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Spiegel: Bericht lastet deutschem Oberst Fehler in der Operationsführung an

Begonnen von StOPfr, 31. Oktober 2009, 22:38:45

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Timid

Zitat von: Rollo83 am 21. November 2009, 18:59:09Quasi egal was er gemacht hätte es wäre falsch gewesen.

Danke für das Beispiel in schwarz-weiß-Denken ... Es gibt meist eine beliebig große Anzahl an Eskalationsstufen zwischen "nichts tun" und "Täter plus Umfeld in 3km ausradieren". Eine davon wurde in diesem Fall gewählt - ob es die Richtige war, werden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und gegebenenfalls anschließende Gerichtsverhandlungen zeigen.

Zitat von: Akay am 21. November 2009, 19:17:06Aber heutzutage muss man sich ja für jeden scheiß rechtfertigen

Überdenk nochmal dringendst deine Wortwahl!

Und natürlich muss sich die Exekutive rechtfertigen und für mögliche Fehler und Versäumnisse einstehen. Das nicht erst "heutzutage", sondern schon sehr lange. Und das ist auch gut so! Wir leben hier schließlich in einem Rechtsstaat, in dem gerade auch die Staatsorgane nach Recht und Gesetz zu handeln haben, und nicht in einer Bananenrepublik!
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Rollo83

Ein anderes eingreifen war auf die schnelle aber anders anscheinend nicht möglich.Die QRF war zu der Zeit auch nicht anforderbar wenn ich mich rect entsinne.Es gibt einfach manchmal Situationen wo man Sachen in kaufen nehmen muss um schlimmere Sachen zu verhindern.

Timid

Zitat von: Rollo83 am 21. November 2009, 21:09:42Ein anderes eingreifen war auf die schnelle aber anders anscheinend nicht möglich.

Genau DAS ist eben die Frage! Es war beispielsweise immer die Rede davon, dass die Fahrzeuge festgefahren waren (dementsprechend keine unmittelbare Gefahr für die Sicherheitskräfte bestand). Oder auch davon, dass Überflüge, mit denen man vor einem bevorstehenden Angriff hätte warnen können, nicht stattgefunden hätten (womit man vermutlich die Zivilisten verscheucht hätte - zwar auch die Taliban, oder einen Teil davon, aber es ist nicht primäre Aufgabe der ISAF, Taliban zu töten!).

Es gibt also noch einigen Klärungsbedarf in diesem Fall. Das ist Aufgabe der Staatsanwaltschaften und gegebenenfalls der Gerichte.
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landrysgryff

Wobei ich mich Frage, wer sind die Afghanen, die jetzt Schadensersatz fordern ?

Wirklich "einfache" afghanische Menchen, die Familienangehörige verloren haben - oder
Mitglieder der Taliban, die nach dem geschickten Schachzug mit dem Tanklaster, wo deren
Rechnung glatt aufgegangen ist, nun nochmal "zuschlagen" und Gelder für weitere Taten
unter dem Deckmantel des Schadensersatzes herausschlagen wollen ?

Hier muss genauestens, haargenau, geprüft werden, wer da Forderungen stellt, ob sie belegbar
und berechtigt sind, denn die Herren Taliban mögen zwar den "Steinzeitislam" vertreten, aber
von gestern sind die deshalb noch lange nicht ...

Gurss
landrysgryff
Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, so gebe ihn Macht

snake99

Zitat von: Timid am 21. November 2009, 17:57:34
Und daran ist jetzt was genau absurd?

Ganz einfach, die AFG Regierung und die lokale AFG Führung vor Ort hat den Angriff zwar kritisiert, aber im Nachhinein für gerechtfertigt eingestuft. Daher frage ich mich, was jetzt noch zusätzlich bezahlt werden soll?

Wenn der geforderte Schadensersatz tatsächlich im Nachhinein für Rechtens erklärt werden sollte, wäre ich für einen SOFORTIGEN Abzug der Bw aus AFG!!! Fast täglich werden deutsche Soldaten beschossen bzw. kommen in brenzliche Situationen. Bei der undurchsichtigen Lage und dem teils unsichtbaren Gegner namens Taliban kein Wunder ... welcher Afghane bezahlt jedoch die deutschen Soldaten, dass sie für die Sicherheit des "Otto Normal Volkes" ihre Köpfe hinhalten? Wurden die deutschen Soldaten seitens AFG bezahlt, die nach dem Busattentat vom 7.6.2003 tot bzw. nicht mehr dienstfähig waren? NEIN! 

Meiner Meinung reicht es langsam! Deutschland hat seit dem Beginn von ISAF Milliarden in AFG gepumpt, um zu helfen. Wenn irgendwelche Afghanen meinen, tief in der Nacht bei einem von Talibankämpfern gekaperten Tanklastzug zu stehen, sagt es mir der logische Menschenverstand, dass es besser ist ganz schnell den Standort zu wechseln .... Von uns würde sich auch niemand bei einer Demo des "schwarzen Blocks" unter die Demonstranten mischen, wenn die Polizei zugriffsbereit in Kampfanzügen vor einem steht ...   
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

schlammtreiber

Zitat von: landrysgryff am 22. November 2009, 06:30:42
Wobei ich mich Frage, wer sind die Afghanen, die jetzt Schadensersatz fordern ?

Diese Forderung ist nicht auf dem Mist der betroffenen Familien in Afghanistan gewachsen, sondern ein deutscher Anwalt afghanischer Herkunft, ansässig in Norddeutschland, ist nach den Vorkommnissen auf eigene Initiative nach Afghanistan gereist um die Afghanen auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, mal eben zu klagen. Muss wohl nicht weiter kommentiert werden.

Die Chancen vor Gericht damit durchzukommen sind minimal, es gibt hier ganz ähnliche Fälle, siehe Prozesse serbischer Staatsbürger gegen Deutschland und andere NATO-Staaten wegen des Kosovokrieges. Um es für den juristischen Laien verständlich zu formulieren: Privatpersonen haben fast keine Chance, Staaten für Schäden haftbar zu machen, die deren Streitkräfte im Rahmen bewaffneter Kampfhandlungen verursacht haben. Und das ist auch gut so und konsequent, denn rechtliche Ausnahmezustände wie Krieg und Aufstand sind nunmal nicht so einfach in privatrechtliche Haftung umzusetzen wie ein kaputtgefahrener Gartenzaun.
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Rollo83

Mir ist ein Fall aus AFG bekannt dort hat ein deutscher Soldat auf ein fahrendes Auto geschossen weil dieses bzw. der Fahrer versäumt hat anzuhalten als der Soldat "stop" rief.Der Afghane war unbewaffnet und wollte den Soldaten auch nicht angreifen aber dieser hat sich bedroht gefühlt da der Afghane nicht reagiert hat.Also hat der Soldat geschossen und den Fahrer des PKW getötet.Die Familie des getöteten Afghanen hat eine Entschädigungszahlung vom deutschen Staat erhalten.Die Summe weiss ich leider nicht mehr, war aber nicht wenig vor allem für afghanische Verhältnisse.Ich weiss zwar nicht ob dies gerichtlich veranlasst wurde oder freiwillig passiert ist aber Fakt ist Deutschland hat bezahlt.Also quasi die Steuerzahler, also quasi jeder von uns hat ein paar Cent bezahlt.

Quelle ist ein Bericht aus dem TV der schon etwas länger her ist.

schlammtreiber

Zitat von: Rollo83 am 24. November 2009, 05:56:45
Ich weiss zwar nicht ob dies gerichtlich veranlasst wurde oder freiwillig passiert ist aber Fakt ist Deutschland hat bezahlt.

Es wurde nicht gerichtlich entschieden, sowas wurde immer vor Ort veranlasst. Entspricht einer afghanischen Tradition, nach der man mit einer solchen Entschädigungszahlung Blutrache vermeiden kann. Kleiner Dienstweg quasi.

Hier geht es aber um etwas komplett anderes: es soll eine gerichtliche Verurteilung erreicht werden. Und das ging bisher immer daneben.
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snake99

Zitat von: schlammtreiberKleiner Dienstweg quasi.

Wäre schön gewesen, wenn die Verantwortlichen für die Hinterbliebenen der toten deutschen Soldaten auch mal den kleinen unkomplizierten Dienstweg genommen hätten ;)

Ich kann mich da noch an einen Fall erinnern, wo die Witwe eines Soldaten erst vor Gericht ziehen musste, weil die Bundeswehr sich weigerte ihr eine Witwenrente zu bezahlen.

Ich empfinde es einfach nur als absurd, dass wir Deutschen offensichtlich immer ein wenig die Gelackmeierten sind, wenn was passiert. Im Landesinnern haben wir mit unserer Bürokratie zu kämpfen ... im Ausland immer wieder mit unserer historischen Vergangenheit.
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 24. November 2009, 08:47:52
Wäre schön gewesen, wenn die Verantwortlichen für die Hinterbliebenen der toten deutschen Soldaten auch mal den kleinen unkomplizierten Dienstweg genommen hätten ;)

Die Angehörigen gefallener Soldaten werden sich keine Kalaschnikow greifen und aus Rache Anschläge verüben, hier dürfte der Hund begraben liegen.

ZitatIm Landesinnern haben wir mit unserer Bürokratie zu kämpfen ... im Ausland immer wieder mit unserer historischen Vergangenheit.

Zum Glück haben wir in Afghanistan keine nennenswerte Vergangenheit  ;)
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snake99

ZitatDie Angehörigen gefallener Soldaten werden sich keine Kalaschnikow greifen und aus Rache Anschläge verüben, hier dürfte der Hund begraben liegen.

Das ist auch verdammt gut so ;)
Dennoch sehr traurig, wenn man sich umhört, was mit den geschädigten Kameraden und den Hinterbliebenen der toten Soldaten alles passiert ist.
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 24. November 2009, 09:08:06
Dennoch sehr traurig, wenn man sich umhört, was mit den geschädigten Kameraden und den Hinterbliebenen der toten Soldaten alles passiert ist.

Das ist richtig. Das Versorgungssystem für Invaliden und Hinterbliebene ist noch nicht vollständig auf die Realitäten einer Armee im Einsatz ausgerichtet, hier wäre noch einiges an Arbeit zu leisten.
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Timid

Bombardement bei Kunduz
US-Kampfpiloten warnten schärfer vor Luftangriff als bisher bekannt


Zitat: Fünfmal empfahlen sie warnende Tiefflüge über den Tanklastern, den Abwurf von sechs Bomben lehnten sie ab - nach SPIEGEL-Informationen standen US-Kampfpiloten dem umstrittenen Luftangriff bei Kunduz deutlich kritischer gegenüber als bisher angenommen. Sie hinterfragten den Einsatzauftrag der Deutschen mehrfach.

Den gesamten Artikel gibt es hier auf Spiegel Online.
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