Hallo,
ich plane, im Rahmen meiner Verwendung einen etwas unkonventionellen aber aus meiner Sicht gut begründeten Antrag zu stellen und würde mich diesbezüglich über Feedback von der Community freuen.
Zu mir:
- Sanitätsoffiziersanwärter (MUT) - Fachrichtung Humanmedizin
- Einstellung im Sommer 2022
- 1. Studiensemester
- AGA stanmäßig beim ZSan
Jetzt zu meinem Problem und der präferierten Lösung:
Hintergrund: Ich habe, ohne is Detail gehen zu wollen, eine starke Affinität zur Marine. Dementsprechend ist es meine feste Absicht, mich nach dem Studium und den 2 Jahren Klinik um eine Verwendung in der Bordsanität zu bemühen.
Problem: Ich wußte bis zu meiner Einplanung nicht, dass seit 2016 keine Ausbildung der Marineuniformträger im Rahmen der TSK Marine mehr stattfindet, sondern stattdessen für alle SanOA einheitlich an der alten Sanitätsschule des Heeres in Feldkirchen. Das dies de facto eine Heeres-AGA mit Sanitätsanstrich ist, ist denke ich kein Geheimnis. Seitdem ich die Tragweite dieser Entwicklung wirklich verstanden habe (ich dachte anfangs, dass die marinespezifischen Ausbildungsanteile in Mürwick lediglich zu einem späteren Zeitpunkt nachgesteuert werden), belastet mich die ganze Sache extrem. Ich verstehe natürlich, welche Überlegungen seitens des ZSan hinter dieser Entscheidung stehen (Stichword Corpsgeist), nichtsdestotrotz halte ich es mit Bezug auf mein soldatisches Selbstbild und meine angestrebte Verwendung für einen gravierenden(!) Ausbildungsmangel, nicht frühzeitig in der Dienstzeit die marinespezifische Prägung zu erhalten, wie dies bei den Truppenoffizieren aller Colour der Fall ist und in mehr oder weniger ausgeprägtem Maße auch bei den SanOA (MUT) bis einsch. 2015 der Fall war. Insbesondere bereue ich es sehr, nicht wie ursprünglich geplant meine Laufbahn als Reserveoffiziersanwärter der Marine begonnen und mich aus der Truppe heraus für den Wechsel in die Sanitätslaufbahn beworben zu haben, was zwar das Studium um ein Jahr verzögert hätte, aber ausbildungstechnisch zu einem aus meiner Sicht deutlich besseren bzw. mit Bezug auf meinen Verwendungswunsch adäquaterm Ergebnis geführt hätte.
Lösung: Da der Status Quo für mir nur schwer erträglich ist und mich massiv beschäftigt, bin ich nach längeren Überlegungen und Gesprächen zu der Entscheidung gekommen, meinem Betreuungsoffizier folgenden Vorschlag zu unterbreiten: Unterbrechung des Studiums für ein Jahr nach bestandener 1. Staatsprüfung (über Urlaubssemester problemlos möglich) zwecks Nachsteuerung der Ausbildungsinhalte der regulären Truppenoffiziersausbildung der Marine. Anschließend Weiterführung des Studiums. Sollte diese Zeit als Zusatzsemester negativ in die CPS-Bewertung eingehen, dann würde ich das akzeptieren (ich beabsichtige nicht, darüber hinaus selbstverschuldete Zusatzsemester zu generieren). Obwohl ich bereit wäre, eine entsprechende Verlängerung der Verpflichtungszeit um ein Jahr in Kauf zu nehmen, so sei noch zu bedenken, dass es zeitlich zu keinen höheren "Verlusten" kommt, als wenn ich meinen Widerruf zu Beginn des Studiums behalten und somit das Studium freiwillig um ein Jahr verzögert hätte.
Ich würde euch bitten, mir eure Einschätzung bezüglich meiner Erfolgsaussichten zu geben. Mir ist durchaus bewusst, dass es aus verschiedenen Gründen sehr schwer wird, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Nichtsdestrotz bin ich von seiner Sinnhaftigkeit und den Vorteilen (nicht nur für mich persönlich sondern auch für den Dienstherren) überzeugt und könnte ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, es nicht wenigstens zu versuchen.
LG
J.P.