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Wie hoch ist das Ansehen der Bundeswehr?

Begonnen von jackill, 03. Mai 2011, 18:22:51

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Augsburger

Natürlich ist der zeitgenössische deutsche Patriotismus mit Sicherheit anders, als z.B. in den USA, Russland oder anderen Ländern.

So ganz scheint das Ansehen der BW aber nicht so schlecht so sein, wenn ich erst kürzlich aus der Presse entnehmen konnte, dass bei einer Umfrage mit den vertrauenswürdigsten Berufen das Militär es unter die TOP 10 in Deutschland geschafft hat - auf Platz 7.

ExZivi

Also, ich finde, dass "Patriotismus" den Gegenstand nicht richtig trifft.
Es geht m. M nach eher um die Grundfreiheiten, die es zu verteidigen gilt.

Als ich vor der Entscheidung stand (1995) hatte die "kommunistische Bedrohung" einige Jahre zuvor den Geist aufgegeben.
Es gab nun keine offizielle, sichtbare Bedrohung für Europa. Das Schlagwort vom "Ende der Geschichte" (Fukuyama) machte die Runde.
Ereignisse wie 9/11 und alles was danach passiert ist, lagen außerhalb jeder Vorstellungskraft.

Damit will ich nur sagen, dass ich damals diese Werte zwar nicht geringgeschätzt habe, aber doch als "normal" und selbstverständlich hingenommen habe.

Wenn man jedoch einige Länder bereist, wo es die minimalen Grundfreiheiten nicht mal im Ansatz gibt, dann kommen einem doch Bedenken, wie wichtig sie sind.
Diese Länder gab es damals auch und gibt es auch heute, nur mit dem Unterschied, dass es heute die Tendenz gibt, diese freiheitsfeindlichen Gesellschaftssysteme auch auf Europa und Deutschland auszudehnen (mit der Ausbildung von Terroristen, Terroranschlägen etc. pp.)

Von daher finde ich, dass es eher um die Verteidigung von Freiheiten geht wie Meinungsfreiheit, Freizügigkeit, Religionsfreiheit (die auch die Freiheit umfasst NICHT von einer Religon vereinnahmt zu werden.
Diese möchte ich mal "Europäische Werte" nennen.

Wenn es bedeutet, dass diese Werte auch - notfalls im Kampf - verteidigt werden, dann bin ich auch ein Patriot.

ExZivi

Ein Nachtrag noch:

Und ich glaube, dass das Ansehen der BW in der Öffentlichkeit deswegen leidet, weil diese Zusammenhänge einfach nicht kommuniziert werden.

Entweder wird geleugnet, dass ein Krieg geführt wird oder es wird was vom Brunnenbauen erzählt.
Brunnen sind wichtig, aber dennoch ist auch Teil der Realität, dass deutsche Soldaten und Afghanen sterben.

Es muss erklärt werden, warum das so ist und weshalb der Einsatz trotz allem notwendig ist.

Nachtgespenst

Zitat von: ExZivi am 19. Juni 2011, 14:52:25
Ein Nachtrag noch:

Und ich glaube, dass das Ansehen der BW in der Öffentlichkeit deswegen leidet, weil diese Zusammenhänge einfach nicht kommuniziert werden.

Entweder wird geleugnet, dass ein Krieg geführt wird oder es wird was vom Brunnenbauen erzählt.
Brunnen sind wichtig, aber dennoch ist auch Teil der Realität, dass deutsche Soldaten und Afghanen sterben.

Es muss erklärt werden, warum das so ist und weshalb der Einsatz trotz allem notwendig ist.

Kann ich so Unterschreiben. Wenn man den schwierigeren Weg gewählt hätte und den Leuten erklärt hätte das es dort auch um IHRE Sicherheit und IHRE Intressen geht wär die Akzeptanz vll höher.

Mei

Hi,

meine Erfahrungen sind mit den Menschen in meiner Umgebung denen ich von meinem bevorstehenden Dienstantritt berichtet habe sehr unterschiedlich ausgefallen. Im Bezug auf das Ansehen der Bundeswehr ist mir dabei aufgefallen, dass alle, die engeren Kontakt zur Bundesewehr hatten (z.B. durch die Familie oder selbst beim Bund waren) eine ausnahmslos positive Einstellung aufwiesen, abgesehen von der Angst vor einer Verwundung im Gefecht.
Bei den anderen gab es wenige positive Meinungen, eher kritischere Äußerungen von "lass dich in der Grundausbildung keiner Gehirnwäsche unterziehen" bis zur vollständigen Ablehnung der Bundeswehr als Institution als solche.

Meiner Meinung nach herrscht in einem Großteil der Bevölkerung eine durch Medien und übertriebenes historisches Moralempfinden geprägte negative Einstellung zur Bundeswehr. Im öffentlichen Gedächtnis halten sich negative Berichterstattungen lange und die deutsche Politik bezüglich der Bundeswehreinsätze ist für viele Bundesbürger sicher nicht immer nachvollziehbar.

Außerdem habe ich den Eindruck, dass im Geschichtsunterricht an unseren Schulen die Entwicklung der Bundeswehr etwas untergeht. Wie vielen Schülern ist wirklich bewusst, dass die Wehrmacht nicht einfach in Bundeswehr umbenannt wurde?

miguhamburg1

In Deutschland ist es spätestens seit den 1970er Jahren schick (heute: cool), gegen den Staat zu sein, zu "zivilem Ungehorsam" aufzurufen und diesen Aufrufen zu folgen, das Individuum an die erste Stelle aller Überlegungen zu setzen und nach ganz großem Abstand erneut das Individuum, kurzum: Wir verdanken der sog. 68er Bewegung viel Positives, manches Probematische und wenig wirklich Schlimmes. Gleichzeitig zu dieser Entwicklung stieg das Bemühen der Politik, uns Wählern nicht mehr zu erklären, was die Lage ist, welche Möglichkeiten für das Handeln bestehen, welche Vorzüge und Chancen, aber auch Nachteile und Risiken mit ihnen verbunden sind. Diese Entwicklung gipfelte mit der Aussage der "Alternativlosigkeit" der jewels zugrunde liegenden Entscheidung (in Verbindung selbstverständlich mit der Nicht-Benennung anderer Optionen!), mit der unsere jetzige Regierung und Kanzlerin die "Basta-Politik" ihres Vorgängers fortsetzt. In so einem einfach gestrickten Vorgehen ist es natürlich für Politiker jedweder Coleur immens schwierig, wenn nicht unmöglich, den Bürgern komplexe Hintergründe, etwa zu einem der Bundeswehreinsätze zu vermitteln.

Kurzum: Das ein Organ staatlicher Gewalt wie die Bw bei der Bevölkerung, die nie oder nur vereinzelt Kontakt mit ihr hatte, schnell in die negativ-Ecke gelangt, ist also kein Wunder. Dass die Bw im Schulunterricht nur peripher vorkommt, ist eigentlich auch nie anders gewesen in den letzten 40 Jahren. Dass es aber Schülern trotz rudimentären Geschichtsunterrichts nicht auffällt, dass die Wehrmacht mit der Kapitualtion 1945 (und das wird im Allgemeinen intensiv unterrichtet) aufhörte zu bestehen und die Bundeswehr erst 1956 aufgestelt wurde, sollte doch auch einem unbegabten und marginal interessierten Schüler auffallen...

TheodorKörner1813

Zitat von: miguhamburg1 am 20. Juni 2011, 22:16:22
In Deutschland ist es spätestens seit den 1970er Jahren schick (heute: cool), gegen den Staat zu sein, zu "zivilem Ungehorsam" aufzurufen und diesen Aufrufen zu folgen, das Individuum an die erste Stelle aller Überlegungen zu setzen und nach ganz großem Abstand erneut das Individuum, kurzum: Wir verdanken der sog. 68er Bewegung viel Positives, manches Probematische und wenig wirklich Schlimmes.[...]
Aber es geht doch hier nicht ums Individuum es geht doch um den Dienst für eine Sache die viel älter ist als wir je werden könnten und die Bewahrung und Fortführung von Idealen und Traditionen unseres Volkes. Die Grundsätze welche nach den Befreiungskriegen, während des ersten Parlaments 1848 gefasst wurden. Vergessen haben wir das Leid das uns die Uneinigkeit Deutschlands in der Vergangeheit beschert hatte. Wir sollten der Nation im Gedanken der Bewahrung dieser Ideale mit Hingabe, Freiwillikeit und Eifer dienen, denn es sind eindeutig zuviele damals gestorben auf den Barrikaden, um den Traum eines einheitlichen Nationalstaates sterben zu lassen und in Egoismus und Selbstbedachtheit und folglich auch Korruption und Gier aufzugehen. Das sind die Pfade in die Selbstvernichtung.
Und ich denke durchaus dass die 68er gezeigt haben dass die Bundeswehr als Verfassungschützendes Organ, wahrscheinlich sogar im innern, stets benötigt wird und dass in der Schule eine gesunde Einstellung zur Bundeswehr und zum Nationalstolz gelehrt werden sollte. Denn mir fehlte es in der Schule eindeutig, wir erfuhren nichts über Major von Schill zum Beispiel, oder Theodor Körner, oder Robert Blum. Denn wenn wir über unsere Vergangeheit sprechen und darüber sinnen, dann denken wir maximal bis 1914 zurück und an den ganzen Scheiß der am Anfang des 20.Jhd passierte und alles gute unserer stolzen Geschichte ist wie ausgeblendet und dass ist einfach nur traurig.

Noch gut 200 Pfund Granaten und danach müssen wir mit Steinen schmeissen!

wolverine

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TheodorKörner1813

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Troubleshooter

Zitat von: TheodorKörner1813 am 21. Juni 2011, 12:47:22
Und ich denke durchaus dass die 68er gezeigt haben dass die Bundeswehr als Verfassungschützendes Organ, wahrscheinlich sogar im innern, stets benötigt wird

Moment, da komme ich nicht ganz mit. Was haben die 68er mit der Bundeswehr "im Innern" zu tun? Sollen wir demnächst Demonstrationen mit SPz eindämmen? Das wäre nicht so ganz verfassungsschützend.
Don't take counsel from your fears.
- George S. Patton -

TheodorKörner1813

Ich meine nur man sollte elementen die der Verfassung eindeutig feindlich gegenüber stehn auch paroli bieten, das haben die Briten in Nordirland auch nicht anders gemacht
Noch gut 200 Pfund Granaten und danach müssen wir mit Steinen schmeissen!

KlausP

Dann erläutern Sie doch mal, in welchen Fällen Streitkräfte im Inneren eingesetzt werden dürfen.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

TheodorKörner1813

Ich persönlich bin grundsätzlich dafür wenn es zum Aufstand eines kleinen Teils der Bevölkerung kommt (welche eindeutig nicht die Mehrheit des Volkes vertreten) und eine bewaffnete Kampange gegen den Willen des Volkes führen.
Das hatten wir zum Beispiel mit der RAF in dem Fall wäre ich für eine Verfolgung durch das Militär und die Bekämpfung durch dieses.
Noch gut 200 Pfund Granaten und danach müssen wir mit Steinen schmeissen!

KlausP

StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

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