So, ich muss zugeben, ich bin ziemlich enttäuscht von den Beiträgen, die ich hier lese. Glückwunsch, dass ihr überragende Ärzte seid, euer Studium prima gelaufen ist und ihr so euern Traumjob gefunden habt. Ich komme selber aus einer Ärztefamilie mit Mutter, Vater, Opa. Einziger Sohn, einziger Enkel.
Ratet mal, was der aber auch wirklich UNBEDINGT werden muss - achja, genau Arzt. Mein komplettes Leben war darauf aufgebaut später selber mal den Kittel zu tragen. Ich bin im Krankenhaus groß geworden, weil meine Eltern so viel gearbeitet habe. Mein Pflegepraktikum war auch auf jeden Fall nicht das, was ihr vielleicht machen musstest mit Essen verteilen und Blut ins Labor schleppen. OP#s selber intubieren, Narkoseeinleitungen, präoxygenieren, Herzkatheter OPs und mein erster Tag fing gleich mit ner Coloskopie an. Ich habe die Anamnesen und die Erstaufnahme von Patienten gemacht, bis dann mein Arzt kam und alles weitere ausgefüllt hat. Ich weiß also sehr wohl worüber ich spreche, im Gegensatz zu einigen, die hier nicht wissen mit wem sie hier sprechen.
Schön, dass ihr euch euren wirren Vermutungen hingeben könnt, aber wenn du nicht weißt, wofür du das Ganze machst, dann bist du auch nicht 100% prozentig motiviert alles für eine Prüfung zu geben.
Ich musste mir erstmal eingestehen, dass ich die familiären Regeln sprengen möchte und habe als ersten Anlaufweg euch gewählt, weil ich darauf vertraut habe, dass auch in Foren der Begriff Kameradschaft noch einen Stellenwert hat.
Ich bin jetzt 3 Jahre Soldat und ihr wisst genau, wie wenig man doch eigentlich als SanOA Soldat ist. Ich habe von der Grundstruktur und Sachen, die über die Grenzen meiner Ausbildungswochenenden gehen, so gut wie keine Ahnung.
Hab die Eier in der Hose, INFORMIERE DICH und komm wieder mit einer konkreten Frage. Wir suchen dir doch hier keine neue Verwendung.
Wenn du dir meinen ersten Beitrag durchliest, da sind doch deine Fragen. Ich möchte auch nicht, dass du mir hier den Daddy machst und mich an die Hand nimmst, das einzige was ich mir wünsche ist ein Austausch von Informationen. Wenn du darauf keine Lust hast, dann hilf doch bitte irgendeinem anderen hier im Forum, da sag ich dann lieber nein zu. Und natürlich hätte ich persönlich auch Zweifel an den dargelegten Informationen und an meiner Offizierseignung. Weil alles, was ich bis jetzt in der Bundeswehr vollbracht habe, komplett für die Tonne ist. Versetz dich in meine Lage, du machst einen Fehler, begibst dich hier in den offenen Austausch und legst all deine Schwächen und Schwierigkeiten dar. Wie würdest du dich fühlen, wenn dann einfach einer sagt.
"Ohwman, das wäre ja den anderen allen nicht passiert. Insbesondere ja nicht mir. Du bist ein schlechter Arzt, ich würde mich wohler fühlen, wenn sie dich rausschmeißen würden."
Ist das gerecht? Gebe ich mich irgendwie auf, oder Versuche ich eine Lösung zu finden, damit ich das vielleicht irgendwann das habe, was ihr schon habt - meinen Traumberuf.
Und dafür könnt ihr mich schlecht verurteilen.
Ich weiß, dass es alles sehr unkonventionell und hypothetisch ist, was wir hier betreiben. Viele wenns, viele abers, viele offene Fragen.