 10:34:07
Brauchen wir eine Wehrpflicht, welche über 4 Monate hinaus geht?
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: schlammtreiber am 25. März 2024, 11:47:51
Zitat von: MikeEchoGolf am 25. März 2024, 10:34:07
Brauchen wir eine Wehrpflicht, welche über 4 Monate hinaus geht?

Ja, um einen GWDL brauchbar auszubilden benötigt man je nach Verwendung eher 12 Monate.

Das liebe Geld ist das Problem, da stimme ich F_K und LwPers zu, eher 4% als 2% wären anzupeilen wenn man die Bw wirklich wieder (mit Wehrpflichtigen) ausbauen will, denn dann müsste auch der Personalumfang eher bei 350.000 als bei 200.000 liegen.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: LwPersFw am 25. März 2024, 12:15:03
Zitat von: MikeEchoGolf am 25. März 2024, 10:34:07
Brauchen wir eine Wehrpflicht, welche über 4 Monate hinaus geht?

Wir brauchen zuerst kriegstüchtige Soldaten die ein hochintensives Gefecht der verbundenen Waffen länger als einen Tag überleben würden... denn dies würde ein Krieg RU vs NATO bedeuten.

Schicken Sie da Wehrpflichtige ?

Die Diskussion um die Wehrpflicht hat doch nur einen Grund:
die Bundeswehr wird nicht nur über Freiwillige auf 203.000 Soldaten/innen bis 2031 aufwachsen.

Mit dem Kunstgriff Wehrpflicht kann man die Lücke schließen.
Sind ja auch Soldaten... (unabhängig von den Kosten und dem realen dienstlichen Nutzen)   ;)



Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 25. März 2024, 12:18:48
Milchmädchenrechnung:

Bei gerichtsfesten Tauglichkeitskriterien, ca. 80% des Jahrganges für Wehrpflicht 6 Monate (nur eine Jäger ATB) - erhöht Umfang um 250.000 Soldaten - dazu 50.000 AusbilderOrg - dann ist der Unfang 500.000 Soldaten - Vollausstattung für die 200.000 SaZ / BS, dazu Gerät / Waffen Munition für V Umfang von 1,5 Mio Soldaten - und 4% wäre viel zu wenig - und da ist der Aufwand für Truppenwehrübungen noch nicht drin ...

Das (politisch verfügbare) Geld reicht da nicht ...
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: schlammtreiber am 25. März 2024, 14:44:36
Zitat von: F_K am 25. März 2024, 12:18:48
dann ist der Unfang 500.000 Soldaten

Dürfen wir nicht. Seit Wiedervereinigung sind wir vertraglich auf 350k Soldaten Höchstgrenze festgelegt.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 25. März 2024, 17:13:28
Dann nur 3 Monate Wehrdienst?
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: tdn am 26. März 2024, 09:02:34
2 Monate Grundausbildung, einen Monat SGA, plus Verpflichtung für RDL?
Könnte fast funktionieren.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 26. März 2024, 09:09:56
Nunja - Wehrpflicht ist ja nur DANN verfassungsrechtlich möglich, wenn diese zur Verteidigung ZWINGEND NOTWENDIG ist - dann müssen also Einheiten aufgestellt werden, die im V Fall tatsächlich verteidigen.

(Diese Argumentation "ich nutze eine Art Wehrpflicht zur Gewinnung von Freiwilligen SaZ / BS" mag zwar sachlich stimmig sein - genügt den Anforderungen aber nicht).

Also muss es (wie früher), ResVerbände geben, z. B. HSch, aber auch gekaderte Verbände.

Mit nur 3 Monaten Ausbildung sind diese Verbände nicht einsatzfähig - und bei "nur" 3 Monaten benötigt es mehr Ausbilder (weil diese in der Ausbildung keinen Urlaub nehmen können).
D. h. ggf. müssen Teile der Ausbildung in RD gemacht werden - die Stellen RD (wenn ausgefüllt), zählen aber auf die Gesamtstärke.


Es bleibt dabei: Wo kommt das Geld her? Die Ausrüstung, die Lagerstätten, die Munition - muss alles bezahlt werden.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: Unproomn am 26. März 2024, 10:44:39
ZitatJa, um einen GWDL brauchbar auszubilden benötigt man je nach Verwendung eher 12 Monate.

Ist es nicht auch in Österreich so, dass der "Wehrdienst" im Grund genommen ein kleines Rundum-Schnuppern in Militär, Rettungsdienst und Katastrophenschutz bedeutet?



Man kann die ganze Thematik natürlich auch mal von einer anderen Seite sehen:

Wenn jetzt über eine wie auch immer geartete Wiedereinführung der Wehrpflicht geredet wird, dann offenbar vor allem, weil all die PR-Kampagnen, Offensiven zur Attraktivitätssteigerung etc. scheinbar nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Die Bundeswehr kommt nicht auf ihre Sollstärke von mehr als 200.000 Mann (und Frau), also soll es dann scheinbar die Hand des Gesetzes regeln. Zielführender wäre dann die Frage, warum man offenbar so wenige junge Leute freiwillig dazu bekommt. Liegt das nur an der bösen GenZ oder hat sich am Arbeitgeber Bundeswehr einfach weniger verändert, als es sich bestimmte Stäbe und Komissionen selbst einreden?  Oder ist der "Wurm" halt doch viel tiefer drin und umfasst die grundsätzliche Stellung des Militärischen in der Bundesrepublik?

Also das Geschmäckle, scheinbar erzwingen zu wollen, was die Kampagnen nicht hinbekommen, hat es natürlich schon.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: MikeEchoGolf am 26. März 2024, 11:44:17
ZitatWenn jetzt über eine wie auch immer geartete Wiedereinführung der Wehrpflicht geredet wird, dann offenbar vor allem, weil all die PR-Kampagnen, Offensiven zur Attraktivitätssteigerung etc. scheinbar nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.

Oder es wurde einfach erkannt, wie fragil die Verteidigung ohne ein potentes Militär einer Demokratie sein kann (s. Ukraine).

Zitatdie Frage, warum man offenbar so wenige junge Leute freiwillig dazu bekommt.
Soldat:in zu sein, ist für viele nun mal keine Selbstverständlichkeit - und wenn Einsicht zur Notwendigkeit fehlt, weil man jahrelang friedlich in Deutschland leben konnte, dann erklärt sich das von selbst.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: schlammtreiber am 26. März 2024, 16:34:37
Noch mal, Wehrdienste von 3 Monaten, 4 Monaten oder auch 6 Monaten sind militärisch sinnlos in der Hinsicht, dass man dadurch keine einsetzbar ausgebildeten Soldaten produziert (also auch keine kurzfristig brauchbaren Reservisten). Es wären tatsächlich nur "Schnupperkurse". Ob man sich davon jetzt erhofft, dass man mehr Freiwillige gewinnt (die Vergangenheit lässt daran zweifeln), oder das Ganze nur aus Gründen der Wehrgerechtigkeit 3monatig machen möchte, beides erfüllt nicht den eigentlichen Sinn einer Wehrpflicht.

Zitat von: F_K am 26. März 2024, 09:09:56
Also muss es (wie früher), ResVerbände geben, z. B. HSch, aber auch gekaderte Verbände.

Mit nur 3 Monaten Ausbildung sind diese Verbände nicht einsatzfähig

Genau das.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: MikeEchoGolf am 26. März 2024, 18:06:11
Eine Wehrgerechtigkeit bei 3-6 Monaten ist eher zu erzielen als eine mit 12+ Monaten.
Für die LV reichen evtl. schon 3-6 Monaten, wenn danach in RDL (Truppenwehrübungen) nachgearbeitet wird und
für die BV sehe ich tatsächlich 12+ Monate als Minimum.



Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: thelastofus am 27. März 2024, 13:26:46
"Nur" eine Wiedereinführung der Wehrpflicht bringt ja auch nicht viel. Da muss dann es auch geregelt werden das man für die zweifellos nötigen RDL auch zwingend freigestellt werden muss von seinem AG und das sich die BW da auch zwingend gegen einen AG stellt. Was ja auch wieder Zeit und Geld kostet.

ZitatNoch mal, Wehrdienste von 3 Monaten, 4 Monaten oder auch 6 Monaten sind militärisch sinnlos in der Hinsicht

Auch die 9 Monate waren nicht besser. Du musst ja ohnehin einen knappen Monat (Urlaub, krank), wenn nicht mehr, abziehen... Alles unter 12 Monate ist meiner Meinung nach relativ sinnfrei. (Es sei denn man würde den Rest dann über RDL am WE oder in Blöcken abdecken)

Und sollte es ein (Pflicht)Dienst in einer HiOgr noch zusätzlich geben, auch da reicht alles unter 12 Monate nicht aus um annährend einsetzbar zu sein.

Unbeacht der ganzen Sache, wäre ja auch die Frage wieviele dann tatsächlich antreten würden und sich nicht ausmustern lassen würden. Zusätzlich haben wir ja noch das Recht auf KDV was ja dann der Bw auch wieder nichts helfen würde, aber dem Zivilschutz.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: Unproomn am 28. März 2024, 10:00:41
Zitat von: MikeEchoGolf am 26. März 2024, 11:44:17
ZitatWenn jetzt über eine wie auch immer geartete Wiedereinführung der Wehrpflicht geredet wird, dann offenbar vor allem, weil all die PR-Kampagnen, Offensiven zur Attraktivitätssteigerung etc. scheinbar nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.

Oder es wurde einfach erkannt, wie fragil die Verteidigung ohne ein potentes Militär einer Demokratie sein kann (s. Ukraine).

Zitatdie Frage, warum man offenbar so wenige junge Leute freiwillig dazu bekommt.
Soldat:in zu sein, ist für viele nun mal keine Selbstverständlichkeit - und wenn Einsicht zur Notwendigkeit fehlt, weil man jahrelang friedlich in Deutschland leben konnte, dann erklärt sich das von selbst.


Das ist mir schon klar. Dennoch wäre es natürlich stimmiger, wenn man zunächst mal sein eigenes selbstgestecktes Ziel erreichen und zunächst mit den bisherigen Mitteln auf die Zielstärke von über 200.000 kommen würde. Wenn die YT-Videos über die AGA oder der Chatnachmittag mit Oberleutnant Marco scheinbar nicht ausreichend sind, sollte man dennoch erst dort ansetzen, BEVOR man gleich wieder über die Wehrpflicht (für alle) spricht.

Ein wenig erinnert mich das sonst an die momentane Debatte zur Rente: Ein scheinbar nicht tragfähiges System wird einfach durch Anordnung von oben "nachhaltig" gemacht. Das ist aber keine befriedigende Lösung.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: schlammtreiber am 28. März 2024, 12:18:25
Es geht ja hierbei nicht um eine Zielstärke von etwa 200k, die reicht vorne und hinten nicht aus. Und für die Stellen, die da fehlen, braucht man auch keine Wehrpflichtigen.
Es geht um eine wesentlich größere Truppe zur LV/BV.
Unter 250k ist da einfach nichts praktikabel, aber man müsste eher auf eine Größe von 300k-350k zielen. Und das geht nicht ohne Wehrpflichtige (und nicht ohne ganz massive Investiionen)
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: panzerjaeger am 28. März 2024, 13:34:03
Mein Wehrdienst (W15, 1988-89) bestand aus 3 Monaten Grundausbildung (incl. Panzerführerschein!), 3 weiteren Monaten Ausbildung in der Stammeinheit, und danach 9 Monaten, die neben 2 x einer Woche Truppenübungsplatz vor allem aus jeder Menge Wachdienst, technischen Dienst am Fahrzeug, und anderen Diensten incl. "Beschäftigungstherapie" bestanden haben.

Meinen Ausbildungsstand, der Ende des kalten Krieges für die Landesverteidigung üblich war, hatte ich also nach 6 Monaten erreicht (in denen allerdings Urlaubssperre bestand).
Wenn man heute noch weitere 3 Monate dazu gibt - weil auch in der Bundeswehr natürlich alles etwas komplexer geworden ist - sollte man doch in 9 Monaten einen Wehrdienstleitenden ausgebildet bekommen.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: F_K am 28. März 2024, 14:36:55
@ Panzerjäger:

"Damals" gab es noch keine Arbeitszeitverordnung, und keine 42 Stunden Woche - mit allen Folgen.

"Heutzutage" kann ein Soldat nach 3 Monaten GA gerade EINE Waffe bedienen (G36) und auf dem Gefechtsfeld (hoffentlich) überleben - aber nicht mehr.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: schlammtreiber am 02. April 2024, 11:21:03
Zitat von: panzerjaeger am 28. März 2024, 13:34:03
sollte man doch in 9 Monaten einen Wehrdienstleitenden ausgebildet bekommen.

Die Grundwehrdienstleistenden, die ich 1996-99 ausgebildet habe, wurde in ihren damals 10 Monaten Wehrdienst gerade mal so durch den Ausbildungsplan gedrückt. Und wir waren JEDE Woche auf der Schießbahn (Dienstags) und JEDE Woche mindestens einmal auf dem Standortübungsplatz, plus mehrere Truppenübungsplatzaufenthalte im Jahr. Kurz vor ihrer Entlassung waren die dann "fertig" und gut ausgebildet. Also ja, man kann notfalls in 9-10 Monaten GWDL ausbilden, die dann für die Reserve gut brauchbar zur Verfügung stehen, allerdings mit den von F_K genannten Vorbehalten bezüglich jetzt geltender Arbeitszeitverordnung...

Aber wenn man nur 3-6 Monate hätte, könnte man z.B. schon keine einsatztauglichen Infanteristen ausbilden (die brauchen nach aktueller Ausbildung ein gutes Jahr bis "Combat Ready"), und ich denke viele Verwendungen brauchen noch mehr Zeit als der Infanterist.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: Unproomn am 02. April 2024, 14:34:11
Wenn ich mal kurz geistig mein ehemaliges CIR-Barett auf dem Kopf habe, frage ich mich, ob nicht ohnehin ein mehrwöchiges Modul zum Thema Medienresilienz und Erkennung extern gesteuerter Fake News deutlich wichtiger für die kollektive Wehrhaftigkeit als Handgranatenweitwürfe und Biwakieren im Gelände sind...
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: schlammtreiber am 03. April 2024, 14:51:50
Da würde ich kein "entweder-oder" sehen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 11. Mai 2024, 09:05:31
ARD Deutschlandfunk

"Bundeswehr - Die Wehrpflicht soll die Reihen füllen

Wortwechsel - Deutschlandfunk Kultur · 10.05.2024 · 52 Min.

Die Diskussion ist zurück: Soll die Wehrpflicht neu geregelt werden? Grund sind fehlende Soldaten und die Bedrohung durch Russland. Doch ist die Wehrpflicht die richtige Antwort oder wäre ein allgemeiner Pflichtdienst für Männer und Frauen besser? Garvert, Jan"

https://www.ardaudiothek.de/episode/wortwechsel-deutschlandfunk-kultur/bundeswehr-die-wehrpflicht-soll-die-reihen-fuellen/deutschlandfunk-kultur/13390847/





Passend dazu

"Wehrbeauftragte

Högl kritisiert Frauenmangel in der Bundeswehr

Stand: 10.05.2024 07:04 Uhr

Aus Sicht der Wehrbeauftragten Högl gibt es viel zu wenige Bundeswehrsoldatinnen - vor allem, aber nicht nur in Führungspositionen. Das Verteidigungsministerium verzeichnet einen Anstieg auf niedrigem Niveau."


https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/hoegl-bundeswehr-mangel-frauen-100.html
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 12. Mai 2024, 11:32:56
In DL braucht man die Frage nach Wehrpflicht, wie wir sie einst kannten, nicht mehr stellen, da in keinster Weise mehr die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür, auch nur im Ansatz, vorhanden sind.
Titel: Antw:Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen (Dänemark)
Beitrag von: doc. am 12. Mai 2024, 11:45:03
Zitat von: thelastofus am 27. März 2024, 13:26:46
Alles unter 12 Monate ist meiner Meinung nach relativ sinnfrei. (Es sei denn man würde den Rest dann über RDL am WE oder in Blöcken abdecken)

Der Meinung bin ich auch - und im Moment haben wir 0 Monate Wehrpflicht, das sind weniger als 12.

Aber mal ernsthaft - sind wir uns einig, dass wenn es mal knallen sollte, allerspätestens nach 6 Monaten die "Profis" personell am Ende sind? Wenn ja, dann ist für die dann einzuziehenden *alles* besser als keine Ausbildung, bzw. ein Crashkurs von 3 Wochen bevor es in den Graben geht.

Wieso wird das immer binär diskutiert? Entweder den vollausgebildeten Infanteristen oder gar nix. Es geht doch darum, dass die die dann nachrücken *müssen* (länger) überleben. Dazu hilft jede auch noch so kurze Ausbildung davor - je länger/öfter, desto besser, das ist doch klar.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 12. Mai 2024, 11:51:47
Zitat von: InstUffzSEAKlima am 12. Mai 2024, 11:32:56
In DL braucht man die Frage nach Wehrpflicht, wie wir sie einst kannten, nicht mehr stellen, da in keinster Weise mehr die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür, auch nur im Ansatz, vorhanden sind.


Deshalb geht es in der Diskussion auch nicht mehr darum, sondern um die Fragen :

+ wird es ein neues Wehrpflichtmodell geben ?

+ ggf. unter Einbeziehung der Frauen ?

+ wird es eine allgemeine Dienstpflicht für alle geben ? ... mir der Wahlmöglichkeit diese bei der Bw abzuleisten...

Unser Minister will ja Ende Mai seine Idee vorstellen.

Was dann politisch umsetzbar ist ... vor oder nach der nächsten Bundestagswahl... muss sowieso abgewartet werden...

Denn ich bezweifle z.B. das die Frauen, die in der Gesellschaft deutlich benachteiligt sind (Care-Arbeit in Familie u. Gesellschaft ist Frauen-Sache, Gender-Pay-Gap, dadurch deutlich geringere Renten als Männer, etc.), sich einen "Zwangsdienst" auferlegen lassen... auch wenn es gleich nach der Schule wäre...

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: FoxtrotUniform am 12. Mai 2024, 13:24:04
Zitat von: LwPersFw am 11. Mai 2024, 09:05:31
"Wehrbeauftragte

Högl kritisiert Frauenmangel in der Bundeswehr

Stand: 10.05.2024 07:04 Uhr

Aus Sicht der Wehrbeauftragten Högl gibt es viel zu wenige Bundeswehrsoldatinnen - vor allem, aber nicht nur in Führungspositionen. Das Verteidigungsministerium verzeichnet einen Anstieg auf niedrigem Niveau."

Dazu fällt mir nichts mehr ein. Frauen sind in der Bundeswehr hervorragend angekommen und es gibt in keiner Weise Benachteiligung. Das der Beruf des Soldaten per se eher Männer anspricht und zum Beispiel die Psychologie eher die Frauen lässt sich eben nicht durch den Gesetzgeber regulieren.

Diese Frauenquoten sind eher eine Benachteiligung der Männer, die bei gleichem Leistungsbild aufgrund ihres Geschlechts im Nachsehen sind! Warum kein Losverfahren?

In der ganzen Diskussion bleibt unerwähnt, dass Frauen erst seit 2001 in allen Laufbahnen dienen. Die jüngsten Generale sind mit 48(+-) in die Dienstgradgruppe eingetreten. Eine reine Milchmädchenrechnung. Das KSK hat gar keine Frauen bei den Troopern, wie passt das nun in die Statistik?!

Wir haben nicht nur wichtigere Probleme, sondern hier gibt es keins. Ich kenne keine Frau in den Streitkräften die benachteiligt wurde aufgrund ihres Geschlechts. Sehr wohl aber eine Pilotin sowie Technikerin die gepushed wurden und wo mehr als ein Auge zugedrückt wurde, um die Gesichter der Luftwaffe zu wahren. Aber auch das wird die Luftwaffe bzw. Bundeswehr verkraften.

Sorry Frau Högl, Ihre SPD Visionen passen nicht zur Realität.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: schlammtreiber am 13. Mai 2024, 08:58:33
Zitat von: InstUffzSEAKlima am 12. Mai 2024, 11:32:56
In DL braucht man die Frage nach Wehrpflicht, wie wir sie einst kannten, nicht mehr stellen, da in keinster Weise mehr die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür, auch nur im Ansatz, vorhanden sind.

Die müssten natürlich dafür gebaut und geschaffen werden, logisch. So wie es bereits zweimal in den letzten 100 Jahren geschehen ist als die allgemeine Wehrpflicht in Deutschland (wieder)eingeführt wurde, nämlich 1935 und 1955. Und in beiden Fällen war die Ausgangslage nicht einfacher, eher schwerer als heute.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: SolSim am 13. Mai 2024, 10:59:04
Und ab 1955 ging es ja auch sehr schnell. Abwarten, was überhaupt politisch umsetzbar sein wird.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 13. Mai 2024, 12:35:22
Wir hatten bis Anfang der 1990er noch durchschnittlich 180.000 GWDL in der Truppe.

Ich bezweifle das ein politischer Wille besteht die erforderlichen finanziellen Mittel bereitzustellen.

Mal ganz losgelöst vom internen Personalbedarf an Ausbildungs-/Führungspersonal.

Man sieht doch jetzt schon welchen "Gegenwind" unser VM in den Haushaltsverhandlungen 2025 bekommt... und er will doch "nur" 6,5 Mrd mehr als 2024... und nicht 2 % BIP (ohne Anrechnung Sonder-"Vermögen") ...

Deshalb wird zu erwarten sein ... es wird lediglich eine Lösung gefunden ... bei dem am Ende die Zahl 203.000 bis 2031 als erfüllt gilt... unabhängig von Qualität und Sinnhaftigkeit ...

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: wolverine am 13. Mai 2024, 13:12:26
Das Thema Kreiswehrersatzämter, Wehrüberwachung und Musterung haben wir noch gar nicht diskutiert ...  ;)
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Mai 2024, 13:35:33
KWEA nunmehr KC - die "können / machen" dass auch noch - nur die Bandbreite wird für Wehrpflicht (welches Modell auch immer) nicht funktionieren - also Bedarf an Personal / Infrastruktur.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Unproomn am 13. Mai 2024, 14:29:25
Gibt ja noch andere nette Details. Dazu gehört auch das "äußere Erscheinungsbild". Bin mal gespannt, ob man dann weiterhin versucht, das Denken der 80er Jahre aufrecht zu erhalten, dass "anständige" Männer natürlich kurze Haare oder Geheimratsecken tragen müssen, weil nur Hippies andere Frisuren haben :D

Nächstes Thema wird das der Staatsbürgerschaft. Kann man es sich dann wirklich leisten, nur von denen mit deutschem Pass Wehrbereitschaft zu erwarten?

Frauen auszunehmen, passt auch ehrlich gesagt nicht mehr zum sonstigen gesellschaftlichen Diskurs.

Ich nehme mal an, am Ende wirds auf einen netten Brief an alle 17jährigen hinauslaufen. Und wer laut Selbstauskunft bereits Interesse bekundet, wird gemustert. Quasi als eine Art Push zum FWDL.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: dunstig am 13. Mai 2024, 14:33:07
Ich denke auch, dass es analog zu den zuletzt verkündeten Reformplänen sowie den Rüstungsbeschaffungen, die ich direkt im Umfeld mitbekomme, auch hier bestenfalls "unterwältigend" werden wird. ;)
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: thelastofus am 13. Mai 2024, 15:07:14
Ich denke auch, es würde bestimmt 5-10 Jahre dauern um die Strukturen wieder aufzubauen.

Wenn ich nur an Bayern denke, da gab es fast jeder größeren Stadt ein KWEA mit Musterung. Heute gibt es nur noch wenige KC, das medzinishce findet sowieso in München statt, da ja schon mit SaZ gut zu tun haben..

Weiterhin fehlen doch sicher auch Ausbildungseinheiten und Dienstposten in der hohen Zahl. Klar nur anekdotische Relevanze, aber in meiner AGA Einheit bestanden 90% (3 Züge) aus GWDL. Und wollen wir heute wirklich wieder tausende Hallen und Kellerwarte und VU Gehilfen schaffen? Nicht jeder wird in Kampfeinheiten dienen können (wollen). Zudem gibt es ja schon jetzte eine Unterkunftsproblematik.

Wenn man eine Wehrpflicht einführt wie sie noch um 2004 war inkl. der Unterkünfte und dem drum herum, dann sitzern wahrscheinlcih ganze Jahrgänge der heutigen Generation in der FU6 um "rauszukommen".
Vielen wird das das auch nicht in den Plan nach dem Abi (Ausbildung passen), die vielzitierte "Australien-Lisa" ist mehr als ein MEME..

Zudem kennen hier gerade viele noch die Schleifen und Runden, die manche drehten "um nicht zum Bund" zu müssen. Denke da auch nur an meinen Jahrgang. Da wurden von ca. 25 Jungen in der Klasse nur 2 zum GWD eingezogen, 1 zum Zivildienst der Rest hatte sich "ausmustern" lassen.

Andererseits kann man sich freuen wenn auch wieder ein Dienst im Zivilschutz (ohne zu Verweigern) möglich sein wird, so wie früher die 5-8 Jahre, dort wird auch dringend Personal gebraucht. Ich fand die Idee eines ZSK wie es in den 60er Jahren mal im Entwurf war gar nicht so schlecht.

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 28. Mai 2024, 08:56:39
"Pistorius präsentiert sein Konzept zur Wehrpflicht

27.05.2024, 18:49

Der Verteidigungsminister hat seiner Partei dargelegt, wie er sich den Wehrdienst vorstellt. Statt auf Zwang setzt Pistorius laut einem Bericht auf Freiwilligkeit – und auf konkrete Anreize.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat am Montag dem Präsidium seiner Partei Ideen zur Einführung eines Wehrdienstes vorgestellt. Pistorius habe verschiedene Vorschläge und Entwürfe in seinem Haus beauftragt, sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert nach der Präsidiumssitzung. An einer finalen Fassung werde derzeit noch gearbeitet. Über das, was Pistorius schon vorgestellt habe, sei man weitestgehend einig, sagte Kühnert.

Der Generalsekretär nannte die Personallücke bei der Bundeswehr ein ,,veritables Problem". Das sollte niemand leugnen. Bundeskanzler Olaf Scholz, ebenfalls SPD, hatte zuletzt von einem ,,überschaubaren" Personalproblem bei der Bundeswehr gesprochen.

Kostenloser Führerschein und Vorteile beim Studium?

Wie die Zeitschrift ,,Der Spiegel" berichtet, setzt Pistorius auf ein weitgehend freiwilliges Modell. Demnach sollen junge Menschen mit Anreizen wie etwa einem kostenlosen Führerschein dazu gebracht werden, sich freiwillig bei der Bundeswehr für zwölf Monate zu verpflichten. Im Raum steht auch die Überlegung, freiwillig Wehrdienstleistenden einen erleichterten Zugang zu bestimmten Studienfächern an Hochschulen zu gewähren oder ihnen Vergünstigungen bei der Rückzahlung von von Studienkrediten zu geben."


https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/pistorius-praesentiert-sein-konzept-zur-wehrpflicht-19748175.html




Es bleibt spannend.
Mal sehen was der Minister dann in den nächsten Tagen offiziell vorstellt...

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 28. Mai 2024, 09:50:56
Welche Kapa haben denn die Fahrschulen für B Anfänger?

Werden die Vorschriften dafür geändert? (Restnutzumgzeit, Ausbildung nur bei dienstlichen Bedarf / DP)

Damit scheitert diese Idee mBn schon am Mengengerüst ... (weil ja dann alle FWDL 12+ einen Fahrschulplatz benötigen - und SaZ Mannschafter dann als FWDL "starten werden wollen").

Aber klar - "Freiwilligkeit" hört sich gut an ...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: SolSim am 28. Mai 2024, 10:10:22
Den normalen B Führerschein kann man auch an private Fahrschulen abgeben.
Hier geht es eher weniger um die Nutzung in der Bundeswehr.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 28. Mai 2024, 10:24:42
OK, kurze Rechnung - derzeit ca. 10.000 Fwdler, das neue Programm ist erfolgreich, Zahl wird auf 20.000 gesteigert, die dann alle einen Führerschein machen wollen / dürfen - kostet nur ca. 60 Mio. Euro pro Jahr - plus die Kosten für Sold / Unterbringung / Ausbildung dieser FWDL - Unterkünfte sind ja auch im Überfluss vorhanden ...

(Der "Unterschied" B "Zivil" und MKF B ist ja nur der "B Fo", da sprechen wir von 2 bis 3 Ausbildungstagen - dass wären tatsächlich geringe Kosten).
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: thelastofus am 28. Mai 2024, 15:22:18

Zitat(Der "Unterschied" B "Zivil" und MKF B ist ja nur der "B Fo", da sprechen wir von 2 bis 3 Ausbildungstagen - dass wären tatsächlich geringe Kosten).

Nicht jeder FWDL wird denke ich zum MKF B werden. Zudem kostet ein B Führerschein mittlerweile auch ca. 1500 Euro je nachdem wie viele Stunden man braucht. Und nicht jede zivile FS in Kasernennähe wird sowas stemmen können. Viele FL haben sich auch wegen Corona zuletzt umorientiert.

Ob der FS Klasse B jetzt für mich damals der Reiz gewesen wäre? Vermutlich nicht, meine Kaserne war ohne Führerschein nicht wirklich mit dem ÖPNV erreichbar.  Zudem wird sich denke ich dann auch ein großer Teil nach dem Führerschein "verabschieden", es sei denn man vereinbart da eine Kostenerstattung.

Mit einem LKW Schein würde man denke ich mehr freiwillige Gewinnen.

Und Studium? Nicht jeder kann, will oder sollte studieren... 

Ich wüßte allerdings auch nicht was man sonst so nehmen könnte. Jedenfalls ist Soldat meiner Meinung nach ein spezieller Beruf. Die angesprochenen Sachen mögen vllt bei einer zivilen Ausbildung Sinn machen (ähnliche Modelle gibt es ja tatsächlich), aber wenn jemand FWDL wird um einen Studienplatz zu bekommen, oder den FS ohne sich weiter damit beschäftigt zu haben könnte es ggf. ein böses Erwachen geben.

Vielleicht dehnt man das ganze aus und man kann sich aussuchen ob man zur Bw, in die Pflege, oder in den Rettungsdienst möchte und bekommt überall die gleichen Vergünstigungen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 28. Mai 2024, 15:32:48
ZitatIch wüßte allerdings auch nicht was man sonst so nehmen könnte. Jedenfalls ist Soldat meiner Meinung nach ein spezieller Beruf. Die angesprochenen Sachen mögen vllt bei einer zivilen Ausbildung Sinn machen (ähnliche Modelle gibt es ja tatsächlich), aber wenn jemand FWDL wird um einen Studienplatz zu bekommen, oder den FS ohne sich weiter damit beschäftigt zu haben könnte es ggf. ein böses Erwachen geben.
Funktioniert in anderen Ländern auch. Man kann auch alles schlecht reden, dafür sind wir ja aber bekannt.

ZitatVielleicht dehnt man das ganze aus und man kann sich aussuchen ob man zur Bw, in die Pflege, oder in den Rettungsdienst möchte und bekommt überall die gleichen Vergünstigungen.
Und das hilft dann wieder Bundeswehr?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 28. Mai 2024, 15:40:16
Randbemerkung:

Laut ADAC B Führerschein je nach Region 2500 bis 4500 Euro, 1500 Euro ist auch mit wenigen Stunden kaum noch realisierbar.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 29. Mai 2024, 09:42:22
Zur eigentlichen Sache (Neben den Herausforderungen dieses Entwurfes):

Eine Aktivierung der Wehrpflicht in welcher Form auch immer, ist KEIN Thema, der BK "sieht" wohl kein echtes Personalproblem und ein Verteidigungsproblem schon gar nicht - ergo - der VM schlägt so etwas nicht vor.

Folge ist - DE ist mit dieser Personalstärke, und der  nicht vorhandenen Aufwuchsfähigkeit, nicht kriegstüchtig, auch nicht verteidigungsfähig. - Und es ändert sich daran NICHTS.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: dunstig am 29. Mai 2024, 10:42:36
Zitat von: dunstig am 13. Mai 2024, 14:33:07
Ich denke auch, dass es (...) auch hier bestenfalls "unterwältigend" werden wird. ;)
Kam denke ich für die meisten wenig überraschend. Damit werden die Herausforderungen für die Bundeswehr in Sachen Personalgewinnung nicht abgemildert und auch zukünftig eher weiter zunehmen. Und das in Zeiten immer stärkeren demographischen Wandels, abnehmender Attraktivität als Arbeitgeber insbesondere vor dem Hintergrund aktueller Konflikte, Konkurrenz um Fachkräfte mit dem zivilen Arbeitsmarkt  sowie den starren rechtlichen (mitunter unattraktiven) Rahmenbedingungen, der sich die Personalgewinnung unterwerfen muss.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 29. Mai 2024, 11:39:42
Nunja - Aufwuchsfähigkeit ist nur mit Wehrpflicht realisierbar - da ist "Attraktivität" eher unbedeutend.

Aber diese Einsicht hat der BK / die SPD nicht, daher wird da nichts "kommen".
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 29. Mai 2024, 13:53:30
Zitat von: F_K am 29. Mai 2024, 11:39:42
Nunja - Aufwuchsfähigkeit ist nur mit Wehrpflicht realisierbar - da ist "Attraktivität" eher unbedeutend.

Aber diese Einsicht hat der BK / die SPD nicht, daher wird da nichts "kommen".

Der Ansatz soll ja sein "kriegstüchtig".

Aber auch die CDU würde es nicht besser machen...

Denn diese würde max. etwas wie das schwedische Modell umsetzen.

"Wir werden die Aussetzung der Wehrpflicht schrittweise zurücknehmen
und die Wehrpflicht in ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr überführen.

Bis zu dieser Umsetzung fordern wir zur Stärkung der personellen
Einsatzbereitschaft der Bundeswehr die Einführung einer Kontingentwehrpflicht."


Quelle: Grundsatzprogramm der CDU  05/2024


Damit würde nur die Zahl 203.000 "voll gemacht" werden.

Eine Armee, die befähigt ist einen Krieg wie aktuell in der UKR zu führen und ggf. über Jahre durchzuhalten, ... wird die Bw damit auch nicht... allen Sonntagsreden der Politiker zum Trotz.

Egal was man sich ausdenkt ... auf die ein oder andere Art kostet es Geld ... sehr viel Geld ... und dies wird die Bw auch von der CDU nicht bekommen... egal was sie vor der nächsten Bundestagswahl versprechen werden...

Die CDU wird genug zu tun haben die Folgekosten der ganzen jetzt angeschobenen großen Rüstungsprojekte sicherzustellen...

Und die Milliarden (Erst- und Folgebefähigung) für das "Leuchtturmprojekt" PzBrig 45 LTU fehlen auch noch gänzlich im Haushaltsplan 2025+


Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 31. Mai 2024, 23:06:45
""Wehrpflicht löst Bundeswehr-Personalproblem nicht" – Generalin Schilling

31. MAI 2024

Die höchstrangige Frau in der Bundeswehr, Generalin Nicole Schilling, äußert sich im Interview mit der "Frankfurter Rundschau" zur Thematik der Wehrpflicht. Sie stellt klar, dass eine Wiedereinführung der Wehrpflicht zur Lösung des Personalmangels in der Bundeswehr nicht ausreicht und bemängelt das oft verwechselte Verständnis von Patriotismus und Nationalismus in Deutschland.

Perspektive auf den Personalbedarf der Bundeswehr

Laut der Generalin Nicole Schilling (Bundeswehr) bietet die Wehrpflicht allein keine Lösung für das Personalproblem der Bundeswehr. "Für das, was uns momentan am meisten fehlt, brauche ich weiter Freiwillige, die eben auch länger dabeibleiben können und wollen", so Schilling zur "Frankfurter Rundschau". Die Bundeswehr benötige, ähnlich wie der zivile Arbeitsmarkt, vor allem Fachkräfte im Bereich der Facharbeiter, idealerweise Meister oder Gesellen aus technischen und IT-Berufen.

Die Juristin, die demnächst zur stellvertretenden Abteilungsleiterin Personal im Verteidigungsministerium aufsteigen soll, sieht die Ausgestaltung einer Kontingent-Wehrpflicht als "Denksportaufgabe fürs Verteidigungsministerium". (...)"

https://www.hasepost.de/wehrpflicht-loest-bundeswehr-personalproblem-nicht-generalin-schilling-480368/
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 01. Juni 2024, 05:54:23
Oh wie schlecht recherchiert: "Generalin" und "Juristin"  ::)
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 01. Juni 2024, 09:10:08
Zitat von: Ralf am 01. Juni 2024, 05:54:23
Oh wie schlecht recherchiert: "Generalin" und "Juristin"  ::)

Was @Ralf meint...

Dr. Nicole Schilling, Generalstabsarzt

Vita

Dessen ungeachtet stimme ich ihren Ausführungen zu.

Wir müssen nicht um den FWDL bzw. i.d.R. die "grünen" Verwendungen "kämpfen"... sondern die vielen fehlenden Fachleute im Bereich Uffz o.P. bis Offz!

Sicherlich kann ich aus einem höheren Anteil FWDL auch entsprechenden Nachwuchs generieren. Hat ja schon früher funktioniert. Aber es wird nur einen kleinen Teil des Bedarfs decken...

Vor dem anderen Aspekt Wehrgerechtigkeit ist dies - in der Abwägung - also keine Begründung für eine Wehrpflicht.

Eine Wehrpflicht wäre nur begründbar, wenn sie wieder eingeführt wird wie zu Zeiten des Kalten Krieges.
15 bis 18 Monate. In Verbindung mit Zivildienst.
Und dies würde wirklich dem Ansatz "kriegstüchtig" gerecht werden.

Nur DAS will kein Politiker bezahlen...



Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: FoxtrotUniform am 01. Juni 2024, 10:10:53
Zitat von: Ralf am 01. Juni 2024, 05:54:23
Oh wie schlecht recherchiert: "Generalin" und "Juristin"  ::)
Und ich dachte schon, ich wäre der einzige dessen Sehnerv schmerzt.

@LwPersFw: Sehe ich genauso. Und einen solchen gewinnbringend langen Wehrdienst macht der Deutsche nicht mehr mit. These: Selbst eine Mobilmachung würde im Kriegsfall keine 80% (eher 20%) erreichen, dieses Mindset ist einfach verloren gegangen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: doc. am 02. Juni 2024, 17:12:27
Zitat von: FoxtrotUniform am 01. Juni 2024, 10:10:53
@LwPersFw: Sehe ich genauso. Und einen solchen gewinnbringend langen Wehrdienst macht der Deutsche nicht mehr mit. These: Selbst eine Mobilmachung würde im Kriegsfall keine 80% (eher 20%) erreichen, dieses Mindset ist einfach verloren gegangen.

60 Mio dt. Staatsbürger, davon 50% zwischen 20 und 60, davon 50% Männer --> 15 Mio. Nehme ich mal die angegebenen 20%, sind wir bei 3 Mio. Das ist gar nicht mal schlecht und mehr als das was Experten in den Medien als notwendig ansehen.

Das Problem ist, von diesen 3 Mio wäre ein sehr großer Teil ohne jegliche militärische Vorausbildung, wenn es keine Pflicht zum Grundwehrdienst gibt.

Nochmal: wir sehen doch mit eigenen Augen, dass in der UKR nicht nur IT-Experten in den Schützengräben kämpfen, sondern Maurer, Kfz-Mechaniker usw. Ist denn nicht jeder Tag Vorausbildung besser als 0?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 02. Juni 2024, 19:00:27
Zitat60 Mio dt. Staatsbürger, davon 50% zwischen 20 und 60, davon 50% Männer --> 15 Mio. Nehme ich mal die angegebenen 20%, sind wir bei 3 Mio. Das ist gar nicht mal schlecht und mehr als das was Experten in den Medien als notwendig ansehen.
Und dann ziehen wir mal diejenigen an, die unabkömmlich sind (BlaulichtOrgas, Med. Fachpersonal, Angestellte in unabkömmlichen Berufen in Industrie, Handwerk oder ÖD), die Nichttauglichen, die, die bereits gedient haben etc. und dann sind wir weit unter 3 Mio.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 02. Juni 2024, 19:27:05
Kann DEU derzeit auch "nur" 500.000 Soldaten ausrüsten?

Mit Pers. Ausrüstung, Handwaffen, Grossgerät?

Gibt es dafür überhaupt Pläne?

Nein, nicht? Ach so ...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 03. Juni 2024, 06:56:48
Man braucht ja nicht mal über Vielfache von Tausend reden, sondern es wäre für jeden Einzelnen ja schon ein Problem, eine Truppenunterkunft zu bekommen. Kniften und Klamotten fallen zwar auch nicht vom Himmel, aber wären sicher leichter zu beschaffen, als neue Kasernen zu errichten. Man erinnere sich, was in den letzten 15...20 Jahren aufgelassen wurde.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: SolSim am 03. Juni 2024, 07:27:31
Wollte der Minister nicht im Mai ein Konzept vorlegen?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 03. Juni 2024, 07:33:31
Das Konzept ist unter Anderem die "Geschichte" mit "Goodies" wie Führerschein umsonst um mehr Freiwillige zu bekommen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: thelastoufs am 03. Juni 2024, 08:00:28
Zitat von: FoxtrotUniform am 01. Juni 2024, 10:10:53
Zitat von: Ralf am 01. Juni 2024, 05:54:23
Oh wie schlecht recherchiert: "Generalin" und "Juristin"  ::)
Und ich dachte schon, ich wäre der einzige dessen Sehnerv schmerzt.

@LwPersFw: Sehe ich genauso. Und einen solchen gewinnbringend langen Wehrdienst macht der Deutsche nicht mehr mit. These: Selbst eine Mobilmachung würde im Kriegsfall keine 80% (eher 20%) erreichen, dieses Mindset ist einfach verloren gegangen.

Früher war es auc5h noch ein bisschen anders, da hatte man in der Industrie in einer Abteilung vllt. 20 konventionelle Zerspaner und heute 5 CNC Kräfte, da fehlt dann jeder schmerzhaft.. (Was auch oft der Grund ist für Ablehnung von RDL)

Zitatls neue Kasernen zu errichten

Wenn die Bauvorschriften so bleiben wie sie sind mit div. Planfeststellungen usw. dann dauert es mind. 5 Jahre bis überhaupt der erste Block steht.. mit den Vorshriften an Brandschutz usw. Und alte kasernen wird man nicht soleicht wieder in Betrieb nehmen können. Zudem müssten man selbst in der Zeitenwende mit "Widerstand" rechnen.

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 03. Juni 2024, 08:00:46
Zitat von: SolSim am 03. Juni 2024, 07:27:31
Wollte der Minister nicht im Mai ein Konzept vorlegen?

Wollte er. Gerüchte zu Folge wird man aber die Europawahl abwarten...

Bsp.: https://regionalheute.de/bericht-pistorius-will-wehrdienst-plaene-nach-europawahl-vorstellen-1717027443/
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 04. Juni 2024, 13:28:27
Zitat von: thelastoufs am 03. Juni 2024, 08:00:28Wenn die Bauvorschriften so bleiben wie sie sind mit div. Planfeststellungen usw. dann dauert es mind. 5 Jahre bis überhaupt der erste Block steht.. mit den Vorshriften an Brandschutz usw. Und alte kasernen wird man nicht soleicht wieder in Betrieb nehmen können.

Von den "alten Kasernen" ist ja nach deren Entwidmung und Auflassung nichts mehr vorhanden. Zumeist wurden nach Abriß aller Hochbauten dann Wohngebiete, Einkaufszentren usw. errichtet.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 08. Juni 2024, 08:43:39
"Pistorius will neuen Wehrdienst

Nun also Plan B

07.06.2024 - 18:47 Uhr

Verteidigungsminister Pistorius will nächsten Mittwoch sein Wehrpflicht-Modell vorstellen. Im Kern geht es um die Frage, wie viele Pflichten der neue Wehrdienst vorsieht – oder ob er ganz auf Freiwilligkeit setzt.

Boris Pistorius schien etwas im Gepäck zu haben, als er an diesem Mittwoch auf der Regierungsbank saß, um sich vom Bundestag befragen zu lassen.

Der Verteidigungsminister wirkte angefressen, fast ein wenig geladen. Als ihn ein AfD-Abgeordneter nach einem möglichen deutschen Militäreinsatz in der Ukraine fragte und Pistorius' launige Replik mit Zwischenrufen störte, brach der Minister seine Antwort ab und setzte sich wieder hin. Pistorius schien das Manöver so zu wurmen, dass er sich noch Minuten später über die "dummen Fragen" eines bestimmten Teils des Hauses ausließ, die "meistens auch noch mit Geldzahlungen aus Moskau oder Peking" verknüpft seien.

Die Art der Attacke gegen die AfD war für Pistorius eher untypisch. Auch wenn der Minister gerne mal ruppige Antworten gibt, tut er das stets mit einem gewissen Gespür für die Situation. Hier vergriff er sich im Ton. Selbst seine Parteikollegin, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, rief Pistorius zur Ordnung. Zeigt der Minister Nerven? Oder war er einfach in Kämpferlaune?

Klar ist: Pistorius hätten allen Grund, sich zu ärgern. Die vergangenen Monate waren nicht leicht für den Minister. Bei zentralen politischen Projekten droht ihm Ungemach. Der Kampf um einen höheren Wehretat? Könnte am gemeinsamen Veto von Kanzler und Finanzminister scheitern. Die Litauen-Brigade? Eine Blackbox, bei der noch immer keiner sagen kann, woher Geld, Personal und Material kommen.

Und nun musste Pistorius auch bei seinen Wehrpflichtplänen klein beigeben. Ausgerechnet der SPD-Kanzler und die eigene Partei lassen den Minister hängen. Denn das, was bisher bekannt ist oder intern kursiert, entspricht nicht den ursprünglichen Vorstellungen des Ministers.

Online-Fragebogen für alle 18-Jährigen

Offiziell will Pistorius sein Modell am 12. Juni im Verteidigungsausschuss des Bundestags vorstellen. Eckpunkte hatten er beziehungsweise die Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller zuletzt in diversen Gremiensitzungen vorgestellt: in einer Ampel-Runde mit Verteidigungs- und Haushaltspolitikern, bei der Arbeitsgruppe Verteidigung der SPD-Fraktion, im Parteipräsidium der SPD.

Nach t-online-Informationen will Pistorius seine Wehrpflichtpläne noch in dieser Legislatur vor der Sommerpause 2025 umsetzen. Kern des neuen Wehrdienstes soll ein Modell sein, das vor allem auf Freiwilligkeit und Anreize setzt. So sollen künftig alle 18-jährigen Männer und Frauen einen Online-Musterungsfragebogen zugeschickt bekommen. Darin sollen sie Fragen zu ihrer Fitness, ihrem grundsätzlichen Interesse an der Bundeswehr, aber auch zu ihren handwerklichen oder kognitiven Kompetenzen beantworten.

Die Idee dahinter ist, nicht wie früher vor allem auf körperliche Eignung der potenziellen Rekruten zu setzen, sondern ein umfassenderes Fähigkeitsbild zu bekommen. Die Hoffnung im Ministerium ist, die junge Generation dadurch in die Lage zu bringen, sich ernsthaft mit einem Dienst bei der Truppe zu beschäftigen.

Anreizsystem geplant

"Die jungen Menschen sollen dazu gezwungen werden, sich zumindest ein Mal in ihrem Leben mit der Bundeswehr zu beschäftigen", sagt einer, der dem Minister nahesteht. Bisher erhalten 18-Jährige zweimal im Jahr eine Postkarte von der Bundeswehr, die mit zielgruppengerechten Sprüchen für die Truppe wirbt. Der Erfolg dieser Kampagne hielt sich allerdings bisher in Grenzen.

Darüber hinaus sollen bestimmte Anreize das Interesse an einem freiwilligen Wehrdienst wecken. Hier hat Pistorius intern unterschiedliche Ideen vorgestellt, etwa einen kostenlosen Führerschein, Zuschüsse zu Studienkrediten oder Sprachkurse. Der Minister sei jedoch offen für weitere Vorschläge, die sich im parlamentarischen Verfahren ergeben, heißt es.

Musterungspflicht – für einen Teil der jungen Männer?

Neben dem freiwilligen Teil soll es auch einen Pflichtteil geben. Wie groß der genau ausfällt, ist noch unklar. Klar ist hingegen: Das Ausfüllen und das Einsenden des Musterungsfragebogens werden für die jungen Männer verpflichtend. Sonst drohen Sanktionen, etwa Bußgelder.

Zudem: Wer sein Interesse für die Truppe bekundet, also etwa bei der entsprechenden Frage mit Ja antwortet, und danach von der Bundeswehr eingeladen wird, könnte dazu verpflichtet werden, dann auch zur Musterung zu gehen. Für einen Teil der jungen Männer könnte also eine Musterungspflicht gelten. Aus den erfolgreich Gemusterten bildet sich ein Pool, aus dem die Bundeswehr die Fähigsten auswählt.

Unklarheit besteht bei der Frage, ob auch diejenigen, die Nein angekreuzt haben, gegen ihren Willen zur Musterung gezwungen werden können. Hier gehen die Darstellungen auseinander. Manche der bisher Eingeweihten sagen, Pistorius habe das bewusst offen gehalten, im Verteidigungsministerium gibt es Stimmen, die sagen, Pistorius selbst habe das noch nicht final entschieden.

Kritiker der 'weichen' Variante sagen, nur die Ja-Ankreuzer zur Musterung zu verpflichten, sei wenig zielführend. Zu leicht könnten sich junge Männer damit aus der Affäre ziehen – auch diejenigen, die potenziell Interesse hätten, aber dies aus bestimmten Gründen im Fragebogen nicht kenntlich machen. Die Pflicht, sich ernsthaft mit der Bundeswehr auseinanderzusetzen, ende mit einem Nein bei der entsprechenden Frage.

Wer doch nicht will, kann wieder gehen

Auch nach der Musterung soll das Prinzip der Freiwilligkeit gelten: Selbst wer aus freien Stücken zur Musterung wollte und hinterher als geeignet eingestuft wird, kann der Truppe wieder absagen. Für die jungen Männer hat das den Vorteil, es sich bis zum Schluss noch anders zu überlegen, doch für die Bundeswehr könnte das zum Problem werden: Denn es bedeutet, dass selbst dieser exklusive Pool an sorgsam ausgewählten und fähigen Leuten, die immerhin für eine Zeitlang Interesse gezeigt haben, sich jederzeit auflösen kann. Planungen werden so nicht unbedingt einfacher.

Auch Frauen erhalten den Fragebogen ab ihrem 18. Lebensjahr, sind allerdings zu nichts verpflichtet. Grund für die Ungleichbehandlung ist das Grundgesetz, das nur die Männer zu einem Dienst in den Streitkräften verpflichten kann. Da der Gesetzentwurf, wie er Pistorius vorschwebt, mit der Ampelmehrheit durch den Bundestag soll, muss er sich innerhalb der verfassungsrechtlichen Vorgaben bewegen. Die Idee einer Grundgesetzänderung, die eine Zustimmung der Union erfordern würde, ist vom Tisch.

An der Kapazitätsgrenze

Der Wehrdienst soll zwischen sechs und 12 Monate dauern. Rund 5.000 bis 10.000 junge Männer sollen so jedes Jahr für die Bundeswehr gewonnen werden, Tendenz steigend. Das hofft man zumindest im Ministerium. Der Zielwert ist nicht nur eine Schätzung, wie viele fähige Freiwillige sich finden lassen werden, sondern orientiert sich auch an den strukturellen Grenzen der Bundeswehr.

"Mehr als 10.000 zusätzliche Wehrdienstleistende pro Jahr würde unsere Kapazitäten sprengen", sagt einer, der Pistorius' Pläne kennt. Für mehr Rekruten gebe es schlicht nicht genug Ausbilder, Kasernen und Waffen zum Üben. Der zusätzliche Verwaltungsaufwand soll mit wenigen hundert Beamten zu stemmen sein, schätzt man im Ministerium.

Das Ziel der Reform hat Pistorius am Mittwoch im Bundestag nochmal dargelegt: Es gehe nicht darum, die Personalnot der Bundeswehr zu lösen, sondern ihre "Aufwuchsfähigkeit" zu stärken. Im militärischen Fachjargon wird damit die Fähigkeit von Streitkräften bezeichnet, im Verteidigungsfall auf ausreichend Reservisten zurückgreifen zu können, um einem Angriff möglichst lange standzuhalten. Aktuell könnten im Kriegsfall nur wenige zehntausend Reservisten beordert werden. 1990 waren es noch rund 800.000.

Scholz will am liebsten gar keine Pflicht

Die entscheidende Frage wird also sein: Wie viel staatlichen Zwang hält Pistorius für nötig – und wie viel für politisch möglich? Der Minister musste zuletzt einsehen, dass es für eine echte Wehrpflichtreform keine politischen Mehrheiten gibt: Sowohl Grüne und FDP als auch große Teile der SPD sind gegen staatlichen Zwang beim Wehrdienst.

Auch der Kanzler soll nach t-online-Informationen gegenüber jeder Art von Pflicht skeptisch sein. Selbst die verpflichtende Einsendung des Online-Fragebogens soll Scholz schon zu viel sein. Wie wenig Rückendeckung er seinem Minister in der Frage gibt, hatte der Kanzler zuletzt öffentlich in Schweden demonstriert, als er die Wehrpläne seines Parteifreundes süffisant kleinredete.

Wehrpflicht light

Der Verteidigungsminister musste also sein Modell an die politischen Kräfteverhältnisse anpassen. Ursprünglich hatte Pistorius eine Art schwedisches Modell favorisiert, das auch junge Menschen gegen ihren Willen einzieht. Pistorius' jetziger 'Wehrpflicht light' hat nur noch wenig mit der schwedischen Wehrpflicht zu tun. Er baue "stark auf einem freiheitlichen Grundgedanken" auf, sagt einer, der die Pläne kennt.

Im Verteidigungsministerium hingegen spricht man von einer "gesichtswahrenden Lösung". Manch einer fragt sich, warum Pistorius nicht bei seinem Ursprungskonzept geblieben sei. "Am Ende hätte er sagen können: Ich habe es immerhin versucht."

Doch am Ende wollte Pistorius vermutlich nicht auf volle Konfrontation mit dem Kanzler gehen. Um auch die wahlkämpfende SPD zu schonen, wird die erste Vorstellung vor einem größeren Kreis am 12. Juni stattfinden. Drei Tage nach der Europawahl."


https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100420898/pistorius-will-wehrpflicht-werden-maenner-zur-bundeswehr-gezwungen-.html
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 08. Juni 2024, 09:22:31
Nun also "offiziell" - mehr als 10.000 zusätzliche FWDL kann die BW nicht einziehen, weil die Kapazität dafür nicht vorhanden ist.

Damit ist eine "echte Wehrpflicht" nicht möglich, weil grob ungerecht - und dies ist wohl erkannt worden.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: SolSim am 08. Juni 2024, 13:33:08
Wieso soll etwas offiziell sein, nur weil etwas in der Presse steht?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 08. Juni 2024, 14:13:45
OK, richtig "offiziell" ist es noch nicht - aber die Tatsache bleibt ja, und nun offensichtlich von ungenannter Quelle aus dem Ministerium bestätigt.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 08. Juni 2024, 14:35:21
Zitatmehr als 10.000 zusätzliche FWDL kann die BW nicht einziehen, weil die Kapazität dafür nicht vorhanden ist.
Sollte ja keine Überraschung sein, wenn man sich nur die Kasernen anschaut. Mal davon ab, dass es aktuell kein weiteres Personal gibt, um die ganzen kleinen Löwen zu bespaßen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 08. Juni 2024, 14:47:43
@ Ralf:

Nein, eine Überraschung ist es nicht.

Aber einige Politiker sprachen ja von Wehrpflicht, Eine von "Aktivierung" der 900.000 Reservisten - der "Boden" der Tatsachen ist mit max. 10.000 FWDL deutlich anders - und wenn der Personalaufwuchs gelingt, sinkt die Zahl ja weiter ...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 08. Juni 2024, 16:46:54
Zitat von: F_K am 08. Juni 2024, 14:47:43
@ Ralf:

Nein, eine Überraschung ist es nicht.

Aber einige Politiker sprachen ja von Wehrpflicht, Eine von "Aktivierung" der 900.000 Reservisten - der "Boden" der Tatsachen ist mit max. 10.000 FWDL deutlich anders - und wenn der Personalaufwuchs gelingt, sinkt die Zahl ja weiter ...

Und die Zahlenspiele gehen munter weiter...
Wobei man sich fragen muss... wenn sie sich bewahrheiten ... in welchen Realitäten leben die Verantwortlichen Politiker und Generäle... ??

"Bundeswehr muss auf 272.000 Soldaten anwachsen

7. JUNI 2024

Die neuen Verteidigungspläne der NATO führen zu einem stark erhöhten Bedarf an Bundeswehrsoldaten. Das geht aus einem Bericht des "Spiegel" hervor, der sich auf interne Dokumente der Verteidigungsministeriums beruf. Verteidigungsminister Boris Pistorius will diesem Bedarf mit einem neuen Wehrdienstmodell begegnen.

Der Personalbedarf der Bundeswehr ist größer als bisher angenommen. Laut vertraulichen Dokumenten des Bundesverteidigungsministeriums wird ein zusätzlicher Bedarf von 75.000 Soldaten erwartet. Diese Anforderung ergibt sich aus den neuen NATO-Verteidigungsplänen, die auf dem Gipfel in Vilnius beschlossen wurden, um die Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses zu stärken.

Die NATO fordert zusätzliche Korps-, Divisions- und Brigadeeinheiten, was für die Bundeswehr einen erheblichen Personalzuwachs bedeutet. In einem internen Bericht des Ministeriums wird eine Erhöhung des Personalziels auf über 272.000 Soldaten vorgeschlagen.

Pistorius plant, alle 18-Jährigen mittels eines Fragebogens zu ihren Fitness- und Interessensprofilen zu befragen, um potenzielle Rekruten zu identifizieren. Frauen sollen diesen Fragebogen freiwillig ausfüllen, für Männer soll er verpflichtend sein, mit einer möglichen Bußgeldandrohung bei Nichtbeantwortung. So sollen jährlich bis zu 10.000 neue Rekruten gewonnen werden.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte die Zahlen und Berichte des "Spiegel" jedoch nicht bestätigen."


https://suv.report/bundeswehr-muss-auf-272-000-soldaten-anwachsen/


Wir schaffen es seit Jahren nicht in einen positiven Trend zu kommen um die aktuelle Lücke von ca. 21.000 zu 203.000 zu schließen...

... und da denkt man anscheinend ernsthaft darüber nach dieses Delta auf ca. 90.000 (!!) zu erhöhen...

... und das ohne eine richtige Wehrpflicht und ohne einen Wehretat von 2% BIP ab 2025 dauerhaft (ohne Sonder-Schulden-Topf) ???

Wie soll man in diese Menschen noch Vertrauen haben ?


Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: KlausP am 08. Juni 2024, 18:06:13
Keine Ahnung, was die da in den Führungsetagen nehmen, aber gesund kann das nicht sein, das bringt genau SOLCHE Träume hervor. Und wer ist schuld? Kalle Klabauterbach mit seinem Kannabisgesetz ...  ::)
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: xnos am 08. Juni 2024, 18:21:37
Zitat von: KlausP am 08. Juni 2024, 18:06:13
Keine Ahnung, was die da in den Führungsetagen nehmen, aber gesund kann das nicht sein, das bringt genau SOLCHE Träume hervor. Und wer ist schuld? Kalle Klabauterbach mit seinem Kannabisgesetz ...  ::)
;D ;D ;D
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: thelastofus am 08. Juni 2024, 18:58:56
Und das alles, nachdem man zuerst viel abgebaut, Kasernen geschlossen und nicht zuletzt fast quasi den ganzen Appaerat für die GWDL eingestampft hat..


Selbst wenn das Geld da wäre

Schafft es die zuständige Stelle so viele SÜ zu bearbeiten?

Schaffen es die KC so viele zu mustern zu prüfen und zum Dienst aufzufordern.

Und genügend Ausbilder und Unterkünfte dürfte es ja auch nicht geben..
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: justice005 am 09. Juni 2024, 00:13:36
Wenn ich hier lese, man könne nicht einfach so 10.000 Leute ausbilden, weil es an Kasernen und Ausbildern und Material und Geld mangele, dann teile ich zwar einerseits die Einschätzung. Aber ein anderer Teil in mir fragt sich, wie es eigentlich möglich war, in den 50iger Jahren in einem zerstörten und armen Deutschland innerhalb kürzester Zeit eine Armee von über 400.000 Soldaten aufzubauen?

Die Antwort ist einfach: Wenn man etwas wirklich (!) will, dann geht einiges.

Daher mangelt es nicht an Kasernen, Ausbildern, Geld und Material, sondern am politischen und auch am gesellschaftlichen Willen. Ich hoffe sehr, dass die politische Großwetterlage der Gesellschaft und der Politik nicht doch noch einen grundlegenden Wandel in den Prioritäten aufzwingen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 09. Juni 2024, 08:29:54
@ Justice:

Richtig, WENN die Politik WOLLEN würde, wäre viel möglich.

Allerdings würde es eben Geld kosten - und da fehlt der Wille, es dafür zu nutzen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 09. Juni 2024, 08:46:01
Zitat von: justice005 am 09. Juni 2024, 00:13:36

Die Antwort ist einfach: Wenn man etwas wirklich (!) will, dann geht einiges.


Da bin ich ganz dabei. Nur ... die Verantwortlichen in Politik und Militär reden nur davon... handeln aber nicht danach...

Und deshalb muss man dies

ZitatDaher mangelt es nicht an Kasernen, Ausbildern, Geld und Material, sondern am politischen und auch am gesellschaftlichen Willen.

im Vergleich zu den Miitte 50er/Mitte 60er Jahren ( Kopfzahl Bw 1966 ca. 450.000 ) differenziert betrachten.

Wenn wir zum Beispiel das Personal betrachten, sind heute die Bedingungen deutlich anders.
Demografie, Arbeitsmarkt, Generation Z, A, B, ... schaffen einen deutlich anderen Pool an Menschen aus denen ich längerdienende Freiwillige gewinnen kann.
Diese benötige ich aber insbesondere für technische und spezialisierte Verwendungen.

Der andere Auspekt wären ja die Wehrpflichtigen.
Hier stellt sich ja die Frage der Freiwilligkeit nicht.
Aber, wie @Ralf ja schon anmerkte, diese "spielen" ja nicht mit sich selber...

Es fängt ja schon vor dem Dienstantritt an.
Erfassung, Musterung, Einberufung... dafür benötige ich Personal... Würden wir das schwedische Modell einführen... gehen Schätzungen von 800 zusätzlichen Beamten aus... Aber auch in diesem Bereich schlagen die Baby-Boomer bis 2032 voll zu... Jetzt schon immer größere Lücken... und dann wollen wir 800 zusätzlich gewinnen und einstellen... mit Ausbildung 2...3 Jahre... ??

Nach Einstellung brauche ich zusätzliche Ausbilder für die Grundausbildung... später in den Stammeinheiten ... also Freiwillige SaZ... die ich jetzt schon nicht gewinne...

Deshalb rede ich ja immer wieder davon...

Wir können zig neue Waffensysteme beschaffen...
Ggf. neue Kasernen bauen...
Neue Groß-Verbände aufstellen...
Wieder erwarten sogar den Wehretat deutlich erhöhen...

Wenn aber unter den heute bestehenden gesellschaftlichen/wirtschaftlichen Bedingungen nicht die erforderlichen langerdienenden SaZ gewonnen werden...

... nützt dies alles nichts ! Ohne Spezialisten funktioniert kein Waffensystem, läuft kein SatCom, etc. ...

Und an diesem Problem würde selbst eine wirkliche Wehrpflicht nichts ändern können.

Denn auch wenn ich dann mehr zum Bleiben bewegen kann...
Es würde nicht signifikant den Bedarf decken.

Aber ... wir werden ja keine wirkliche Wehrpflicht wieder einführen ( weil Herr Lindner das Geld nicht herausrücken will und der Rest der Politik nur irgendwie die Sollzahl 203.000 erreichen will... ).

Wir wollen angeblich "kriegstüchtig" werden...
Dafür muss doch bitte erst mal die bestehende Armee in Personal und Material "kriegstüchtig" gemacht werden...
Aber schon hier sind wir doch meilenweit davon entfernt...

Tolle Ankündigungen gibt es zu Hauf...
Wie wäre es denn erst mal die Ärmel hochzukrämpeln und auf Ankündigungen Tatsachen folgen zu lassen!

Dann kann ich mir über eine mögliche Wehrpflicht Gedanken machen... wenn Geld übrig ist...



Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Nachtmensch am 09. Juni 2024, 10:03:24
Was macht denn das ganze zivile Personal, dass vor 15 noch im Wehrersatzwesen tätig gewesen ist?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: KlausP am 09. Juni 2024, 10:14:54
Die sind alle 15 Jahre älter, ein Teil ist inzwischen in Rente/Pension, dadurch frei gewordene Dienstposten wurden nicht nachbestellt (also ,,wegrationalisiert"). Personal wurde in andere. Verwendungen umgesetzt
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: thelastofus am 09. Juni 2024, 10:57:25
Zitat50iger Jahren in einem zerstörten und armen Deutschland innerhalb kürzester Zeit eine Armee von über 400.000 Soldaten aufzubauen?


Heute ist alles anders, da dauert das Genehmigungsverfahren für (öffenliche) Bauvorhaben oft länger als die Bauphase selbst. Und dann hat man noch keine Umweltschützer, Nachbarn usw. drin die das ganze blockieren. Das war früher teilweise nicht so.. Heute dauert ja alleine Planfeststellungsverfahren über 5 Jahre..

Zudem war den meisten denke ich nach dem 2.WK die neue Gefahr noch durchaus bewusst und das Denken vllt anders als heute. Wenn man sich heute so umhört, interessiert viele der Krieg nicht der sozusagen vor unserer Haustür stattfindet.. Es mag blöd klingen aber was zu lange Frieden, so ist das Bewusstsein ganz anders als 1955..


Zitat15 noch im Wehrersatzwesen tätig gewesen ist?

Ich kann mich an den Sachbearbeiter erinnern der für meine Einberufung zum GWD zuständig war, als ich mich für eine Wiedereinstellung interessiere, nahm er eine Art Pförtnerdienst war..

Ansonsten haben sich denke ich auch viele auf andere Behörden beworben bzw. abberufen lassen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 10. Juni 2024, 08:41:55
Zitat von: justice005 am 09. Juni 2024, 00:13:36Aber ein anderer Teil in mir fragt sich, wie es eigentlich möglich war, in den 50iger Jahren in einem zerstörten und armen Deutschland innerhalb kürzester Zeit eine Armee von über 400.000 Soldaten aufzubauen?

Damals war vielen sicher deutlich weniger bürokratisch und an weniger Formalismen gebunden als heutzutage. Außerdem war die politische Großwetterlage eine andere und nach "Inbetriebnahme" der Bw war man sich auch klar, dass nun entsprechende Liegenschaften und andere ortfeste Einrichtungen benötigt werden, da ja die Bedrohung von drüben nicht weit entfernt war und nicht nur abstrakt, sondern konkret war.

Wenn es doch innerhalb sehr kurzer Zeit zu einem konkreten Bedarf an z.B. Kasernenunterkünften kommt, muss man sich eben mit Containerdörfern behelfen, wie man es aus mehreren Jahrzehnten Feldlagerbetrieb oder von z.B. Flüchtlingsunterkünften her kennt. Insthallen lassen sich ebenfalls relativ schnell in Leichtbauweise errichten usw. Kostenmäßig ist man da sicher nicht weit von dem entfernt, was die Sanierung und Ertüchtigung von noch existierenden Bestandsbauten anbelangt.

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Unproomn am 10. Juni 2024, 11:38:25
Sorry, aber das klingt alles ebenso unmotiviert und halbgar wie viele Pläne der Ampel, siehe Rentensystem.

Ohne Verfassungsänderung, was sowohl die Frauen, als auch die Fragen von nichtdeutschen Staatsangehörigen (auch in Hinsicht auf Ersatzdienste) betrifft, wird hier wenig Akzeptanz da sein. Und ohne Ersatzdienst für den ganzen Rest, der nicht zur Bundeswehr will, ist es auch viel zu einfach, sich das nicht antun zu wollen. Da würde ich dann eher gleich ein paar mehr Rekrutierungsoffiziere ausbilden und jede Schule einmal im Jahr besuchen zum Flugblätter und Kullis verteilen. Ist günstiger und läuft eigentlich aufs selbe raus.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: wolverine am 10. Juni 2024, 13:03:22
Ich bin ja nun wahrlich nicht als Verteidiger der Ampel-Koalition bekannt, aber hier liegt das Problem schon tiefer.

Wie justice richtig bemerkt hat, fehlt es insgesamt am politischen und auch gesellschaftlichen Willen!

Der Aufbau der Bundeswehr in den 50er und 60er Jahren musste sich noch nicht mit Planfeststellungsverfahren und deren Einspruchsmöglichkeit oder europaweiten Ausschreibungen herumplagen. Also war das sicher einfacher, schneller, unbürokratischer und insgesamt "leichter". Aber vor allem war es gewollt und wurde durchgesetzt.

Wenn heute ein wirklicher Wille bestehen würde, würde man auch diesen durchsetzen, ggfs. mit Verfassungsänderung und massivem Druck gegenüber Brüssel.
Entsprechende Gründe wären mit einer existentiellen Bedrohung der Bundesrepublik Deutschland durchaus formulierbar.

Aber ich sehe eben diesen gesellschaftlichen Konsens im Moment nicht und nur hieraus kann der politische Druck entstehen. Es gibt nicht geringe Kräfte, die eben bereit sind, unsere Freiheiten und Werte aufzugeben, wenn es sie - z. B. gegen Russland - zu verteidigen gälte. Meiner Meinung fehlt es an dem Willen, ggfs. Krieg zu führen und auch Verteidigungsfähigkeit konsequent vorzubereiten.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: thelastofus am 10. Juni 2024, 13:12:28
ZitatDer Aufbau der Bundeswehr in den 50er und 60er Jahren musste sich noch nicht mit Planfeststellungsverfahren und deren Einspruchsmöglichkeit oder europaweiten Ausschreibungen herumplagen. Also war das sicher einfacher, schneller, unbürokratischer und insgesamt "leichter". Aber vor allem war es gewollt und wurde durchgesetzt.

Genau so ist es. Heute würde eine neue Kaserne vermutlich mit Planung um die 15 Jahre dauern. Sieht man ja zum Teil an Roth und da wird schon auf einem bestehenden Gelände gebaut.

Und auch leerstehende Kasernen (sofern noch nicht verkauft) müssten zur Neunutzungsaufnahme erst umfangreich ertüchtigt werden, gerade im Bereich Brandschutz usw.

Da müsste man wie erwähnt eben drauf hinwirken das man eine neue Kaserne quasi in 1 Jahr bauen kann.

Aber ich fürchte das wird noch lange dauern. Ich habe viele Kollegen denen der Krieg mittlerweile "egal" ist, der läuft halt so vor sich hin und ist weit weg. Das die Realität anders ist und es auch für uns unangenehm werden kann wollen die Leute nicht wahrhaben.

Ggf. müsste man auch wieder mit dem Bau von öffentlichen Schutzräumen usw. anfangen, wäre sicher auch nicht verkehrt.

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Unproomn am 10. Juni 2024, 13:24:28
Das Problem geht ja noch viel tiefer und hat eine relativ umfassende soziologische Dimension:

In den 50er und 60er Jahren und auch noch lange danach war die Bevölkerung und damit auch die Schulklassen einerseits fast immer weiß und deutsch, andererseits bestand eine klare Geschlechtertrennung: Männer haben die Macht und das Sagen in der Welt und Wirtschaft, müssen dafür aber auch den Kopf ggf. hinhalten - wie die Väter und Onkel auch. Frauen sollen Kinder bekommen und für das Häusliche da sein, dafür müssen sie aber auch nicht zur Armee.

Auf der Basis konnte man es dann gut vertreten, dass eben die eine Hälfte einer Schulklasse größtenteils zum Bund muss.

Beides trifft aber heute nicht mehr zu. Und auf der Basis finde ich es sehr schwierig, Akzeptanz dafür zu gewinnen, dass einige scheinbar den Ehrendienst an der Gemeinschaft für den ganzen Rest machen sollen. Männer mit deutscher Staatsangehörigkeit also schon, der ganze Rest aber nicht.

Daher glaube ich, dass man das Pferd von der anderen Seite her zäumen muss: Am Anfang steht ein verpflichtender Gemeinschaftsdienst für ALLE (körperliche Beeinträchtigungen, Härtefälle etc. ausgenommen), DANN kann die Ableistung dieses Dienstes in der Bundeswehr eine Option für alle sein, die in Frage kommen. Aber die 9-12 Monate "hergeben" müssen alle.

Ansonsten ist das wirklich kaum mehr als eine neue PR-Kampagne nach den Youtube-Livechats mit Leutnant Alex und Stabsunteroffizier (w) Emily. Jetzt halt mit einem dickereren Brief und einer Broschüre mehr. Aber genauso freiwillig.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 11. Juni 2024, 07:09:35
Zitat von: thelastofus am 10. Juni 2024, 13:12:28Und auch leerstehende Kasernen (sofern noch nicht verkauft) müssten zur Neunutzungsaufnahme erst umfangreich ertüchtigt werden, gerade im Bereich Brandschutz usw.

Bei leerstehenden bzw. gegenwärtig ungenutzten Objekten besteht ja in der Regel die erforderliche Baufreiheit. Wenn man allerdings an in Betrieb befindliche Objekte muss, also unter dem rollenden Rad die notwendigen Maßnahmen durchführen muss, ist das deutlich aufwendiger und natürlich auch teurer, da ja zunächst entsprechende Ausweichobjekte entsprechend hergerichtet werden müssen, Umzüge geplant und durchgeführt werden müssen und Entfernung von Rückständen bisheriger Nutzung/Reinigung auch mit entsprechendem Aufwand verbunden ist.

Heute hat man ja auch ein früher nie gekanntes Thema: Da kommen plötzlich "Spezialisten" aus der Sonne und meinen, es gäbe genau in diesem Bereich ganz besondere Fledermäuse und/oder Insekten, so dass die geplanten Baumaßnahmen nicht möglich wären, ehe man für die Tiere neue Gebiete gefunden hat. Man hat durch so was schon Verzögerungen im Autobahnbau von einigen Jahren erzwingen können. Im Fall von militärischen Einrichtungen kann man schon drauf warten, dass dieses Theater losgeht.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 11. Juni 2024, 08:02:04
Wir können hier nach viele tolle Ideen entwickeln ... 90 % würde viel Geld kosten ... SEHR viel Geld mehr als aktuell verfügbar (inkl. der 100 Mrd Schulden).

Und dies rückt Herr Lindner (zumindest bisher) für 2025+ nicht raus...

Allein für das "Leuchtturmprojekt" PzBrig 45 fehlen 5 bis 10 Milliarden im Haushalt !!!

Dann die ganzen Folgekosten für die neuen Waffensysteme... ab 2028+

Alles nicht abgedeckt...

Da glaube doch keiner es gibt Geld z.B. für die Sanierung alter Kasernen... , etc.

Und auch eine wie auch immer geartete Wehrpflicht kostet Geld... das unser VM aktuell nicht hat (...bekommt)!



Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: KlausP am 11. Juni 2024, 08:15:20
Bin mal auf die morgige Verlautbarung gespannt. Wird wohl auf als ,,Tiger abgesprungen und als Bettvorleger gelandet" enden.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: thelastofus am 11. Juni 2024, 11:16:13
ZitatBei leerstehenden bzw. gegenwärtig ungenutzten Objekten besteht ja in der Regel die erforderliche Baufreiheit.

Dennoch können ja gerade die ganzen Phasen, (HOAI & Co.) "Jahre" dauern bevor überhaupt der erste Stein gesetzt ist. Mein AG (Konzern im Staatsbesitz) ist/war einer der größten Grundbesitzer in Deutschland. Und hat sehr viele leerstehende alte Gebäude, die  lukrativsten wurden verkauft, nun wurde dies verboten. Teilweise werden die Gebäude dann schon abrissreif sein bevor überhaupt die ersten Planung durch ist. Und das nur ein Gebäude, da will ich mir gar nicht ausmalen wie das mit einer Kaserne dann wird..

Und Neubau wird auch schwer, wenn man sich nur den Terz um das ICE Werk in Bayern ansieht. 5 oder 6 Standorte und alles abgelehnt Naturschutz usw.  Wird bei den Kasernen ähnlich sein.

ZitatUnd auch eine wie auch immer geartete Wehrpflicht kostet Geld... das unser VM aktuell nicht hat (...bekommt)!

Die Frage ist halt auch wo soll das Geld herkommen? Bahnsanierung kostet Geld, Autobahnen kosten Geld, Bürgergeld, sonstige Subventionen usw.


ZitatAnsonsten ist das wirklich kaum mehr als eine neue PR-Kampagne nach den Youtube-Livechats mit Leutnant Alex und Stabsunteroffizier (w) Emily. Jetzt halt mit einem dickereren Brief und einer Broschüre mehr. Aber genauso freiwillig.
Und vermutlich billiger...

Wir hatten es ja schon im Schwester-Thread nebenan. Bei dem heuten Arbeitnehmermarkt, wo die Jugendlichen von potentiellen Arbeitgebern umworben werden wie nie zuvor, wird es die Bw extrem schwer haben Leute für den freiwilligen Wehrdienst zu finden. Da ist die Bw gefühlt 5 Jahre zu spät. Führerschein Studienplatz, hätte man früher wunderbar schon machen können und wäre damit Vorreiter gewesen.

Und ich halte bei der heutigen Generation eine "Pflicht" eher für schwierig, ohne saubere Aufklärung warum und wofür. Da wird es auch genug Gegendwind geben und es wird wieder fleißig ausgemustert.

Für mich war der GWD keine Frage ebenso das Bewusstsein, im "Ernstfall" ggf. die Freiheit mit dem Leben zu verteidigen, an welcher Stelle und wie auch immer. (Gut mit 39 nun nur GWD und Ex Heimatschutz eher unwahrscheinlich), aber das war wie gesagt keine Frage sondern auch Erziehung. Eltern waren erste Nachkriegsgeneration und Großeltern Soldat bzw. Flüchtlinge und Vertriebene. Da wurde man ganz anders geprägt, als heute auch in der Schule


Selbst wenn Geld in ungeahnter Höhe kommt so kommt das doch auch mind. 20 Jahre zu spät.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 11. Juni 2024, 15:16:01
"BPK-Termine

Mittwoch, 12. Juni 2024

13:00 Uhr       Regierungspressekonferenz 

15:00 Uhr       Neuer Wehrdienst

                        Neu!
                        Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius"



https://www.bundespressekonferenz.de/pressekonferenzen/termine



Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Unproomn am 11. Juni 2024, 15:22:43
Zitat von: thelastofus am 11. Juni 2024, 11:16:13

Wir hatten es ja schon im Schwester-Thread nebenan. Bei dem heuten Arbeitnehmermarkt, wo die Jugendlichen von potentiellen Arbeitgebern umworben werden wie nie zuvor, wird es die Bw extrem schwer haben Leute für den freiwilligen Wehrdienst zu finden. Da ist die Bw gefühlt 5 Jahre zu spät. Führerschein Studienplatz, hätte man früher wunderbar schon machen können und wäre damit Vorreiter gewesen.

Und ich halte bei der heutigen Generation eine "Pflicht" eher für schwierig, ohne saubere Aufklärung warum und wofür. Da wird es auch genug Gegendwind geben und es wird wieder fleißig ausgemustert.


Deswegen sage ich ja: Entweder ganz oder garnicht. Pflichtdienst für alle(!) als Grundlage, von dort aus kann man sich auch für die BW entscheiden. Ansonsten rechtfertigen die Werbungskosten auch nicht den Effekt. Und soo dumm sind die Schulabgänger(!) nicht, um nicht zu verstehen, dass sich bspw. 1000€ Zuschuss zum Studium kaum für 9-12 Monate Dienst lohnen, wenn man stattdessen auch einfach nen Ferienjob über 4-8 Wochen machen könnte.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 12. Juni 2024, 06:43:24
Mein Vorschlag ... bis heute Nachmittag abwarten ... und DANN weiter diskutieren ...  ( Ich mach dann wieder auf... )


Zitat von: LwPersFw am 11. Juni 2024, 15:16:01
"BPK-Termine

Mittwoch, 12. Juni 2024

13:00 Uhr       Regierungspressekonferenz 

15:00 Uhr       Neuer Wehrdienst

                        Neu!
                        Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius"



https://www.bundespressekonferenz.de/pressekonferenzen/termine


Sollte u.a. auf Phoenix live übertragen werden...

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 12. Juni 2024, 15:43:57


BMVg.de     "Der ,,Neue Wehrdienst": Pistorius setzt auf Auswahl und Freiwilligkeit"


https://www.bmvg.de/de/aktuelles/minister-pistorius-stellt-neuen-wehrdienst-vor-5791920



Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Stabshauptmann am 12. Juni 2024, 16:11:38
Sehr interessante Zahlen ...

-> 400.000 Schulabgänger (die man mittels Fragebogen anschreiben will)
-> 100.000 erwartete "Interessierte" (Menschen, die sich einen Dienst vorstellen können)
-> 40.000 - 50.000 zur Musterung ausgewählt
-> 10.000 Freiwillige

Im ersten Jahr nach der Einführung rechnet der Minister mit 5.000, dann jährlich ansteigend

Da bin ich mal gespannt ...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 12. Juni 2024, 16:15:53
.. wer es glaubt ... so "Postkarten" wurden ja schon versandt (wenn auch kein Fragebogen) - insoweit glaube ich nicht, dass sich die Zahlen steigern lassen.

Aus "kostenlosem Führerschein" sind es jetzt allgemein "Weiterbildung" - ohne Bewertung in "Geld" - damit kann man nicht werben ...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Clowngefreiter am 12. Juni 2024, 17:31:54
Was genau ist die Konsequenz wenn man sich als Mann dann der Ausfüllung des Fragebogen verweigert? Knast?

Weil ich meine zbs. Zeugen Jehovas werden den sicherlich nicht ausfüllen...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: FoxtrotUniform am 12. Juni 2024, 18:00:58
Wäre es nicht im Livestream bzw. auf der Homepage des BMVg, würde ich von Satire ausgehen.

"Die Beantwortung ist für die Männer verpflichtend und für Frauen freiwillig."

So nennt sich also ein Vorstoß zur GG Änderung, ...

Ansonsten unterschreibe ich das Statement meines Vorredners.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 12. Juni 2024, 19:44:16
Zitat.. wer es glaubt ... so "Postkarten" wurden ja schon versandt (wenn auch kein Fragebogen) - insoweit glaube ich nicht, dass sich die Zahlen steigern lassen
Ich glaube das schon, dass durch das verpflichtende Ausfüllen sich auch mehr mit dem Thema Bw auseinandergesetzt wird und damit auf jeden Fall mehr erreicht wird. Wo ist denn das Problem? Kritisieren ist immer einfach, einfach auch mal ausprobieren. Zumal er auch gesagt hat, dass wenn es nicht ausreicht, man über eine Verpflichtung nachdenkt. Klar kann man immer Goldrandlösungen fordern, aber den Fuß in die Tür bekommen und selbst einen kleinen Fortschritt erreichen, ist mehr als der status quo.
Zitat von: FoxtrotUniform am 12. Juni 2024, 18:00:58
So nennt sich also ein Vorstoß zur GG Änderung, ...
Der BM hat doch auch ausgeführt, dass er eben keine GG-Änderung mehr machen wird, weil die Zeit bis zur Bundestagswahl eben nicht dafür ausreicht.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 12. Juni 2024, 22:07:06
@ Ralf:

Die Zukunft wird zeigen, wie sich die Personalstärke entwickelt, wird ja monatlich mitgeteilt.
Ich freue mich über jeden neuen Soldaten - kann also gut damit leben, wenn meine Einschätzung zu negativ gewesen sein sollte.

Die angestrebte Änderung sollte zügig machbar sein - es geht ja nur um einen Fragebogen und einen halben Tag Musterung.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 13. Juni 2024, 04:29:29
Zitat von: F_K am 12. Juni 2024, 22:07:06
@ Ralf:

Die Zukunft wird zeigen, wie sich die Personalstärke entwickelt, wird ja monatlich mitgeteilt.
Ich freue mich über jeden neuen Soldaten - kann also gut damit leben, wenn meine Einschätzung zu negativ gewesen sein sollte.

Die angestrebte Änderung sollte zügig machbar sein - es geht ja nur um einen Fragebogen und einen halben Tag Musterung.
Da muss man eben zwei Dinge auseinander halten, die jetzige Personalstärke und das über dieses Konzept eingestellte Personal. Der BM hat mehrmals ganz deutlich gesagt, dass dieses nicht dafür da ist, die 203.300 aufzufüllen, sondern es geht darum, die 460.000 zu erreichen, also die *200.000 Res.
Dass natürlich dabei die Hoffnung - so wie früher - mitspielt, dass sich während des Wehrdienstes von 6 Monaten (warum man hier nicht die 7 Monate bspw. HSch FWD) als Rahmen genommen hat, erschließt sich mir nicht) einige entscheiden werden, länger zu bleiben, ist ja unstrittig.

Naja "nur einen Fragebogen und Anschreiben": das sehe ich nicht so einfach, liegt vielleicht daran, dass dieses in meine Spielwiese reinfällt. Ein par Stichwörter: es gibt seitens der WehrersatzOrg hier bisher keine Forderung. IT-Forderungen sind über das IT-BAM einzubringen (ehem. CPM). Wer Rüstungsvorhaben kennt, weiß, dass dieses nicht schnell geht und auch nicht schnell gehen kann.
Fragen sind zu klären wie: Ertüchtigung e-rec auf SB3, wird das Gesetz einen Online-Fragebogen ermöglichen, wird es diesen ohne dig. Signaturen ermöglichen? Es sind Schreiben und Zugangsmöglichkeiten für rd. 800.000 Menschen jährlich vorzubereiten. Es sind Auswertemöglichen (KI???) dieser immensen Daten in der IT-vorzusehen. Wer wird diese Fragenbögen (nebenher?) auswerten, nach welchen Kriterien? Es gibt noch keinen Fragebogen, der muss neben DATAV auch durch die Gremien gebilligt werden. Es sind Schnittstellen zu den Meldebehörden, zum BA für zivil Dingsbums (KDV) aber auch andersherum zu den BlaulichtOrgas einzurichten, um einen digitalen Datenaustausch zu ermöglichen.
Welches der bisher geplanten Projekte im Cluster ERP werden nun zurückgestellt, da bis Ende 2026 alle Programmiertätigkeiten festgelegt und ausgebucht sind? Sicherlich keine mit einer gesetzlichen Notwendigkeit. Was ist mit dem Entwicklungsstop wegen Einführung S4/HANA bis Ende 2025 und dem damit einhergehenden Fehlen eines Major Releases bis Ende 2025?
Alle Änderungen a IT-Systemen sind vorher umfangreich zu testen: Funktionstest, Integrationstest, Regressionstest, damit es keinen Supergau gibt und bspw. e-Rec abstürzt.
Und das alles, ohne einen genauen Wortlaut des Gesetzes zu kennen, das ja nur kurz vorher in Kraft tritt. Vieles kann nr nacheinander erfolgen, ohne Fragebogen und Gesetz ist es schwer, den ADSB zufrieden zu stellen, ohne Inhalt des Fragebogens keine Einstufung bzw. auch technische Ertüchtigung des SAP e-rec für SB3 (auch Gesundheitsdaten?)...
Zum Thema "nur einen halben Tag Musterung" für weitere 40.000-50.000 schreibe ich erst einmal nichts, denn das ist mehr als eine Verdoppelung der jetzigen Anzahl. Wo gibt es die Ärzte (Ausbildung zum Musterungsarzt ist jeweils erforderlich, wo sind diese AusbKap), die Infra, schließlich sollen die Wartezeiten auf einen Assessmenttermin für die anderen Freiwilligen ja nicht steigen.
Nach welchen Musterungskriterien, nach den vorliegenden? oder andere?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Juni 2024, 06:32:25
Danke für den Einblick - es sind offensichtlich schon erhebliche Herausforderungen.

Randnotiz: LKdo hat mich angeschrieben - die hätten gerne Daten von mir (ein A4 Blatt), obwohl diese Daten schon mehrmals vorliegen und das LKdo mich "kennt".
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: justice005 am 13. Juni 2024, 07:56:25
@ Ralf:

Ich hätte da auch mal eine Frage. Das hat mich gestern nämlich wirklich erschüttert und das war mir so auch gar nicht bewusst. Der Minister hat die fehlende Wehrüberwachung angesprochen. Ist es wirklich so, dass die ehemaligen Soldaten, die nicht beordert sind, wirklich komplett "weg" sind und für die Bundeswehr nicht mal theoretisch und im hypothetischen Ernstfall greifbar wären?

Welche Informationen hat die Bundeswehr denn noch über die regulär ausgeschiedenen Soldaten der letzten 30 Jahre. Es muss doch noch Personalakten oder irgendwelche SAP-Daten geben.

Wie käme man denn jetzt rein hypothetisch an die ganzen ausgebildeten Leute ran, wenn morgen der V-Fall ausbrechen würde?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Juni 2024, 08:07:06
@ Justice:

Deshalb wurde ja die Grundbeorderung eingeführt - um die Reservisten auch ohne Einverständnis beordern zu können - also die "Daten" weiter nutzen zu können.

Ansonsten: es gibt KEINE V Strukturen mehr - "wohin" sollten die Reservisten einberufen werden? - da ist keine Struktur, keine Bekleidung, keine Ausrüstung, keine Waffen .... nichts.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: justice005 am 13. Juni 2024, 08:10:37
Zitates gibt KEINE V Strukturen mehr - "wohin" sollten die Reservisten einberufen werden? - da ist keine Struktur, keine Bekleidung, keine Ausrüstung, keine Waffen .... nichts.

Das ist mir schon klar. Trotzdem dachte ich, dass man zumindest wüsste, wer in den letzten 30 Jahren Wehrdienst geleistet hat und wer wie ausgebildet wurde. 
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: thelastofus am 13. Juni 2024, 08:23:45
Ich denke auch diese Daten sollten noch da sein. Die Frage ist halt wie aktuell die sind.  Die meisten ehemaligen GWDL dürften zu ihren Dienstzeiten noch bei den Eltern gewohnt haben. Theoretisch hätte man ja jeden Umzug und z.b. auch den Abschluss einer Ausbildung melden müssen.

Von daher dürfte man viele Datensätze haben "ala OG Dosenkohl am 30.06.1999 aus Panzerbtl 07 entlassen". Da müßte dann auch wieder Arbeit reingesteckt werden den ggf. zu finden und die Qualifikationen abzufragen, davon abgsehen das es diese Strukturen ja nicht mehr gibt.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Juni 2024, 08:33:47
Tja Justice - was ist "Wissen"?

In den Akten / Datensätzen des KC liegen solche Informationen vor.
Hat "früher" (vor GBO, nach Aussetzung Wehrpflicht) der (zu entlassende) Soldat kein Interesse an "Reservistentätigkeit" bekundet,, gab es kein Einverständnis zur Datenverarbeitung - der Zugriff auf diese Daten ging verloren.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: StefanD am 13. Juni 2024, 08:39:58
Zitat von: justice005 am 13. Juni 2024, 07:56:25
@ Ralf:

Ich hätte da auch mal eine Frage. Das hat mich gestern nämlich wirklich erschüttert und das war mir so auch gar nicht bewusst. Der Minister hat die fehlende Wehrüberwachung angesprochen. Ist es wirklich so, dass die ehemaligen Soldaten, die nicht beordert sind, wirklich komplett "weg" sind und für die Bundeswehr nicht mal theoretisch und im hypothetischen Ernstfall greifbar wären?

Welche Informationen hat die Bundeswehr denn noch über die regulär ausgeschiedenen Soldaten der letzten 30 Jahre. Es muss doch noch Personalakten oder irgendwelche SAP-Daten geben.

Wie käme man denn jetzt rein hypothetisch an die ganzen ausgebildeten Leute ran, wenn morgen der V-Fall ausbrechen würde?

Wer nicht beordert ist existiert erstmal nur noch als "Karteileiche". Wenn man dann doch noch mal möchte, muss man sich in die Mühlen der Bundeswehrbürokratie begeben. Was dort einem so alles widerfahren kann, habe ich schon reichlich in anderen Threats beschrieben.

Ein Möglichkeit an ein paar Reservisten schnell ran zu kommen, wäre diejenigen zu nehmen, die bei den FwRes in der Datenbank stehen und regelmäßig an DVag teilgenommen haben, aber auch das ist nur ein ganz kleiner Teil. Ein Aufwuchs im V-Fall wäre damit auch nicht möglich.

Wenn man also an die ganzen Leute rangkommen möchte, müss man tatsächlich hingehen und alle anschreiben und um deren Daten betteln.

Etwas anders bei denen von uns die in letzter Zeit geübt haben, die unterliegen der Wehrüberwachung. Aber das ist eine Minderheit von Reservisten.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Juni 2024, 08:56:23
Nochmal:

Die Wehrpflicht ist ausgesetzt - damit ist NIEMAND mehr wehrpflichtig - und damit unterliegt niemand mehr der Wehrüberwachung - diese wird / darf seitens KC nicht mehr durchgeführt werden.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: StefanD am 13. Juni 2024, 09:04:19
@F_K

In meinem Schreiben vom Karrierecenter stand dieser nette Satz in 2022 noch drin, dass ich wieder der Wehrüberwachung unterliege und damit die ggf. eine Änderung meines Wohnsitzes usw. mitzuteilen hätte. Dann gehe ich mal davon aus man schlicht und einfach vergessen diesen Passus zu streichen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Juni 2024, 09:10:27
@ StefanD:

Für die EINE Heranziehung, die Du freiwillig erklärt hast, ja.

Ansonsten, Quelle, siehe WPflG, Par. 2.

Deshalb sind alle Heranziehungsformen ins SG "gewandert", weil das WPflG nunmehr nur im V Fall "Kraft entfaltet" (ein Scherz - mangels Vorbereitung ist dies nicht das Papier wert ... ).
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: justice005 am 13. Juni 2024, 09:18:33
ZitatDie Wehrpflicht ist ausgesetzt - damit ist NIEMAND mehr wehrpflichtig - und damit unterliegt niemand mehr der Wehrüberwachung - diese wird / darf seitens KC nicht mehr durchgeführt werden.

Nein. Der Minister hat es in der gestrigen PK gefühlt 20 mal gebetsmühlenartig wiederholt. Die Wehrpflicht (!) ist nicht ausgesetzt. Lediglich der Grundwehrdienst ist ausgesetzt. Nach wie vor können gemäß § 12a des Grundgesetzes Männer zum Wehrdienst verpflichtet werden. Man tut es lediglich nicht mehr. Das bedeutet, eine Wehrüberwachung ist vom Prinzip her völlig unproblematisch möglich. Und selbst wenn die aktuelle Gesetzeslage nicht reichen würde (da bin ich mir nicht sicher), dann würde ein einfaches Bundesgesetz oder eine kleine Änderung im Wehrpflichtgesetz völlig ausreichen, um die Rechtsgrundlage zu schaffen. Das Wehrpflichtgesetz muss ja jetzt sowieso geändert werden. Das würde in einem gehen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Juni 2024, 09:21:49
Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung.

Das Wehrpflichtgesetz gilt nur im Spannungs- / V Fall.

... kann man ändern, muss man, wenn man da etwas machen will ...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 13. Juni 2024, 09:39:17
Zitat von: F_K am 13. Juni 2024, 09:21:49
Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung.

Das Wehrpflichtgesetz gilt nur im Spannungs- / V Fall.

... kann man ändern, muss man, wenn man da etwas machen will ...

Eben F_K ...

§ 1 WPflG gilt uneingeschränkt. https://www.gesetze-im-internet.de/wehrpflg/__1.html

Durch § 2 wurde nur die Umsetzung/Anwendung zeitlich beschränkt.  https://www.gesetze-im-internet.de/wehrpflg/__2.html

Ausgesetzt sind die Maßnahmen zur Umsetzung des § 1 in den § 3 ff WPflG. 



Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 13. Juni 2024, 09:44:02
Bsp. was aktuell bei den Einwohnermeldeämtern gilt (hier: Stadt Billerbeck):

"Wehrdienst: Widerspruch gegen die Datenübermittlung

Aufgrund des Wehrrechtsänderungsgesetzes wurde zum 1. Juli 2011 die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt und ein freiwilliger Wehrdienst eingeführt.

Damit entfällt die regelmäßige Datenübermittlung der Meldebehörden an die Bundeswehr im Rahmen der Wehrüberwachung.

Zukünftig ist diese Datenübermittlung nur noch im Verteidigungs- und Spannungsfall zulässig.

Frauen und Männer, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind, können sich nach § 58b des Soldatengesetzes verpflichten, freiwillig Wehrdienst zu leisten.

Damit das Bundesamt für Wehrverwaltung die Möglichkeit hat, über den freiwilligen Wehrdienst zu informieren,
übermitteln die Meldebehörden jährlich zum 31. März die Daten von den Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit
an das Bundesamt für Wehrverwaltung, die im nächsten Jahr volljährig werden

Dabei werden übermittelt

Familienname
Vornamen
gegenwärtige Anschrift

Der Zivildienst wurde durch den  Bundesfreiwilligendienst ersetzt.


Auskünfte zum freiwilligen Wehrdienst

Informationen zum freiwilligen Wehrdienst erhalten Sie bei der Wehrverwaltung des Bundes
beim Kreiswehrersatzamt Münster, Nieberdingstraße 18, 48155 Münster, Telefon 0251 609 480.


Widerspruchsrecht

Betroffene haben das Recht, der Datenübermittlung zu widersprechen.
Der Widerspruch ist an keine Voraussetzungen gebunden und braucht nicht begründet zu werden.
Der Widerspruch kann schriftlich oder persönlich bei der Meldebehörde der Stadt Billerbeck eingelegt werden (siehe Downloads)."




Rechtsgrundlage : § 58c Soldatengesetz

"Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz - SG)

§ 58c Übermittlung personenbezogener Daten durch die Meldebehörden

(1) Zum Zweck der Übersendung von Informationsmaterial nach Absatz 2 übermitteln die Meldebehörden dem Bundesamt für das Personalmanagement
der Bundeswehr jährlich bis zum 31. März folgende Daten zu Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, die im nächsten Jahr volljährig werden:

1. Familienname,
2. Vornamen,
3. gegenwärtige Anschrift.

Die Datenübermittlung unterbleibt, wenn die betroffenen Personen ihr nach § 36 Absatz 2 des Bundesmeldegesetzes widersprochen haben.

(2) Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr darf die Daten nur dazu verwenden, Informationsmaterial über Tätigkeiten in den Streitkräften zu versenden.

(3) Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr hat die Daten zu löschen, wenn die betroffenen Personen dies verlangen, spätestens jedoch nach Ablauf
     eines Jahres nach der erstmaligen Speicherung der Daten beim Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr."



Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Juni 2024, 09:53:34
@ LwPersFw:

Danke.

Und "warum" durfte die BW die Daten meiner Tochter abfragen und die Postkarte versenden?

Weil SG 58c dies erlaubt  - sonst wäre ein Versand einer Postkarte nicht möglich - meine Tochter hätte vorab der Weitergabe der Daten widersprechen können, kann die Löschung  verlangen - und nach einem Jahr sind die Daten sowieso zu löschen.

Dies bedeutet - von Ü19 hat die BW keine Daten mehr im Zugriff ...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 13. Juni 2024, 10:05:29
Zitat von: F_K am 13. Juni 2024, 09:53:34
@ LwPersFw:

Danke.

Und "warum" durfte die BW die Daten meiner Tochter abfragen und die Postkarte versenden?

Weil SG 58c dies erlaubt  - sonst wäre ein Versand einer Postkarte nicht möglich - meine Tochter hätte vorab der Weitergabe der Daten widersprechen können, kann die Löschung  verlangen - und nach einem Jahr sind die Daten sowieso zu löschen.

Dies bedeutet - von Ü19 hat die BW keine Daten mehr im Zugriff ...

Ja und, dass hat doch @justice angemerkt , mit Bezug auf den VM ... das bestimmte Gesetze/Verordnungen angepasst werden müssen...

Bzw. wenn man den Fragebogen an die 18-jährigen verschickt ... hat man heute schon 99 % der Adressdaten ...

Eine Änderung hier wäre z.B. das man das Widerspruchsrecht für die männlichen Bürger löscht...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Juni 2024, 10:10:32
@ LwPersFw:

Genau - es wird eine "umfassende" Gesetzesänderung benötigt, welche Daten von welchem Personenkreis sind zu übermitteln, was wird im Fragebogen abgefragt und welche Daten wie verarbeitet, Pflichten / Rechte der Betroffenem im Detail, neue Wehrdienstart für die 6 Monate, und, und, und ...

Inklusive der dann folgenden Umsetzung in Vorschriften, der Organisation dazu usw. ...

Sollte getan werden, keine Frage, ist aber nicht "klein".
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 13. Juni 2024, 14:29:42
Ein Beispiel für "Kleinigkeiten":

- Es gibt keinen FWDL 6 Monate, sondern 7 bis 23 Monate und FWD HSch 7 Monate (plus ggf. ResÜbungen)

- Entlassungsgeld für FWDL 7 Monate 700 Euro (100 Euro pro Monat
- Entlassungsgeld für FWDL der "pünktlich" zum Ende der 6 Monate kündigt - 0 Euro (weil nicht 6 Monate und min. einen Tag gedient)

Ergo: hier FWDL 6 Monate (plus Übungen) neu einzuführen, ist sinnlos - zuviel Gesetz / Vorschriften / Admin Aufwand für Null mil. Nutzen, und auch keine Vorteile für den Soldaten.

(Wer "nur" 6 Monate Zeit hat, legt halt Urlaub / DA ans Ende).
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: StefanD am 14. Juni 2024, 08:12:18
Mir fallen als ehemaliger S1-Soldat da noch ganz andere Sachen ein, die geregelt werden müssen:

- Personal im S1
- Personal für die Lehrgänge (z. B. Fahrschule MKF)

Bei FWDL 6 sind 3 Monate AGA, dann 6 Wochen Fahrschule bei BCE. Da bleiben grob noch 1,5 Monate für die Verwendung des Soldaten in der Stammeinheit, wenn es dann noch spezieller wird wie z. B. ABC-Aufklärer sind die 6 Monate nur mit Ausbildung belegt. Da stellt sich mir dann die Frage, wo FWD 6 überhaupt Sinn macht. Alle die sich spezialisieren möchten müssten da mMn schon von vornherein für einen längeren Zeitraum unterschreiben.

Alternativ kann man die AGA auf 2 Monate kürzen (auch das hatten wir schon). Führte aber dazu, dass bestimmte Grundfertigkeiten dann in der Stammeinheit nachgeschult werden mussten. Macht mMn auch wenig Sinn.

Ein Alternative (auch schon mal gehabt) sind dann reine Ausbildungskompanien, die werden aber kaum die speziellen Verwendungen für Mannschaften ausbilden, selbst da gibt es schon reichlich, je nach  Truppengattung.

Die aktuell angedachten 5.000 zusätzlichen FWD wird man ggf. noch in den vorhandenen Strukturen unterbringen können. Was aber wenn es mehr werden? Da ist nichts mehr an Struktur vorhanden
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: wolverine am 14. Juni 2024, 09:10:23
Ein sechsmonatiger Wehrpflichtiger wird vermutlich keinen BCE-Führerschein bekommen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 14. Juni 2024, 09:19:49
Noch gibt es kein FWDL 6 - aber wenn dieser FWDL eingeführt wird, ist er mit FWDL 7 vergleichbar.

Nach GA (3 Monate), ca. 15 Tagen Urlaub, Feiertagen und DA verbleiben weniger als 2 Monate in der Stammeinheit - es kann also "nur" eine kurze SGA erfolgen - z. B. Sicherungssoldat, HSch oder ähnliches.

Kosten- oder zeitintensive Lehrgänge sind aufgrund Restnutzungszeit nicht zulässig.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: KlausP am 14. Juni 2024, 10:52:38
Zitat von: wolverine am 14. Juni 2024, 09:10:23
Ein sechsmonatiger Wehrpflichtiger wird vermutlich keinen BCE-Führerschein bekommen.

Streiche: vermutlich

Setze: ganz sicher.

De fehlt es nämlich an der ,,Restnutzungsdauer".
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: StefanD am 14. Juni 2024, 11:42:04
@wolverine und @KlausP

Richtig, die Pressmitteilung sagt hier: "Denjenigen, die sich über sechs Monate hinaus verpflichten, bietet die Bundeswehr Weiterqualifizierungsmöglichkeiten." (hier der Link: https://www.bmvg.de/de/aktuelles/minister-pistorius-stellt-neuen-wehrdienst-vor-5791920 )

Welche Art von Weiterqualifizierung wird nicht genannt.

@all

Meine Kommentar sollte nur ein Beispiel dafür sein, dass die geplanten 6 Monate recht kurz sind und mit SGA da nicht viel sein kann.

"Restnutzungsdauer" verstehe ich so, dass da ca. 1-2 Monate FWD übrig bleibt und dann in 6 Jahren z. B. 6 x 14 Tage RDL = 84 Tage "Restnutzungsdauer". Ich denke hier an den HSch wie er derzeit beworben wird. Das ganze aber nur sofern auch in diesem Rahmen geübt wird. Andere Einheiten werden da sicherlich andere Anforderungen stellen.

Wie sich das ganze dann gestaltet, werden wir sehen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: wolverine am 14. Juni 2024, 11:45:13
Zitat von: StefanD am 14. Juni 2024, 11:42:04
"Restnutzungsdauer" verstehe ich so, dass da ca. 1-2 Monate FWD übrig bleibt und dann in 6 Jahren z. B. 6 x 14 Tage RDL = 84 Tage "Restnutzungsdauer".
Nur ist jeder Einsatz nach Ableistung des aktiven Dienstes weiterhin freiwillig. D. h.: wenn man danach oder auch nach ein oder zwei Jahren nicht mehr möchte, muss man auch nicht.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: KlausP am 14. Juni 2024, 11:49:29
Nochmal zur Erinnerung: Das jetzt vorgestellte ,,Modell" soll erstmal die Reserve stärken, nicht die aktive Truppe. Dabei sollen die Freiwilligen erstmal nur lernen, wo das gute und wo das böse Ende der Waffe ist und wie man bestimmte einfache (Sicherungs)Aufgaben wahrnimmt.

Mit dem alten GWD würde ich das nicht vergleichen wollen, obwohl da zuletzt auch nur noch 6 Monate abgeleistet wurden.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 14. Juni 2024, 13:32:36
Restdienstzeit ist aber bei viele Qualifikationen definiert, so dass Aufwand und Nutzen für den Dienstherren in einem gesunden Verhältnis stehen sollten.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: doc. am 14. Juni 2024, 15:52:28
Zitat von: KlausP am 14. Juni 2024, 10:52:38
De fehlt es nämlich an der ,,Restnutzungsdauer".

Vielleicht sollte man so langsam auch mal zur Einschätzung kommen, dass die "Restnutzungsdauer" eines OG der nach seinem GWD ausscheidet noch bis zu seinem 45. LJ andauert...

Soviel zum Thema "Reserve immer mitdenken".
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 14. Juni 2024, 16:06:48
@ Doc:

Grundsätzlich ist die Restnutzungsdauer die Zeit, die ein Soldat (!), nicht Reservist die Qualifikation noch im aktiven Dienst für die BW einsetzen kann - und wird oft in Monaten / Jahren gemessen.

Selbst in Zeiten von Truppenwehrübungen war die "Nutzungsdauer" eines OGefr während der 4 jährigen Beorderung, wenn er sich nicht entzogen hat, genau 6 Tage, dann erfolgte die Ausplanung - im Durchschnitt waren die geleisteten RDL Tage also noch niedriger als 6.

Noch Fragen?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: KlausP am 14. Juni 2024, 17:07:59
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als der GWD 9 Monate dauerte. Schon da waren fast unmöglich, den Soldaten in die Fahrschule BCE (und z.B. auch bei BF SOz) einzusteuern. Und bei GWDL 12 hatte man, wenn man denn gleich einen Fahrschulplatz bekam, den ausgebildeten MKF nur etwas mehr als 6 Monate ,,brutto" in der Kompanie. GWDL 6 wurden auf keinen Fahrschulplatz über ,,B fortgeschritten"mehr eingesteuert.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: doc. am 15. Juni 2024, 08:08:34
Zitat von: F_K am 14. Juni 2024, 16:06:48
Noch Fragen?

Viele - weil genau da mein Verständnis einer Verteidigungsarmee ein komplett anderes zu sein scheint. Was ist denn genau der "aktive" Dienst? Bis auf die Zeiten wo wir uns in mandatierten Einsätzen engagiert haben, ist das doch die Vorbereitung auf genau das Szenario LV/BV, zumindest ist das schon seit Gründung der Bw der grundgesetzliche Auftrag.

Für mich ist der aktive Dienst letztlich nichts anderes als die Vollzeitkomponente meiner Tätigkeit als Teil dieser Armee, ja letztlich als Bürger dieses Staates für den die Aufgabe der Verteidigung des Gemeinwesens Bürger-"Pflicht" ist - und die endet erst mit dem gesetzlichen Ende der Wehrüberwachung. Die Trennung zwischen einer professionellen militärischen Komponente und dem "Rest" der Bürger hat genau zu dieser Situation geführt, dass es eine Sicherheitsstrategie, einen OPLAN Deutschland usw. braucht um erstmal wieder Verteidigung gesamtgesellschaftlich zu denken.

Verstünde man den aktiven Dienst als a) die Zeit die man sinnvollerweise einsetzt um in Vollzeit die notwendigen Ausbildungen zu machen, die man dann später in RDL erhält, bzw. b) Konzentration auf die Fähigkeiten die notwendig sind um eine schnelle Reaktionsfähigkeit sicherzustellen und c) Bereitstellung der Fähigkeiten die a) ermöglichen, dann wären wir einen echten Schritt weiter.

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 15. Juni 2024, 09:19:15
Das Hauptproblem ist und bleibt der große Unterschied zwischen den theoretischen Vorgaben/Wünschen/Planungen, etc. und der schlichten Realität... die in den Diskussionen auf allen Ebenen gern ausgeblendet wird (... erlebe ich im tagtäglichen Dienst regelmäßig ...).

Beispiel:

Warum will unser VM im 1. Schritt nur 5000 Personen über sein Wehrpflicht-Modell einziehen.

Doch nicht weil er nicht gern mehr einziehen würde...

Sondern schlicht aus Kapazitätsgrenzen der aktiven Truppe... bei baulichen Strukturen, personellen/materiellen  Ressourcen... und vor allem den verfügbaren Haushaltsmitteln.

Die Politik gibt der Bundeswehr jährlich strikt einzuhaltende personelle Obergrenzen vor.

Nur dafür werden die entsprechenden finanziellen Mittel bereitgestellt.

Nur dafür sind die erforderlichen Ausbildungskapazitäten vorgehalten.

Und diese aktuellen Realitäten lassen nicht mehr als 5000 zu. Punkt.

Wenn die Politik deutlich mehr will... muss erst einmal die Grundlage dafür geschaffen werden... personell, materiell und haushalterisch.

Für alle 3 Punkte existieren aktuell nur theoretische Ansätze... Projekte deren Wirksamkeit erst einmal abgewartet werden muss ... und sehr viel Wunschdenken und Sonntgsreden...

Hier muss zuerst die Politik/Generalität ihre Ansprüche mit der Realität in Deckung bringen... siehe das Verhalten von Herrn Lindner ... erst DANN kann ich an das Mindset der jungen Menschen appellieren und mit Pflichten in deren Leben eingreifen.

ALLE angedachten Maßnahmen, egal ob unter der Maßgabe Freiwilligkeit oder Pflicht, kosten sehr viel Geld!

Solange die Politik dieses Geld nicht bereitstellen will... z.B
weil BMF/BMI sich wieder querstellen, braucht niemand auf die Jugend mit dem Finger zu zeigen...

Denn wo ist denn die Verantwortung der Verantwortlichen Politiker für die Verteidigung unseres Staates... wenn sie die dafür real erforderlichen Mittel nicht bereitstellen wollen ?!





Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 15. Juni 2024, 09:36:39
@ Doc:

Dienst ist Soldat sein, als SaZ, FWDL, BS oder RDL - ist gesetzlich definiert.
Restnutzungszeit / Kosten sind entsprechend abzuwägen - auch für Res.

Ein Res kann einen BFo sicherlich machen, wenn abzusehen ist, dass er x Fach mehr an RD Tagen später leisten wird.

Bei einem FWDL 7 "passt" ein B Anfänger weder von der aktiven Restnutzungsdauer, noch praktisch von der Einplanung - Anzahl RD Tage ist im Durchschnitt eher mit "Null" anzunehmen.

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: doc. am 15. Juni 2024, 10:34:25
Zitat von: F_K am 15. Juni 2024, 09:36:39
Dienst ist Soldat sein, als SaZ, FWDL, BS oder RDL - ist gesetzlich definiert.
Restnutzungszeit / Kosten sind entsprechend abzuwägen - auch für Res.

Sorry, aber auf der Basis ist es echt schwer zu diskutieren - natürlich muß statusrechtlich definiert sein, wann ich Soldat bin und wann nicht, das ist doch nicht das Thema!

Eine Armee ist doch letztlich nichts anderes als eine Versicherung gegen ein Schadensereignis das hoffentlich nie eintritt, aber *wenn* es eintritt, dann haben wir SHTF. Ich muss also kontinuierlich neu bewerten, wie hoch das Eintrittsrisiko ist, zwischen 1990 und 2014 war die herrschende Meinung, das Risiko ist vernachlässigbar gering, inzwischen ist es wesentlich höher. Damit steigt die Notwendigkeit der "risk mitigation" überproportional - und natürlich hat LwPersFw recht:

Zitat von: LwPersFw am 15. Juni 2024, 09:19:15
Die Politik gibt der Bundeswehr jährlich strikt einzuhaltende personelle Obergrenzen vor.

Nur dafür werden die entsprechenden finanziellen Mittel bereitgestellt.

Nur dafür sind die erforderlichen Ausbildungskapazitäten vorgehalten.

Und diese aktuellen Realitäten lassen nicht mehr als 5000 zu. Punkt.

Wenn die Politik deutlich mehr will... muss erst einmal die Grundlage dafür geschaffen werden... personell, materiell und haushalterisch.

Was ich nur nicht verstehe, ist die hier gezeigte Haltung, diese Weigerung der Politik geänderte Realitäten anzuerkennen auch noch zu unterstützen, indem man den Status Quo permanent verteidigt und damit perpetuiert.

Es muss sich etwas ändern - politisch, haushalterisch und definitiv bei vielen auch der Mindset.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 15. Juni 2024, 11:18:07
@ Doc:

Die Notwendigkeit von "mehr" Verteidigung wird von vielen gesehen - auch von LwPersFw und mir - aber viele Politiker sind wohl nach dem Sondervermögen nicht zu mehr bereit.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: thelastofus am 15. Juni 2024, 12:02:48
ZitatEine Armee ist doch letztlich nichts anderes als eine Versicherung gegen ein Schadensereignis das hoffentlich nie eintritt, aber *wenn* es eintritt, dann haben wir SHTF


Letztendlich wie eine Feuerwehr, wobei es natürlich brennt egal ob man eine hat oder nicht. Und ja in Staaten wie D. ist die Armee zur Verteidigung da, während woanders diese ggf. auch zum Angriff dient.

Ich sehe das mit der Restnutzungszeit auch ähnlich. Ich war bei den "W9er" dabei.  AGA 3 Monate (schon damls sehr stark zussammengestrichen m.E.) Dann Versetzung in eine Logistikeinheit, wo nunmal die Masse der Fahrzeuge einen C(E) benötigt. Bekam man als GWDL mit 6 Monaten Restdienstzeit natürlich nicht, wäre auch Unsinn gewesen, weil ja danach noch Einweisungsfahrten usw. anstehen.

Von der "Nutzungsdauer" im Dienst verlieben genau 4 Monate (1 Monat Urlaub und Ausgleich und 1 Monat waren wir komplett zur US Bewachung kommandiert).  Hätte ich danach noch WÜ gemacht so hätte man mich da auch maximal 1 Monat einsetzen können.


Man wird sehen wo der Weg hin geht. Wenn es nur um reine Zahlen gehen soll so sind eine Menge kurzgediente vermutlich besser als nichts.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 15. Juni 2024, 17:34:05
Zitat von: doc. am 15. Juni 2024, 10:34:25

Was ich nur nicht verstehe, ist die hier gezeigte Haltung, diese Weigerung der Politik geänderte Realitäten anzuerkennen auch noch zu unterstützen, indem man den Status Quo permanent verteidigt und damit perpetuiert.

Es muss sich etwas ändern - politisch, haushalterisch und definitiv bei vielen auch der Mindset.

Es geht nicht darum das die Politik/Generalität nicht die neuen Realitäten erkannt hätte, sonst würden wir ja nicht über LV/BV und Wehrpflicht reden...

Es mangelt an dem Eingestehen der bestehenden Realitäten innerhalb der Bundeswehr.

Um den neuen Realitäten so begegnen zu können, wie es die Politiker in ihren Sonntagsreden fordern...

... brauche ich extrem viel Geld !

Da sind 100 Mrd Schulden nur ein Anfang.

Ist aber abzusehen das der EP 14 ab 2025 dauerhaft auf 2 % BIP angehoben wird ??  NEIN !

Unser Minister muss ja schon förmlich darum betteln das er wenigstens 6,5 Mrd mehr in 2025 bekommt.

Ergebnis der Hauhaltsverhandlungen ... vollkommen offen.

Und nur mal zur Relation: die neue Brigade in LTU kostet mindestens 6,5 Mrd...

Die nur 5000 "Wehrpflichtigen" kosten mindestens 1 Mrd/Jahr...

Und... und... und...  wenn die Bw 2029 auch nur ansatzweise kriegstüchtig sein will...


Diesen Realitäten kann ich nicht mit Änderungen im  "Mindset" begegnen, bei denen, die nicht in der politischen/militärischen Verantwortung stehen.

Siehe z.B. Herr Faber (FDP) als neuer Vorsitzender des Verteidigungsausschuss:

"Aber Herr Lindner sagt selbst, Verteidigung müsse aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Dann muss der Etat doch kräftig wachsen, bis 2027 das Sondervermögen aufgebraucht ist.

Das tut er ja. Als ich 2017 in den Bundestag kam, war der Verteidigungshaushalt bei 38 Milliarden. Jetzt steht er bei 52. Wir haben ja noch ein paar Jahre Zeit."

https://www.n-tv.de/politik/Militaerische-Ziele-in-ganz-Russland-sind-legitim-article25015872.html

Wessen "Mindset" ist hier zu hinterfragen ?





Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 15. Juni 2024, 18:53:37
Zitat von: KlausP am 14. Juni 2024, 17:07:59Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als der GWD 9 Monate dauerte. Schon da waren fast unmöglich, den Soldaten in die Fahrschule BCE (und z.B. auch bei BF SOz) einzusteuern.

Selbst in Zeiten des W10 war das nicht viel anders: Oft wurden daher die Soldaten nach der AGA direkt auf BCE geschickt und erst dann zur SWA und danach zur DPA, damit rechnerisch die entsprechende Restdienstzeit herauskommt. Während der SWA und DPA hat kein Lehrgangsteilnehmer je ein Dienst-Kfz bewegt, so dass die eigentliche Nutzung des Führerscheins erst mit der Zuversetzung in die Stammeinheit beginnen konnte.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: SolSim am 15. Juni 2024, 20:11:00
Die ,,Restnutzungszeit" ist doch scheiss egal!

Wenn die Politik entscheidet und das Geld bereitstellt, dann kann der Dienstherr jedem Grundwehrdienstleistenden alle Goodies bieten die für das Ziel notwendig sind. Und wenn wir beim Beispiel Führerschein bleiben... Geschenkt für jeden Freiwilligen auch unter Inanspruchnahme der zivilen Strukturen ohne auch nur einen Tag ,,Restnutzung". Die zivilen Fahrschulen können das zu 100 Prozent leisten.

Unmöglich....? Gelächter! Natürlich geht das, wenn gewollt.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 15. Juni 2024, 22:04:41
@ SolSim:

Nunja, viele Vorschriften sind Befehle - inklusive Schadensbearbeitung bei Fehlverhalten - persönliche Haftung.

Ich kann da keinen Willen erkennen, daran etwas zu ändern.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 16. Juni 2024, 12:00:07
Ein MKF ist mehr als der Inhaber einer zivilen Fahrerlaubnis. Daher wurden und werden auch niemals zivile Führerscheine ohne entsprechende Zusatzausbildung dienstlich nutzbar. Früher war daher der einwöchige B-fortgeschritten obligatorisch. Für CE ist mir das allerdings nicht bekannt. Ausbildungsplätze für Anfänger-Führerscheine waren allerdings auch in früheren Zeiten, als es noch zahlreiche Kraftfahrausbildungszentren gab, nur schwer erhältlich.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Unproomn am 17. Juni 2024, 09:56:05
ZitatFür mich ist der aktive Dienst letztlich nichts anderes als die Vollzeitkomponente meiner Tätigkeit als Teil dieser Armee, ja letztlich als Bürger dieses Staates für den die Aufgabe der Verteidigung des Gemeinwesens Bürger-"Pflicht" ist - und die endet erst mit dem gesetzlichen Ende der Wehrüberwachung. Die Trennung zwischen einer professionellen militärischen Komponente und dem "Rest" der Bürger hat genau zu dieser Situation geführt, dass es eine Sicherheitsstrategie, einen OPLAN Deutschland usw. braucht um erstmal wieder Verteidigung gesamtgesellschaftlich zu denken.

Verstünde man den aktiven Dienst als a) die Zeit die man sinnvollerweise einsetzt um in Vollzeit die notwendigen Ausbildungen zu machen, die man dann später in RDL erhält, bzw. b) Konzentration auf die Fähigkeiten die notwendig sind um eine schnelle Reaktionsfähigkeit sicherzustellen und c) Bereitstellung der Fähigkeiten die a) ermöglichen, dann wären wir einen echten Schritt weiter.

Also wenn Du das so formulierst, wäre es gegenwärtig wohl maximal abschreckend. Wer würde dann einer der "5000" werden wollen, wenn das Commitment und die Erwartung seitens des Staates derart hoch für Jahrzehnte sein würde?

Das kann man vielleicht in Finnland oder Israel mit einer nie abgebrochenen, kontinuierlichen Idee der "totalen Verteidigung" so formulieren. Aber nicht in einer Gesellschaft, wo der Großteil aller zwischen 16 und 40 nie auch nur den geringsten Bezugspunkt zur Bundeswehr oder der Zivilverteidigung (wozu ich auch bspw. Feuerwehr oder THW zähle) gehabt hat.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: tdn am 17. Juni 2024, 10:04:41
Zitat von: LwPersFw am 15. Juni 2024, 17:34:05
Zitat von: doc. am 15. Juni 2024, 10:34:25

Was ich nur nicht verstehe, ist die hier gezeigte Haltung, diese Weigerung der Politik geänderte Realitäten anzuerkennen auch noch zu unterstützen, indem man den Status Quo permanent verteidigt und damit perpetuiert.

Es muss sich etwas ändern - politisch, haushalterisch und definitiv bei vielen auch der Mindset.

Es geht nicht darum das die Politik/Generalität nicht die neuen Realitäten erkannt hätte, sonst würden wir ja nicht über LV/BV und Wehrpflicht reden...

Es mangelt an dem Eingestehen der bestehenden Realitäten innerhalb der Bundeswehr.

Um den neuen Realitäten so begegnen zu können, wie es die Politiker in ihren Sonntagsreden fordern...

... brauche ich extrem viel Geld !

Da sind 100 Mrd Schulden nur ein Anfang.

Ist aber abzusehen das der EP 14 ab 2025 dauerhaft auf 2 % BIP angehoben wird ??  NEIN !

Unser Minister muss ja schon förmlich darum betteln das er wenigstens 6,5 Mrd mehr in 2025 bekommt.

Ergebnis der Hauhaltsverhandlungen ... vollkommen offen.

Und nur mal zur Relation: die neue Brigade in LTU kostet mindestens 6,5 Mrd...

Die nur 5000 "Wehrpflichtigen" kosten mindestens 1 Mrd/Jahr...

Und... und... und...  wenn die Bw 2029 auch nur ansatzweise kriegstüchtig sein will...


Diesen Realitäten kann ich nicht mit Änderungen im  "Mindset" begegnen, bei denen, die nicht in der politischen/militärischen Verantwortung stehen.

Siehe z.B. Herr Faber (FDP) als neuer Vorsitzender des Verteidigungsausschuss:

"Aber Herr Lindner sagt selbst, Verteidigung müsse aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Dann muss der Etat doch kräftig wachsen, bis 2027 das Sondervermögen aufgebraucht ist.

Das tut er ja. Als ich 2017 in den Bundestag kam, war der Verteidigungshaushalt bei 38 Milliarden. Jetzt steht er bei 52. Wir haben ja noch ein paar Jahre Zeit."

https://www.n-tv.de/politik/Militaerische-Ziele-in-ganz-Russland-sind-legitim-article25015872.html

Wessen "Mindset" ist hier zu hinterfragen ?

Solange dieses Jahr alleine 127Mrd (https://www.bundeshaushalt.de/DE/Bundeshaushalt-digital/bundeshaushalt-digital.html) in die Rente als Zuschuß fließen, brauchen wir uns darüber gar nicht unterhalten.
Dank Rentenpaket II wird das auch nicht weniger. Irgendwas muß halt wegfallen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 17. Juni 2024, 11:53:59
Zitat von: tdn am 17. Juni 2024, 10:04:41

Solange dieses Jahr alleine 127Mrd (https://www.bundeshaushalt.de/DE/Bundeshaushalt-digital/bundeshaushalt-digital.html) in die Rente als Zuschuß fließen, brauchen wir uns darüber gar nicht unterhalten.
Dank Rentenpaket II wird das auch nicht weniger. Irgendwas muß halt wegfallen.


Also ich wüsste wo Herr Lindner definitiv so manche Milliarde finden könnte...
Anstatt weiter an den Mittelstand - also die Masse hier im Forum - zu gehen ... von Denen darunter ganz zu schweigen...

"Vermögensungleichheit in Deutschland und Europa

Neue Daten der EZB

Obere zehn Prozent der Bevölkerung besitzen rund 60 Prozent des Gesamtvermögens

Die Datenbank enthält außerdem weitere Ergebnisse wie Zahlen zum Gesamtvermögen unterteilt nach Vermögensgruppen (vgl. Abbildung 2).
Hierbei wird deutlich, dass auf die unteren 50 Prozent der Bevölkerung in der Vermögensverteilung mit rd. 0,4 Billionen Euro im Jahr 2023 ein Anteil von nur rund 2,3 % am Gesamtvermögen entfällt.
(...)
Dahingegen entfällt auf die oberen 10 Prozent der Bevölkerung mit rund 10,5 Billionen Euro ein Anteil von rund 61,2 Prozent am Gesamtvermögen.
Dies entspricht ebenfalls einer nominalen Verdoppelung gegenüber den 5 Billionen Euro von 2011, die damals allerdings einem ebenfalls nur leicht geringeren Anteil von 60 % entsprachen."

Quelle: BMWK, https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2024/03/05-vermoegensungleichheit-in-deutschland-und-europa.html


Und nein, ich bin kein Sozi oder Linker der die armen Superreichen enteignen will...  ;)

Ich würde mir nur wieder eine gerechtere Vermögensverteilung im Sinne der sozialen Marktwirtschaft wünschen... im Sinne des Gemeinwohls... und die Superreichen wären dann immer noch super-reich !  ;)

Schließlich verteidigen wir Soldaten auch diese Gruppe der Bevölkerung - wenn es hart auf hart kommt...

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: dunstig am 17. Juni 2024, 12:31:54
So sehr ich deine Beiträge häufig schätze, erscheint mir das hier jedoch sehr pauschal und undifferenziert.

Zitat von: LwPersFw am 17. Juni 2024, 11:53:59
Ich würde mir nur wieder eine gerechtere Vermögensverteilung im Sinne der sozialen Marktwirtschaft wünschen... im Sinne des Gemeinwohls... und die Superreichen wären dann immer noch super-reich !  ;)
Die von dir angesprochenen oberen 10% vereinen zwar 60% des Vermögens auf sich, zahlen allerdings auch knapp 60% der gesamten Einkommens- und Lohnsteueraufwendungen. Erscheint mir also doch recht gerecht? ;)

Ansonsten muss man auch mal schauen, welche Gruppe du hier ansprichst. Die oberen 10% hört sich so plakativ gesprochen nach dem typischen Narrativ "die da oben" an, die eh abgehoben und im völligen Überfluss leben. Mit dem Netto-Einkommen der Bundeswehr dürfte da aber auch schon ein signifikanter Teil der Soldaten drunter fallen.

Ich sehe hier eher einen schmalen Grat und man muss aufpassen, dass man das Leistungsprinzip an vielen Stellen nicht aushöhlt. Konnte ich ja einige Jahre beobachten, was passiert, wenn jeder von Diensteintritt bis DZE pünktlich durchbefördert wird, völlig unabhängig davon, was er für Leistungen gezeigt hat. Damit demotiviert man die Guten auch noch, weiterhin gute Leistungen zu zeigen und am Ende steht man mit weniger da als vorher.

Im Freundes- und Bekanntenkreis hatten wir erst den Fall, dass ein ITler mit Familie nach Dubai ausgewandert ist. Und da spielte auch der Aspekt der steuerlichen und sozialen Abgaben eine wesentliche Rolle. 45% und mehr Abgaben in Deutschland sind auch bei guten Einkommen eine Hausnummer. Jetzt nutzt ein anderes Land eben seine (zukunftsfähigen) Fähigkeiten.

Zitatund die Superreichen wären dann immer noch super-reich !  ;)
Von den angesprochenen 10% ist sicherlich nicht jeder super-reich. Da werden z.B. auch viele Münchner mit "normalen" Jobs drunter fallen, die aber auch entsprechend andere Lebenshaltungskosten alleine auf Grund der Wohnsituation haben.

Zitat von: LwPersFw am 17. Juni 2024, 11:53:59
Schließlich verteidigen wir Soldaten auch diese Gruppe der Bevölkerung - wenn es hart auf hart kommt...
Solch eine Polemik hast du doch garnicht nötig. Sonst könnte ich andersherum genauso billig argumentieren, dass der Besserverdiener dann ein größeres Anrecht auf Schutz hat als sein arbeitssuchender Nachbar, da er ja deutlich mehr zum Steuereinkommen beigetragen hat.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 17. Juni 2024, 13:02:56
Wir sind deutlich vom Thema weg-
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 17. Juni 2024, 14:21:31
Zitat von: Ralf am 17. Juni 2024, 13:02:56
Wir sind deutlich vom Thema weg-

Sorry @Ralf, konnte ich mir nicht verkneifen ... denn für alles was die Bw zum modernisieren und personellen Aufwachsen benötigt ... brauche ich Geld... sehr viel Geld auf der Zeitschiene...

Eben auch für das Projekt "Wehrpflicht" ... egal wie sie letztlich ausgestaltet wird.


Und @dunstig

Deine Argumente sind die üblichen mit denen diese immer größere werde Vermögensschere in DE kleingeredet wird.

Denn bei den 10% reden wir bestimmt nicht vom Durchschnittsverdiener oder z.B.

ZitatMit dem Netto-Einkommen der Bundeswehr dürfte da aber auch schon ein signifikanter Teil der Soldaten drunter fallen.

... sondern von den den Menschen mit privaten Vermögen/Einkommen jenseits der 5 Millionen aufwärts...  bis hin zu den doppel-Milliardären ...

Dazu zählst selbst Du nicht ... ( vermute ich einmal...)  ;)   ... und auch kein anderer Soldat ... 


Und damit lasse ich es bewenden - jeder hat seine Meinung zum Thema ...  denn @Ralf hat grundsätzlich recht... 

Zurück zum eigentlichen Thema ...


Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 17. Juni 2024, 15:13:32
Offtopic:

Mit ca. 8000 Euro (Brutto) monatlich ist man in DE Spitzenverdiener und gehört zu den Top 10 % (Einkommen durch Arbeit) - da sind auch Soldaten dabei - damit ist man idR nicht jenseits der 5 Mio Vermögen.

Millionäre gibt es ca. 1,4 Mio in DE - Stand 2019, in Dollar - und das sind deutlich weniger als 10 % der Bevölkerung.

Ontopic:

Richtig ist aber, dass es in DE wirklich viel große Vermögen und Subventionen gibt - mit dem politischen Willen, dies zu nutzen, kann man alles finanzieren - es fehlen halt die Mehrheiten ... obwohl die "Reichen" deutlich in der Minderheit sind.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: dunstig am 17. Juni 2024, 15:30:51
Es hat nur am Rand mit dem Thema zu tun, aber da hier Dinge geschrieben werden, die ich so nicht stehen lassen möchte, werde ich auch darauf antworten. Von mir aus kann die Moderation gerne löschen, verschieben, abtrennen, was immer ihr beliebt.

Zitat von: LwPersFw am 17. Juni 2024, 14:21:31
Und @dunstig
Denn bei den 10% reden wir bestimmt nicht vom Durchschnittsverdiener oder z.B.
ZitatMit dem Netto-Einkommen der Bundeswehr dürfte da aber auch schon ein signifikanter Teil der Soldaten drunter fallen.
Mit einem Netto Einkommen von 3700EUR gehört man im Single Haushalt zu den Top 10%. Ich denke ich brauche dir die Besoldungsbeispiele nicht auflisten hier.
Mit einem Netto Vermögen von 729.500 EUR gehört man zu den Top 10%. Auch hier dürften einige Soldaten drunter zu finden sein. Reicht ja schon eine geerbte Immobilie in halbwegs passabler Lage.

Zitat von: LwPersFw am 17. Juni 2024, 14:21:31
... sondern von den den Menschen mit privaten Vermögen/Einkommen jenseits der 5 Millionen aufwärts...
Also doch nicht die oberen 10%, die du hier bemühen willst, sondern bei solchem Vermögen/Einkommen eher bei 0,x%

Zitat von: LwPersFw am 17. Juni 2024, 14:21:31
bis hin zu den doppel-Milliardären ...
und hier eher bei 0,000x%

Zitat von: LwPersFw am 17. Juni 2024, 14:21:31
Dazu zählst selbst Du nicht ... ( vermute ich einmal...)  ;)   ... und auch kein anderer Soldat ... 
Mehr als 5 Mio sicherlich nicht. Zu deiner o.g. Gruppe der 10% werden es aber viele Soldaten schaffen. Viel mehr ist doch eher das Gegenteil der Fall, wenn ich mir anschaue, mit welchem Einkommen man bereits heute in den Spitzensteuersatz fällt. Daher bleibe ich dabei. Wir haben viel mehr ein Ausgabenproblem als ein Einnahmenproblem. Das würde sich auch nicht ändern, wenn ich die Abgabenquote für die o.g. 0,x% um weitere 10% anhebe. Als ob das so signifikant mehr bringen würde.
Und hier stimme ich F_K zu. Die Mittel dazu wären schon heute da. Da der politische Wille aber in seiner Ausgabenpolitik andere Schwerpunkte setzt, sollte man hier vielleicht erst einmal ansetzen.

Zitat von: LwPersFw am 17. Juni 2024, 14:21:31
Und damit lasse ich es bewenden
Dann will ich das auch tun. :)

Auch wenn wir unterschiedlicher Ansicht sind, ist das Resultat doch das selbe. Die Mittel für die Bundeswehr sind zu gering, in allen Aspekten. Sei es, kriegstüchtig zu werden, eine neuerliche Wehrpflicht auf die Beine stellen zu können, überhaupt als Arbeitgeber attraktiv zu sein, um Vakanzen zu füllen usw.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: MikeEchoGolf am 17. Juni 2024, 20:16:56
Zitat von: dunstig am 17. Juni 2024, 12:31:54
Die von dir angesprochenen oberen 10% vereinen zwar 60% des Vermögens auf sich, zahlen allerdings auch knapp 60% der gesamten Einkommens- und Lohnsteueraufwendungen. Erscheint mir also doch recht gerecht? ;)
Dafür sind die 10% auch für die höchsten Steuerhinterziehungen und Vermögensverschiebungen aus Deutschland in Steueroasen bekannt.
100 Mrd+ ;-)
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 18. Juni 2024, 06:46:06
Zum Anhören

ca. 70 Minuten


Deutschlandfunk

"Auswahlwehrdienst

Wie überzeugend das Pistorius-Konzept für die Bundeswehr ist Verteidigungsminister Pistorius (SPD) will über einen Fragebogen für alle 18-jährigen Männer
eines Jahrgangs einige 10.000 verpflichtend zur Musterung einladen – und bis zu 10.000 neue Wehrdienstleistende finden. Eine Wehrpflicht soll es nicht geben.

Barenberg, Jasper | 17. Juni 2024, 10:10 Uhr"


https://www.deutschlandfunk.de/kontrovers-auswahlwehrdienst-ueberzeugend-oder-halbgar-dlf-11a5c265-100.html

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 18. Juni 2024, 09:08:12
@ MEG:

Bitte differenzieren - bei 10 % der höheren Einkommen sind in einer Kompanie 10 Kameraden in dieser Gruppe - dass diese dann anteilig Milliardensummen verschieben ist abwegig.

Solche Statements ohne Quelle / Beleg sind reine Polemik.

Andersherum macht es Sinn - die Gutverdiener,  die eben keine Millionäre sind, zahlen viele Steuern, erhalten keine Transferleistungen, haben aber kein solches Vermögen, dass "Verschiebungen" realisierbar sind.

Die Gruppe, die Du ansprechen willst, sind eher die oberen 1 bis 2 %..
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 19. Juni 2024, 21:13:50
Als wenn unser VM abgeschrieben hat für seinen aktuellen Vorschlag...  ;)

"Wir fordern daher noch für dieses Jahr:

Die beabsichtigte Verkürzung des Grundwehrdienstes auf sechs Monate fallen zu lassen und stattdessen einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Vorzüge der Allgemeinen Wehrplicht beibehält, aber auf die Freiwilligkeit bei der Einberufung setzt.

Das Modell des freiwilligen Grundwehrdienstes in ein Konzept des bürgerschaftlichen Engagements als ein Element der Freiwilligendienste aufnehmen.

Die Strukturen der Bundeswehr so anpassen, dass zukünftig nur noch Freiwillige zum Grundwehrdienst eingezogen werden.

In das Programm zur Steigerung der Attraktivität in den Streitkräften auch materielle und immaterielle Anreize für das Freiwilligenmodell aufnehmen."


Quelle:  SPDFraktion.de  vom  11.06.2010


https://www.spdfraktion.de/themen/6-monate-wehrpflicht-keine-loesung


... nur ergänzt mit einer vielleicht... man weiß es noch nicht genau ... ggf. kleinen Pflicht im Einzelfall...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: dunstig am 20. Juni 2024, 11:02:36
Interessant diesen Ausflug in die Vergangenheit zu lesen und die ein oder andere Parallele zu erkennen, danke @LwPersFw für den Link :)

Zitat von: LwPersFw am 19. Juni 2024, 21:13:50
Als wenn unser VM abgeschrieben hat für seinen aktuellen Vorschlag...  ;)

"Wir fordern daher noch für dieses Jahr:

(...)

In das Programm zur Steigerung der Attraktivität in den Streitkräften auch materielle und immaterielle Anreize für das Freiwilligenmodell aufnehmen."

Schade, dass man dies schon damals erkannt hat und selbst jetzt fast 15 Jahre später noch immer nichts in diese Richtung unternimmt. Ich bleibe weiterhin skeptisch, ob ein reines Anschreiben und verstärktes Werben wirklich ausreicht, um die gewünschten Zahlen zu erreichen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 20. Juni 2024, 12:30:32
Basierend auf den derzeitigen Möglichkeiten (Geld, Gebäude, Ausbilder) ist "mehr" nicht möglich.

Da FWDL HSch auch nur wenige Hundert Freiwillige motivieren kann / konnte (obwohl er beworben wurde), gehe ich davon aus, dass dies wenige Tausend Freiwillige erreichen wird - die Herausforderung werden damit nicht nachhaltig adressiert- aber mehr geht wohl nicht.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 22. Juni 2024, 13:33:29
Man muss auch mal lachen können...  ;)  ;D

https://youtu.be/f87aBc3b2Xs?feature=shared

Wobei... ein paar Wahrheiten sagt er schon...  ;)
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 23. Juni 2024, 11:46:49
3 Stimmen von Denjenigen, über die wir reden...

"Geplanter Bundeswehr-Fragebogen: Was junge Hessen über den "Neuen Wehrdienst" denken

Stand: 23.06.2024 07:20 Uhr"

https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/hr-geplanter-bundeswehr-fragebogen-was-junge-hessen-ueber-den-neuen-wehrdienst-denken-100.html

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Unproomn am 28. Juni 2024, 10:55:00
Zitat von: LwPersFw am 23. Juni 2024, 11:46:49
3 Stimmen von Denjenigen, über die wir reden...

"Geplanter Bundeswehr-Fragebogen: Was junge Hessen über den "Neuen Wehrdienst" denken

Stand: 23.06.2024 07:20 Uhr"

https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/hr-geplanter-bundeswehr-fragebogen-was-junge-hessen-ueber-den-neuen-wehrdienst-denken-100.html

Das erhebt zwar sicherlich keinen Anspruch an Repräsentivität, aber es scheint halt schon der Kritikpunkt durch: Wenn man es nicht gleich verpflichtend und für alle macht und man sich mit den richtigen Angaben eigentlich gleich selbst "ausmustern" kann, kann man es irgendwie tendenziell auch gleich sein lassen. Vielleicht möchte die BW aber eine gewaltige neue Charmeoffensive starten und wenn die Fragebögen dann eintreffen, reißen sich plötzlich alle darum ;)
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: KlausP am 28. Juni 2024, 11:30:43
Ich halte das Ganze schlichtweg für ˋne Totgeburt. Nix Halbes und nix Ganzes. Wen Bundeswehr bisher nicht interessiert hat den wird es auch damit nicht interessieren.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 28. Juni 2024, 12:18:47
Nochmal:

"Mehr" ist ohne mehr Geld nicht drin - zusätzlich fehlen Resourcen für mich.

Es ist also das derzeit Machbare - Hoffen wir auf mehr FWDL (6?), aus denen sich dann mehr SaZ rekrutieren.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Unproomn am 28. Juni 2024, 12:50:31
Zitat von: F_K am 28. Juni 2024, 12:18:47
Nochmal:

"Mehr" ist ohne mehr Geld nicht drin - zusätzlich fehlen Resourcen für mich.

Es ist also das derzeit Machbare - Hoffen wir auf mehr FWDL (6?), aus denen sich dann mehr SaZ rekrutieren.

Naja, man hätte zumindest die selbst ernannte Pro-Wehrpflichtpartei CDU bei der Ehre packen und bereits letztes Jahr das Thema GG-Änderung hin zur Streichung des Passus "Männer" angehen können. Was man laut deren Aussage auch hätte durchsetzen können. Man hätte dann auch das Thema "andere Dienste" an den Start bringen können.

So wirkt es halt wie eine halbherzige Lösung, welche sicherlich vom VM gut gemeint und das beste war, was er als Einzelkämpfer hat durchbringen können. Für seine Partei und, aus leicht unterschiedlichen Gründen, die Koalitionspartner kann er halt nichts.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 28. Juni 2024, 13:44:17
@ Unproomn:

Die SPD als Partei will keine (neue) Wehrpflicht, Grüne / FDP auch nicht - wer hätte da die CDU "bei der Ehre" packen sollen?

Auch die CDU wird die Kosten nicht tragen wollen, die eine Aktivierung kosten würde - da hört die Ehre auf ...
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: dunstig am 28. Juni 2024, 13:57:54
Ändert aber nichts daran, dass man sich dann die Frage gefallen lassen muss, ob man es dann nicht gleich hätte sein lassen können und ob Aufwand und Nutzen überhaupt in irgendeinem Verhältnis stehen, wenn keinerlei Absicht oder Mittel bereit stehen, um das Thema wirklich ernsthaft und spürbar anzugehen. Und das scheint ja auch in den Stimmen der Jugendlichen durchzuscheinen - Repräsentativität mal außen vor gelassen. Von wirklicher Kriegstüchtigkeit - bzw. diese überhaupt zu erreichen - braucht man da nun wirklich nicht zu sprechen.

Aber ich würde mich freuen, wenn ich in der Hinsicht doch positiv überrascht werde.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 28. Juni 2024, 18:39:38
Zitat von: dunstig am 28. Juni 2024, 13:57:54
Ändert aber nichts daran, dass man sich dann die Frage gefallen lassen muss, ob man es dann nicht gleich hätte sein lassen können und ob Aufwand und Nutzen überhaupt in irgendeinem Verhältnis stehen, wenn keinerlei Absicht oder Mittel bereit stehen, um das Thema wirklich ernsthaft und spürbar anzugehen. Und das scheint ja auch in den Stimmen der Jugendlichen durchzuscheinen - Repräsentativität mal außen vor gelassen. Von wirklicher Kriegstüchtigkeit - bzw. diese überhaupt zu erreichen - braucht man da nun wirklich nicht zu sprechen.

Aber ich würde mich freuen, wenn ich in der Hinsicht doch positiv überrascht werde.

Die Bundeswehr weiß das sie in vielen Fachverwendungen mit dem Rücken an der Wand steht.

Niemand kann seriös vorhersagen, ob die Werbung neuer freiwilliger Langdiener in ausreichendem Maße gelingen wird.

Folge : es wird nach jedem Strohhalm gegriffen...

Offiziell wird die jetzige Maßnahme verkauft mit dem Ziel den Pool der gedienten Reservisten zu erhöhen... falls es zum Krieg in DE kommt...

Aber der Hauptgrund ist die schlichte Hoffnung das auch aus diesem Pool möglichst viele SaZ gewonnen werden können.

So wie beim Projekt FWD-HSch.

Die HSchKp wundern sich von Anfang an warum am Ende der 7 Monate Ausbildung kaum Soldaten bei ihnen ankommen...

Ein Teil bricht ab...
Ein größerer Teil verlängert den FWD auf bis zu 23 Monate.
Aber einige werden auch als SaZ gewonnen.

Schon wenn sie den FWD verlängern... sind sie raus aus dem Projekt HSch...

Und genau das selbe erhofft man sich von dieser "Wehrpflicht"...

Nur um nochmal an die aktuellen Zahlen zu erinnern...
Wir stehen aktuell bei ca. 181.000 Soldaten.
Bei ca. 20.000 vakanten Dienstposten.
Brauchen jährlich ca. 20.000 Neueinstellungen SaZ für Soldaten mit Dienstzeitende.
Müssten weitere 3.000 jährlich einstellen, um den Aufwuchs auf 203.000 bis 2031 zu schaffen.

... und dies vor dem Hintergrund Demografie, GenZ, A, Einführung vieler neuer Waffensysteme, mit hohem Bedarf an Spezialisten...

Es herrscht verzweifelte Hoffnung... und eben greifen nach jedem Strohhalm...

... denn ohne das notwendige qualifizierte Personal kann ich z.B. kein ARROW-Geschwader, oder eine IRIS-T-Gruppe kriegstüchtig neu aufstellen...

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 28. Juni 2024, 18:49:34
Und nichts machen ist auch keine Alternative. Warum nicht einfach alles mal versuchen? Und wenn es nicht klappt, überlegt man sich eben etwas anderes.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 29. Juni 2024, 09:29:20
Zitat von: Ralf am 28. Juni 2024, 18:49:34
Und nichts machen ist auch keine Alternative. Warum nicht einfach alles mal versuchen? Und wenn es nicht klappt, überlegt man sich eben etwas anderes.

@Ralf, da bin ich bei Dir. Punkt.
Das war auch nicht meine Intention, nichts zu tun.

Aber mit realistischem Augenmaß und nicht auf dem Rücken des Bestandspersonals.

Und wir beide wissen aus über 3 Jahrzehnten das es daran auch in den vergangenen (Struktur)reformen gemangelt hat.

Der GI hat in Magdeburg von seinen Chef's und Spießen Gefolgschaft eingefordert.
U.a. auch für die Umsetzung dieses Projektes "Wehrpflicht".

Wahre Gefolgschaft, im Sinne der gelebten Auftragstaktik, werde ich nicht mit "Sonntagsreden" und Hoffnung  gewinnen.

Und wenn der VM politisch nicht den erforderlichen Rückhalt im Bundestag bekommt, nicht die erforderlichen 2 % BIP, nicht nur für Material, sondern auch Personal...

... werden wir wieder nur aus "Schei... Gold machen".

Aber ist das der richtige Weg vor dem Hintergrund der von VM und GI "in Stein gemeißelten" Zeitlinie:  Kriegstüchtigkeit der gesamten Bw bis 2029 ?!

Für "try and error" ist da eben wenig Raum.

@Ralf, ich hoffe wirklich das Dein Optimismus gewinnt... aber...  ;)



Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 29. Juni 2024, 09:34:11
Passend zum Thema

Deutschlandfunk

Lange Nacht

Für Frieden, Recht und Freiheit

Podcast ,  ca. 2 1/2 h

https://www.deutschlandfunkkultur.de/bundeswehr-132.html
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 29. Juni 2024, 13:26:00
ZitatDas war auch nicht meine Intention, nichts zu tun.
War auch nicht auf dich bezogen LwPersFw sondern auf dunstig.
ZitatAber mit realistischem Augenmaß und nicht auf dem Rücken des Bestandspersonals.
Ja, genau! Ich hab dir dazu mal eben etwas zukommen lassen  >:(
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: dunstig am 01. Juli 2024, 10:37:41
Zitat von: Ralf am 28. Juni 2024, 18:49:34
Und nichts machen ist auch keine Alternative. Warum nicht einfach alles mal versuchen? Und wenn es nicht klappt, überlegt man sich eben etwas anderes.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag und deinen Einblick. @LwPersFw konnte es besser in Worte fassen, geht aber genau in die Richtung, die ich meine. Mitnichten möchte ich, dass man es erst garnicht versucht. Vor dem Hintergrund der geschwungenen Reden in Richtung Kriegstüchtigkeit, Zeitenwende, etc. und der dann verkündeten Maßnahmen sehe ich lediglich eine massive Diskrepanz. Die aber nur natürlich ist, wenn man sieht, welche Mittel und Wege eben nicht gestellt werden. Dann verwundert oder erschreckt es auch nicht, dass trotz dieses Hintergrunds der Zeitenwende die Personalführung auf das Prinzip Hoffnung setzen muss.

Da kann der militärische Bereich nichts für und unser VM wohl auch nicht, da er den politischen Rückhalt nicht zu haben scheint. Ausbaden müssen es dann aber letzendlich wieder andere. Du hast ja ganz schön aufgeführt, was selbst diese "kleine" Maßnahme für einen Aufwand in verschiedensten Bereichen für eine Vielzahl an Personal bedeutet. Ob da Aufwand und Nutzen im Verhältnis stehen?

Ich hoffe es, verstehe aber, wenn die Frage gestellt wird, ob man es dann nicht gleich hätte sein lassen können - und das auch so klar kommuniziert - wenn der politische Wille eh nicht da zu sein scheint, die notwendigen Mittel und Wege für eine wirkliche Zeitenwende zu stellen.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 10. Juli 2024, 06:07:57
"Lindner und Buschmann lehnen Wiedereinführung einer Wehrpflicht ab

Verteidigungsminister Pistorius will eine neue Form von Wehrdienst einführen.
Lindner und Buschmann sprechen sich in einem Brief, der ZEIT ONLINE vorliegt, dagegen aus.

Aktualisiert am 9. Juli 2024, 12:42 Uhr

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) haben
sich in einem Brief an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gegen sein vorgelegtes Modell für
eine neue Art von Wehrdienst ausgesprochen.
Demnach wäre der Aufbau der dafür benötigten Strukturen ein langwieriger und extrem kostenintensiver Prozess,
der absehbar über Jahre zu weniger statt mehr Handlungsfähigkeit führen würde, heißt es in dem Schreiben, das ZEIT ONLINE vorliegt.

Lindner und Buschmann begrüßen die von ihm angestoßene Debatte zur Steigerung der Wehrfähigkeit.
"Uns eint das Ziel, die Bundeswehr zu einer der modernsten und schlagkräftigsten Armeen Europas zu machen", schreiben die FDP-Minister.

Eine allgemeine Wehr- oder Dienstpflicht halten sie aber aus finanziellen, volkswirtschaftlichen und rechtlichen Gründen für nicht realistisch.

Lindner und Buschmann argumentieren mit Kosten

So würde eine neue Wehrpflicht laut Lindner und Buschmann zu erheblichen volkswirtschaftlichen Verlusten führen.
Sie beriefen sich auf eine Kurzexpertise des ifo Instituts. Nach diesen Berechnungen würden allein die jährliche
Verpflichtung eines Viertels einer Alterskohorte im Rahmen einer Wehr- oder Dienstpflicht, also von ca. 195.000 Personen,
zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 17,1 Milliarden Euro führen.

Lindner und Buschmann halten es zwar für eine "Maßnahme vorausschauender Klugheit", eine Bestandsaufnahme
der Menschen in Deutschland vorzunehmen, die im Verteidigungsfall eingezogen werden könnten.
"Eine darüber hinausgehende Verpflichtung von kleinen Teilen eines Jahrgangs, sich mustern zu lassen oder gar
einen Wehrdienst abzuleisten, würde aber unvermeidliche Fragen der Wehrgerechtigkeit aufwerfen", schreiben sie.
Zudem stelle dies für die Betroffenen einen tiefen Einschnitt in ihre Freiheit und persönliche Lebensplanung dar.

Bundeswehr solle attraktiver werden

Um die Personalprobleme der Bundeswehr zu beheben, setzen die beiden FDP-Politiker stattdessen darauf,
die Streitkräfte zu einem "noch attraktiveren Arbeitgeber zu machen".
Außerdem solle die Rolle von Reservistinnen und Reservisten gestärkt werden.
Diese müssten stärker in die Strukturen der Bundeswehr eingebunden werden, weil es sich bei ihnen um
die Praktiker und Profis handele, die die Truppe dringend benötige.

Das neue Modell von Pistorius sieht einen Grundwehrdienst von sechs Monaten mit einer Option für einen
zusätzlichen freiwilligen Wehrdienst von bis zu zusätzlichen 17 Monaten vor.
Dazu wird eine verpflichtende Erfassung eingeführt, in der junge Männer ihre Bereitschaft und Fähigkeit
zu einem Wehrdienst benennen müssen – junge Frauen können dies freiwillig tun.
Aus dem Pool von 400.000 Kandidaten eines Jahrgangs sollen von 2025 an jährlich zunächst 5.000 zusätzliche
Wehrpflichtige, später auch mehr gewonnen werden. "


Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-07/bundeswehr-christian-lindner-marco-buschmann-wiedereinfuehrung-wehrpflicht


Wenn Teile der Regierung so agieren, vor allem Politik nach Kassenlage... wird das nichts mit kriegstüchtig bis 2029... und auch nicht 2040 ff ...  ;)

Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, wenn man den Politikern glaubt das sie wirklich die Bundeswehr reformieren wollen, wie es sachgerecht geboten ist...








Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: tdn am 10. Juli 2024, 14:12:35
Tja, da müssen die Babyboomer doch mehr für ihre Pflege ausgeben...
Ansonsten, wer soll wen wie und wo mit welcher Ausrüstung ausbilden? Mit welchem Zielbild?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 24. April 2025, 07:11:03
Passend zum Thema:  tagessschau.de


"Marode Kasernen - Wohin mit neuen Soldaten?

Stand: 23.04.2025 10:18 Uhr

Die Truppenstärke der Bundeswehr soll erhöht werden - auch über die Wehrpflicht wird diskutiert.
Doch wohin mit den Soldaten? Viele Kasernen wurden geschlossen oder sind marode."


https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-wehrpflicht-kasernen-100.html

Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 27. April 2025, 14:11:19
Im Grunde positiv...

"Modernes Unterkunftsgebäude für die Clausewitz-Kaserne in Burg übergeben

26.04.2025

Ein bedeutender Meilenstein für die Infrastruktur der Bundeswehr in Sachsen-Anhalt: In der Clausewitz-Kaserne in Burg wurde am 24. April 2025 ein neues Unterkunftsgebäude offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit rund 1.740 Quadratmetern Nutzfläche und 100 Einzelzimmern bietet das dreigeschossige Gebäude moderne Wohnmöglichkeiten für Soldatinnen und Soldaten."


... aber passen Einzelzimmer zu einer möglichen neuen Wehrpflicht ... ??

https://blsa.sachsen-anhalt.de/news-details/modernes-unterkunftsgebaeude-fuer-die-clausewitz-kaserne-in-burg-uebergeben
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 27. April 2025, 16:36:58
Nochmal:

Es fehlt eine Bestandsaufnahme, wieviel Unterkunftskapazität die Bundeswehr überhaupt hat - denn ohne ein Bett / Dach kann man kaum Soldaten / Wehrpflichtige verpflichten - wir sind nicht im Krieg.

Ich kann natürlich nur von Einzelerlebnissen aus über 30 Dienstjahren berichten - ich bin mir daher sicher, dass schon für die angedachten 5000 BWDLer (so der neue Name?) ein Bett eben NICHT zur Verfügung steht - auch in 4er Stuben nicht.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 27. April 2025, 19:04:44
Jede Kaserne ist bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen bis an das Limit ausgeplant.
Es fragt sich halt, ob man nicht wieder auf 6-8 Mann Stuben umstellen muss und kann, wenn der BWDL kommt. Und noch weiteren Änderungen wie bspw. Wegfall Kündigungsrecht.
Duschen und nicht nassmachen geht nicht!
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 27. April 2025, 20:57:53
@ Ralf - viele Stuben sind ja schon 4 Mann Stuben - und zu klein um mehr Betten / Spinde zu stellen.

MMn benötigt man mehr Gebäude - kostet viel Geld ...

Also kommt ein neuer Name - aber es kommen nicht mehr BWDLer als FWDLer - weil es politisch so gewollt - wollen wir wetten?
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: KlausP am 27. April 2025, 21:20:45
Meine ehemalige Kaserne ist ja inzwischen wohl komplett saniert (einschließlich Küchrnbereich und nein, sie wurde daraufhin nicht geschlossen  ::) ) Die Mannschaftsstuben wurden in der Planung für 4 Mann-Belegung konzipiert - allerdings hat da niemand mit dem neuen Mobiliar gerechnet. Damit wird das nämlich schon SEHR eng in den Stuben.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 28. April 2025, 05:29:32
ZitatMMn benötigt man mehr Gebäude - kostet viel Geld ...
Das wird das kleinere Problem sein, sondern die Zeit. Neue Gebäude zu planen, die Genehmigung bei dem Infrastrukturstau, dauert viele Jahre bis Jahrzehnt. Nicht umsonst unterstützt die Bw mit BauIng (Pio) die Bauämter.
Aber sei es drum, man wird mit der bestehenden Infra Lösungen müssen (!), die werden nicht schön sein, aber darum wird es nicht gehen.

ZitatAlso kommt ein neuer Name - aber es kommen nicht mehr BWDLer als FWDLer - weil es politisch so gewollt - wollen wir wetten?
Ja, da würde ich dagegen halten. Bis 2029 werden wir mehr als 10.000 jährlich haben. Wenn nicht, haben wir alle ein großes Problem. Ich weiß nicht wie (Ausbildung, Waffen, Betten etc pp), aber es muss.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 28. April 2025, 06:07:58
ZitatSo sollen ab 2025 zusätzlich zu den bisher rund 10.000 Freiwilligen des FWDS bis zu 5.000 weitere Wehrdienstleistende ausgebildet werden, wobei das bisherige Modell des FWDs in das Modell ,,Neuen Wehrdienstes" überführt werden soll.

Nur damit es kein Missverständnis gibt - bis Ende 2025 sollten es 15.000 FWDLer sein - sind es derzeit (noch) nicht.

Also mit BWDL dann also 10.000 mehr - 25.000 BWDL pro Jahr - bis wann?

(Anzahl SaZ / BS Soldaten zu diesem Zweitpunkt? - derzeit stagniert die Gesamtstärke der BW)
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 28. April 2025, 07:24:06
ZitatNur damit es kein Missverständnis gibt - bis Ende 2025 sollten es 15.000 FWDLer sein - sind es derzeit (noch) nicht.
Das ist derzeit nur eine Absichtserklärung (die Forderung FWDL liegt bei 9190 und die der BWDL(NWDL bei 0), die Forderung eines NWD oder BWD kann aufgrund der gesetzl. erforderlichen Änderungen noch nicht erfolgen. Was im Übrigen mit dem avisierten SWE-Modell auch noch einmal gesetzl. zu regeln wäre.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 28. April 2025, 08:19:00
Ja, schon klar - aber die politische Absicht "mehr" FWDL scheint eher nicht zu funktionieren - ein neuer "Name" wird da meiner Bewertung nach nicht helfen - und ein geändertes Gesetz (für den neuen Namen) hat meiner Bewertung nach keinen Mehrwert - dass ist nur politischer Aktionismus (hat eher negative Auswirkungen- viel Arbeit, neue Broschüren und Anpassungen - die keinen Mehrwert generieren).
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 28. April 2025, 08:29:06
Es wird schon einen Mehrwert haben, mal mehr und mal weniger.
Alleine wenn ich nur den Fragebogen verpflichtend mache, werden da mehr am Ende rauskommen, auch dafür brauche ich eine Gesetzesänderung. Und wenn ein (teil)verpflichtendes Modell kommt (ala SWE bspw.) ist der "Mehrwert" umso höher.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 28. April 2025, 08:47:42
Alle Maßnahmen "kosten" auch Geld - wenn das Personal, dass die Fragebögen auswerten und bearbeiten muss, statt dessen selber dient, wäre auch etwas gewonnen.

Ein (teil-) verpflichtendes Modell sehe ich "politisch" derzeit nicht als durchsetzbar an, die Infrastruktur / Ausbilder / Konzept fehlen, und rechtlich gibt es extrem hohe Hürden - gerade die Wehrgerechtigkeit wäre am Anfang nicht annähernd gegeben.

Der UKR Krieg wird ja "bald" enden bzw. eingefroren sein - dann entfällt auch der "Druck" auf die Politik.

(Ich würde mir auch eine bessere Lösung / stärkere Streitkräfte und Wehrwillen wünschen, spreche mich auch dafür aus - ich sehe es halt nur derzeit nicht ... )
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: Ralf am 28. April 2025, 08:55:37
ZitatAlle Maßnahmen "kosten" auch Geld - wenn das Personal, dass die Fragebögen auswerten und bearbeiten muss, statt dessen selber dient, wäre auch etwas gewonnen.
Die 10-12 Menschen machen es doch nun wirklich aus.
ZitatEin (teil-) verpflichtendes Modell sehe ich "politisch" derzeit nicht als durchsetzbar an, die Infrastruktur / Ausbilder / Konzept fehlen, und rechtlich gibt es extrem hohe Hürden - gerade die Wehrgerechtigkeit wäre am Anfang nicht annähernd gegeben.
DAS SWE-Modell wäre politisch umsetzbar und da brauche ich keine "Wehrgerechtigkeit" im alten Sinne.

ZitatDer UKR Krieg wird ja "bald" enden bzw. eingefroren sein - dann entfällt auch der "Druck" auf die Politik.
Der Druck wird trotzdem bleiben.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: F_K am 28. April 2025, 10:45:10
@ Ralf:

Schauen wir mal - die "Politik" hat es geschafft, die Annexion der Krim quasi vollständig zu "ignorieren", und auch den späteren Konflikt im Donbass eher "unten" auf die Agenda zu setzen.

Jetzt wird sogar offiziell bestätigt, das NK Soldaten (nicht nur  Kämpfer mit NK Nationalität) im Konflikt beteiligt sind - im Wesentlichen kein Echo in der DEU Politik.

Sobald "echte Pflicht" für Dienst, ist Wehrgerechtigkeit ein Thema - das Ausfüllen eines Formulars ist eher unbedenklich, bringt aber vermutlich nicht so viele Rückläufer mehr - es werden ja schon alle "Jungen" angeschrieben, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Natürlich freue ich mich, wenn meine Einschätzungen zu negativ sind und das Ergebnis unerwartet positiv ist.
Titel: Antw:Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)
Beitrag von: LwPersFw am 29. April 2025, 14:11:52
"Jugendtrendstudie 2025

Das Institut für Generationenforschung hat in der ,,Jugendtrendstudie 2025" gefragt:
Wie denken Menschen über Arbeit, Politik, Familie, Sicherheit und ihre eigene Zukunft?
Wie erleben sie Sinnkrisen, Ängste und die politische Stimmung nach der Bundestagswahl
– und gibt es trotz allem auch Hoffnung? Zudem wurde der Arbeitsmarkt beleuchtet:
Wie beeinflusst KI die Ausbildung, den Job und Alltag?"


https://www.generation-thinking.de/post/jugendtrendstudie-2025

Bezogen auf Wehrpflicht und Bundeswehr...

Siehe in der im Link zu findenden PDF > Seite 33 bis 38 , und 40


z.B. der über die Generationen stetig absinkende Stellenwert der Bundeswehr bei Investionsvorhaben (Seite 40):

von Babyboomer : noch Platz 4  ....  zu GenZ : Platz 7 (von 8...)


Oder Seite 34:

",,Wofür würden wir sterben?": Nicht für Deutschland!"

",,Persönliche Freiheit und Selbstbestimmung waren in den Interviews die mit Abstand häufigsten Gründe der Generation Z
gegen einen Wehrdienst – nach dem Motto: ,Ich lass mir doch nicht vorschreiben, was ich mit meinem Leben mache.'""


– Generationenforscher Dr. Rüdiger Maas