Bundeswehrforum.de

Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: LwPersFw am 24. November 2021, 19:26:29

Titel: Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 24. November 2021, 19:26:29
Zum Lesen der Koalitionsvertrag im Anhang.

Daraus - Zitat:

"Die  Bundeswehr  muss  demografiefest  und  langfristig  auch  mit  Blick  auf  die  Altersstruktur ausbalanciert  sein."



EDIT 21.12.2023: Ich habe den Titel des Themas angepasst
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 26. November 2021, 06:54:17
Anscheinend die aktuell aussichtsreichste Kandidatin für das Amt der neuen VM'in

Siemtje Möller, SPD

Lehrerin

https://www.bundestag.de/webarchiv/abgeordnete/biografien19/M/522078-522078

https://de.wikipedia.org/wiki/Siemtje_M%C3%B6ller




Gleich dazu : unsachliche Beiträge - z.B. "Schon wieder eine Frau... ::)" werde ich sofort kommentarlos löschen !



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Fassmacher am 26. November 2021, 07:12:07
Der Klingbeil wirds werden, als Stratege für Wahlsieg SPD, die beste Wahl für VM und Bw.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 26. November 2021, 08:45:03
Zitat von: Fassmacher am 26. November 2021, 07:12:07
Der Klingbeil wirds werden, als Stratege für Wahlsieg SPD, die beste Wahl für VM und Bw.

"Was überwiegt bei Ihnen – die Freude, das schönste Amt neben Papst übernehmen zu können, oder der Schmerz, als Soldatensohn nicht Verteidigungsminister zu werden?

Klingbeil: Man wird in seinem Leben wahrscheinlich nur einmal gefragt, SPD-Vorsitzender zu werden. Ich habe mich mit Olaf Scholz, den beiden amtierenden Vorsitzenden, mit Rolf Mützenich, aber auch mit anderen beraten. Ich wollte keine unüberlegte Entscheidung treffen. Ich bin sehr glücklich mit diesem Schritt und freue mich auf den gemeinsamen Weg mit Saskia Esken. SPD-Vorsitzender zu werden, ist ein großes Privileg. Ich durfte in den letzten vier Jahren als Generalsekretär bereits viele Steine in unserer Partei umdrehen und bin davon überzeugt, dass meine Arbeit hier noch nicht abgeschlossen ist. Jetzt geht es erst mal darum, den Koalitions­vertrag zu verhandeln und Olaf Scholz Anfang Dezember zum Kanzler zu wählen. Was für mich allerdings klar ist: Die nächste Regierung muss sich sehr stark um das Wohl der Soldatinnen und Soldaten kümmern."


Quelle: westfalen-blatt.de


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: doc. am 26. November 2021, 09:33:19
Ich bin der Meinung, daß es wesentlich schlimmer hätte kommen können. Sollte es Frau Möller werden, kommt eine fachlich versierte Frau, die, so liest man, eben nicht vom linken Flügel der Partei kommt. Auch der Koalitionsvertrag liest sich erstmal nicht als Kampfansage an die Bundeswehr, sondern ziemlich nüchtern. Bewaffnung der Drohnen kommt, Auslandseinsätze sollen auf den Prüfstand, Tornadonachfolge soll entschieden werden. Das kann ich alles auch unterschreiben.

Die Wahrheit wird, wie immer, bei der Finanzierung liegen und da gibt es tatsächlich Grund zur Sorge. Wie die ganzen beschlossenen Mehrausgaben finanziert werden sollen, ohne in den anderen Ressorts, z.B. BMVg, zu sparen? Keine Ahnung.

Aber in Summe bin ich zuversichtlich.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Fassmacher am 26. November 2021, 19:08:32
Okay Klingbeil ist erstmal raus. Aber im Seeheimer Kreis wie S.Möller. Könnte gute Basis sein mit viel Rückenwind von Klingbeil mit guten effektiven Strukturen für Bw.

ZitatKlingbeil...Was für mich allerdings klar ist: Die nächste Regierung muss sich sehr stark um das Wohl der Soldatinnen und Soldaten kümmern."
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 26. November 2021, 19:25:08
Zitat von: Fassmacher am 26. November 2021, 19:08:32
ZitatKlingbeil...Was für mich allerdings klar ist: Die nächste Regierung muss sich sehr stark um das Wohl der Soldatinnen und Soldaten kümmern."
Das ist ja eine recht einfache Erklärung, ohne Substanz. Sagt denn mal jemand etwas anderes aus den Regierungsparteien?
Messen lassen muss man sich dann daran, wie man die Finanzen bereitstellt. Damit fängt das "Wohl" erst einmal an und da hab ich meine Zweifel.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 26. November 2021, 20:19:46
Zitat von: Ralf am 26. November 2021, 19:25:08
Zitat von: Fassmacher am 26. November 2021, 19:08:32
ZitatKlingbeil...Was für mich allerdings klar ist: Die nächste Regierung muss sich sehr stark um das Wohl der Soldatinnen und Soldaten kümmern."
Das ist ja eine recht einfache Erklärung, ohne Substanz. Sagt denn mal jemand etwas anderes aus den Regierungsparteien?
Messen lassen muss man sich dann daran, wie man die Finanzen bereitstellt. Damit fängt das "Wohl" erst einmal an und da hab ich meine Zweifel.

Das sehe ich genauso Ralf.

An ihren Worten soll man sie messen...

Redebeitrag von Siemtje Möller (SPD)
am 30.09.2020 um 15:55 Uhr
179. Sitzung,
TOP 1 Epl 14

https://dbtg.tv/cvid/7473533

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: wolverine am 27. November 2021, 00:26:29
Eher an ihren Taten.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 27. November 2021, 09:22:37
Zitat von: wolverine am 27. November 2021, 00:26:29
Eher an ihren Taten.

Richtig...

Deshalb ... sollte es Frau Möller werden ...

... sollten ihre folgenden Taten ja ihre Worte in der verlinkten Rede zum Haushalt widerspiegeln...

... in der sie der noch aktuellen VM u.a. Versagen vorgeworfen hat...

... und aufzählt, was aus ihrer Sicht besser gemacht werden muss !

Sollte sie also im Dezember selbst VM'in sein...

Muss sie es beweisen, dass SIE es kann!

Wer große Worte führt - muss große Taten folgen lassen.

Und ich lasse nicht gelten : "Was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern..."


Schauer wir mal...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Fassmacher am 27. November 2021, 18:00:11
Der Seeheimer Kreis kann sicher einiges bewirken. Auch bei den Grünen sind Realos am Zuge. Die Linken haben sich vergaloppiert mit EinFrau-Show Wagenknecht.

Die CDU ist gerade dabei sich auszumerzen.

Bspw. Im öffentlichen Dienst fehlen soviele Leute da könnten ausscheidende Soldaten der Bundeswehr mit geringeren Ausbildungszeiten in die Bundespolizei, Zoll u.a. Verwaltungen übernommen werden.

Vielleicht gelingt es der S.Möller mit fähigen Leuten (nicht Platzhaltern mit Parteibuch) eine effektive Struktur für Bw zu schaffen, auch mit Dual-Use Industrie.

Es stehen viele Investitionen an, da kann der FDP-Lindner falls er FM wird, nicht nein sagen - da die Wirtschaft viele neue Arbeitsplätze schaffen wird. Die schwarze Null wird auf dem Papier existieren, es gibt ja viele Möglichkeiten von Finanzierungen, und der Bund bekommt ja für Schulden sogar noch Geld für Anleihen.

Der Seeheimer Kreis hat ja konkrete Pläne, wie im Pdf zu lesen ist.

https://www.seeheimer-kreis.de/fileadmin/data/documents/Handlungsfaehig__Entschlossen__Selbstbewusst_-_Fuer_eine_Staerkung_unserer_Sicherheitsstrukturen.pdf
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 27. November 2021, 23:01:12
Schauen wir einfach was wird.

Wenn man als Parlamentarier "nur" im Verteidigungsausschuss sitzt, ist es eine ganz andere Sicht, als wenn man die zuständige Person im Ministeramt ist und 2 beamtete Staatssekretäre, 2 parlamentarische Staatssekretäre, den GI, die anderen Inspekteure der militärischen Orgbereiche und die Amtschefinnen der 4 Bundesoberbehörden des Geschäftsbereiches vor sich sitzen hat und sich dann freischwimmen soll.

Dann hat man noch einen eigenen, unabhängigen Wehrbeauftragten des DBT als kritischen Beobachter, die früheren Parlamentskollegen des Verteidigungsausschusses als Kontrollgremium und den DBwV als "Soldatengewerkschaft" neben den zivilen Berufsverbänden/Gewerkschaften, die auch eine Hausmacht haben und nicht zuletzt noch den VdRBw als Vertretung der Reservisten.

Es gibt wohl kein anderes Ressort, wo ein politisch aufsteigender Stern so schnell verglühen kann, wie im BMVg.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: bayern bazi am 27. November 2021, 23:33:54
Zitat von: christoph1972 am 27. November 2021, 23:01:12
Schauen wir einfach was wird.

Wenn man als Parlamentarier "nur" im Verteidigungsausschuss sitzt, ist es eine ganz andere Sicht, als wenn man die zuständige Person im Ministeramt ist und 2 beamtete Staatssekretäre, 2 parlamentarische Staatssekretäre, den GI, die anderen Inspekteure der militärischen Orgbereiche und die Amtschefinnen der 4 Bundesoberbehörden des Geschäftsbereiches vor sich sitzen hat und sich dann freischwimmen soll.

Dann hat man noch einen eigenen, unabhängigen Wehrbeauftragten des DBT als kritischen Beobachter, die früheren Parlamentskollegen des Verteidigungsausschusses als Kontrollgremium und den DBwV als "Soldatengewerkschaft" neben den zivilen Berufsverbänden/Gewerkschaften, die auch eine Hausmacht haben und nicht zuletzt noch den VdRBw als Vertretung der Reservisten.

Es gibt wohl kein anderes Ressort, wo ein politisch aufsteigender Stern so schnell verglühen kann, wie im BMVg.

gut geschrieben

wer den Wasserkopf und die Seilschaften im BMVg überlebt und dann noch was bewirken kann - ist für höhere Weihen geeignet

anderseits den Sumpf trockenlegen und in der Hierarchy was ändern und/oder verschmälern, sehe ich als fast unmögliches an, weil jeder seine Pfründe behalten will

und da ist es egal wer IBUK ist da hat sich die letzetn Jahre keiner drüber getraut -  Veränderungen  im Ministerium
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Deepflight am 28. November 2021, 07:51:51
Mal Hand aufs Herz: es handelt sich hier um eine demokratisch legitimierte neue Bundesregierung. Die Psrteiprogramme und den Koalitionsvertrag kann man mögen oder nicht, aber im Endeffekt wird  die Welt davon nicht untergehen. Vieles macht Sinn, manches hätte mir mit einer Lösung der CDU/CSU besser gefallen.
So oder so wird es Einschnitte oder Änderungen geben für die Bw. Beim Thema Finanzierung haben Sie sogsr Recht, wir geben zu viel aus für zu wenig "Effekt". Man bedenke nur das Frankreich mit einem ähnlichen Etat mehrere Atomuboote (ich meine 3 oder 4 Stück) und einen Flugzeugträger finanziert bekommt und auch sonst gezeigt hat, dass sie zur Durchführung von Out of Area Einsätzen bedingt auch alleine fähig sind; wobei Sinn und Zweck gier nicht kommentiert werden.
Wenn man endlich mal effektiv gegen die Bürokratie und Kostenexplosionen vorgehen würde, wäre ein stagnieren des Etat auch nicht mehr ein solches Schreckgespenst. Von den vielen unzweckmäßigen Stäben, Ämtern und Kommandos ganz zu schweigen.
Gesellschaftspolitisch und innenpolitisch kann man den Koalitionsvertrag ebenfalls in Teilen mögen, in anderen fänd ich eine Fortführung bisheriger Lösungen zweckmäßiger.

Dennoch, es ist kein Weltuntergang und ich sehe auch die ein oder andere Chance, die wir bereits vor Jahren hätten nutzen sollen. Aber natürlich erinnere ich mich auch an z.B. die jahrelange, unwürdige Drohnendiskussion, die unseren Soldaten mehr Sicherheit im Einsatz gegeben hätte.
Wir werden also sehen; nichtsdestotrotz freue ich mich irgendwie auf das Experiment Ampel und Teil der anstehenden Änderungen zu sein.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 28. November 2021, 09:22:29
Zitat von: Deepflight am 28. November 2021, 07:51:51

Wir werden also sehen; nichtsdestotrotz freue ich mich irgendwie auf das Experiment Ampel und Teil der anstehenden Änderungen zu sein.


Das mit dem gespannt sein ... und sich freuen ... ist immer eine Frage der persönlichen Betroffenheit...  ;)

Sollte es z.B. auf Grund Geldmangel, oder anderer Überlegungen... zu einer deutlichen Reduzierung der Sollstärke kommen ... im Netz und der Truppe kursiert das Gerücht 150000...

... ist das eine Kehrtwende von 180 Grad zur aktuellen Trendwende ...

... und würde nicht ohne Auflösungen von Dienststellen und Standortschließungen umsetzbar sein.

Und spätestens dann wäre bei den Betroffenen Schluss mit "sich freuen"...

Das habe ich in allen Strukturreformen der letzten 30 Jahre immer wieder erlebt...

z.B. gibt es durch den gesellschaftlichen Wandel schon lange nicht mehr die "klassische Soldaten-Ehefrau", die ohne Murren die Koffer pakt, und hunderte Kilometer durch das Land zieht...

... und heute gibt es ja auch schon viele Ehemänner von Soldatenfrauen... die machen das schon gar nicht so einfach mit... je nach Beruf und eigenem Verdienst...

Klar kann man diese Sachverhalte vom Tisch wischen, ändert aber nichts an den Realitäten...

Und diese Menschen möchten garantiert nicht... das man auf ihrem Rücken Experimente ausprobiert...




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 28. November 2021, 09:44:10
Und um LwPersFw zu ergänzen:
auch die zu erbringenden Fähigkeiten müssten sich an den 150.000 spiegeln, denn ansonsten ist auch Schluss "mit sich freuen", wenn weniger alles bisher geforderte erbringen sollen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: dazonle am 28. November 2021, 11:01:24
@LwPersFw Hast du evtl. einen Link, indem dieses Gerücht von den 150000 genannt wird?

Dem (zugegeben noch immer sehr allgemein gehaltenen) Abschnitt im Koalitionsvertrag kann Ich selbst nicht den Ansatz entnehmen, dass hinreichende Kürzungen im Wehretat / der Personalstärke beabsichtigt werden,

auch wäre eine solche Kürzung der Personalstärke mit einem massiven Organisationsaufwand einer erneuten Umstrukturierung verbunden, sodass dieses Gerücht nach meinem bescheidenen Dafürhalten haltlos und politisch nicht realistisch ist.

Gleichwohl sollte man sich auch nicht der Illusion hingeben, dass nach zwei Jahren Pandemie noch ausreichende Mittel für einen relevante finanzielle Stärkung der BW zur Verfügung stünden.

Jeder, der dies nun massiv kritisiert, sollte dann halt auch nennen können, wie die Gegenfinanzierung ausgestaltet werden soll.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Lidius am 28. November 2021, 18:00:48
Es gibt Meldungen über eine eventuelle verkleinerung auf 150.000 aus 2011 im Internet. Nicht das da einer gegoogled und nicht aufs Datum geschaut hat.

Flurfunk verbreitet sich ja immer wahnsinnig schnell.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 28. November 2021, 19:31:03
"Zum Start der Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP an diesem Mittwoch zeichnet sich einem Medienbericht zufolge in allen drei Parteien die Bereitschaft ab, den Wachstumskurs der Bundeswehr zu beenden.

Nach Plänen der scheidenden Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sollte die Bundeswehr von heute etwa 183.000 in den nächsten zehn Jahren auf 203.000 Soldatinnen und Soldaten wachsen. Vor allem SPD und Grüne gehen bereits auf Abstand zu dieser Vorgabe, berichtet die ,,Süddeutsche Zeitung" unter Verweis auf Parteikreise.

In der FDP heißt es demnach, man würde sich nicht dagegen sperren, dieses Ziel aufzugeben, wenn die Bundeswehr auch mit weniger Personal als geplant ihren Aufgaben nachkommen könne
."

Quelle: welt.de


Wie ich ja nannte... die Zahl 150000 ist ein Gerücht.

Kein Gerücht ist aber das von Welt.de Genannte.

Und 30 Jahre Strukturreformen haben gelehrt... Alles ist möglich... erst recht wenn Regierungen wechseln...

Und von "Aufwuchs stoppen" ... bis doch wieder Personalabbau... ist bei leeren Kassen nur ein kurzer Weg...

Wir werden sehen...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 29. November 2021, 10:37:02
Pauschalverurteilungen haben hier nichts zu suchen und habe ich gelöscht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 30. November 2021, 10:44:29
Sofern Rot-Gelb-Grün aus den diversen mit zur Kenntnis genommenen Berichten der WBdBT eins gelernt haben sollte, dann dass die jetzige reale Personalstärke nicht annähernd für die gestellten Aufgaben ausreicht.

Ich habe sporadisch Kontakt mit einem alten Ausbilder von mir, jetzt OStFw der Sanität, mit 12 Einsätzen auf dem Buckel seit 1995. Davon auch welche, an den eher unfreundlichen Einsatzorten der Bundeswehr.

Bei seinem Eintritt in die Bw waren gerade Kambodscha und Somalia Thema und aktuelle Einsatzorte.

Jetzt soll die zukünftige Frau Ministerin mal erklären, wie mit dem abgeschmolzenen Zahlen an Großgerät, das Ziel BV/LV wieder in den Fokus rücken soll. BV/LV benötigt zur Verteidigung in der Fläche nun einmal mehr Großgerät im Heer, der Luftwaffe und der Marine, was fährt oder fliegt und einsatzbereit ist.

Wenn jetzt noch die Lebensdauer der Marder verlängert wird, dann sind Fahrzeuge im Einsatz, die älter sind als die BtlKdr, die über sie verfügen.

Gleiches gilt glaube ich, für einige Boote und Schiffe der Marine ebenfalls, wobei da modernes Gerät im Einsatz ist, was erfreulich ist, wenn es denn die gestellten Anforderungen erfüllt und nicht wegen Konstruktionsfehlern an der Pier vertäut werden muss (Stichwort vor einigen Jahren Getriebe der K-130-Klasse).

Da wird mir Angst und Bange. Irgendwie müssen die Wohltaten finanziert werden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: dazonle am 30. November 2021, 11:05:15
Zitat von: christoph1972 am 30. November 2021, 10:44:29

Da wird mir Angst und Bange. Irgendwie müssen die Wohltaten finanziert werden.

Trifft das nicht auf sämtliche chronisch unterfinanzierten Ressorts zu? Digitale Infrastruktur, Pflegemangel, etc?

Letztere Bereiche bedrohen die Zukunftsfähigkeit unseres Land noch viel mehr, sofern dort nicht endlich in geeigneter Weise gegengesteuert wird.


Wenn der Wehretat auf dem jetzigen Niveau bleibt / nur leicht gekürzt wird, muss man mMn ob mehrerer hundert Milliarden Euro teurer Pandemiekosten zufrieden sein.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Lidius am 06. Dezember 2021, 10:26:30
Christine Lambrecht wird neue Verteidigungsministerin. Zurzeit ist sie Justizministerin und seit Mai auch Familienministerin.
https://www.nw.de/nachrichten/nachrichten/23143745_Lauterbach-als-Gesundheitsminister-Lambrecht-als-Verteidigungsministerin.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Deepflight am 06. Dezember 2021, 12:40:28
Ich frage mich ja immer, wie die Personalien zustande kommen. Bei manchen Ministerien verstehe ich es, da werden Leute gesetzt, die als Fachleute ihres Gebiets einen Namen haben. Bei anderen Ressorts tauchen dann Namen auf, die man im Zusammenhang mit dem Ressort noch nie zuvor gehört hat.
Ich finde das schade, schließlich ist eine über Jahre angesammelte Erfahrung viel wert.

Auch die neue BM'in wird hoffentlich bemüht sein, lernwillig und man wird im Nachgang bewerten können ob Sie gut oder schlecht war. Dennoch hätte ich persönlich mir jemanden gewünscht, der in Verteidigungspolitik einen Wissensfundus hat. Ich bin gespannt und hoffe darauf, dass sie es gut macht!
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Fassmacher am 06. Dezember 2021, 12:54:19
Die Lambrecht wollte sich doch aus der Politik zurückziehen! Finde das ist kein guter Start.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: dunstig am 06. Dezember 2021, 13:01:12
Na wenn das alles ist, was man ihr vorwerfen kann, dann kann man mit der Wahl doch sehr zufrieden sein.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 06. Dezember 2021, 13:31:16
Es wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen, jemanden mit Erfahrung aus dem V-politischen Ausschuss zu nehmen. Wissen schadet nur dem, der es nicht hat und man kann sich sicherlich einfacher eine eigene Meinung bilden, wenn man bereits Sacharbeit in dem Themenfeld geleistet hat.
Nun muss man alles von den Grundrechenarten erklären und die BM'in ist darauf angewiesen, dass sie richtig (und gut) beraten wird. Eigene Ideen umzusetzen wird erst einmal dauern. Das gut schlecht, aber auch gut sein, wird man sehen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Dave9272 am 06. Dezember 2021, 14:53:28
Zitat von: Lidius am 06. Dezember 2021, 10:26:30
Christine Lambrecht wird neue Verteidigungsministerin. Zurzeit ist sie Justizministerin und seit Mai auch Familienministerin.
https://www.nw.de/nachrichten/nachrichten/23143745_Lauterbach-als-Gesundheitsminister-Lambrecht-als-Verteidigungsministerin.html

Hab mal ein paar halbwegs bemerkenswerte Infos zusammengekratzt;

Gehört zu dem eher Linken Flügel der SPD, ein paar Ihrer Themen sind am Ende Ihres Wikipedia Artikels zu finden, ist ja kein Politik Forum hier.

Sie war "Von 2010 bis 2018 war Lambrecht ehrenamtliche Vizepräsidentin der THW-Bundesvereinigung". THW ist nicht gleich Bundeswehr, aber ich würde schon sagen, dass es da immerhin kleine Parallelen geben könnte. Sozusagen hat sie eine Art "Vorwissen"...
Also immerhin ein Upgrade im Vergleich zu jemanden ohne Vorerfahrung im Bereich Uniformträger.

Auf Ihrer Facebook Seite gibt es gefühlt 500 Posts mit den THW, also steht sie auch gerne zu denen. Ein paar Posts mit dem Zoll und der Polizei, sogar ein paar mit der Deutschen Flagge im Hintergrund. Sowas ist nennenswert, denn es gibt Abgeordnete die diese Flagge als "hässlichste der Welt" bezeichnen.

Ihr Hintergrund ist hauptsächlich juristisch, werde jetzt nicht die ganze Karriere zitieren.
Als Justizministerin hat sie auch folgendes vertreten "Das bisher inexistente Delikt der Beamtenbeleidigung wird ins Strafgesetzbuch eingepflanzt, dito die Pflicht, einer Vorladung durch die Polizei brav nachzukommen; auch die oft aus dem Stegreif geschossene, bislang leere Drohung ,,Sonst nehmen wir Sie nackt mit aufs Präsidium" ist ab sofort nur durch Offenlegung aller Geheimnisse zu parieren."
Also wohl auch jemand der die Behörden gerne unterstützt, mit Blick auf SPD in der Berliner Landesregierung ist das ebenfalls nennenswert.

Mit Bundeswehr fand ich jetzt nichts großes, wollte aus der Türkei ausrücken, als Abgeordnete von der türkischen Regierung ein Einreiseverbot bekamen. Grund; sonst können diese ja nicht bei den Soldaten vorbeischauen.
Quellen sind Wikipedia, taz und facebook.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Gast_BW_Forum am 07. Dezember 2021, 07:02:58
ZitatAlso immerhin ein Upgrade im Vergleich zu jemanden ohne Vorerfahrung im Bereich Uniformträger.

Naja, De Maiziere war ja fast das Musterbeispiel, bezogen auf Familie und Lebenslauf, und ich denke, genau das hat dafür gesorgt, dass er nur verwaltet hat.
Von der Leyen hingegen kam aus einem komplett anderen Bereich und erst unter ihr wurde vieles an Missständen angegangen und laut ausgesprochen.

Wichtig bei einem Minister ist es, nicht versuchen es allen recht zu machen, sondern versuchen alles besser zu machen.
Es nutzt keinem was, wie z.B. Seehofer sinngemäß zu sagen: "Bei der Polizei darf man gar nicht verfassungsfeindlich sein, also brauchen wir in die Richtung gar nicht erst ermitteln"

Ein großes Problem ist aktuell, dass durch die Aussetzung der Wehrpflicht, die Bundeswehr nicht mehr ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Wenn sich dann noch Berichte über rechtsextreme Soldaten häufen (KSK, Franco A. etc.), sinkt die Akzeptanz.
Das ist einer der wichtigsten Ansätze für eine neue Ministerin, da gegenzusteuern. Und das geht, meiner Meinung nach nur mit einer Null-Toleranz-Strategie.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 07. Dezember 2021, 08:16:17
Lieber Gast_Bw_Forum aka Leser1: wir fangen jetzt nicht wieder mit der epischen debatte vor wenigen Tagen (Stichwort Munitionsdiebstähle an), auch wenn du bereits erneut polarisierend hierzu in deinem Post ausgelassen hast. Weitere Posts in diese Richtung werden kommentarlos gelöscht!
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: bayern bazi am 07. Dezember 2021, 08:37:35
zum Thema neue Ministerin will ich mich nicht mehr äußern wie schon vor einigen Tagen der Kopf der Vorne steht hat das wenigste zu sagen ;)  die eigentliche Arbeit machen doch die Staatssekretäre und Ministerialbeamte (selbst de GI is ja hier nur "Berater" )


aber anscheinend hat sie über die Führungsetage (Vizepräsidentin) THW schon "etwas" Erfahrung mit Koordination und Führung größerer Verbände sammeln können bzw kennt das Prozedere bei Beschaffung von Ausrüstung :D - also besser wie gar nix 😉


und ansonsten :

schaun ma moi, dann wern mas scho seng 😉
- ändern kena ma sowieso nix 😮
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: slider am 07. Dezember 2021, 11:05:54
@bayern bazi

Bitte nicht die Bundesvereinigung THW mit der Behörde THW verwechseln. Die Bundesvereinigung führt gar Nichts. Das ist im Grunde ein privater Verein. Durchaus mit Struktur aber eben in keinerlei Zusammenhang mit der Behörde oder den Einsatzeinheiten
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Fassmacher am 07. Dezember 2021, 13:06:25
https://www.tagesspiegel.de/politik/medienbericht-ueber-operation-abendsonne-regierung-vergibt-viele-stellen-ungewoehnlich-kurz-vor-der-wahl/27678274.html

Die neue BM Lambrecht hat vorab mit der "Operation Abendsonne" schon ihre erstes Manöver gut gemeistert. Mit den "richtig guten Leuten" an den entscheidenden Stellen, könnte eine effektive Struktur für die Bw entstehen.

>>Vor der Wahl 2021 soll es bei Justiz- und Familienministerin Christine Lambrecht (SPD) zahlreiche Beförderungen gegeben haben.>>

Das politische Handwerk scheint Sie zu beherrschen.

@Ralf
>>Autor: Ralf « am: Heute um 08:16:17 » Lieber Gast_Bw_Forum aka Leser1: wir fangen jetzt nicht wieder mit der epischen debatte vor wenigen Tagen (Stichwort Munitionsdiebstähle an), auch wenn du bereits erneut polarisierend hierzu in deinem Post ausgelassen hast. Weitere Posts in diese Richtung werden kommentarlos gelöscht!>>

Echt klasse formuliert - Die epischen Debatte, das klingt wie Käptn Ahab und Moby Dick.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Lidius am 07. Dezember 2021, 14:42:17
Parlamentarische Staatssekretäre werden Siemtje Möller und Thomas Hitschler
https://twitter.com/moritz_roedle/status/1468175309430300678

https://de.wikipedia.org/wiki/Siemtje_M%C3%B6ller
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Hitschler

Beide mit Erfahrung aus dem Verteidigungsausschuss.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 07. Dezember 2021, 16:01:15
Zitat von: Lidius am 07. Dezember 2021, 14:42:17
Parlamentarische Staatssekretäre werden Siemtje Möller und Thomas Hitschler
https://twitter.com/moritz_roedle/status/1468175309430300678

https://de.wikipedia.org/wiki/Siemtje_M%C3%B6ller
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Hitschler

Beide mit Erfahrung aus dem Verteidigungsausschuss.

Thomas Hitschler zugleich auch mit Erfahrung im PKG, was sicherlich keine schlechte Wahl ist, da das BAMAD zum Geschäftsbereich gehört.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Lidius am 07. Dezember 2021, 18:08:48
Maragetha Sudhof wird wohl Nachfolgerin von Gerd Hoofe als beamtete Staatssekretärin.
https://de.wikipedia.org/wiki/Margaretha_Sudhof
https://augengeradeaus.net/2021/12/neue-ministerin-neue-parlamentarische-staatssekretaere-und-mindestens-eine-neue-staatssekretaerin/

Kommt mit Lamprecht aus dem BMJ (wie damals Hoofe mit vdL aus dem BMAS). Sudhof hat zwar auch keine Erfahrung im Verteidigungssektor, dafür aber eine sehr breite Verwaltungserfahrung auf Bundes- und Länderebene.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 08. Dezember 2021, 10:30:55
Zitat von: Lidius am 07. Dezember 2021, 18:08:48
Maragetha Sudhof wird wohl Nachfolgerin von Gerd Hoofe als beamtete Staatssekretärin.
https://de.wikipedia.org/wiki/Margaretha_Sudhof
https://augengeradeaus.net/2021/12/neue-ministerin-neue-parlamentarische-staatssekretaere-und-mindestens-eine-neue-staatssekretaerin/

Kommt mit Lamprecht aus dem BMJ (wie damals Hoofe mit vdL aus dem BMAS). Sudhof hat zwar auch keine Erfahrung im Verteidigungssektor, dafür aber eine sehr breite Verwaltungserfahrung auf Bundes- und Länderebene.

Wenn Benedikt Zimmer beamteter Staatssekretär bleibt, dann ist zusammen mit dem GI genug militärischer Sachverstand im Leitungsbreich des Ministeriums vorhanden. Frau Dr. Sudhof ist gestandene Verwaltungsjuristin, das ist bei den ganzen rechtlichen Fragen im GB BMVg sicherlich von Vorteil.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 09. Dezember 2021, 12:01:26
Erste/weitere Personalveränderungen auf Leitungsebene: https://www.faz.net/-gpg-aiu6c
im letzten Drittel des Berichts.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: WirdMaHellImHals am 09. Dezember 2021, 16:54:49
Zugegebenermaßen, eine Exit-Strategie für Auslandseinsätze zu haben mag ja wichtig sein.
Aber das als ersten Punkt auf die Agenda zu setzen hat ja schon ein "Gschmäckle"
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 09. Dezember 2021, 17:02:16
Zitat von: WirdMaHellImHals am 09. Dezember 2021, 16:54:49
Zugegebenermaßen, eine Exit-Strategie für Auslandseinsätze zu haben mag ja wichtig sein.
Aber das als ersten Punkt auf die Agenda zu setzen hat ja schon ein "Gschmäckle"

Wenn Das Auswärtige Amt schon von Annalena B. geführt wird, dann ist doch klar, dass auch die Verteidigungspolitik ein wenig "bündnisgrünen" Anstrich bekommt, auch wenn es "nur" um Exit-Strategien geht.

Ironie an Ich hätte fast erwartet, dass die Marine nun angewiesen wird, die "Boat People" im Mittelmeer zu "retten" statt Piraten am Horn von Afrika zu jagen. Aber da ist die gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik ja noch vor. Ironie aus.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 09. Dezember 2021, 17:11:49
Ironie in der Ironie?

Der Einsatz Atalanta ist wohl erstmal beendet - böse Zungen sprechen vom "Exit" der Hardware ... natürlich auch eine Strategie.

(Das war eher Sarkasmus ... )
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: IcemanLw am 09. Dezember 2021, 20:08:19
Zitat von: christoph1972 am 09. Dezember 2021, 17:02:16
Zitat von: WirdMaHellImHals am 09. Dezember 2021, 16:54:49
Zugegebenermaßen, eine Exit-Strategie für Auslandseinsätze zu haben mag ja wichtig sein.
Aber das als ersten Punkt auf die Agenda zu setzen hat ja schon ein "Gschmäckle"

Wenn Das Auswärtige Amt schon von Annalena B. geführt wird, dann ist doch klar, dass auch die Verteidigungspolitik ein wenig "bündnisgrünen" Anstrich bekommt, auch wenn es "nur" um Exit-Strategien geht.
Mir geht dieses Grünen Bashing absolut auf den Sack! Noch dazu wenn es so unfundierter Mist ist.

Es ist grade der Konflikt in der Ampel, dass in der Außenpolitik eher die SPD als die Grünen das Heft in der Hand haben. So hört man es jedenfalls aus dem politischen Berlin.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Al Terego am 10. Dezember 2021, 08:48:45
Zitat von: WirdMaHellImHals am 09. Dezember 2021, 16:54:49
Aber das als ersten Punkt auf die Agenda zu setzen hat ja schon ein "Gschmäckle"

Finde ich nicht. Bisher hat Deutschland sich genau hier zu wenig Gedanken gemacht. Den Punkt endlich mal anzugehen wird wirklich mal Zeit.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 10. Dezember 2021, 08:53:47
Generell:
Oft ist "vom Ende her Denken" ein richtiger Ansatz.

Im mil. Sprachgebrauch der "desired end state" - der damalige General der Infanterie sprach schon vor 20 Jahren von "mission creep".

... oder wenn es agile sein soll "definition of done".
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Eisensoldat am 10. Dezember 2021, 09:26:42
@F_K: Klugscheisser Mode an: Es heisst nur "End-State", "desired"  findet in der militaerischen Planung nicht statt :) Klugscheisser aus
Aber solange es noch Generaele gibt, die #Over and Out# verwenden,  und deren Unterbau das begeistert nachplappert, wird sich da nix aendern
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 10. Dezember 2021, 09:47:27
@ Eisensoldat:

Klugscheisser Modus an

- wenn Du meinst .. gerade im Bereich MOOTW ist der Begriff schon gebräuchlich, siehe https://apps.dtic.mil/sti/citations/ADA325050 - wird auch so in diversen online Trainings der NATO verwendet.
Auf operationaler / strategischer Ebene muss dieser "State" eben durch den mil. Commander definiert werden.
Auf taktischer / operationaler Ebene wird der "state" dann natürlich "von oben" vorgegeben - dann entfällt der Begriff "desired".

Modus aus.

Aber nochmal: Gerade die POLITIK muss hier Vorgaben machen - ohne sind Einsätze schwierig - und ein Ergebnis sind dann solche "Exits" wie AFG, und auch ATALANTA ist mit einem Exit (wegen Hardware) auch kein Ruhmesblatt, KFOR läuft jetzt 20 Jahre - und ein Ende ist nicht absehbar.

Für L&B Verteidigung ist es natürlich weniger ein Thema.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Lidius am 10. Dezember 2021, 10:38:31
Tagesbefehl zur Amtsübernahme:
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/tagesbefehl-zur-amtsuebernahme-5312092
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 10. Dezember 2021, 11:31:52
Zitat von: IcemanLw am 09. Dezember 2021, 20:08:19
Zitat von: christoph1972 am 09. Dezember 2021, 17:02:16
Zitat von: WirdMaHellImHals am 09. Dezember 2021, 16:54:49
Zugegebenermaßen, eine Exit-Strategie für Auslandseinsätze zu haben mag ja wichtig sein.
Aber das als ersten Punkt auf die Agenda zu setzen hat ja schon ein "Gschmäckle"

Wenn Das Auswärtige Amt schon von Annalena B. geführt wird, dann ist doch klar, dass auch die Verteidigungspolitik ein wenig "bündnisgrünen" Anstrich bekommt, auch wenn es "nur" um Exit-Strategien geht.
Mir geht dieses Grünen Bashing absolut auf den Sack! Noch dazu wenn es so unfundierter Mist ist.

Es ist grade der Konflikt in der Ampel, dass in der Außenpolitik eher die SPD als die Grünen das Heft in der Hand haben. So hört man es jedenfalls aus dem politischen Berlin.

@IcemanLw

,,Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln."

– Clausewitz: Vom Kriege, Buch I, Kapitel 1, Abschnitt 24


Nicht die Militärs fangen den Krieg an, sondern die Politik, gerade "unser" Parlament beschließt über den Einsatz der Bundeswehr im Ausland in Friedenszeiten. "Wir" sind nämlich Parlamentsarmee.

Die Vermeidung von Krieg gehört zu den ersten Aufgaben einer verantwortungsvollen Außenpolitik. Wenn die (Außen-) Politik versagt, kommen die Militärs. Das war 1938/39 so, das war in Korea so, in Vietnam, usw. usf.. Weder in Mali noch im Irak, noch im Kosovo, ist irgendwo absehbar, dass die einheimische Politik in der Lage wäre, die Probleme selbst auf mittelfristige Sicht so zu lösen, dass es keiner "Entwicklungshilfe" in welcher Form auch immer bedarf.

Jetzt "plötzlich" eine Exit-Strategie entwickeln zu wollen, könnte ggf. unseren EU- & NATO-Partnern gewaltig vor den Kopf stossen.

Klar, persönlich sehe ich das eher mit einem freudigen statt einem tränenden Auge, wenn BV/LV deutlich mehr an Bedeutung gewinnt, weil ich ein "Ewig-Gestriger" bin, der der rein persönlichen Meinung ist, dass "Hilfseinsätze" in Staaten, deren innere Lage und Selbstverständnis von Politik doch weit von unserem europäischen Ansichten von Demokratie und Menschenrechten entfernt sind, nicht unbedingt zur Sicherung unserer Sicherheit geeignet sind.

"Der" Feind früherer Tage in Form der WP-Staaten, reduziert sich jetzt mehr oder minder auf einen Block von Weissrussland und Russland, die durchaus geschickt mit Nadelstichen immer wieder erforschen, wie weit die NATO und die EU bereit sind, diese zu ertragen, ohne zurückzukeilen.

Ein paar unsichere Kantonisten in der EU haben wir schon, was bestimmte elementare Grundwerte angeht, aber sicherlich wollen die Bürger nicht unbedingt wieder die "Russen" als engsten Verbündeten.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 10. Dezember 2021, 11:54:40
ZitatJetzt "plötzlich" eine Exit-Strategie entwickeln zu wollen, könnte ggf. unseren EU- & NATO-Partnern gewaltig vor den Kopf stossen.

Der AFG Exit war von den US Kräften "eigenmächtig" entschieden worden - ohne Rücksicht auf die Politik / Köpfe der anderen Partner.

Insoweit ist eine Überprüfung der Einsätze durchaus angemessen. Wie man dann Ergebnisse realisiert, ist ja dann die nächste Frage.

Auch wenn KFOR lange dauert - es wurden weitere Massaker unterbunden und das Gebiet erfolgreich "befriedet", auch mit immer weniger Einsatz von Soldaten und Material.
Eine politische Lösung ist weiterhin nicht absehbar - umso mehr muss man halt über den Exit politisch streiten - um ggf. zu Lösungen zu kommen.

(der DEU Anteil ist aber inzwischen gering, die Gefahr sehr niedrig, insoweit ist da die "politische Streitlust" wahrscheinlich nicht mal gegeben).
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: IcemanLw am 10. Dezember 2021, 11:54:57
Und das ist jetzt die Rechtfertigung für dieses Bashing?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 10. Dezember 2021, 13:00:33
Zitat von: IcemanLw am 10. Dezember 2021, 11:54:57
Und das ist jetzt die Rechtfertigung für dieses Bashing?

@IcemanLw Für Dich ist das schon Bashing? Wie ich durchaus selbstkritisch anmerkte, ich bin "ewiggestrig", habe tatsächlich noch als Jugendlicher die "DDR" kennengelernt und die Flucht/Grenzdurchbruch eines "DDR"-Bürgers an der ungarisch-österreichischen Grenze. Das Drama an der Prager Botschaft, wo Hunderte "DDR"-Bürger kampierten, um ausreisen zu dürfen auch und ich habe auch Leute kennengelernt, die darunter waren.

Du nennst es Bashing, ich nenne es Meinungsfreiheit. Das ich mich dienstlich zu diesem Thema nicht äußere, weil es die politische Neutralitätspflicht gibt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich muss die Maßnahmen unserer gewählten Vertreter nicht alle gut heißen und kann mich dazidiert dazu äußern. Aber ich stehe dazu, dass ich die Gesetze (formell und materiell), die evtl. eine Regierung und ein Parlament erlassen, das zu größeren Teilen aus politischen Parteien besteht, die mir nicht gefallen (die Parteien), befolge, beachte und durchsetze. Das habe ich geschworen und daran halte ich mich.

ich hatte damals militärische Vorgesetzte, die die "Grünen" offen als langhaarige zeckenzüchtende Friedesfreunde bezeichneten. Das war pointierte Meinungsäußerung.

Andere Zeiten, andere Sitten. Art. 5 Abs. 1 GG garantiert mir freie Meinungsäußerung im Rahmen der allgemein geltenden Gesetze. Diese Gesetze verletze ich nicht. Du hast eine andere Meinung, das ist völlig okay.



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: IcemanLw am 10. Dezember 2021, 13:18:34
Warum kommen manche Menschen immer mit der Meinungsfreiheitskeule wenn man ihre Äußerungen kritisiert?
Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass Aussagen nicht kritsierst werden dürfen und wenn man meine Kritik entkräften will hat man Belege zu bringen und kein "Mimimi ich darf das aber sagen". Ja darf man, aber es gibt kein Recht darauf bei solchen Aussagen ernst genommen zu werden.

Unfundierte Kritik nenne ich Bashing und ich reagiere entsprechend darauf.

Die Verteidigungsministerin ist von der SPD und wenn man hier die Grünen reinziehen will hat man konkrete Belege zu liefern und keine DDR Geschichten.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 10. Dezember 2021, 14:37:04
Weitere Beiträge, die hier nichts mit dem Thema der Bildung der neuen BuReg zu tun haben, werden auch gelöscht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 18. Dezember 2021, 06:17:01
https://www.arte.tv/de/afp/neuigkeiten/lambrecht-alle-auslandseinsaetze-der-bundeswehr-genau-ueberpruefen

"Lambrecht: Alle Auslandseinsätze der Bundeswehr genau überprüfen

AFP, 17. Dezember 2021

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat angekündigt, alle Auslandseinsätze der Bundeswehr einer genauen Überprüfung zu unterziehen. Eine Lehre aus dem Afghanistan-Einsatz sei, dass alle Auslandseinsätze daraufhin überprüft werden müssten, "ob wir das Ziel, das wir uns vorgenommen haben, erreichen, ob die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten auch gewährleistet werden kann und ob die Ausstattung entsprechend ist", sagte Lambrecht am Freitag bei ihrem Antrittsbesuch bei der Marine in Warnemünde.

Es müsse "alles auf den Prüfstand", betonte Lambrecht. "So werden wir auch agieren bei den Mandaten, die jetzt zügig verlängert oder neu ausgestattet werden müssen." Nur so könne gewährleistet werden, "dass das, was wir wollen, auch erreicht werden kann".

Gleich im Januar werde sich das Kabinett mit der Verlängerung des Irak-Mandats befassen, sagte Lambrecht. Dabei müssten die Situation vor Ort und die Sicherheit der Bundeswehrangehörigen genau analysiert werden. Auch müsse überprüft werden, wie die irakische Regierung zu dem Einsatz stehe.

Wichtig sei, dass von der Politik das Signal ausgehe: "Wenn wir politische Entscheidungen treffen, dann sorgen wir dafür, dass diejenigen, die die Entscheidungen umsetzen, auch genügend ausgestattet werden", betonte Lambrecht. In ihren ersten Gesprächen als Verteidigungsministerin habe sie den Eindruck gewonnen, dass die Bundeswehr über eine "sehr gute Einsatzbereitschaft" verfüge."

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Fassmacher am 19. Dezember 2021, 07:10:36
Kommt nun sehr bald Frau General?
Wieviel Frau Oberst gibts denn in der Bw? Weiss das jemand zufällig?

https://www.welt.de/politik/deutschland/article235747252/Bundeswehr-Lambrecht-hofft-auf-eine-erste-Frau-General-in-ihrer-Amtszeit.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 19. Dezember 2021, 07:40:32
Solche Aussagen halte ich für ziemlich unnötig. Insbesondere mit dem Ausbremsen. Wenn man ein wenig Einblick hat, stellt man fest, dass es nicht zum Nachteil ist, wenn Soldatin ist, eher im Gegenteil.

Das ist ja alles nur eine Frage der Zeit. Man muss ja nur von 2001 die Beförderungszeiten hochrechnen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Jan96 am 19. Dezember 2021, 09:41:49
Nur mal die Statistik der letzten Überflieger:

General Wieker, Brigadegeneral nach 28 Dienstjahren
General Zorn, Brigadegeneral nach 32 Dienstjahren
General Schneiderhan, Brigadegeneral nach 30 Dienstjahren
General Kujat,  Brigadegeneral nach 33 Dienstjahren
General Vollmer, Brigadegeneral nach 28 Dienstjahren
General Bühler, Brigadegeneral nach 27 Dienstjahren
General Kneip, Brigadegenerak nach 29 Dienstjahren

Und jetzt soll nach Eignung, Leistung und Befähigung jemand aus einer kleineren Teilgruppe der Armee kommen und bereits nach 24-25 Dienstjahren Brigadegeneral sein. Ja theoretisch möglich, aber doch irgendwie mit Beigeschmack.

PS: die Verifizierungsfrage zur IBUK müsste mal geändert werden :D

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Deepflight am 19. Dezember 2021, 18:26:54
Nun, was der Truppe fehlt ist eben echte Chancengerechtigkeit. Wenn sich bei einer Auswahlentscheidung eine Frau objektiv durchsetzt find ich das vollkommen ok, genauso wie wenn sich eben doch ein Mann durchsetzt.

Das Problem aus meiner Sicht sind zwei Dinge:

1.) Wir haben keine objektive Chancengerechtigkeit, und statt das Thema an der Wurzel zu packen arbeitet man dann eben mit Quoten. Machts nur leider nicht besser, weil die Quote ja an sich auch wieder diskriminierend wirken kann. Ist also ein Teufelskreis.

2.) Ich glaube das es tatsächlich Berufe gibt, die für eines der beiden biologischen Normgeschlechter anziehender sind als für das jeweils andere. Z.B. gibt es Berufe, in denen Frauen wesentlich leistungsfähiger sind als Männer und auch Berufe, für die Frauen sich tendenziell weniger interessieren.
Und ich glaube das für die meisten Frauen soldatische Themen eben nicht sonderlich interessant sind.
Ist das schlimm? Nö, eigentlich nicht, denn echte Chancengerechtigkeit vorausgesetzt könnte ja dennoch jeder Mann und jede Frau in jedem Beruf das erreichen, was seiner persönlichen Eignung, Leistung und Befähigung entspricht.
Wenn ich dann aber als politische Agenda eine Quote festsetze, bekomme ich ein Problem....

Daher einmal mehr mein flammender Appell für echte Chancengerechtigkeit und die Einsicht das ich dann in einem Berufsbild eben keine Quote von XY% Männer und XX% Frauen vorschreiben muss weil eben derjenige kommt, der möchte und das chancengerecht das erreicht, was ihm / ihr in Eignung, Leistung & Befähigung eben gegeben ist
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ceedich am 04. Januar 2022, 20:46:58
Ich gebe zu, ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen. Was mich beschäftigt ist die Aussage in den Medien, dass die Bundeswehr unter der Ampelregierung höchst wahrscheinlich schrumpfen soll. Wo will man da bitte anfangen? Sollen gewisse Fähigkeiten einfach nicht mehr betrachtet werden? Wir haben ja ein sehr aktuelles Beispiel, wo man dann später festgestellt hat "hey vllt sollten wir diese Fähigkeit doch noch besitzen". Will man mehr Outsourcen? Was könnte man denn noch outsourcen? Das ganze Beschaffungswesen?

Auch habe ich folgendes in der deutschen Militärzeitschrift (DMZ) gelesen:
In der DMZ 02/2022 hat ein AFD Verteidigungspolitiker (der Name ist mir entfallen, aber scheinbar hat Karl Theodor zu Guttenberg die selbe Aussage geäußert) die Forderung getätigt, dass man doch die Trennung zwischen Artikel 87a und Artikel 87b des GG aufheben sollte. Wie sieht das in der Praxis dann aus? Angenommen diese Trennung wäre nicht mehr vorhanden. Würden dann die Dienststellen(vermutlich eher TSKs und OrgBer) die Beschaffung eigenverantwortlich durchführen?

Ich bin gespannt, wie sich das politische Feld Verteidigung unter der Ampelregierung zukünftig entwickelt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: SolSim am 04. Januar 2022, 21:13:47
Mann sollte jetzt nicht jeden ,,Quatsch" glauben, was die Presse derzeit nur an Vermutungen aus der Glaskugel aufstellt.

Die neue Bundesregierung hat doch zu diesem Thema noch keine wirklich handfesten Aussagen oder gar Entscheidungen getroffen.😉 Und im jetzigen Koalitionsvertrag kann man doch schon sehr viel in alle Richtungen hineininterpretieren.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Lidius am 05. Januar 2022, 00:21:08
Anfang März soll wohl der Haushalt 2022 durchs Kabinett.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bundeshaushalt-2022-christian-lindner-will-zum-sparfuchs-werden-17699506.html

Ich denke im Vorfeld dazu wird sich eine Richtung abzeichnen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 05. Januar 2022, 06:59:33
Scholz hat doch schon öffentlich bekanntgegeben, dass der Wehretat wie mit der NATO vereinbart auf 2% des BIP anwachsen soll, also erstmal keine Kürzung was die Finanzen angeht.
Dagegen wurden jedoch die Pläne von AKK zur Steigerung der Anzahl der aktiven Soldaten bis 2027 gestrichen.
Das implizit jedoch nicht, dass es eine Kürzung geben wird.
Hintergrund wird eher sein, dass die FDP die Pläne AKK's für unrealistisch hielt und wohl eine realistischere Steigerung der Truppenstärke anstrebt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 05. Januar 2022, 09:57:18
Zitatdass der Wehretat wie mit der NATO vereinbart auf 2% des BIP anwachsen soll,
Das Ziel besteht doch schon immer.
Aber ein Ziel zu formulieren und wann es erreicht wird, sind ja zwei unterschiedliche Dinge.
Allerdings steht im KoaV das durchaus etwas differenzierter:
ZitatWir wollen, dass Deutschland im Sinne eines vernetzten und inklusiven Ansatzes langfristig drei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in internationales Handeln investiert, so seine Diplomatie und seine Entwicklungspolitik stärkt und seine in der NATO eingegangenen Verpflichtungen erfüllt. Wir wollen die Ziele des Gesetzes über den Auswärtigen Dienst erreichen.
Ich sehe hier nicht, dass absehbar 2% des BIP bereitstehen (wo soll auch das ganze Geld herkommen, zumal es dafür auch kein Material verfügbar und zu kaufen gäbe; man könnte es also gar nicht ausgeben).
Und dauerhaft wird man von den 3% keine 2% für den EP14 bereitstellen können. Im Ergebnis müssen damit Fähigkeiten reduziert und/oder Personalstärke reduziert werden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Deepflight am 06. Januar 2022, 06:51:28
Eben, aber wie schon gesagt, Entwicklungen im EP14 haben nur solange direkt was mit Wachstum der Bw zu tun, wie der Teil Personal betroffen ist.
Beim Rest geht es eher darum was man aus dem Geld macht, und da ist seit Jahren der Hase im Pfeffer.
Siehe Gorch Fock: es gab einfach keinen Plan B und sowas ist immer tödlich. In jeder zivilen Firma gibt es einen Plan B für Fälle, in denen ein Budget nicht zu halten ist und man schreibt die Verträge so, dass man nicht blöd aus der Wäsche guckt, wenn der Lieferant nicht fristgerecht liefert.
In der Bw ist das oft anders, da übernimmt man auch mal Material was die zugesagten Fähigkeiten nicht hat und lässt ewig nachbessern, Konventionalstrafen Fehlanzeige.

Das Märchen, dass man mit entsprechend harten Verträgen keinen Lieferanten findet kann man nicht glauben, denn die Bw ist, wie alle staatlichen Auftraggeber, ein Kunde bei dem das Risiko des Zahlungsausfalls gegen null geht.

Ich sage es nochmal: wir machen viel zu wenig aus den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, aus verschiedensten Gründen. Und dazu gehört nunmal auch, dass Beschaffungswesen bei uns oft politischen Restriktionen unterliegt, z.B. weil man selbst entwickelt, anstatt etwas fertiges zu kaufen und sich abhängig zu machen. Und dann ist klar, dass wenn ich was neues entwickeln lasse und dann - vielleicht noch mit 1 oder 2 europäischen Partnern - nur 300 oder 400 Stück kaufe, dass vielfach teurer ist als ein bereits vorhandenes System, dass Stückzahlen von 1000 Stück und mehr hat.

Hinzu kommt, dass bei uns Mittel auf Projekte geplant werden und nicht auf Fähigkeit. Beispiel Nässeschutz, im Projekt "Nässeschutz alt" ist Geld drin, im Projekt "Nässeschutz neu" nicht. Dann muss man den alten Kram kaufen, auch wenns mittlerweile verfügbare, neuere Produkte gibt. Und das ist mit vielem so.
Überlegt doch mal, das französische Verteidigungbudget liegt "nur" ca. 6Mrd € höher als unseres, die kriegen damit aber nen Fligzeugträger plus Atomuboote finanziert und sind auch donst nicht schlechter aufgestellt als wird, ich würde sogar behaupten das deren Armee ohne internationale Partner mehr auf die Beine stellen kann.

Wir müssen in der Beschaffung viel, viel besser werden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 15. Januar 2022, 09:53:50
Verbundene Debatte zur Politik der Bundesregierung

Themenpunkt : Verteidung

14.01.2022

https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7533221#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD03NTMzMjIx&mod=mediathek

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Andi8111 am 15. Januar 2022, 10:16:54
Wie unverschämt sich diese Leute der CDU/CSU hinstellen und Forderungen formulieren.... 16 Jahre zugesehen, kaum was gemacht, Hauptsache über Gender, Diversity und weibliche Formen der Dienstgrade diskutieren lassen... aber nun auf die Gräben, die man selber hinterlassen hat hinweisen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ceedich am 15. Januar 2022, 10:29:05
Und bei den Linken habe ich das Gefühl, dass seit "Snowden" 9/10 Jahre nur über bewaffnete Drohnen, Beendigungen aller Einsätze und die Schließung von Ramstein gefordert wird. Kommt da mal was neues aus der Fraktion?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Andi8111 am 15. Januar 2022, 10:40:25
Zitat von: Ceedich am 15. Januar 2022, 10:29:05
Kommt da mal was neues aus der Fraktion?

Die können und wissen wenig. Deswegen fordern die immer dasselbe: Abschaffung der Bundeswehr, Öffnung der Grenzen für die Migration, Einführung einer Bürgerversicherung und soziale Gleichschaltung aller Einkommen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 04. Februar 2022, 14:50:43
Auszug aus

https://augengeradeaus.net/2022/02/finanz-warnbrief-ans-verteidigungsministerium-realistische-planung-bei-langfristigen-ausgaben-soldaten-altersgrenze-steht-zur-disposition/


"Finanz-Warnbrief ans Verteidigungsministerium:
,,Realistische Planung" bei langfristigen Ausgaben, Soldaten-Altersgrenze steht zur Disposition"


Auszug:

"Ebenso hart wie absehbare Einschränkungen bei der Beschaffung dürften das Verteidigungsministerium die Vorgaben zum Personal treffen.

Denn mit den Gehaltsrunden für die Arbeitnehmer*innen im öffentlichen Dienst steigt in der Regel dann auch die Besoldung von Soldat*innen (wie Beamt*innen).

Und diese absehbaren Solderhöhungen, warnt Gatzer, wird das Wehrressort aus dem eigenen Haushalt bezahlen müssen.

Einen Finanzierung über die Allgemeine Finanzverwaltung, den Einzelplan 60, wie mehrfach in den vergangenen Jahren werde es nicht geben:

Innerhalb des Verteidigungsetats ist sowohl für das Jahr 2022 als auch die Folgejahre sicherzustellen, dass die Personal- und Versorgungsausgaben bedarfsgerecht veranschlagt sind.

Der Vollständigkeit halber weise ich daraufhin, dass für die Auswirkungen der nächsten Tarif- und Besoldungsrunde 2023 keine zentrale Vorsorge vorgesehen wird.

Damit ist noch längst nicht alles zum Thema Personal – und auch Personalstärke – der Bundeswehr gesagt.

Aus Gatzers Schreiben:

Nach dem Koalitionsvertrag müssen die Strukturen der Bundeswehr effektiver und effizienter gestaltet werden mit dem Ziel, die Einsatzbereitschaft zu erhöhen.

In dem Zusammenhang sieht der Koalitionsvertrag eine kritische Bestandsaufnahme zu Personal, Material und Finanzen der Bundeswehr vor.

Vor diesem Hintergrund und angesichts absehbarer Herausforderungen für den Sachhaushalt des Verteidigungsetats für die Folgejahre stelle ich das im 1. Regierungsentwurf 2022 noch enthaltene Zugeständnis der neuen Planstellen für Soldatinnen und Soldaten im Kap. 1403 in Frage.

Im Rahmen der anstehenden Bestandsaufnahme sollte auch die längerfristige militärische Personalplanung kritisch überprüft werden.

Wie das Zugeständnis aussieht, hatte das Verteidigungsministerium im vergangenen Jahr so umrissen:

Sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich sind eine Vielzahl an Verbesserungen im Personalhaushalt vorgesehen. Die neue Veranschlagungsstärke der Bundeswehr liegt bei 176.500 Soldatinnen und Soldaten. Die Zahl der freiwillig Wehrdienstleistenden bleibt bei 12.500, die der Reservistendienstleistenden bei 4.500.

Der Hinweis Gatzers ist damit zugleich eine Vorgabe für die Bestandsaufnahme, die sich das Verteidigungsministerium selbst bis Ende Mai verordnet hat – deutlich nach den Haushaltsberatungen und den für Anfang März vorgesehenen Festlegungen des Bundeskabinetts zum Haushalt.

Mit anderen Worten:
Die Personalstärke der Truppe steht nach Ansicht des Finanzministeriums auf dem Prüfstand.

Während das alles die Truppe selbst langfristig und überwiegend indirekt betrifft, zielt ein anderer Vorstoß Gatzers auf die Situation vieler Soldatinnen und Soldaten:

Die Altersgrenze, bis zu der sie arbeiten müssen, steht aus Sicht des Finanz-Staatssekretärs zur Disposition.

Um gleichzeitig die Personalplanung im militärischen Bereich langfristig auf eine verlässliche Grundlage zu stellen, die auch der demografischen Entwicklung in Deutschland Rechnung trägt, schlage ich vor, dass das BMVg und das BMF zeitnah in Gespräche darüber eintreten, in welchem Umfang eine Anhebung der allgemeinen und besonderen Altersgrenzen für Berufssoldatinnen und -soldaten sachlich vertretbar und notwendig ist. Ich beabsichtige, diese Thematik in die Haushaltsgespräche einzubeziehen.

Betroffen davon wären die – Stand Dezember 2021 – gut 55.000 Berufssoldat*innen.

Welche Altersgrenzen für sie gelten, insbesondere die niedrigere besondere Altersgrenze, ist in Paragraph 45 des Soldatengesetzes geregelt.

Nun ist das nicht der erste Vorstoß dieser Art. 

Bereits 2016 hatte das Verteidigungsministerium unter der damaligen Ressortchefin Ursula von der Leyen selbst vorgeschlagen, dass Soldatinnen und Soldaten  im gleichen Alter wie andere Staatsdiener in den Ruhestand gehen und nicht mehr wie bisher je nach Dienstgrad früher pensioniert werden sollten. 

2018 hatte das Finanzministerium darauf gedrungen, die allgemeine Altersgrenze für Soldatinnen und Soldaten anzuheben, war aber auf Widerstand auch in der eigenen Koalition gestoßen.

Viel Zeit zum Gespräch über die erwarteten Änderungen in den Haushaltsplanungen des Verteidigungsministeriums gibt Gatzer seiner Kollegin Sudhof nicht.

Um den Zeitplan für die Beratung im Bundeskabinett einhalten zu können, schrieb der Staatssekretär, müssten die entsprechenden Gespräche bis spätestens 25. Februar 2022 abgeschlossen sein."

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Kleber2022 am 27. Februar 2022, 11:30:51
Sondervermögen 100Mrd. Bundeswehr und 2% vom BIP für Bundeswehr sagt BK Scholz gerade im BT.

Was bedeutet das für die Truppe?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 27. Februar 2022, 11:47:22
Dass bei Umsetzung mglw. Geld für die geplanten Rüstungsvorhaben zur Verfügung steht:
https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/wunsch-und-wirklichkeit
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 27. Februar 2022, 11:52:49
Es ist in der der derzeitige Lage nicht angebracht, Spott, Hohn, Sarkasmus oder Häme zu posten.
Derartiger Schwachsinn wird gelöscht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Kleber2022 am 27. Februar 2022, 12:14:45
Danke Ralf für den Link. Möchte mir einen groben Überblick machen. Es ist sehr gut, dass endlich was gemacht wird. Zitiere aus deinem Link.

Was wäre nöch sehr "Wichtiges" - dringendes zu Beschaffen?
Auszug-Liste von 35 Rüstungs-Beschaffungsvorhaben aus dem BMVg

Boeing P-8A POSEIDON für Marine sind schon 5 bestellt?
Kampfjet FCAS in Planung?
neuen deutsch-französischen Kampfpanzers in Planung?
neues deutsch-norwegischen U-Bootes der Klasse U212CD in Planung?
GTK Boxer? schon einsatzbereit?
neuen Radaranlagen für Fregatten - schon lieferbar?
Aufklärungssystem Pegasus - schon lieferbar?
euen Flottendienstbooten, bei Marinebetriebsstoffversorgern der Klasse 707
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 27. Februar 2022, 12:23:07
Mehr Details hier: https://augengeradeaus.net/2022/02/neuer-kurs-auch-in-der-verteidigungspolitik-100-mrd-sondervermoegen-bundeswehr-2-prozent-ziel-wird-erreicht/?fbclid=IwAR2rBgjvfSP4mtyx6nRAzdOWl6V_oL_wrAy79QTgOGch3qZc3P3W2SGP58Y
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 27. Februar 2022, 12:24:04
Die Frage bleibt noch die praktische Umsetzung.

Sind die 100 Milliarden jährlich zu verstehen?
Wie werden sie finanziert? Wie werden sie nachfinanziert wenn sie aufgebraucht sind?
Wie werden die Investitionen verteilt etc.?
Wie findet die Abgrenzung statt was aus dem Wehretat und was aus dem Sondervermögen finanziert wird?
Usw.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Al Terego am 27. Februar 2022, 12:27:44
Zitat von: Rekrut84 am 27. Februar 2022, 12:24:04
Sind die 100 Milliarden jährlich zu verstehen?

Kommen einmalig on Top. Dazu noch Erhöhung des Verteidigungshaushaltes auf über 2 Prozent des BIP. So habe ich es verstanden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 27. Februar 2022, 12:31:53
Zitat von: Al Terego am 27. Februar 2022, 12:27:44
Zitat von: Rekrut84 am 27. Februar 2022, 12:24:04
Sind die 100 Milliarden jährlich zu verstehen?

Kommen einmalig on Top. Dazu noch Erhöhung des Verteidigungshaushaltes auf über 2 Prozent des BIP. So habe ich es verstanden.

Ein einmaliges Sondervermögen schon in diesem Jahr zusätzlich zum Wehretat in der Verfassung verankern? Wozu? Denn spätestens zum Ende der Legislaturperiode ist das Geld aufgebraucht und es muss nicht vor Änderungen künftiger Regierungen durch die Aufnahme ins GG gesichert werden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 27. Februar 2022, 12:34:18
Nachtrag:

https://www.br.de/nachrichten/amp/deutschland-welt/scholz-kuendigt-100-milliarden-euro-zusaetzlich-fuer-bundeswehr-an,SydNY35

Hier wird zumindest von einem einmaligem Sondervermögen gesprochen.
Damit wäre die Frage vorerst geklärt.

Ich bin dennoch auf die weiteren Details gespannt
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Lidius am 27. Februar 2022, 12:39:59
Zitat von: Rekrut84 am 27. Februar 2022, 12:31:53
Zitat von: Al Terego am 27. Februar 2022, 12:27:44
Zitat von: Rekrut84 am 27. Februar 2022, 12:24:04
Sind die 100 Milliarden jährlich zu verstehen?

Kommen einmalig on Top. Dazu noch Erhöhung des Verteidigungshaushaltes auf über 2 Prozent des BIP. So habe ich es verstanden.

Ein einmaliges Sondervermögen schon in diesem Jahr zusätzlich zum Wehretat in der Verfassung verankern? Wozu? Denn spätestens zum Ende der Legislaturperiode ist das Geld aufgebraucht und es muss nicht vor Änderungen künftiger Regierungen durch die Aufnahme ins GG gesichert werden.

Kommt drauf an. Je nach Projekt kann es durchaus mehr als 3 1/2 Jahre dauern bis das Geld ausgegeben ist. Kannst ja auch mehrere Lose darüber absichern. Auch wenn man Infrastrukturprojekte darüber finanziert, kann das ganze länger als bis zum Ende der Legislatur dauern. Landesbauverwaltungen und Baufirmen stehen ja auch nicht mit den Füßen scharrend vorm Tor und warten nur die Bw.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 27. Februar 2022, 12:43:19
Das sind doch langfristige Projekte, alleine FCAS wird weit bis 2030er dauern, bis es entwickelt ist. Und eine Ablösung des EF ist erst ab 2040 geplant.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: wolverine am 27. Februar 2022, 12:48:33
Geld ist doch nur ein Teil, nicht der unwichtigste, aber eben nur ein Teil. Viel wichtiger ist doch, dass wir wieder in einsatzfähigen Strukturen denken und wieder ein Mindset entwickeln, dass unser Lebensstil und -Standard nicht umsonst ist. Dass es Anstrengungen und Opfer braucht, diesen zu erhalten und zu sichern. Und dass wir als Gesellschaft auch bereit sind, diese zu erbringen.
Wenn sich hier substantiell wirklich etwas ändert, bin ich gerne bereit meinen Teil zu leisten. Habe ich ja zum Teil schon bisher. Obwohl ich hier ehrlich zugeben muss, dass mir zuletzt auch der Ernst etwas fehlte. War ja sonst fast nicht mehr möglich.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 27. Februar 2022, 13:00:05
Ich befürchte, beim derzeitigen Beschaffungs(un)wesen wird das Geld nicht wirklich da ankommen, wo es DRINGEND gebraucht wird. Ich wäre eher dafür, marktverfügbares Material einzukaufen als die deutsche Rüstungsindustrie wieder mit Goldrandlösungen und der eierlegenden Wollmilchsau zu ,,beglücken". Und es bringt auch nichts nur Material einzukaufen, wenn das ausgebildete oder das auszubildende Personal nicht verfügbar ist.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Al Terego am 27. Februar 2022, 13:08:35
Zitat von: KlausP am 27. Februar 2022, 13:00:05
Ich befürchte ...
Wir sollten jetzt erst mal abwarten, wie es konkret weitergeht und welche Maßnahmen wie eingeleitet werden, anstatt gleich wieder alle möglichen Bedenken hervorzuheben.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 27. Februar 2022, 13:24:12
Ich verweise mal auch aufaddiert Diskussion hier: https://augengeradeaus.net/2022/02/neuer-kurs-auch-in-der-verteidigungspolitik-100-mrd-sondervermoegen-bundeswehr-2-prozent-ziel-wird-erreicht/#comments
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Andi8111 am 27. Februar 2022, 13:43:15
Tagespolitische Versprechen haben noch nie lange gehalten. Ich bin trotzdem gespannt, ob ich irgendwann etwas davon merke.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: JensMP79 am 28. Februar 2022, 10:01:55
Wenn man schnell Marktverfügbares Material einkaufen möchte, muss man gewisse "Bremsklötze" aushebeln. Bei den "Langzeitprojekten" bin ich gespannt, welchen Ansatz man wählt um den "Beschaffungsirsinn" in den Griff zu bekommen.

Allerdings hat mich die ganze Regierungserklärung schon etwas beeindruckt.

Zitat"Der Krieg in der Ukraine weckt uns alle aus einem selbstgerechten Traum."

Dem ein oder anderen sollte jetzt klar werden, dass man mit Wind und Sonne alleine keine durchgehende Energie- und Wärmeversorung sicherstellen kann.
Man darf auch hier gespannt sein, wie sich dieser Krieg auf unsere Politik auswirkt.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 28. Februar 2022, 10:07:15
Zumindest eine (Nach-) beschaffung Stinger, Spike und PzFst 3 sollte nicht so problematisch sein.

Wind und Sonne werden zumindest nicht von Despoten zur Verfügung gestellt und finanzieren keine Kriege.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: IcemanLw am 28. Februar 2022, 16:04:33
Zitat von: JensMP79 am 28. Februar 2022, 10:01:55

Dem ein oder anderen sollte jetzt klar werden, dass man mit Wind und Sonne alleine keine durchgehende Energie- und Wärmeversorung sicherstellen kann.
Man darf auch hier gespannt sein, wie sich dieser Krieg auf unsere Politik auswirkt.
Doch kann man, alleine weil der Energiebedarf durch die Umstellung auf Strom in vielen Bereichen massiv sinkt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 28. Februar 2022, 17:52:32
Zitat von: JensMP79 am 28. Februar 2022, 10:01:55
Dem ein oder anderen sollte jetzt klar werden, dass man mit Wind und Sonne alleine keine durchgehende Energie- und Wärmeversorung sicherstellen kann.
Man darf auch hier gespannt sein, wie sich dieser Krieg auf unsere Politik auswirkt.

Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun.
Es geht um das Sicherheitsgefühl in Europa und dieses ist nun faktisch nicht mehr vorhanden, weil alles vorstellbar und möglich ist.
Dieses Sicherheitsgefühl lässt sich nur herstellen mit einer real schlagkräftigen Armee wieder herstellen und das wird nun hoffentlich geschehen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 28. Februar 2022, 18:10:16
Ergänzung:
Der Strombedarf Deutschlands lässt sich sehr wohl komplett aus Wind und Sonne bewerkstelligen. Es kommt auf die Kombination verschiedener Technologien an. Dafür empfehle ich mal folgendes Video:
https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/voll-geladen-neue-speicher-fuer-die-energiewende-100.html#xtor=CS5-95
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Allgäuer am 28. Februar 2022, 20:20:24
Was ist davon zu halten? Wir könnten wenn die Bundeswehr bzw. der Staat will?

https://www.t-online.de/finanzen/news/unternehmen-verbraucher/id_91745350/rheinmetall-bietet-bund-ruestungsgueter-fuer-42-milliarden-euro.html
https://www.hartpunkt.de/industrie-legt-angebot-fuer-schuetzenpanzer-puma-vor/

Tropfen auf dem heissen Stein oder die richtige Richtung?

MfG

Allgäuer


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: doc. am 02. März 2022, 10:09:59
Zitat von: Rekrut84 am 28. Februar 2022, 18:10:16
Ergänzung:
Der Strombedarf Deutschlands lässt sich sehr wohl komplett aus Wind und Sonne bewerkstelligen. Es kommt auf die Kombination verschiedener Technologien an. Dafür empfehle ich mal folgendes Video:
https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/voll-geladen-neue-speicher-fuer-die-energiewende-100.html#xtor=CS5-95

Strategische Energieabhängigkeit gehört ja irgendwie zum Thema und ich halte das auch für wichtig: Selbst wenn es möglich wäre, theoretisch den *Strombedarf* zu decken (in der Realität funktioniert das nicht mal im kleinen...), wir müssen den *Primärenergiebedarf* decken und der beträgt ein vielfaches der Strommenge. Hier wird es dann komplett unmöglich in der aktuellen Konstellation.

Ich empfehle die Seite electricitymap.org, um sich mal anzuschauen, wie oft wir Gas und Kohle brauchen, vor allem in den winterlichen Abend- und Morgenstunden. Selbst wenn wir Wind und Sonne verdreifachen würden, hätten wir ein Defizit schon ohne Umstellung der privaten Primär- auf elektrische Energie. Wenn dann noch die Stahl- und chemische Industrie dazukommt...naja, soll jeder selbst beurteilen.

Ebenso sinkt der Energiebedarf durch Umstellung auf elektrische Energie nicht zwingend, er kann sogar steigen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 02. März 2022, 10:23:58
Und das hat nun was mit dem Sondervermögen zu tun? Back to topic.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: IcemanLw am 02. März 2022, 10:54:10
Zitat von: doc. am 02. März 2022, 10:09:59
Ebenso sinkt der Energiebedarf durch Umstellung auf elektrische Energie nicht zwingend, er kann sogar steigen.
Natürlich, alleine im Bereich Automobile sparen wir so viel Energie wie der ganze deutsche Stromverbrauch derzeit ist.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 02. März 2022, 14:07:05
Was war an meinem Hinweis misszuverstehen?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Piing am 03. März 2022, 18:52:03
Ich habe da mal einen Denkansatz und hoffe das hier auch Leute lesen die sich einen Durchblick durch das Gesamtsystem erarbeiten wollen.

Unsere Verteidigungsministerin sagte: "Wir sind gut ausgerüstet!"

Das ist grundsätzlich richtig, dass Problem liegt ganz woanders.

In der Disposition ist ganz klar zu sehen, dass ein große Menge an Material nicht eingesetzt werden kann, weil ein Teil fehlt. Diese Teile kosten teilweise ein paar Euro.
Wenn man dann nach Beschaffung schaut, stehen da sage und schreibe "geplant in 20 Monaten".

Ich möchte nicht detailliert in die art der Materialien eingehen, sondern mich interessiert eine Frage Brennend:

"Bekommen die Lenker unserer Truppen eine Gesamtzahl genannt oder sind die Zahlen gesplittet in: Einsatzfähig, seit xx Monaten in der Instandsetzung, bedingt Einsatzfähig (z.b. aufgrund fehlender Teile)

Ich denke das niemand von den oberen Führungskräften einen Durchblick darüber hat wie die Industrie, welche für die Instandsetzung zuständig ist auf Zeit spielt..... ich möchte auch solche Verträge haben, dann kann man machen was man will und bekommt trotzdem volle Bezahlung (ist gut wenn man mal wenig zu tun hat, dann hat man wenigstens das Geld vom Bund).

Was diese Leute leider vergessen ist das Menschenleben von militärischen Gerätschaften abhängen können.......

Ich habe mal eine durchschnittliche Durchlaufzeit für eine Überprüfung von 18 Monaten gesehen ........., stelle man sich vor, das wäre das eigene Auto.....

Anderer Fall: nach 3 Monaten wurde nachgefragt, wann die eingeschickten Geräte zurückkommen und wo sie sind.

Antwort: Die Geräte liegen hier bei uns im Lager .

Frage: "Wann sind die Geräte wieder hier bei uns im Depot?"

Antwort: "Wir fangen jetzt an mit der Überarbeitung und in 3 Monaten sind die wieder bei Ihnen!"

Ich verliere bei solchen Beispielen den Glauben an das Bundesverteidigungsministerium, wenn es wirklich keinerlei Druck für solche Unternehmen gibt......

Gruß

Sven

Erstmal alles was Instandsetzung und Überprüfung heißt straff optimieren und Verträge mit Pflichten für die Unternehmen in Bezug auf max. Zeit aufstellen, dann haben die Depots auch was, was man den Truppen zur Verfügung stellen kann.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 03. März 2022, 20:11:32
Das ganze ließe sich durch entsprechende Verträge beschleunigen und verbessern.
Man muss einfach vereinbaren, ggf auch gesetzlich untermauert, dass Aufträge des Militärs priorisiert bearbeitet werden müssen, andernfalls drohen Vertragsstrafen.
Ich denke das Problem ist, dass die Verträge in der Vergangenheit von Beamten verhandelt worden sind und nicht von erfahrenen Juristen mit dem passenden Schwerpunkt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 03. März 2022, 22:41:58
Zitat von: Rekrut84 am 03. März 2022, 20:11:32
Das ganze ließe sich durch entsprechende Verträge beschleunigen und verbessern.
Man muss einfach vereinbaren, ggf auch gesetzlich untermauert, dass Aufträge des Militärs priorisiert bearbeitet werden müssen, andernfalls drohen Vertragsstrafen.
Ich denke das Problem ist, dass die Verträge in der Vergangenheit von Beamten verhandelt worden sind und nicht von erfahrenen Juristen mit dem passenden Schwerpunkt.

Kopf schüttel  ::)  :o

Es existieren eindeutige Vergabevorschriften. Die Vergabevorschriften beinhalten so etwas wie "AGB"s.

Im höheren nichttechnischen Dienst sitzen gefühlt zu 95% (erfahrene) Juristen mit 2. juristischen Staatsexamen. Es existiert sogar ein eigener universitärer Studiengang an der HSU HH https://www.hsu-hh.de/studium/vergabe-und-vertragsrecht-ll-m zu dem Thema.

Da alle größeren Vergabevorhaben juristisch überprüft werden können, wird das auch zum Teil exzessiv ausgenutzt ...

Zum Teil ist Wehrmaterial eben Kleinserie und da lege ich mir bestimmte Teile einfach nicht auf Lager, sondern produziere dann, wenn nachgefragt wird. Kommen dann noch ein paar unglückliche Umstände dazu, fällt das Gerät eben längere Zeit aus.

Manchmal steht man sich sicher auch selbst im Weg, oder es gibt Unklarheiten bei Detailfragen, die erst später in der Produktion/beim Bau auftauchen ... Europäischer Standard ist 230 V Spannung. Unsere Freunde über dem großen Teich nutzen 110 V. Verbaut man nun Gerät aus den USA, dass der "Bund" beistellt, (muss) sollte man vorher wissen, ob ich 110 V erzeugen muss oder ob es eine Version für die europäische Standardspannung gibt ... Manchmal sind es auch so Dinge, wie ... Stecker/Buchse passt nicht, weil kein Mensch gefragt hat, wie etwas vom Zulieferer kommt oder man vergisst, anzugeben, in welcher Maßeinheit etwas angegeben ist. Dt. mm/cm/m etc.. USA. inches, feet, etc. und schon ist die Einbaunische verkehrt konstruiert ... ein amerikanisches Pound sind 453g und nicht 500g und schon stimmen Belastbarkeiten nicht  oder Materialstärken könnten anders dimensioniert werden ...

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Piing am 04. März 2022, 13:44:38
Jetzt schüttele ich mit dem Kopf,

es gibt Verträge, richtig.... bei meinen Beispielen war es so, dass Geräte >überprüft< werden sollten und einfach, obgleich der Hersteller Vorgaben zu den Liefernden Menden ( hier immer 100 Stk.) gemacht hat und dieses eingehalten wurde, diese Geräte einfach nicht angefasst hat, das hat nichts mit fehlenden teilen zu tun. Des weiteren muss ein Hersteller für 10 Jahre Ersatzteile bevorraten, das ist nun mal Gesetz.

ich weiß nicht, ob sie schon einmal einen Sprengkörper entschärft haben, aber wenn da 100 KG hochbrisanter Sprengstoff liegt und mir ein (in der Vorschrift definierter) Stab zum sondieren felt, der 5 € kostet ist es egal welches Staatsexamen den Vertrag aufgesetzt hat.

Ich finde die Argumentation einwenig bis extrem abwegig, da das der Wortlaut eines Politikers ist.

Ich werde zerfetzt und nicht der Jurist der am Schreibtisch sitzt......

Schonmal an Empfindungen des "einfachen" Soldaten gedacht?????

Jedes Zivile Unternehmen wäre mit soeiner Einstellung -> Wir haben hochrangige und extrem gut ausgebildete Arbeitskräfte <- innerhalt von 6 Monaten Platt wenn die solches Verhalte zu einem Kunden (hier der doofe Soldat) zu Tage bringen würde.

Mir wird schecht bei soeiner Argumentation...... sry
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 04. März 2022, 15:04:41
Ich schüttel auch mal mit.
Wir wissen doch alle wie die Vergabepraxis aussieht. Der günstigste bekommt den Zuschlag. Ich vermute das lernt dann man wohl in dem besagtem Studiengang.
Wenn diese Juristen doch so kompetent sein sollen, wieso hat die Wirtschaft dann häufig so gute Deals, dass sie sich ins Fäustchen lachen.
Warum kriegt man es dann nicht hin als öffentlicher Auftraggeber priorisiert behandelt zu werden?
Wieso kann ein Lieferant wie Airbus trotz vertraglicher Verpflichtung private Kunden den öffentlichen Auftraggeber vorziehen? Nicht nur was Wartung angeht, sondern auch die Belieferung mit Ersatzteilen?
Es ist doch ein Armutszeugnis, dass erst Corona nötig war damit Airbus seinen Aufträgen der Luftwaffe nachkam und da eine weil der zivile Luftverkehr am Boden lag.

Wieso kriegen es dann andere westliche Länder besser hin, dass ihr Militär von der Wirtschaft bevorzugt bedient wird?
Da muss man doch nichts schön reden. Man hat sich einfach lumpen lassen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Nachtmensch am 04. März 2022, 16:04:23
Zitat von: Rekrut84 am 04. März 2022, 15:04:41
Wir wissen doch alle wie die Vergabepraxis aussieht. Der günstigste bekommt den Zuschlag.
Magst du mal Beispiele aus der Praxis aufzeigen, wo der günstigste den Zuschlag bekommen hat? Aus meiner Sicht hast du von der Vergabepraxis absolut keine Ahnung. Oftmals wird eben nicht der billigste Bieter genommen, sondern der wirtschaftslichste, auch wenn du das nicht immer nachvollziehen kannst. Ausschreibungen und Vergaben sind leider so komplex, dass Laien oftmals absolut keine Ahnung davon haben und nur die typischen Bildzeitungsphrasen nachplappern können.

Zitat von: Rekrut84 am 04. März 2022, 15:04:41
Ich vermute das lernt dann man wohl in dem besagtem Studiengang.
Wieder einmal glänzt du mit absolutem Unwissen. Zeige doch mal auf, in welchem Semester und an welcher Uni Vergaberecht beim Jurastudium gelehrt wird.

Zitat von: Rekrut84 am 04. März 2022, 15:04:41
Wenn diese Juristen doch so kompetent sein sollen, wieso hat die Wirtschaft dann häufig so gute Deals, dass sie sich ins Fäustchen lachen.
Welche Deals meinst du? Erläutere das doch mal ein wenig, dass jedem klar wird was du genau meinst.

Zitat von: Rekrut84 am 04. März 2022, 15:04:41
Wieso kann ein Lieferant wie Airbus trotz vertraglicher Verpflichtung private Kunden den öffentlichen Auftraggeber vorziehen? Nicht nur was Wartung angeht, sondern auch die Belieferung mit Ersatzteilen?
Quelle dafür?

Du bist sehr sehr weit weg vom Beschaffungswesen und offenbarst eine ziemlich Unkenntnis. Es ist mit Sicherheit nicht alles Gold was glänz und das BAAINBw stand in einigen Thematiken auch mit Recht als Beschaffungsamt in der Kritik. Allerdings nicht so wie du es hier darstellst. Ich würde fast wetten, dass du im Bereich Rüstung noch keine Verwendung hattest.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 04. März 2022, 16:37:11
Zitat von: Nachtmensch am 04. März 2022, 16:04:23

Zitat von: Rekrut84 am 04. März 2022, 15:04:41
Wieso kann ein Lieferant wie Airbus trotz vertraglicher Verpflichtung private Kunden den öffentlichen Auftraggeber vorziehen?
Quelle dafür?



"Personalmangel

Auch die Hersteller verfügen nicht immer über genug Mitarbeiter, um alle Projekte gleichermaßen voranzubringen. Beispielsweise zog Airbus mitten in der Entwicklung des Transportfliegers A400M ungefähr tausend Mitarbeiter von dem Projekt ab. Sie wurden gebraucht, um die Zivilmaschine A380 fertig zu bauen. Das zivile Modell, von dem man sich hohe Gewinne versprach, hatte Vorrang. Das führte zu jahrelangen Verzögerungen beim Militärtransporter"

Quelle:
Zeit.de
"Zwölf Gründe, warum Bundeswehrprojekte so oft schiefgehen"

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 04. März 2022, 20:56:56
Das von LwPersFw lässt sich noch weiterführen.

Erst nachdem der zivile Luftverkehr nahezu stillgelegt war, und Airbus Umsatz mit Wartung und Ersatzteilen in den Keller ging, wurden die Aufträge der Lw erfüllt.

Die Vergabepraxis ist mit aus persönlicher Erfahrung sehr gut bekannt. Sowohl auf der Entscheidungsseite, durch private Kontakte zu Beamten und Angestellte im öffentlichen Dienst in Behörden, aber auch auf Seiten der Dienstleister, speziell Handwerkern, mit Jahrzehnten an Erfahrung mit öffentlichen Auftraggebern.

Aber auch aus dem dienstlichen Betrieb sind mit Beispiele die in einem öffentlichem Forum jedoch nichts zu suchen haben.

Jedoch ist der BER ein weiteres Beispiel.
Hierbei wurden völlig fachfremde Beamte mit der Leitung des Baus dieser Dimension beauftragt, warum? Weil es billiger war, als hierfür ein Bauunternehmen zu beauftragen. Das sah man dann auch an der gesamten Durchführung und Vergabe der Aufträge: die günstigsten Anbieter aus dem Ausland, Unternehmen die fachlich überhaupt nicht qualifiziert waren etc.

Tun wir doch nicht so als gäbe es dafür nicht mehr als genug Beispiel aus dem ganzen Land.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 04. März 2022, 23:05:44
Zitat von: Rekrut84 am 04. März 2022, 20:56:56
Das von LwPersFw lässt sich noch weiterführen.

Erst nachdem der zivile Luftverkehr nahezu stillgelegt war, und Airbus Umsatz mit Wartung und Ersatzteilen in den Keller ging, wurden die Aufträge der Lw erfüllt.

Die Vergabepraxis ist mit aus persönlicher Erfahrung sehr gut bekannt. Sowohl auf der Entscheidungsseite, durch private Kontakte zu Beamten und Angestellte im öffentlichen Dienst in Behörden, aber auch auf Seiten der Dienstleister, speziell Handwerkern, mit Jahrzehnten an Erfahrung mit öffentlichen Auftraggebern.

Aber auch aus dem dienstlichen Betrieb sind mit Beispiele die in einem öffentlichem Forum jedoch nichts zu suchen haben.

Jedoch ist der BER ein weiteres Beispiel.
Hierbei wurden völlig fachfremde Beamte mit der Leitung des Baus dieser Dimension beauftragt, warum? Weil es billiger war, als hierfür ein Bauunternehmen zu beauftragen. Das sah man dann auch an der gesamten Durchführung und Vergabe der Aufträge: die günstigsten Anbieter aus dem Ausland, Unternehmen die fachlich überhaupt nicht qualifiziert waren etc.

Tun wir doch nicht so als gäbe es dafür nicht mehr als genug Beispiel aus dem ganzen Land.

Oh mann, ein Infrastrukturprojekt in der Größe des BBI kann man kaum mit einem Wartungsvertrag vergleichen.

Das Problem beim BBI war, dass man aus kosmetischen Gründen auf eine externes Projektcontrolling verzichtet hat. Das hat sich im weiteren Bauverlauf gerächt.

Dann muss man auch immer unterscheiden, vergibt man in Losen oder das Gesamtprojekt. Gerade bei hochsensitiver Elektronik ist es so, dass ich die nicht am freien Markt kaufen kann, sondern eben beim Entwickler bzw. Inhaber der Patentrechte.

Wenn die Bundeswehr wie ein Berber auf dem Basar handeln dürfte, würde das auch nichts ändern. Die Politik muss den Willen haben, Rüstungsprojekte wirklich zu wollen und wenn etwas nicht funktioniert, auch den Mut haben, die Reißleine zu ziehen.

Im Übrigen gilt bei Vergaben das Prinzip der Wirtschaftlichkeit und nicht das Prinzip des Preisgünstigsten. Nun ist es bei Rüstungsvorhaben leider so, dass Großgerät nunmal nicht an jeder Ecke der Welt frei verkäuflich ist und auch nicht mit den geforderten Parametern.

Rüstungsgüter werden nicht von jedem Staat selbst entwickelt und nicht jeder Staat kauft jedes Rüstungsgut. Nicht jeder Rüstungskonzern baut alles und darf erst recht nicht, an jeden Interessenten verkaufen.

Volkswirte nennen das ein zweiseitiges Oligopol. Da findet die Preisbildung aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht unter den optimalen Marktbedingungen statt. Wenn man das System erst einmal in der Tiefe inklusive der politischen Willensbildung verstanden hat, der versteht, warum wir als Bundeswehr für viele Dinge gefühlte "Ewigkeiten" brauchen, um selbst so vermeintlich einfache "Dinge" wie ein Sturmgewehr zu kaufen.

Als Sportschütze lese ich diverse Berichte in der Fachpresse, erkundige mich bei befreundeten Schützen, wie sie mit der Waffe klarkommen, ob einfache Bedienung und Wartung, komme im Idealfall mal dazu, die Waffe Probe zu schießen. Habe ich mich für ein Modell entschieden, dann vergleiche ich vielleicht noch die Preise und kaufe die Waffe und fertig (waffenrechtliche Problematiken mal außer Acht gelassen). Achja, evtl. muss ich mir vorher klar werden, ob ich eine statische oder dynamische Disziplin schießen möchte, welche Sportordnung gilt und ob ich bei hoher Trainingsintensität die Munition auch zeitnah bekomme, weil mein Waffenschrank leider nur beschränkt Platz hat.

Dann stellen wir uns das mal bei der Bundeswehr vor ...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: BulleMölders am 05. März 2022, 08:20:06
Das Thema hier war aber nicht, wer nun die besten Einblicke in Vergabepraxen hat und wer nicht. Also bitt zurück zum eigentlichen Thema.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 05. März 2022, 13:57:16
Hier ein Statement des GenInsp:
https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/generalinspekteur-grundziel-ist-vollausstattung-5364984
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 06. März 2022, 07:58:32
Die zugesagten 100 Mrd. Euro Sondervermögen sollen bis 2026 so verteilt werden, dass damit das jährliche 2% Ziel erreicht wird. 

https://www.merkur.de/politik/bundeswehr-sondervermoegen-ukraine-konflikt-verteidigung-haushalt-scholz-fdp-steuern-schulden-zr-91379712.amp.html

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Mobsy am 06. März 2022, 08:49:00
Sondervermögen hin oder her, das größte Problem wird in Kürze noch kommen: Die Engpässe für Stuben in manchen Kasernen.
Den Mangel hat wahrscheinlich noch keiner Bedacht.
Ich sage das nur mit Blick auf die stetig steigenden Benzinpreise. Es ist ja nicht unwahrscheinlich, dass wir demnächst 2,50 oder mehr pro Liter bezahlen.
Im Handel steigen die Preise dann auch.

Ich frage mich was der Soldat dann machen soll, der bis zu 100 km jeden morgen auf der einfachen Strecke zur Kaserne zurücklegt. Wohnraum ist ja mittlerweile auch überall begrenzt.

Das wird noch spannend. Wer will oder kann dann die Strecken bei den steigenden Kosten überhaupt noch fahren. Bei uns in der Kaserne gibt es in der Masse nur Heimschläferstuben, da ist kein Platz für Betten.

Da tut mir der normale Pendler, der morgens seinen Beruf für nen Appel und nen Ei nachgehen muss, noch mehr leid.







Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 06. März 2022, 09:37:31
Zitat von: Mobsy am 06. März 2022, 08:49:00

Ich frage mich was der Soldat dann machen soll, der bis zu 100 km jeden morgen auf der einfachen Strecke zur Kaserne zurücklegt. Wohnraum ist ja mittlerweile auch überall begrenzt.


Auf Elektro umsteigen, zweiten Wohnsitz gründen, etc.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Mobsy am 06. März 2022, 13:52:47
Rekrut, was habe ich oben geschrieben! Wohnraum ist begrenzt! Wer lesen kann ist schwer im Vorteil!
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Rekrut84 am 06. März 2022, 13:57:05
Kommt auf die Region an.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 10. März 2022, 19:20:14

Phoenix Runde : 100 Mrd für die Bundeswehr - Ausweg oder Irrweg ?

https://youtu.be/EkS4vZE3SLc
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 15. März 2022, 21:32:00
Aus dem aktuellen Bericht 2021 der Wehrbeauftragten:

"Sollte die Bestandsaufnahme der neuen Bundesregierung die bisher geplante Personalstärke von 203.000 Soldatinnen und Soldaten bestätigen, muss die Bundeswehr nicht nur weiterhin erhebliche Anstrengungen im Bereich der Personalgewinnung und -bindung unternehmen.

Der Haushaltsgesetzgeber müsste nach Bewertung des Verteidigungsministeriums auch den Planstellenumfang der Streitkräfte um rund 8.800 zusätzliche Planstellen erhöhen.

Eine Personalerhöhung dieser Größenordnung zu organisieren, ist eine komplexe, sich über Jahre erstreckende Aufgabe. Sie kann nur gelingen, wenn die Steigerung mittelfristig finanziell gesichert ist.

Es ist daher bedauerlich, dass das Verteidigungsministerium den in die Haushaltsaufstellung für das Jahr 2022 eingebrachten Haushaltsvermerk zur Fixierung des Planstellenaufwuchses für die Jahre 2023 bis 2028 auch im Berichtsjahr erneut nicht gegen grundsätzliche Bedenken des Bundesministeriums der Finanzen zum Regierungsentwurf durchsetzen konnte.

Alternativ könnte eine solche mittelfristige parlamentarische Absicherung des Personalzuwachses auch im Rahmen eines sogenannten Bundeswehrplanungsgesetzes erfolgen, wie es die frühere Bundesministerin der Verteidigung und der Generalinspekteur in ihrem Eckpunktepapier für die Bundeswehr der Zukunft im Mai des Berichtsjahres vorgeschlagen hatten.

Ohne Absicherung des Aufwuchses versprechen die ohnehin ambitionierten Ziele keine Aussicht auf Erfolg
."


Und dies wird m.E. auch in der ganzen Diskussion über den Einsatz der 100 Mrd bzw 2 % BIP vergessen...

Es wird immer nur von der Finanzierung des neuen Materials gesprochen...

Aber ohne eine adäquate Besoldung bekommt die Bw ... in der Konkurrenz zum zivilen Arbeitsmarkt ... nicht das Personal... das man braucht und will...

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 16. März 2022, 11:26:29
Pressemitteilung  16/2022

16.03.2022

Ein gutes Zeichen für die Bundeswehr und unsere Sicherheit
Bundeskabinett beschließt Bundeshaushalt 2022, Eckwerte für 2023,
Finanzplan bis 2026 und Sondervermögen für die Bundeswehr

Seit nunmehr drei Wochen schaut die Welt auf den Krieg in der Ukraine, den Krieg in Europa. Die aktuellen Ereignisse zeigen eindringlich, wie wichtig militärische Stärke sein kann, um die Freiheit zu schützen, in der wir leben wollen.

Und Sicherheit hat einen Preis – auch für die Ausrüstung der Bundeswehr. Nun gilt es umso mehr, die Kürzungen, die Mangelverwaltung und das Sparen vieler Jahre umzukehren und die Bundeswehr zeitgemäß aufzustellen.

Heute hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf über die Feststellung des Bundeshaus-haltsplans für das Haushaltsjahr 2022, die Eckwerte des Regierungsentwurfs des Bundeshaushalts 2023 und des Finanzplans bis 2026 sowie die gesetzlichen Regelungen für ein Sondervermögen für Investitionen und Rüstungsvorhaben in der Bundeswehr beschlossen.

Zu den finanziellen Möglichkeiten, die sich hieraus eröffnen, sagt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht: ,,Mit umfassenden Investitionen werden wir unsere Bundeswehr zu einer leistungsfähigen und hochmodernen Armee ausbauen. Mein Ziel ist eine vollausgestattete Bundeswehr, die uns und unsere Bündnispartner zuverlässig schützt; eine Armee, die Deutschland zu einem starken militärischen Kooperationspartner in Europa macht – und damit zu einem europäischen Kräfteverstärker in NATO und EU."

Im Bundeshaushalt 2022 sollen für den Verteidigungsetat im Einzelplan 14 mehr als 50 Mrd. Euro (50,33 Mrd. Euro) veranschlagt werden. Das sind rund sieben Prozent mehr als im Haushalts-Soll des Jahres 2021. In den Folgejahren ist nach den Eckwerten zum Haushalt 2023 und zum Finanzplan bis 2026 vorgesehen, durchgängig rund 50,1 Mrd. Euro jährlich zu berücksichtigen, was insgesamt einem Plus von rund 12,4 Mrd. Euro im Vergleich zum geltenden Finanzplan beträgt. Aus dem daneben neu zu errichtenden Sondervermögen Bundeswehr im Umfang von bis zu 100 Mrd. Euro könnten festgelegte zumeist überjährige Großvorhaben der Bundeswehr wie zum Beispiel die Tornado-Nachfolge finanziert und mit hoher Priorität auch die persönliche Ausrüstung der Soldatinnen und Soldaten verbessert werden. Das Sondervermögen für die Bundeswehr wird entscheidend dazu beitragen, die Verteidigungs- und Bündnisfähigkeit der Bundeswehr weiter zu festigen.

Die beschlossenen Gesetzentwürfe werden nun in das parlamentarische Verfahren eingebracht. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht unterstreicht: ,,Und auch in der Frage, welche Ausrüstung wir mit unseren neuen Möglichkeiten beschaffen, werde ich mich eng mit dem Bundestag abstimmen. Das ist mir ein ganz wichtiges Anliegen! Denn die Bundeswehr ist und bleibt Parlamentsarmee. Die Verantwortung für die Zukunft der Bundeswehr tragen wir alle."
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 18. April 2022, 11:48:02
Deutscher Bundestag
Drucksache 20/1409
20. Wahlperiode

Gesetzentwurf der Bundesregierung 13.04.2022

Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines "Sondervermögens Bundeswehr" (Bundeswehrsondervermögensgesetz – BwSVermG)




Deutscher Bundestag
Drucksache 20/1410
20. Wahlperiode

Gesetzentwurf der Bundesregierung 13.04.2022

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87a)




DIP BT


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 27. April 2022, 04:49:26
Heute 1. Lesung zum Sondervermögen

"Liveübertragung: Mittwoch, 27. April, 16.30 Uhr"


https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw17-de-grundgesetz-889618

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 27. April 2022, 19:18:26
Zitat von: LwPersFw am 27. April 2022, 04:49:26
Heute 1. Lesung zum Sondervermögen

"Liveübertragung: Mittwoch, 27. April, 16.30 Uhr"


https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw17-de-grundgesetz-889618


Von ntv

https://youtu.be/kOHfMWIh_78


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 03. Mai 2022, 20:22:45
Öffentliche Anhörung des Haushaltsausschuss zum Sondervermögen Bundeswehr

Zeit: Montag, 9. Mai 2022, 11.00 Uhr


https://www.bundestag.de/presse/pressemitteilungen/2022/pm-220503-oea-haushalt-bundeswehr-892672

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 05. Mai 2022, 15:38:28
Zitat von: LwPersFw am 03. Mai 2022, 20:22:45
Zeit: Montag, 9. Mai 2022, 11.00 Uhr

"Mit dem Datum will man Russland provozieren und den Dritten Weltkrieg herbeieskalieren!!11eins"

Ich höre schon die Schreibmaschinen für den offenen Brief rattern...  ;D
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 19. Mai 2022, 15:40:19
"Nachgefragt. Wie blank ist die Bundeswehr?"

Quelle: Bundeswehr


https://youtu.be/s1Y8N8ozzK0

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 30. Mai 2022, 06:17:33
tagesschau.de

"Einigung über Sondervermögen für Bundeswehr"

Stand: 29.05.2022 23:31 Uhr

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/bundeswehr-sondervermoegen-einigung-101.html



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 31. Mai 2022, 20:13:39
Die 100-Mrd-Einkaufsliste: Was die Bundeswehr schon lange braucht
https://augengeradeaus.net/2022/05/die-100-mrd-einkaufsliste-was-die-bundeswehr-schon-lange-braucht/
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 02. Juni 2022, 07:58:03
Pressemitteilung  22/2022

01.06.2022
Entscheidung über die Nachfolge des Waffensystems CH53 ist gefallen


Am 1. Juni 2022 informierte das Verteidigungsministerium das Parlament über die Entscheidung zur Nachfolgelösung des Waffensystems CH53.
Nach sorgfältiger Betrachtung aller Faktoren hat die Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht entschieden, die Beschaffung von 60 CH-47F in der modernen und zukunftsfähigen Konfiguration Block II Standard Range mit Luftbetankungsfähigkeit einzuleiten.

,,Wir haben die Vor- und Nachteile und auch Risiken gründlich abgewogen – und uns dann einhellig für dieses Modell ausgesprochen. Der Chinook ist modern und erprobt. Mit diesem Modell stärken wir unsere Kooperationsfähigkeit in Europa. Zudem bekommen wir hier eine größere Flotte und gewinnen an Flexibilität," äußerte sich die Ministerin.

Hintergrund:
Die CH-47F ist ein etabliertes, technisch ausgereiftes, einsatzerprobtes Produkt, von dem mehr als 500 Lfz sowohl bei der US-Army als auch einer Reihe von europäischen Nutzern im Einsatz sind. Zu nennen sind hier insbesondere die Niederlande, mit denen wir bereits eine sehr enge Kooperation pflegen, die mit dieser Entscheidung noch weiter ausgebaut werden kann.
Der geringere Stückpreis der CH-47F ermöglicht zudem die Beschaffung einer höheren Stückzahl, was für die Streitkräfte eine größere operationelle Flexibilität bei gleichzeitiger Erfüllung aller wesentlichen Nutzerforderungen bedeutet.
Mit der Entscheidung für ein marktverfügbares und weltweit genutztes Produkt sinken die technischen, zeitlichen und auch finanziellen Risiken.
Zudem festigen wir mit der Beschaffung der CH-47F sowohl die transatlantische Partnerschaft, als auch die engen Beziehungen zu unseren europäischen Partnern und stärken die Interoperabilität.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Thomi35 am 02. Juni 2022, 20:24:18
Heute ging es in der Sendung "Hintergrund" im Deutschlandfunk um das sog. Sondervermögen der Bundeswehr.

In einem Interviewbeitrag hieß es, daß es neben der einen Division, die der NATO 2025 zur Verfügung gestellt werden soll, bis 2032 zwei weitere Divisionen geben soll.

Die knapp 20 Minuten können über die folgende Webseite angehört werden:

https://www.deutschlandfunk.de/100-milliarden-fuers-militaer-bundestag-stimmt-ueber-die-grundgesetzaenderung-ab-dlf-27e41d50-100.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 03. Juni 2022, 04:45:42
Aber auch hier -bevor das falsch verstanden wird - keine neuen Divisionen, sondern eingemeldet.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 04. Juni 2022, 07:42:01
Interview mit dem GI u.a. zum Sondervermögen vom 03.06.2022

https://youtu.be/KYQIwmbB4LM
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 10. Juni 2022, 17:52:19
Zitat von: LwPersFw am 18. April 2022, 11:48:02
Deutscher Bundestag
Drucksache 20/1409
20. Wahlperiode

Gesetzentwurf der Bundesregierung 13.04.2022

Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines "Sondervermögens Bundeswehr" (Bundeswehrsondervermögensgesetz – BwSVermG)




Deutscher Bundestag
Drucksache 20/1410
20. Wahlperiode

Gesetzentwurf der Bundesregierung 13.04.2022

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87a)




DIP BT


"Bundesrat

Grünes Licht für Bundeswehr-Sondervermögen

Stand: 10.06.2022 10:22 Uhr

Das zur Stärkung der Bundeswehr geplante Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro hat die letzte Hürde genommen.
Der Bundesrat stimmte dem Sonderfonds und der damit verbundenen Grundgesetzänderung zu."

https://www.tagesschau.de/inland/bundesrat-bundeswehr-sondervermoegen-101.html



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 10. Juni 2022, 18:00:32
Ggf. ergibt sich auch hier ein finanzieller Mehrbedarf aus dem Sondervermögen... Sei es falls DE auch irgendwann aussteigt... oder weil die Unterhalts-/Nachbesserungskosten explodieren...

"Norwegen gibt Pannen-Heli zurück, Bundeswehr hält an ihm fest"

"Norwegen kündigt den Auftrag für den Militärhelikopter NH-90. Das Land glaubt nicht mehr, dass der Helikopter jemals den Anforderungen gerecht wird, und fordert eine halbe Milliarde Euro zurück. Auch der Bundeswehr bereitet das Modell große Probleme.

20 Jahre nach der Bestellung von NH-90 Militärhubschraubern platzt Norwegens Militär wegen Verspätungen und Mängeln der Kragen. Sie kündigen den Auftrag, geben die bislang gelieferten Hubschrauber zurück und fordern umgerechnet fast eine halbe Milliarde Euro als Rückzahlung.

Zur Begründung stellt das norwegische Militär dem Hubschrauber und seinem Hersteller ein vernichtendes Zeugnis aus. Die Militärs seien bedauerlicherweise zum Schluss gekommen, dass die Helikopter ,,niemals in der Lage sein werden, die Anforderungen der norwegischen Streitkräfte zu erfüllen" – egal, wie viele Arbeitsstunden die Techniker leisten, wie viele Teile noch bestellt werden oder wie viel Geld investiert wird. Der Vertrag mit dem Hersteller-Konsortium NHI (Nato Helicopter Industries) werde daher komplett storniert und die Flüge werden eingestellt.

Für das NHI-Herstellerbündnis mit Airbus an der Spitze mit 62,5 Prozent Anteil sowie Leonardo (Italien) mit 32 Prozent Anteil und Fokker (Niederlande) ist es ein weiterer Tiefschlag und Imageschaden.

Bereits im Dezember 2021 hatte Australien angekündigt, künftig auf das Modell verzichten zu wollen, weil die Betriebskosten zu hoch seien und die Verfügbarkeit zu gering. Die Leistung des Modells sei ein ,,ständiges Problem", hieß es."

https://www.welt.de/wirtschaft/article239287117/Militaerhelikopter-Norwegen-gibt-NH-90-zurueck-Bundeswehr-haelt-an-ihm-fest.html



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. Juni 2022, 10:58:09
Für die Kameraden aus Büchel interessant, die ja die nächsten 2...3 Jahre von Nörvenich aus ihren Auftrag erfüllen.

Wenn das so kommt... werden viele nicht mehr nach Büchel zurückkehren...

... sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Tornado in Nörvenich in DZE/Pension gehen...

... denn es wäre ja sinnvoll... da die Umbaumaßnahmen ja gerade erst beginnen ...

... den Platz jetzt vollumfänglich auf F-35 umzubauen...

Also kein Parallelbetrieb TORNADO / F-35 in Büchel.

Bin gespannt was kommt...


"Die Bundeswehr will alle ihre künftigen F-35-Tarnkappenjets auf einen rheinland-pfälzischen Militärflugplatz nahe der Mosel bringen. "Die Luftwaffe plant, alle 35 zu beschaffenden F-35 A nach Fortgang/Abschluss der Baumaßnahmen auf dem Fliegerhorst Büchel zu stationieren", teilte ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr in Bonn der Deutschen Presse-Agentur mit."


https://www.sueddeutsche.de/politik/verteidigung-buechel-luftwaffe-will-f-35-tarnkappenjets-in-buechel-stationieren-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220611-99-625711


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 13. Juni 2022, 19:50:08
Neuaufstellung desTerritorialen Führungskommando der Bundeswehr (TerrFüKdoBw)

https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-territoriales-fuehrungskommando-101.html

https://www.bmvg.de/de/presse/bundeswehr-stellt-territoriales-fuehrungskommando-auf-5446786

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Andi8111 am 13. Juni 2022, 20:29:41
Juhuu! Endlich noch ein Kommando :)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 13. Juni 2022, 20:50:50
Ja eigentlich kein neues Kommando und Führungsentscheidungen werden nun schneller getroffen.
Und eine deutliche Verbesserung zur Generierung von Kräften, was bei der Corona Amtshilfe nicht immer
ohne Reibungsverlusten geschah.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: wolverine am 13. Juni 2022, 21:28:06
 Naja  :D
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Seltsam_ am 13. Juni 2022, 21:28:36
Zitat von: MikeEchoGolf am 13. Juni 2022, 20:50:50
Ja eigentlich kein neues Kommando und Führungsentscheidungen werden nun schneller getroffen.
Und eine deutliche Verbesserung zur Generierung von Kräften, was bei der Corona Amtshilfe nicht immer
ohne Reibungsverlusten geschah.
Und was hat diese Reibungsverluste erzeugt, was dieses nun nicht mehr entstehen lässt/lassen kann? Wenn ich mich recht erinnere, wurden dem KTA Trtle unterstellt oder aZa.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: wolverine am 13. Juni 2022, 21:31:15
Das KdoTerrAufg wird selbstständig und aufgewertet. Nur wird da im KdoSKB wahrscheinlich keiner so traurig darüber sein.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 14. Juni 2022, 03:44:26
Zitat von: Seltsam_ am 13. Juni 2022, 21:28:36
Zitat von: MikeEchoGolf am 13. Juni 2022, 20:50:50
Ja eigentlich kein neues Kommando und Führungsentscheidungen werden nun schneller getroffen.
Und eine deutliche Verbesserung zur Generierung von Kräften, was bei der Corona Amtshilfe nicht immer
ohne Reibungsverlusten geschah.
Und was hat diese Reibungsverluste erzeugt, was dieses nun nicht mehr entstehen lässt/lassen kann? Wenn ich mich recht erinnere, wurden dem KTA Trtle unterstellt oder aZa.

Tut hier nichts zu Sache - es ist auf jeden Fall besser, wenn nicht zwei das Gleiche tun.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 18. Juni 2022, 12:42:27
Am 13. Juni setzten Staatssekretärin Dr.Doktor Margaretha Sudhof, Staatssekretär Benedikt Zimmer und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn die Arbeiten zur kritischen Bestandsaufnahme fort. Der Lenkungsausschuss beschloss nach eingehender Beratung die Aufstellung eines Territorialen Führungskommandos, eine personelle Verstärkung der Streitkräftebasis in Schlüsselbereichen sowie das neue Zielbild der Einsatzkräfte des Heeres. Damit ist die erste Phase der kritischen Bestandsaufnahme abgeschlossen.

Mit den Entscheidungen des Lenkungsausschusses wurde die Phase der dringlichen Handlungsbedarfe abgeschlossen. ,,Die direkte Umsetzung des dringlichen Handlungsbedarfs ist der erste Schritt der kritischen Bestandsaufnahme. Nun geht es im Weiteren um tiefgreifende Handlungsempfehlungen – für eine einsatzbereite Bundeswehr, die ihren Auftrag im Rahmen von NATO und EUEuropean Union sowie im Heimatschutz bestmöglich erfüllen kann", erläuterte Staatssekretärin Dr.Doktor Sudhof. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Untersuchung vor allem der Bereiche Personal, Material und Finanzen werde nun unter Einbeziehung der Expertise aus allen Bereichen der Bundeswehr fortgesetzt. Die Mitglieder des Lenkungsausschusses bekräftigten das Ziel, die Bundeswehr effektiver und effizienter aufzustellen, um den veränderten sicherheitspolitischen Bedingungen gerecht zu werden und die Einsatzbereitschaft zügig zu erhöhen. Dazu wurden am 13. Juni weitere Entscheidungen getroffen.

Abbau struktureller Defizite
Bereits in der vergangenen Legislaturperiode wurden hinsichtlich Landes- und Bündnisverteidigung Defizite bei Einsatzbereitschaft und Führungsfähigkeit der Bundeswehr identifiziert, über Maßnahmen zu deren Abbau aber nicht mehr entschieden. Zu Beginn der Legislatur einigte man sich deshalb im BMVgBundesministerium der Verteidigung über einen Fahrplan zu Bestandsaufnahme und abgeleiteten Handlungsempfehlungen. Der russische Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 führte dann aber schnell zu der Entscheidung, den Prozess aufzuspalten in den sogenannten Dringlichen Handlungsbedarf zur unmittelbaren Erhöhung der Einsatzbereitschaft in den vordringlichsten Bereichen, die wenig zeitlichen Spielraum erlauben und der allgemeinen Bestandsaufnahme, die mehr zeitlichen Vorlauf erlaubt und zudem tiefgreifendere Untersuchungen erfordert.

Territoriales Führungskommando
Die Führungsorganisation der Streitkräfte wird in Reaktion auf die aktuelle Sicherheitslage angepasst. Das neue Territoriale Führungskommandos der Bundeswehr (TerrFüKdoBw) wird aus dem bisherigen Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin hervorgehen und soll zum 1. Oktober 2022 ebenfalls in Berlin aufgestellt werden. Bundesweit handlungsfähig wird es durch die Unterstellung der Landeskommandos sowie sämtlicher Heimatschutzkräfte – und durch Personal weiterer Dienststellen. ,,Auf diese Weise stellen wir die nationale territoriale Führungsfähigkeit über das gesamte Spektrum ,Frieden – Krise – Krieg' her", begründete der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Zorn, die Entscheidung des Lenkungsausschusses. Das künftige Führungskommando wird darüber hinaus mit seinen Kräften und Abläufen zu einer hohen Reaktionsfähigkeit der Bundesregierung auf besondere Situationen beitragen und den durchhaltefähigen Betrieb eines ggf. erforderlichen Krisenstabes gewährleisten können. ,,Damit reagieren wir auf die Erfahrungen, die wir mit dem Corona-Krisenstab gemacht haben. Zeigt sich hier erneut die Notwendigkeit, auf entsprechende Entwicklungen der Corona-Pandemie im Herbst reagieren zu müssen, sind wir dafür gut aufgestellt", so Staatssekretärin Dr.Doktor Sudhof.

Stärkung der Streitkräftebasis
Als zweite Richtungsentscheidung beschloss der Lenkungsausschuss die Ressourcenverstärkung für die mobilen logistischen Truppen, die ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrkräfte und die Feldjäger in der Streitkräftebasis (SKBStreitkräftebasis) mit insgesamt 1900 Dienstposten. Vor einer entsprechenden Grobstrukturänderung zur Aufstellung der zusätzlichen Einheiten beziehungsweise Verbände werden die Bedarfe organisatorisch-personell, materiell und infrastrukturell konkretisiert. Die Stärkung der SKBStreitkräftebasis in diesen Bereichen ist entscheidend dafür, die ,,Kaltstartfähigkeit" unserer Einsatzkräfte signifikant zu verbessern und die zugewiesenen Dienstposten entsprechen den durch die SKBStreitkräftebasis abgeleiteten und formulierten Forderungen.

Umstrukturierung des Heeres
Die Mitglieder des Lenkungsausschusses waren sich bereits in der letzten Sitzung Anfang Mai einig, dass die Umgliederung des Heeres von der bisherigen Fokussierung auf Auslandseinsätze hin zu Landes- und Bündnisverteidigung dringlich geboten ist. Vordringliches Ziel ist eine einsatzbereite und voll ausgestattete Division bis 2025. Der Lenkungsausschuss erörterte dazu das vorläufige Zielbild der Einsatzkräfte des Heeres. Dieses bildet zwei mechanisierte Divisionen mit jeweils zwei schweren und zwei mittleren Brigaden sowie einer leichten luftbeweglichen Division mit zwei leichten Brigaden, dem Kommando Spezialkräfte und dem Kommando Hubschrauber ab. Die Umstrukturierung soll schrittweise erfolgen. ,,So können wir sicherstellen, dass neues Material – auch finanziert aus dem Sondervermögen – synchron zu dem anstehenden Strukturumbau unmittelbar den jeweiligen Zielverbänden zulaufen kann", präzisierte Staatssekretär Zimmer.

Weiteres Vorgehen im Rahmen der kritischen Bestandsaufnahme
Die vertiefte Untersuchung der Bereiche Personal, Material und Finanzen wird künftig von einem Kernteam koordiniert, beschloss der Lenkungsausschuss. Zugeordnet zu Staatssekretärin Dr.Doktor Sudhof wird das Kernteam zum einen die weitere Umsetzung der Entscheidungen zu den kurzfristig dringlichen Handlungsbedarfen begleiten sowie im Schwerpunkt mittel- und langfristige Vorschläge erarbeiten, um die Bundeswehrstrukturen effektiver und effizienter zu gestalten. Dieses Kernteam arbeitet dem Lenkungsausschuss zu und wird aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vornehmlich aus den Bereichen Stab Org/Rev und Sekretariat Landesverteidigung/ Bündnisverteidigung bestehen.

Ausblick: Nächste Phase der kritischen Bestandsaufnahme
Einvernehmen herrschte im Lenkungsausschusses darüber, dass die künftige nationale Sicherheitsstrategie, der strategische Kompass der EUEuropean Union und das neue Strategische Konzept der NATO maßgebliche Orientierungspunkte für die kritische Bestandsaufnahme darstellen. General Zorn bekräftigte: ,,Die Ergebnisse des NATO-Gipfels Ende des Monats in Madrid werden die deutschen Bündnisverpflichtungen konkretisieren."
Zudem haben Bundestag und Bundesrat durch die voranschreitende Operationalisierung des Sondervermögens eine entscheidende Weiche für die nächste Phase der Bestandsaufnahme gestellt. ,,Nun gilt es zügig die bereits identifizierten Fähigkeitslücken, wo immer möglich, auf Basis marktverfügbarer Lösungen zu schließen und dabei in Kooperation mit unseren Alliierten die Fähigkeiten und die Interoperabilität in Europa auszubauen," konkretisierte Staatssekretär Zimmer.
,,Wir werden den Prozess der zukunftsgerechten Anpassung der Bundeswehr nun weiter strukturiert fortsetzen", unterstreicht Staatssekretärin Dr.Doktor Sudhof: ,,Das bislang Erreichte werden wir bis zum Beginn der Sommerpause in einem Sachstandsbericht zusammenfassen. Auf dessen Grundlage werden wir eine breite Partizipationsphase einleiten, deren Auftakt eine Bundeswehrtagung im frühen Herbst, gefolgt von mehreren Regionaltagungen sein wird."
Im Zuge der Partizipationsphase wird ein Ergebnisbericht und auf Basis der Erkenntnisse sowie eines breit angelegten Austausches mit Expertinnen und Experten eine Strategische Leitlinien der Bundeswehr formuliert. Diese Strategischen Leitlinie ist der strategisch-konzeptionelle Abholpunkt unserer Bestandsaufnahme. Vor dem Hintergrund der dramatisch veränderten sicherheitspolitischen Lage wird damit die Voraussetzung, die Erkenntnisse der kritischen Bestandsaufnahme transparent zu machen, zügig und nachvollziehbar umzusetzen und sie in weitere, übergeordnete Prozesse einzubringen, geschaffen

von
Barbara Lucius
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Andi8111 am 18. Juni 2022, 13:58:09
So viel Blabla von doppelpromovierten Staatssekretärinnen. Leere Worthülsen, aus denen man nichts wirklich verbindliches ableiten kann. Abbau struktureller Defizite? Da arbeiten wir gefühlt seit 20 Jahren dran.
Stärkung der Streitkräftebasis? Mit 1900 Dienstposten? Schön. Wenn man die, die derzeit vakant sind, mal besetzt bekommt, dann werden sich sicher die 1900 läppischen DP auch noch besetzen lassen.
Umstrukturierung des Heeres? Schon wieder, immer noch, nochmal? Das Heer hat doch seit 1990 keine der 5? neuen Strukturen eingenommen, da kam immer eine noch neuere, bessere und tollere Struktur dazwischen.
Die Story mit der vollausgestatteten Division finde ich am lustigsten^^ Wo wir doch nun seit 5 Jahren damit beschäftigt sind, das aktuelle Soll zu beschaffen und zu bereitzustellen. Das ist wohl Zielrecycling^^ Man setzte sich die Ziele der letzten Jahre immer wieder neu, nur um irgendwelche Fortschritte präsentieren zu können.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 18. Juni 2022, 14:19:56
Ich sehe das nicht so negativ.
Heer: Dass das Heer sich an eine Zielrichtung -nämlich IKM und LV/BV gleichrangig nebeneinander- anpasst, kann schon Sinn machen.
SKB: neue erforderliche DP und nicht besetzte DP kann man nicht vergleichen. Es ist durchaus gewollt (siehe Finanzlinie und Personalstrukturplan militärisch, dass derzeit DP nicht besetzt sind, denn das Ziel ist die Besetzung bis 2031. Nicht ganz so viele wie jetzt frei sind, die Pandemie hat hier eine deftige Delle hinterlassen, aber rd. 13.000 der rd. 18.000 müssen noch nicht besetzt sein. Und nur weil man Personal vielleicht noch nicht gleich kriegt, darf das nicht dazu führen, dass Aufgaben nicht mit DP hinterlegt sind. Denn sonst wird man niemals dieses Personal gewinnen können. Also da ist deine Argumentation schon recht Stammtisch-nahe.
vollausgestatte Div: dafür wird ja gerade auch viel Geld locker gemacht. NmB wird sich das auf jeden Fall ordentlich verbessern, mag sein, dass eine Vollausstattung nicht ganz zumindest in einem größeren Maß erreicht wird. Dass man jahrzehntelanges Sparen nicht an einem Tag zurückdrehen kann, sollte klar sein, darf aber auch nicht verleiten, es nicht zu versuchen.
Es ist durchaus ein anderes Zeitalter und ein anderes Bewusstsein als vorher.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 01. Juli 2022, 07:10:48
Verteidigungsministerin Lambrecht zur Situation der Bundeswehr

30.06.2022 14:57


https://www.tagesschau.de/multimedia/video/ts24/schwerpunkt/video-1053077.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 08. Juli 2022, 15:56:46
Der 15. Rüstungsbericht liefert aktuelle Details zu ausgewählten Vorhaben

Veröffentlichungsdatum 29.06.2022


https://www.bmvg.de/resource/blob/5456944/a2db4dc6bd4c5873113e39ad9292f269/20220629-download-15-bericht-des-bmvg-zu-ruestungsangelegenheiten-data.pdf

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 08. Juli 2022, 17:32:33
Die Ministerin hatte Anfang des Jahres eine (erneute) ,,Bestandsaufnahme Bundeswehr" angeordnet. Eine erste Zwischenbilanz liegt jetzt vor: https://augengeradeaus.net/2022/07/erste-zwischenergebnisse-der-bestandsaufnahme-bundeswehr-mehr-dienstposten-fuer-unterstuetzer-mehr-reservistenstellen-arbeitszeitordnung-im-visier/
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Reservist10 am 08. Juli 2022, 17:58:55
Also da muss ich ja schon schmunzeln... auf Papier klingt das natürlich alles super!

In der Praxis stelle ich fest, dass es viel zu wenig Ressourcen gibt - dies betrifft z.B. die Möglichkeit, um im Rahmen der ROA a.d.W. am Ersthelfer-A oder nSAK teilnehmen zu können. Weiterhin ,,muss" im Allgemeinen mit wenigen wenigen Ausnahmen(!) der AG (auch öD) einer RDL zustimmen, da ansonsten keine Heranziehung rausgeschickt wird, obwohl es auf dem Papier andere Regelungen gibt.

Aber Hauptsache Zitat: ,,Die Reserve ist wesentlich für die Einsatzbereitschaft der Bw und gerade für die LV/BV unverzichtbar."

Und an den ,,behördentypischen" Strukturen der ,,Selbstverwaltung" ändert sich ebenfalls nichts.

Mehrfach im Text wird erwähnt, dass eine Arbeitsgruppe mit diesem und jenem beauftragt oder dass dieses und jenes vorgesehen sei. Ich kenne diese Formulierungen zu gut von meinem AG - Trommelwirbel - öffentlicher Dienst...

Viel kann ich dem daher nicht abgewinnen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 08. Juli 2022, 18:14:49
Hier der Link zum Originaltext auf der Seite des BMVg:

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundeswehr-zwischenergebnisse-der-kritischen-bestandsaufnahme-5462132
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Andi8111 am 08. Juli 2022, 19:05:20
Zitat von: Reservist10 am 08. Juli 2022, 17:58:55
Also da muss ich ja schon schmunzeln... auf Papier klingt das natürlich alles super!
In der Praxis stelle ich fest, dass es viel zu wenig Ressourcen gibt - dies betrifft z.B. die Möglichkeit, um im Rahmen der ROA a.d.W. am Ersthelfer-A oder nSAK teilnehmen zu können. Weiterhin ,,muss" im Allgemeinen mit wenigen wenigen Ausnahmen(!) der AG (auch öD) einer RDL zustimmen, da ansonsten keine Heranziehung rausgeschickt wird, obwohl es auf dem Papier andere Regelungen gibt.
Aber Hauptsache Zitat: ,,Die Reserve ist wesentlich für die Einsatzbereitschaft der Bw und gerade für die LV/BV unverzichtbar."
Und an den ,,behördentypischen" Strukturen der ,,Selbstverwaltung" ändert sich ebenfalls nichts.
Mehrfach im Text wird erwähnt, dass eine Arbeitsgruppe mit diesem und jenem beauftragt oder dass dieses und jenes vorgesehen sei. Ich kenne diese Formulierungen zu gut von meinem AG - Trommelwirbel - öffentlicher Dienst...
Viel kann ich dem daher nicht abgewinnen.
Die Reservisten und solche, die es noch werden wollen, müssen endlich begreifen, dass bei all den Dingen, die wir gerade wuppen (wir= aktive Soldaten, dienstpostengerecht ausgebildet und ausgerüstet und ready to move) eben keine große Zeit und wenige Ressourcen dafür da sind, wahrscheinlich eher weniger gut ausgebildete Reserveoffiziere zu etikettieren, die nach ihrer Ausbildung auf keinem Dienstposten wirklich gut zu gebrauchen sind. Diese ResOffz a.d.W. Laufbahn ist eine Totgeburt. Die Reservisten, die wir wirklich gebrauchen können, sind ehemalige BS und SAZ. Alle anderen sind nur unter großen Investitionen an Zeit und Mühe ready to move zu bekommen und das ist, vor allem bei dem dazu noch überbordend vorhandenen Einforderungen der angehenden ROA a.d.W. kaum möglich.

Und diese ewige Kritik ala "Ihr sagt immer, dass wir gebraucht werden, aber die böse Bürokratie und viel zu wenige Ausbildungsmöglichkeiten sagen was anderes" nervt extrem. Wenn ihr keinen Bock mehr habt, lasst es einfach sein.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 08. Juli 2022, 19:25:00
@ Andi und Reservist:

Allgemein:
Was "bringt" der Res der BW, was kann er "leisten"?
WENN das in einem vernünftigen Verhältnis zum (Ausbildungs-) Aufwand sreht, ist schon voeles möglich.

(Ein ResOffz, DP gerecht ausgebildet, eher Mangelverwendung, voll ausgerüstet und ausgestattet, "combat ready" und durchaus einsatzwillig ... aktuell ist der DP EUTM Mali wegen Reduktion der Mission entfallen ... auch gut - schauen wir mal ... ).
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 08. Juli 2022, 19:33:19
In einem ersten Schritt ging es um die dringlichen Handlungsbedarfe, die -nämlich vorgezogen aufgrund des Angriffskrieges auf die UKR- eben vorrangig zu betrachten waren Der Ersthelfer-A der RDL gehört mit Sicherheit nicht dazu. Und ja: der RDL ist da nicht der Nabel der Welt, wenngleich auch ungleich wichtiger als früher im Szenario LV/BV. Aber hier geht es um die ausgebildeten.
Nicht richtig ist auch, dass die Bestandsaufnahme von der BM'in angeordnet wurde, man möge den KoaV lesen, da steht es schon drin.
Und dort kommt mit Sicherheit nicht vor, ich zitiere: In der Praxis stelle ich fest, dass es viel zu wenig Ressourcen gibt - dies betrifft z.B. die Möglichkeit, um im Rahmen der ROA a.d.W. am Ersthelfer-A oder nSAK teilnehmen zu können
Also bitte mal die eigene Situation mit der gesamtstaatlichen Aufgabe einordnen, die derzeit ansteht. Und dann muss man sehen, ob im Kleinen auch das gewünschte und/oder erforderliche persönliche Ziel dabei rumkommt.

Auch die Bedarfe, die von der SKB, San, Heer etc. gesehen werden stehen erst einmal im Raum. Ob das zu DP-Erhöhung führen wird oder aber iRd Bestandsaufnahme -nämlich dem, was nun aufgrund des KoaV folgt und- vielleicht zu zu einer Substituierung führt, wird man sehen. Da sind wir gerade dran und das wird sich bis Ende des Jahres hinziehen. Kunststück, gilt es Handlungsfelder wie Organisation, Infrastruktur, Ausbildung, Material und Personal übereinzubringen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 08. Juli 2022, 19:41:32
Zitat... In der Praxis stelle ich fest, dass es viel zu wenig Ressourcen gibt - dies betrifft z.B. die Möglichkeit, um im Rahmen der ROA a.d.W. am Ersthelfer-A oder nSAK teilnehmen zu können. ...

Ich habe fast geahnt, dass sofort wieder so eine kleinkarierte ,,Diskussion" losgeht. Und ja, ich mit Reservistrnabgelegenheiten durchaus vertraut, sowohl als Reservistenbearbeiter in einem Bataillon als auch später als Reservist. Reservisten sind nicht der Nabel der Bundeswehr, auch wenn manche so tun als ob.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: thelastofus am 08. Juli 2022, 22:01:23
ZitatWeiterhin ,,muss" im Allgemeinen mit wenigen wenigen Ausnahmen(!) der AG (auch öD) einer RDL zustimmen, da ansonsten keine Heranziehung rausgeschickt wird, obwohl es auf dem Papier andere Regelungen gibt.

Das wurde doch hier schon 1000x erwähnt und regelrecht totgeschrieben. Die Bw wird sich (aktuell) nicht gegen den AG stellen, wer einen "unwilligen" AG hat darf dann eben nicht "mitspielen". Daran wird sich auch auf lange Sicht vermutlich nix ändern.

Und selbst wenn der AG nicht zustimmen müssten, ist das kein Selbstläufer. Ich kann aus fast 20 Jahren FF und Sandienst sagen, das man da auch Kämpfe ausfechten muss für  3 Tage Feuerwehrschule oder um tagsüber zum schweren VU zu fahren, obwohl das alles gesetzlich geregelt ist.

Am Ende des Tage verdient man sein Geld eben nicht bei der Feuerwehr, beim Rettungsdienst, und auch als Reservist zum Großen Teil nicht bei der Bundeswehr..

Es wird immer die "Berufsreservisten" geben die aus unterschiedlichen Gründen (Selbstständig, Studium, Arbeitslos usw.) quasi ständig in einer RDL stehen.

Ich habe es mittelerweile aufgegeben eine höhere Laufbahn in der Reserve als Mannschaften zu erreichen. Auch habe ich den ehrenamtlichen Dienst quitttiert, tut auch gut (FF und RD gehören ohnehin längst in 100% hauptamtliche Hände).

Die AG werden einem immer Steine in den Weg legen. Bei meinem aktuellen AG kann man sich nur noch an "große WÜ"  Anfang der 90er erinnen. Ich denke die Reserve ist ein Thema für die Zukunft, vielleicht auch mehr als früher, aber sicher nicht Thema Nr. 1
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Reservist10 am 08. Juli 2022, 22:27:47
Über die bisherigen Reaktionen bin ich verwundert - diese wirken emotional aufgeladen.

Ich kann euch auf jeden Fall verstehen, wenn wir hier von Personen sprechen, die ggf. noch nie Kontakt zur Bundeswehr hatten, ein Studium absolviert haben (das muss man allerdings auch erst einmal hinkriegen), über die erfolgreiche Teilnahme am Assessment sowie Bestenauslese die Sterne und eventuell sogar Eichenlaub erhalten, dann das Ganze im Schrank zu Hause aufhängen und... das war's.

Dass Reservisten nicht den Nabel der Bundeswehr oder Thema Nr. 1 darstellen, ist ganz klar. Ich bitte euch...

Mein Punkt ist allerdings Folgender:

Wenn es an grundlegendsten Angelegenheiten wie Ersthelfer oder nSAK schon scheitert, dann ist darüber hinaus nicht mehr viel zu erwarten. Insofern haben die Autoren mal wieder schön die Textbausteine zusammenkopiert: "Die Reserve ist wesentlich für die Einsatzbereitschaft der Bw und gerade für die LV/BV unverzichtbar."

Es gibt den motivierten Reservisten, der bedingt durch seine zivilberufliche Qualifikation einen Beitrag entsprechend des Zitats leisten kann. Zumal es ja auch den Bedarf gibt. Es sind die Strukturen der Bundeswehr selbst, die, um es wie Andi zu sagen, die ROA a.d.W. zu einer Totgeburt oder generell motivierten "Externen" die Eingliederung in das "System" nahezu unmöglich machen.

Und jetzt mal Butter bei die Fische:

Wo verschwindet das Geld der Bundeswehr seit Jahren hin? Was ist mit diesen nicht endenden Mängel- und Pannenlisten - sei es bei der Beschaffung, beim Personal, bei der Ausrüstung? Was bringen jetzt bei so einem kaputten System die 100 Milliarden Euro Sondervermögen?

Erneut: Wenn es an grundlegendsten Angelegenheiten scheitert, dann ist da nicht mehr viel zu erwarten. Nicht ohne Grund äußern diverse Personen (z.B. Heeresinspekteur Mais, Eva Högl oder General a.D. Egon Ramms), dass die Bundeswehr NICHT zur Landesverteidigung bereit sei - soviel zu "ready to move"...

Typisch wie in jedem öD ist die 1. Priorität "Selbstverwaltung" und wenn es sein muss, kann man auf Papier behaupten, dass dieses und jenes ja geplant sei, und so weiter und so fort.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Andi8111 am 08. Juli 2022, 23:57:09
Die Defizite bestreitet niemand. Aber sie lassen sich durch Ungediente mit drei Wochen Lehrgang nicht abstellen. Das ist nicht das einzig tragische. Sondern dass es niemand kann.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 09. Juli 2022, 05:19:05
Zitat"Die Reserve ist wesentlich für die Einsatzbereitschaft der Bw und gerade für die LV/BV unverzichtbar.

Hier muss das Konzept der Reserve verstanden werden. Für die Zeit der Auslandseinsätze waren im Inland Reservisten auf Einzeldienstposten und Reservisten der territoriale Reserve gefragt, für LV/BV sind Reservisten der Truppenreserve in Ergänzungstruppenteilen und Feldersatztruppenteile von Bedeutung.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 09. Juli 2022, 08:12:34
Zitat von: Reservist10 am 08. Juli 2022, 22:27:47

Erneut: Wenn es an grundlegendsten Angelegenheiten scheitert, dann ist da nicht mehr viel zu erwarten.


Ggf. finden Sie hier das Passende an Ausbildung:

https://www.reservistenverband.de/veranstaltungen/?kategorie=militaerische-ausbildung-igf-klf&landesid=&search=&distance=

Man kann z.B. filtern nach

+ Militärische Ausbildung,  allg.
oder
+ Militärische Ausbildung, IGF/KLF
oder
+ Militärische Ausbildung, Schießsport


Darunter z.B. auch Vollausbildung EEH-A


Und ich bitte darum,  die Debatte zur persönlichen Ausbildung Res / RDL im entsprechenden Unterforum (weiter-) zu führen!

Ansonsten drücke ich auf Löschen!

Hier geht es um die Zukunft der Bundeswehr. Nicht Einzelner.


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Reservist10 am 09. Juli 2022, 12:23:02
Es geht hier überhaupt nicht um mich und meine "persönliche Ausbildung"... Es geht auch nicht um die Reserve und um die absurde Idee/Meinung, dass Reservedienstleistende mit wenigen Wochen Ausbildung die Mängel abstellen...

Ihr lest "Reserve" und schießt emotional los.

Die Reserve ist doch nur ein Teilaspekt!

Wenn in einem Teilbereich, dessen Priorität ohnehin schon als geringer einzuschätzen ist, NUR mit Worten jongliert wird, dann wird es in den anderen Teilbereichen nicht anders sein. Nennt mich pessimistisch, ABER WAS IST DAS(?!):

Ich lese im Text nur Organisation 1, Organisation 2, Organisation 3, Absichtserklärung 1, Absichtserklärungen 2 und 3, etwas sei "vorzunehmen", in Phase 1, in Phase 2, in einer nächsten Phase werde dann dies werde dann das, Umgliederung, Zwischenziel 1, Zwischenziel 2...

Zum Thema Cyber (Seite 5): Etwas wurde "abschließend entschieden"... In Deutschland gibt es nicht mal flächendeckend zuverlässiges Internet für zuhause bzw. Mobile Daten am Handy...

Zum Thema Weltraumkommando der Bundeswehr: Das ist doch der größte Witz überhaupt... Es scheitert schon an Drohnen, obwohl die Amerikaner schon längst auf diesem Zug aufgesprungen sind. Ich erinnere mich an Berichte von vor einigen Jahren. Darin wurde das Problem dargelegt, dass diversen Piloten der Bundeswehr die Fluglizenzen entzogen werden mussten, weil diese die Pflichtstunden nicht ableisten konnten bedingt durch Mangel an der Einsatzfähigkeit der Maschinen... und jetzt möchte man in den Weltraum expandieren?

Wie wäre es, wenn man ganz klare Zahlen und Pläne darlegt, um die vorhandenden Probleme zu lösen? Noch mal: Die Pannen- und Mängelliste der Bundeswehr ist nahezu unendlich... da könnten 100 Milliarden Euro sicherlich gut verwendet werden. Aber nein! Knapp acht Seiten geben eigentlich nichts außer Absichtserklärungen und Wunschdenken wieder, die natürlich auch organisiert bzw. geplant werden müssen. Und hier sind wir wieder: Selbstverwaltung.

An die Aktiven: Belehrt mich gerne eines Besseren! Hat es sich in den letzten 10-15 Jahren verbessert? Immerhin verkündet die Politik seit Ewigkeiten ganz tolle Pläne und Ideen und Absichtserklärungen...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 09. Juli 2022, 12:34:58
@ Reservist:

Deine Aussagen / Statements sind relativ zusammenhanglose Statements ohne Zusammenhang, kein roter Faden - einfach "Stammtischböabla ...".

Da kann man nicht sinnvoll antworten.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 09. Juli 2022, 13:07:18
Zitat... Ihr lest "Reserve" und schießt emotional los. ...

,,Reserve" war doch IHR Aufhänger für die Diskussion.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Reservist10 am 09. Juli 2022, 13:34:15
@F_K: Also ich werde sicherlich nicht anfangen, eine wissenschaftliche Arbeit mit Verweisen zum Haupttext, die dann ebenfalls 8 Seiten lang ist, hier im Forum zu veröffentlichen.

Ich lese in den acht Seiten lediglich Absichtserklärungen und Wunschgedanken.

Auf Papier können wir gerne ein Weltraumkommando, eine Arbeitsgruppe für dies und eine für das, Pläne zur Umstrukturierung, usw. haben, aber ob am Ende ein Nutzen bei rum kommt, bezweifle ich.

Konkrete Pläne bzw. ein Konzept zur Weiterentwicklung bzw. zur Lösung der bisherigen Probleme erkenne ich nicht. Aber was weiß ich schon - vielleicht wird es ja auch werden! Das würde mich auf jeden Fall freuen! Vielleicht bin ich auch einfach nur zu pessimistisch, weil ich diese ganzen ,,Textbausteine" und ,,Floskeln" von meinem AG (öD) kenne und sich dort trotzdem NICHTS verändert.

@KlausP: Die Reserve war ein Teil meines Aufhängers.

Wie gesagt: Korrigieren Sie mich gerne und belehren Sie mich gerne eines Besseren!

Eine Verbesserung der Situation kann ich mit Blick auf die letzten 10-15 Jahre nicht erkennen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 09. Juli 2022, 13:40:54
@ Reservist:

Wer in den letzten 10 bis 15 Jahren keine Veränderung, auch zum Besseren, nicht erkennt, hat halt keine "Ahnung" - passend zum Stammtischniveau und zur (eigenen) Unfähigkeit, für sich eine Basisausbildung zu organisieren.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 09. Juli 2022, 13:43:12
ZitatEine Verbesserung der Situation kann ich mit Blick auf die letzten 10-15 Jahre nicht erkennen.
Wie auch bei einer chronischen Unterfinanzierung. Und genau darum geht es doch hier auch, nämlich, eine kritische Bestandsaufnahme zu machen und dann mit einer angehobenen Finanzlinie zu sehen, was machbar ist.
Und deswegen hinkt dein Vergleich mit den letzten 10-15 Jahren.
Klar kann man von vornherein sagen, das wird nichts, dann ist eben das Glas halb leer. Aber wenn man so rangeht, wird es natürlich auch nichts.
Also -um in deinem Duktus zu bleiben- was kann den schlechter werden?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Reservist10 am 09. Juli 2022, 14:55:41
@F_K:

Stammtischgerede: Stelle dir mal vor, die Luftwaffe sei ein Unternehmen in freier Wirtschaft, das nicht auf "unendlich" viel Steuergeld säße. Es handelt sich um ein Unternehmen, dessen Maschinen nicht funktionsfähig sind und dessen Personal die Qualifikationen verlieren. Die Insolvenz käme wohl recht schnell. Woran liegt das?

Stammtischgerede hin oder her - wohin verschwindet das Geld, das seit Jahrzehnten in die Luftwaffe fließt. Das Ganze kannst du doch auf alle Teilbereiche der Bundeswehr übertragen - nochmal: Die Pannen- und Mangelliste hört nicht auf. Da frage ich mich, welche fundamentale Verbesserung du in den letzten 10-15 Jahren beobachten konntest. Auf die Antwort bin ich gespannt.

Da musst du dich auch nicht persönlich angegriffen fühlen.

@Ralf:

Wie sehen denn die konkreten Pläne aus, die 100 Milliarden Euro zielgerecht zu nutzen?

Ich konnte keine Fakten und Zahlen dazu finden, in welchem Maß das Geld z.B. zur Instandsetzung oder Beschaffung genutzt werde - lediglich Absichtserklärungen und Wunschgedanken.

Nochmal: Belehrt mich gerne eines Besseren. Ich würde mich darüber freuen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 09. Juli 2022, 15:12:05
Ne, ist klar, bei der Luftwaffe flog in den letzten Jahren nicht eine Maschine - und Piloten haben die auch nicht ... damit bist Du deutlich UNTER Stammtischniveau.

Mal eine Frage: Seit WANN gibt es die gesetzliche Grundlage für das Sondervermögen?
... und der Reservist ist nicht in der Lage, einige Planungen für Ausgaben aus dem Sondervermögen zu finden?

Ich bin raus ...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 09. Juli 2022, 15:23:52
Da gibt es doch jede Menge Übersichten
https://augengeradeaus.net/2022/05/die-100-mrd-einkaufsliste-was-die-bundeswehr-schon-lange-braucht/

https://www.dw.com/de/die-waffenliste-der-bundeswehr/a-62020837
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Reservist10 am 09. Juli 2022, 15:35:12
Ich spreche nicht von ALLEN Maschinen oder vom GESAMTEN Personal der Bundeswehr... machst du das irgendwie mit Absicht?

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-hubschrauber-piloten-verlieren-lizenzen-mangel-an-flugstunden-a-1205917-amp.html

https://www.merkur.de/politik/bundeswehr-ziviles-fluggeraet-ausruestungsmangel-helikoptern-hubschrauber-kramp-karrenbauer-90476679.html

https://augengeradeaus.net/2019/08/58-prozent-der-bundeswehrpiloten-nach-nato-massstaeben-einsatzbereit/

https://amp.focus.de/politik/deutschland/gefrustete-piloten-kampfpiloten-kuendigen-bei-bundeswehr-aus-frust-ueber-ausruestung-und-maengel_id_8872217.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-waffensysteme-einsatzbereitschaft-1.5507196

Google spuckt genug dazu aus. Aber ja weit unter Stammtischgerede!

———

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183064/umfrage/militaerausgaben-von-deutschland/

Zwischen 40-50 Milliarden $ pro Jahr... was ist mit diesem Geld passiert, dass die Bundeswehr so viele Pannen und Mangel hat?! Da erscheinen einmalig 100 Milliarden Euro bei den aktuellen Problemen wie ein paar Tropfen auf dem heißen Stein. Hierzu liest man dann noch, dass davon auch ausreichend Nässeschutz gekauft werden müsse...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 09. Juli 2022, 16:53:58
Zitat von: Reservist10 am 09. Juli 2022, 14:55:41
@F_K:

Stammtischgerede: Stelle dir mal vor, die Luftwaffe sei ein Unternehmen in freier Wirtschaft, das nicht auf "unendlich" viel Steuergeld säße. Es handelt sich um ein Unternehmen, dessen Maschinen nicht funktionsfähig sind und dessen Personal die Qualifikationen verlieren. Die Insolvenz käme wohl recht schnell. Woran liegt das?


Ja, Stammtischgerede deinerseits.

Die Bw ist nicht ihr eigener Rüstungsentwickler- und bauer, sondern abhängig davon, was die Industrie wie liefert.

Du schaffst nicht Mal die Militärausgaben im Einzelnen nachzulesen, "statista.com" hilft da wenig.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: SchwarzerKater am 09. Juli 2022, 18:34:43
Damals 1979: Wie sagte der legendäre Hfw Amler an Heeres-Schule im Bremen-Gröpelingen immer: "Wir sehen den Silberstreif am Horizont" und nebenan ist die Kneipe "Schwarzer Kater und der Wirt Boris ist ein guter Zuhörer" - und Hfw Ricken sagte zu Beginn des Lehrgangs in Bremen-Lesum: Wir schaffen dass alle hier gemeinsam! Recht hatte er. Im Calico und Filou gabs dann grosse Feier zum Lehrgang bestanden.

Die Bundeswehr hat nun eine grosse Chance mit VM Lamprecht, die kennt sich aus mit dem Verwaltungsrecht und dessen Hürden und Fallstricken.

Ich vermute es bleibt kaum ein Stein auf dem Anderen. Rüstungsindutrie - Werften - werden sich auf Fix-Preise einstellen müssen.

Sonst sagt Bw - Nö - wir kaufen im Ausland ein. Desaster wie Hubschrauber, Drohne, Gorch-Forck etc. mit Milliarden-Versenkung, wird und darf es nicht mehr geben. Ebenso das peinliche Beschaffen vom neuen Sturmgewehr.

Ich vermute mal ganz stark, dass im Hintergrund sehr viele gute Stabsoffiziere gerade am Neu-Planen sind für die nun anstehende Umsetzung. Denke mal das dauert ca. 1 Jahr..
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Reservist10 am 09. Juli 2022, 20:52:22
@MikeEchoGolf:

"Du schaffst nicht Mal die Militärausgaben im Einzelnen nachzulesen, "statista.com" hilft da wenig."

Für was sollte das jetzt ein Argument sein...? Mir ging es doch gar nicht darum die Militärausgaben im Einzelnen aufzuzeigen... :o

Was wurde bei der Bundeswehr die letzten Jahrzente bei einem Budget von ca. 40-50 Milliarden Dollar im Jahr(!) bitte gemacht, dass die Pannen- und Mangelliste nahezu unendlich ist, OBWOHL seitens der Politik immer tolle Reden, Absichtserklärungen usw. geschwungen worden sind?

Ich frage mich, wie manche hier durch so einen "Sachstandsbericht zur Bestandsaufnahme" derart zufrieden gestellt werden können und, anstatt auf der Sachebene zu bleiben, Kritik persönlich nehmen bzw. persönlich werden.

Dieser "Sachstandsbericht zur Bestandsaufnahme" bietet keine anständige Lösung bezüglich der Pannen- und Mangelliste. Es sind lediglich Absichtserklärungen, die - so wie ich finde - noch mehr Probleme erzeugen werden:

- Die Bürokratie dahinter wird Geld ohne Ende schlucken.
- Warum jetzt vom Weltraum reden, wo doch die Luftwaffe unzählige Probleme hat - Personal, Maschinen, Beschaffung... von allen anderen Problemen mal abgesehen (die selbstverständlich auch gelöst werden müssen!).

Solange keine konkreten Zahlen und Pläne vorgelegt werden, bleiben das für mich lediglich Textbausteine, die toll klingen - mehr aber auch nicht.

@SchwarzerKater:

"Ich vermute mal ganz stark, dass im Hintergrund sehr viele gute Stabsoffiziere gerade am Neu-Planen sind für die nun anstehende Umsetzung. Denke mal das dauert ca. 1 Jahr.."

DAS würde mich sehr freuen!

Allerdings vermute ich mal ganz stark, dass es nicht so sein wird...

https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-sondervermoegen-kommentar-1.5593778

https://taz.de/Sondervermoegen-fuer-die-Bundeswehr/!5855346/

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/kritik-an-ampel-plaenen-bundesrechnungshof-kritisiert-das-100-milliarden-euro-sondervermoegen-fuer-die-bundeswehr/28229304.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: SchwarzerKater am 10. Juli 2022, 16:50:55
@Reservist10

Da hast du was überlesen. Persönliche Ausrüstung u.a. -  Beschaffung wurde schon mit 2.4 Mia. genehmigt und wird schon umgesetzt.
Es tut sich was und zwar wird jetzt umgehend gehandelt. Siehe auch Luftwaffe neue Flieger "Flugbereitschaft" mit ca. 8000km Reichweite und modular aufgebaut für verschiedene Aufgaben.

ZitatAuszug -Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Eberhard Zorn - Wir neigen dazu, marktverfügbare Produkte nach deutschen Vorstellungen umzubauen. Mein Lieblingsbeispiel ist das neue Kampfboot der Marine. Das gibt es schon, in Finnland, Schweden und Norwegen. Wenn deren Streitkräfte in ihren Gewässern mit dem Ding fahren können, wüsste ich nicht, was deutsche Seeleute davon abhalten sollte, das auch zu tun. Also werden wir es genau so kaufen, ohne irgendwelche Sonderwünsche. Das gleiche gilt für den Hägglund, ein Überschneefahrzeug für die Gebirgsjäger, Fallschirme, Geländewagen und zahllose andere Projekte – bis hin zu einem neuen Rucksack.

Was ist an einem Rucksack so kompliziert?

Es gab unzählige Wunschvorstellungen, was dieser Rucksack alles können muss. Ich habe jetzt entschieden, dass 220.000 Rucksäcke auf dem freien Markt gekauft werden, in olivgrün. Das KSKKommando Spezialkräfte hat den bereits, die anderen bald auch. Und die frei gewordenen Entwickler setzen wir ab sofort für Wichtigeres ein. Unter solchen Bedingungen können die Frauen und Männer im Koblenzer Bundesamt dann ihr Potenzial viel besser entfalten.

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/sondervermoegen-komplett-fuer-die-bundeswehr-5386964

Dieses Interview erschien zuerst in der Welt am Sonntag vom 3. April 2022.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 12. Juli 2022, 13:36:16
Zitat von: LwPersFw am 18. April 2022, 11:48:02
Deutscher Bundestag
Drucksache 20/1409
20. Wahlperiode

Gesetzentwurf der Bundesregierung 13.04.2022

Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines "Sondervermögens Bundeswehr" (Bundeswehrsondervermögensgesetz – BwSVermG)




Deutscher Bundestag
Drucksache 20/1410
20. Wahlperiode

Gesetzentwurf der Bundesregierung 13.04.2022

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87a)




DIP BT


Das Gesetz wurde verkündet und seit dem 07. Juli 2022 in Kraft.

https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/custom/app/pdf.xqy?ident=72d528e90d1ade18c97f2f7e38c01a7603ccd497&timestamp=20220712133009&version=2.2&documentId=1034878

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 29. Juli 2022, 11:29:45
US-Regierung billigt Verkauf von F-35-Kampfjets an Deutschland

https://augengeradeaus.net/2022/07/us-regierung-billigt-verkauf-von-f-35-kampfjets-an-deutschland/

"Die Bundeswehr kann, wie geplant, 35 Kampfjets des US-Typs F-35 kaufen. Die US-Regierung billigte den Verkauf von 35 Maschinen, Munition und Zubehör im geschätzten Wert von 8,4 Milliarden US-Dollar...

... Der genannte Paketpreis von 8,4 Milliarden US-Dollar ist noch nicht das letzte Wort, die Summe wird von Detailverhandlungen abhängen."


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: GustavWeißkopf am 29. Juli 2022, 14:04:43
Fin kauft 64 F-35 für ca. 8.4 Mrd Euro.

Schweiz 36 F-35 für ca. 6 Mrd Franken.

- Deu kauft 35 F-35 für 8.4 Mrd Dollar. Wo ist der Mehrwert für Deu?

Die finnischen Luftstreitkräfte erhalten 64 F-35A-Mehrzweckkampfflugzeuge des nächsten Standards Block 4, ein robustes Waffenpaket, eine auf Finnlands besondere Anforderungen an die Versorgungssicherheit zugeschnittene Instandhaltungslösung sowie ein umfassendes Schulungsprogramm.

Die Beschaffung hat einen Wert von rund 8,378 Milliarden Euro. Auf die F-35A entfallen 4,703 Mrd. Euround auf AMRAAM und Sidewinder 754,6 Mio. Euro. Auf Instandhaltungsgeräte, Ersatz- und Austauschgeräte, Schulungsgeräte, sonstige zu beschaffende Systeme und Dienstleistungen sowie die Instandhaltung für 2025-2030 entfallen insgesamt 2,920 Milliarden Euro. 

https://www.flugrevue.de/militaer/64-flugzeuge-fuer-die-ilmavoimat-finnland-bestaetigt-kauf-der-f-35-lightning/
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 29. Juli 2022, 14:29:01
Lieber Gast, 

Pakete enthalten teils erhebliche Unterschiede - insoweit greifen die von Dir genannten Zahlen deutlich zu kurz.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ceedich am 29. Juli 2022, 14:57:24
Na dann kann es ja endlich mal bald hoffentlich losgehen. Bin gespannt wann der Goodbye Tornado seine Deutschlandrunden dreht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 29. Juli 2022, 15:04:27
Zitat von: F_K am 29. Juli 2022, 14:29:01
Lieber Gast, 

Pakete enthalten teils erhebliche Unterschiede - insoweit greifen die von Dir genannten Zahlen deutlich zu kurz.

F_K... dieses nichts sagende Geschwafel... wie in vielen Themen ... nervt.

Wie wäre es das deutsche und das finnische Paket zu vergleichen und die vermeintlich erheblichen Unterschiede dem Fragesteller zu erläutern ?

Denn Sie legen ja nahe das es sie gibt.


Oder... wenn man nichts Substanzielles beitragen kann, muss man nicht schreiben.



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 29. Juli 2022, 15:27:17
@ LwPersFw:

Auf Deine Kommentare zur Metaebene gehe ich nicht ein - ich bleibe auf der Sachebene.

Nach Deiner EIGENEN Information steht das "DEU Paket" ja noch nicht fest - insoweit gibt es da keine weiteren Detailinformationen.

Sehr oft sind die Details aber als Geschäfts- oder Staatsgeheimnis (in DEU "Verschlussache" - und da würde ja ein VS NfD "reichen", um eine Detaildiskussion hier unmöglich zu machen) eingestuft, so dass diese schwer oder gar nicht zu beschaffen sind - im übrigen ist dann auch z. T. tiefes Fachwissen notwendig, um zu verstehen, was eine Paketoption kosten könnte bzw. wie diese zu bewerten ist.

Technisches Beispiel: Im "Aufzugmarkt" werden Aufzüge oft "verschenkt", die Gewinne / Kosten liegen dort in der Wartung - insoweit ist es oft so, dass "20 Aufzüge" preiswerter sind als 2 Aufzüge, die aber langfristige Wartung beinhalten.

... zum Thema: Die Flugstunden gerade bei der F35 sind EXTREM teuer, packt man davon Wartungsteile schon ins Paket, verändert sich der Preis sehr schnell erheblich.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: GustavWeißkopf am 29. Juli 2022, 15:53:13
Ich bin ehrlich gesagt schon etwas verwirrt bei diesen hohen Mrd. Zahlen. Es geht um den Tornado-Ersatz von 93?

Fin bekommt 29 F-35 mehr als Deu zum Euro-Preis von 8.4 Mrd Euro Fixpreis? 64 Kampfjets.

Also, sorry, aber 29 F-35 mehr sind schon fast 1 Geschwader mit 3 Staffeln zu je 10 F-35!

- und Deu zum Dollar-Preis nur 35 F-35 von 8.4 Mrd Dollar - der Euro zum Dollar fast 1 zu 1 ist - also schon ca 15% teurer - und wie in Vergangenheit meist kommt noch 30% dazu ca. 2.5 Mrd  = 10.92 Mrd. Sicher ist Hight-Tech Mun teuer - aber so teuer wie 29 F-35?

Was kostet 1ne F-35? ca. 80 Mio. Dänemark -und Schweiz 120 Millionen Dollar?

Die Luftwaffe wollte ja eigentlich die F-18 Growler und ECR-EF oder werden da noch - Differenz zu Tornado - 58 weitere Kampfjets angeschafft?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Brötchen.mit.Zwiebelmett am 29. Juli 2022, 16:57:26
ich hab mir mal 1 min zeit genommen ;-)

Deutschland:
https://www.dsca.mil/press-media/major-arms-sales/germany-f-35-aircraft-and-munitions

Finnland:
https://www.dsca.mil/press-media/major-arms-sales/finland-f-35-joint-strike-fighter-aircraft-air-air-missiles-and-air

Intersannt ist anzumerken dass das Packet vorher für Finnland 12,5 Millarden betrug.

Und natürlich darf man nicht vergessen das die Inflation in den letzten 6 Monaten doch leicht gestiegen ist ;-)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Brötchen.mit.Zwiebelmett am 29. Juli 2022, 17:02:08
Aufgrund fehlende editiermöglichkeiten hier noch das Schweitzer Packet

https://www.dsca.mil/press-media/major-arms-sales/switzerland-f-35-joint-strike-fighter-aircraft-and-weapons

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Gustav Weißkopf am 29. Juli 2022, 18:14:57
Angebot FIN zu DEU ist nahezu identisch im Umfang bis auf 64 zu 35 F-35.

Vielleicht teurer für Deu wegen Nuklear-Teilhabe?

Schweizer Paket ist weniger - wohl wegen primär nur Luftpolizei-Aufgaben.

Gibt Freeware Tool Diffpdf welches PDF vergleichen kann.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 21. August 2022, 19:31:08
https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,72405.msg732323.html#msg732323

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 16. September 2022, 19:37:12
Rede BK Scholz auf Bundeswehrtagung


https://youtu.be/1lERV1hXGCE
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 16. September 2022, 19:49:27
Auf youtube sind auch die Reden gestern von Frau BM'in und Herr GI als live Stream abrufbar.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 24. Oktober 2022, 14:10:03
DBwV

"Medienbericht: Projekte stehen auf der Kippe, das Sondervermögen reicht nicht aus"

https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/medienbericht-projekte-stehen-auf-der-kippe-das-sondervermoegen-reicht-nicht-aus


handelsblatt.com

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. November 2022, 22:10:47
Bundesrechnungshof

11.11.2022

"Sondervermögen Bundeswehr: Besser, aber weiterhin mit Risiken"

https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/-2022-Kurzmeldungen/-11-2022-sondervermoegen-bundeswehr/11-2022-sondervermoegen-bundeswehr.html

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 16. November 2022, 18:56:58
"Milliardengrab Kampfjet F-35 – auch für Deutschland
16. November 2022"

https://www.heise.de/tp/features/Milliardengrab-Kampfjet-F-35-auch-fuer-Deutschland-7339496.html

Auszug:

"Für die zu erwartenden Betriebskosten spielt die geplante Flugstundenzahl eine maßgebende Rolle. Diese hängt z.B. davon ab, welchen Anteil an physischen Flugstunden durch Simulatoren ersetzt werden kann. Eine Flugstunde des F-35 kostet die US Air Force aktuell 44.000 US-Dollar, wobei der Hersteller seit Jahren eine Reduktion auf 25.000 US-Dollar bis 2025 verspricht.

Zu einem von der Schweiz erstellten Kaufvertrag über 36 Stück F-35 erschien am 8.7.2022 ein Bericht der eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) zum Risikomanagement dieses Projektes. Wesentliche Punkte der EFK sind: Die USA haben der Schweiz zur Beschaffung der F-35 nie verbindliche Festpreise und noch viel weniger Preisgarantien angeboten. Vielmehr handelt es sich bei den im Kaufvertrag zwischen der Schweiz und den USA allein um geschätzte Preise.

Die Betriebskosten werden demnach in den einschlägigen Dokumenten "immer als Schätzungen dargestellt". Es gibt viel Grund zur Annahme, dass die tatsächlichen Betriebskosten um Milliardenbeträge höher liegen werden als Lockheed Martin zwecks Verkaufsförderung jetzt behauptet.

Der ehemalige Chef der Schweizer Armee André Blattmann rechnet mit jährlichen Kosten von 12 Prozent des Anschaffungspreises, was über 30 Jahre hinweg Lebenszykluskosten in der Höhe von 23 Milliarden Franken bei einem vorgesehenen Beschaffungspreis von fünf Milliarden Franken zur Folge hätte.

Die kanadische Regierung hat bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG eine Studie erstellen lassen, die zum Schluss kommt, dass der F-35 bei einem Beschaffungsvolumen von neun Milliarden kanadischer Dollar über die gesamte Lebensdauer über 45 Milliarden kanadische Dollar kosten würde.

Die Lebenszykluskosten betragen deshalb nach verschiedenen Schätzungen bis zum fünffachen des Anschaffungspreises, während bisher bei Kampfjets der Wert 2,5 als Standard galt.

Ein Haupt-Abnehmer für den Kampfjet F-35 war bisher Südkorea. Wegen der horrenden Betriebskosten ist Südkorea jedoch derzeit dabei, einen eigenen Kampfjet KF-21 zu entwickeln, der mit einem abgespeckten Funktionsumfang nur die Hälfte der Betriebskosten des F-35 erfordern soll.

Die bereits genannte, beschränkte Einsatzfähigkeit des F-35 liegt weit unter dem Durchschnitt von typischen Kampfjets. Weniger Flugstunden bedeuten zwar weniger Treibhausgas-Emissionen, jedoch anderweitig höhere Kosten durch den hohen Instandhaltungsaufwand. Dieses erklärt auch, weshalb die vorhandenen Abschätzungen der Lebenszykluskosten weit auseinander gehen."





Zum Vergleich... unsere 35 Maschinen sollen ca. 8,4 Mrd kosten (Maschinen, Munition und Zubehör)


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 19. November 2022, 13:56:19
ZitatMilliardengrab Kampfjet F-35 – auch für Deutschland

@LwPersFw

Schon Adenauer wollte damals mit Frankreich enge Partnerschaft und machte Vertrag. Wurde dann im BT abgeschwächt (USA wollten den Vertrag nicht).

Ein Geschäft mit Lockheed hat immer noch ein "Geschmäckle" wie Starfighter-Beschaffung vs. Mirage damals.

Weitaus schlimmer empfinde ich die Unfähigkeit der Rüstungsindustrie in D keine funktionsfähigen Hubschrauber, Jets, Panzer etc.  fertigen zu können, bzw. fristgerecht und kriegstauglich liefern zu können.

Sich nur auf USA zu verlassen, halte ich für schweren Fehler. Siehe geplatzer U-Boot-Deal - Frankreich mit Australien .

Und meine Meinung - was nützen ein paar Jets pro Stück für 100 Mio., die von modernster Luftabwehr ruck zuck abgeschossen werden können?

Rückblick Geschichte: Wehrmacht hatte wohl 1000 Tiger-Panzer sehr modern damals -aber Sowjets hatten viele tausende T-34 Panzer - Ergo im Kriegsfall entscheidet die Anzahl der funktionierenden Waffen und deren Nachschub (schnell instandsetzbaren) und nicht nur die modernste Technik.

Die derzeitige Bundesregierung ist sehr überfordert mit der "Kriegstauglichmachung" der Bundeswehr. Kein Strukturwandel erkennbar.



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Goldgelber am 20. November 2022, 09:46:24
Was wurde eigentlich bisher für die neue Struktur der BW getan? Wurden Bataillone neu aufgestellt, die Divisionstruppen angegangen. Flächen gekauft, Kasernen begonnen zu bauen, Veträge über Material abgeschlossen.
Ein paar Monate war das Thema "BW" "in" in Berlin. Jetzt wieder nicht mehr.  ;D
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 20. November 2022, 10:23:45
Welche neue Struktur?
Wofür neue Kasernen, wenn die personelle Obergrenze bei 203.300 bleibt?
Und von welchem Geld?
Das Sondervermögen ist für Material, da findet sich ja einiges zu in der Presse.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Goldgelber am 20. November 2022, 12:02:56
https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2022/08/Zielstruktur_Heer_01_aktualisiert.png

In dieser Übersicht sehe ich mehr als 10 neue Verbände/Bataillone, u.a. bei der Panzerartillerie, den Aufklärern, der Fernmeldetruppe. Und teilweise an Standorten, in denen aktuell keine Einheiten sind (z.B. Bautzen).  Und "das Verteidigungsministerium hat eine neue Heeresstruktur gebilligt". Deswegen frage ich mich, wann denn jetzt mal etwas passiert? Oder fehlt der politische Wille?

Horrido - Goldgelber
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: wolverine am 20. November 2022, 14:23:51
Soweit ich weiß, sollen Stationierungsentscheidungen in 2023 fallen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 20. November 2022, 15:07:22
Zitat von: Goldgelber am 20. November 2022, 12:02:56
https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2022/08/Zielstruktur_Heer_01_aktualisiert.png

In dieser Übersicht sehe ich mehr als 10 neue Verbände/Bataillone, u.a. bei der Panzerartillerie, den Aufklärern, der Fernmeldetruppe. Und teilweise an Standorten, in denen aktuell keine Einheiten sind (z.B. Bautzen).  Und "das Verteidigungsministerium hat eine neue Heeresstruktur gebilligt". Deswegen frage ich mich, wann denn jetzt mal etwas passiert? Oder fehlt der politische Wille?

Horrido - Goldgelber
Also das hatten wir doch schon nun öfters hier, dass das eine Idee darstellt, aber dazu noch keine Billigung der Leitung  vorliegt.
https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,72753.msg735528.html#msg735528
Und wenn das so kommt, dann auch innerhalb der 203.300, heißt, dass anderswo entsprechend DP (Einheiten? Vbde? oder einzelne DP? da muss sich das Heer Gedanken drum machen) wegfallen.

Und bevor Entscheidungen gefällt werden, muss ja auch erst einmal die kritische Bestandsaufnahme abgeschlossen werden: https://www.bmvg.de/de/aktuelles/tagesbefehl-bestandsaufnahme-fuer-eine-bundeswehr-der-zukunft-5463852

Infrastruktur braucht 8 bis 10 Jahre, falls es überhaupt eine Einigung mit der Bevölkerung (örtliche Interessenverbände sehen militärischen Lärm und Dreck und Präsenz nicht immer positiv). Und dazu bräuchte es auch Landesbauämter, die Kapazitäten frei haben, solche Anträge zu prüfen und genehmigen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 20. November 2022, 15:13:22
Es wird wohl schwer werden, den Strukturwandel zu vollziehen. Soldaten in Uniform sind quasi aus der Gesellschaft verschwunden. Deu als Nr.3 Weltindustrienation - muss meiner Meinung nach ein sofort kriegstaugliches einsatzbereites Militär haben. Die Folgen der Erpressbarkeit von Abhängigkeiten sind jetzt mehr als sichtbar. Wie schon Alt-Bp Köhler mal sinngemäß sagte, man müsse seine Handelswege auch militärisch absichern und schützen können.

Vielleicht kann man gutes Personal durch "Eigene Shops steuerfreien Einkauf usw. - wie bei US-Army - auch im Inland - installieren, da wäre schon ein erster Anreiz gesetzt für den gesicherten Lebensunterhalt und längere Bindung des Personals.

ZitatSchon Schäuble warnte vor - Das Militär als ,,blinder Fleck": Schäuble warnt vor Ignoranz gegenüber der Bundeswehr

Der Bundestagspräsident fordert zu Lehren aus den Einsätzen in Afghanistan und Mali auf: Ein Bürgerrat solle die Lebenswelt der Soldaten öffentlich diskutieren.

ZitatStrukturwandel in Sachsen Bundeswehr will Truppe in Ostsachsen stationieren – aber wo?

Ein Verband von etwa 1.000 Bundeswehrsoldaten soll in Zukunft in der Oberlausitz stationiert werden. In Rede stehen die Landkreise Görlitz und Bautzen. Laut Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) habe sich die Bundeswehr jetzt festgelegt.

https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/strukturwandel-in-sachsen-bundeswehr-will-truppe-in-ostsachsen-stationieren-_-aber-wo_-66498799.html

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 20. November 2022, 15:21:57
Zitat von: Skepsis am 20. November 2022, 15:13:22
ZitatStrukturwandel in Sachsen Bundeswehr will Truppe in Ostsachsen stationieren – aber wo?

Ein Verband von etwa 1.000 Bundeswehrsoldaten soll in Zukunft in der Oberlausitz stationiert werden. In Rede stehen die Landkreise Görlitz und Bautzen. Laut Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) habe sich die Bundeswehr jetzt festgelegt.

https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/strukturwandel-in-sachsen-bundeswehr-will-truppe-in-ostsachsen-stationieren-_-aber-wo_-66498799.html

Ist immer "gut", wenn Lokalpolitik über sauberer Sacharbeit steht. Da gibt es bestimmt immens viel Leute, die zur Bw wollen, da freut man sich doch gleich, wenn man hunderte Sdt dorthin (gegen ihren Willen) verändern muss und trotzdem die Reihen nur schwer voll bekommt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 20. November 2022, 15:55:40
Verständnisfrage: Wie war das zu Wehrdienstzeiten mit dem Personal? Wie viele Wehrpflichtige fanden Interesse an Karriere bei Bundeswehr und wurden SaZ /BS? Gibts da Zahlen dazu?

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 20. November 2022, 16:00:15
Wir machen jetzt hier nicht erneut dieses Fass auf.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 21. November 2022, 11:34:12
Zitat von: Skepsis am 20. November 2022, 15:55:40
Verständnisfrage: Wie war das zu Wehrdienstzeiten mit dem Personal? Wie viele Wehrpflichtige fanden Interesse an Karriere bei Bundeswehr und wurden SaZ /BS? Gibts da Zahlen dazu?

Ich kann @Ralf nur zustimmen.
Mit dieser vollkommen überflüssigen Nebelkerzen-Debatte muss endlich schluss sein!

Die Wehrpflicht wird nicht wieder in Kraft gesetzt. Punkt.
Und genauso wenig braucht die Bw ein allgemeines Pflichtjahr. Punkt.

Was die Bw braucht ist ist:
+ eine sachgerechte Struktur
+ schlanke effiziente Führungsebenen
+ gut ausgebildetes professionelles Personal
+ das dementsprechend auch gut besoldet wird
+ und endlich ein professionelles Rüstungsmanagement, inkl. z.B. Vertragsstrafen und einer sachgerechten Risikoverteilung zw. Staat und Rüstungsindustrie

Das Beispiel F-35 zeigt aber deutlich, dass man auf Seiten der Politik und der militärischen Führung so weiter macht wie bisher.

Angefangen von den US-Militär/Rechnungshof bis zu anderen Nationen die sie schon betreiben... wissen alle das dieses Flugzug ein Milliarden-Grab ist.
Das es hunderte Mängel hat, die der Produzent seit Jahren nicht in den Griff bekommt...

Und uns wird dieser Hightech-Schrott als Superflieger verkauft...

Für mich beweist unsere aktuellen Politik und militärische Führung... an den substanziellen Problemen der Bw wird nichts geändert...

... so wie in den über 30 Jahren die ich jetzt in dieser Bw diene und gefühlt 2 dutzend Reformen miterlebt habe...


Und das Schlimmste ist... z.B. im BMVg gibt es genügend kluge Köpfe und Ideen... nur was nützt deren ganzes Arbeiten, wenn politisch nicht gewollt... und die höchste militärische Führungsebene das "Spiel" mit macht...


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 21. November 2022, 11:54:21
@ LwPersFw:

Deshalb habe ich immer die F18 Super Hornet  bevorzugt - Kosten sind deutlich niedriger, höhere Waffenlast und die meisten Missionen kann es besser lösen - und es ist ausgereift und robust.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 21. November 2022, 18:40:20
@LwPersFw

Dann wäre die Schlussfolgerung von-:

Zitat- Und das Schlimmste ist... z.B. im BMVg gibt es genügend kluge Köpfe und Ideen... nur was nützt deren ganzes Arbeiten, wenn politisch nicht gewollt... und die höchste militärische Führungsebene das "Spiel" mit macht... - Angefangen von den US-Militär/Rechnungshof bis zu anderen Nationen die sie schon betreiben... wissen alle das dieses Flugzug ein Milliarden-Grab ist. Das es hunderte Mängel hat, die der Produzent seit Jahren nicht in den Griff bekommt... Und uns wird dieser Hightech-Schrott als Superflieger verkauft... -

-Die Soldaten müssen eben mit dem Schrott, was die Politik und höchste militärische Führung beschließt, irgendwie klarkommen. Das führt dann dazu, wie nachfolgend und das System bricht in sich zusammen, weil die vorhandenen klugen Köpfe den Politik-Schwachsinn nicht mehr mittragen können und wollen und innerlich kündigen, oder aber auch den Dienst beenden. Siehe Piloten, die auch eine Vorbildfunktion haben und im Stich gelassen werden. Die Soldaten die Mehrfachbelastungen stemmen müssen, halten das auch nicht ewig aus und Zusammenbrüche sind da schon vorprogrammiert.

ZitatEs fehlen vor allem die Spezialisten:
    Beim Heer sind beim luftfahrttechnischen Personal die Dienstposten für Offiziere nur zu 60 Prozent besetzt.
    Bei den Spezialpionieren fehlen 151 von 348 Unteroffizieren.
    In der ABC-Abwehrtruppe sind es sogar mehr als die Hälfte der Unteroffiziere.
    Das gleiche Bild zeigt sich bei der Marine und der Sanität: Dort fehlen vor allem Fachärzte – zwölf von 28 Neurochirurgen und 121 von 499 Sanitätsoffizieren in der Rettungs- und Notfallmedizin.

Besonders schlimm aber ist der Personalmangel in der Luftwaffe. Von den 220 Dienstposten für Jetpiloten sind nur 106, also weniger als die Hälfte, besetzt. Bei Hubschrauberpiloten sieht es nicht viel besser aus. Dort fehlen 48 Prozent des Personals. Der Frust bei Piloten, die fliegen wollen, aber nicht können, sei hoch, heißt es in Högls Bericht:

»Ein Pilot schilderte, sein Lehrgang im Rahmen der Ausbildung am Waffensystem Eurofighter sei mehrfach wegen fehlender Ausbildungskapazitäten im In- und Ausland verschoben worden. Insgesamt musste er 19 Monate auf den Ausbildungsabschnitt warten. Da er nach seiner Pilotenausbildung nicht auf dem Flugzeugmuster fliegen konnte, für das er den Flugschein erworben hatte, wurde ihm die Fliegerzulage aberkannt. Zudem verlor er seine Fluglizenz, weil er die vorgeschriebenen Flugstunden nicht absolvieren konnte.«

Dramatisch ist die Lage in den Zentren für Cyberoperationen und Cybersicherheit. Dort fehlen die IT-Experten, und es gibt keine Aussicht auf Besserung. »Das ist alarmierend«, schreibt Högl, »weil hier mit der Fähigkeit zur Cyberverteidigung und Wirkung durch Computeroperationen eine Kernfähigkeit des Organisationsbereiches betroffen ist.«
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wehrbeauftragte-zur-bundeswehr-eva-hoegl-warnt-vor-ueberalterung-der-streitkraefte-a-5b6b67c0-b6ff-484b-9d87-63667ed284de
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 21. November 2022, 19:15:08
ZitatDas führt dann dazu, wie nachfolgend und das System bricht in sich zusammen, weil die vorhandenen klugen Köpfe den Politik-Schwachsinn nicht mehr mittragen können und wollen und innerlich kündigen, oder aber auch den Dienst beenden. Siehe Piloten, die auch eine Vorbildfunktion haben und im Stich gelassen werden. Die Soldaten die Mehrfachbelastungen stemmen müssen, halten das auch nicht ewig aus und Zusammenbrüche sind da schon vorprogrammiert.
Sorry, aber du haust eine Stammtischplattitüde nach der anderen raus, davon wird es weder richtig noch besser. Welche besondere Vorbildfunktion haben Piloten im Vergleich zu anderen Offizieren? Wo sind die massenweise Zusammenbrüche aufgrund Mehrfachbelastung? Und nun bitte nicht wieder mit Einzelzitaten aus der Presse oder mit anderen anekdotischen Evidenzen. Was bringt einen Menschen dazu, alles negativ zu sehen bzw. zu reden? Und das aus einzelnen Schnipseln zusammenreimen? Ich hätte dich für intelligenter gehalten auch zu differenzieren, dass man eben in den Medien idR nur sensationsheischende Nachrichten liets.

Zum Thema Stammtischniveau: Das zeigen leider auch die Statistiken der WBdBT, denn wenn innerhalb kurzer Zeit rd. 18.000 DP aufwachen (Trendwende Personal) und man Ausbildungszeiten inkl. Studium von 5-8 Jahren hat, KÖNNEN eben nicht alle DP besetzt sein. Das muss man zu solchen Statistiken, wenn man ehrlich sein will und nicht nur eine Lobbyfront bedienen will, auch dazuschreiben.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 21. November 2022, 19:19:28
@Skepsis: Welches Narrativ wollen Sie eigentlich mit Ihren kruden Postings bedienen? Oder wollen Sie uns mit jedem Beitrag zeigen, dass Sie eigentlich keine Ahnung haben, aber trotzdem was ablassen, nur um etwas zu schreiben?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 21. November 2022, 23:26:20
@Ralf
Ich muss mit den öffentlichen seriösen verfügbaren Informationen mir ein schlüssiges Bild machen können - Viele hier haben Einblick in die tatsächliche Situation und Lage der Bundeswehr. Deswegen frage ich hier eben nach. Und wo bitte poste ich sensationsheischende Nachrichten?

Ich sehe das eben realistisch und nicht negativ. Nur, wenn die Probleme direkt angesprochen werden, ändert sich was. Mich wundert eben, dass höchste mil. Führung den Unsinn der Politik so klaglos hinnimmt. Was ist denn mit der Zeitenwende, im Zeitalter von Digital! Gibt man die Daten ein, was fehlt und vorhanden ist und stellt den Mangel ab. Auch das Stichwort Mobil wäre eine Option, man muss keine neuen Kasernen bauen, es können auch Feldcamps im Inland (wie in Einsätzen schon praktiziert) erstellt werden. Die Bundeswehr muss schnellstmöglich kriegstauglich werden, nur eine Division mit 15.000 Soldaten bis 2025 reichen da nicht aus.

Zitat-Welche besondere Vorbildfunktion haben Piloten im Vergleich zu anderen Offizieren?

Gegenfrage: Wieviele Bewerber gibts jährlich für Jet-Pilot bei Bw?

Wie soll dass mit der Lebensplanung -Karriere in Vereinbarung mit der Familie funktionieren (Bundeswehr will ja auch mehr Frauen in der Bw) - Solch nachfolgendes fähiges Personal vor den Kopf stoßen und diese sollen alles hinnehmen, was Politik und höchste mil. Führung für Schrott beschliesst wie das Milliardengrab  F-35?

ZitatDie 33-jährige Pilotin Nicola Baumann war in der Bundeswehr als erste Frau dazu auserkoren, eine Eurofighter-Staffel zu befehligen. Sie war die zweite deutsche Kampfliegerin überhaupt und bewährte sich in all ihren Aufträgen. 2012 diente sie als Instruktorin am NATO-Piloten-Zentrum in den USA und wurde zum «Flight Commander» des Jahres gewählt. Jetzt steigt sie aus. Sie nimmt die sukzessive Benachteiligung des Berufspersonals in der Bundeswehr nicht mehr hin.....

ZitatVor ungefähr acht oder neun Jahren beschloss die Bundeswehr den B041-Status sukzessive abzuschaffen. Vor anderthalb Jahren wurde mir mitgeteilt, dass ich ab jetzt ein normaler Berufsoffizier wäre. Das bedeutet bis voraussichtlich 67 bei der Bundeswehr zu sein. Davon wahrscheinlich mehr als 25 Jahre nicht fliegend!

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiUlMve-L_7AhWe7rsIHX_bAtIQFnoECAoQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.e-periodica.ch%2Fcntmng%3Fpid%3Dsol-004%253A2019%253A94%253A%253A907&usg=AOvVaw0hKtikzCWLS2uw-BDuRQXY

ZitatWo sind die massenweise Zusammenbrüche aufgrund Mehrfachbelastung?-

Wer macht die (Mehr)Arbeit bei 50% Fehl bei Spezialpionieren - ABC-Abwehrtruppe  - Unteroffizieren? Das ist sehr schwere Arbeit mit hoher körperlicher Belastung.

50% Fehl bei Jetpiloten- Hubschrauberpiloten

Wer soll die Piloten an diesem einsatzrelevanten Waffensystem ausbilden, wenn der zentralen Ausbildungsstätte dafür mehr als jeder zweite Ausbilder fehlt?

Bei der Luftwaffe fehlen zudem Fluglehrer für den Eurofighter, auch aufgrund von Kündigungen vergangener Jahre.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 22. November 2022, 04:33:19
O.k. letzter kurzer Beitrag zu dem Unsinn von mir:
ZitatAuch das Stichwort Mobil wäre eine Option, man muss keine neuen Kasernen bauen, es können auch Feldcamps im Inland (wie in Einsätzen schon praktiziert) erstellt werden.
Und darin wollen dann Sdt wohnen? Und damit begeistert man neues Personal? Die kommen bestimmt in Scharen!
ZitatGegenfrage: Wieviele Bewerber gibts jährlich für Jet-Pilot bei Bw?
Könnte ich dir beantworten, hilft hier aber nichts. Denn die Anzahl an Bewerbenden hat auch nicht mit er eigentlichen Frage zu tun und auch nicht, ob eine Bedarfsdeckung erfolgreich ist. Immerhin tut sich nach Diensteintritt auch noch eine ganze Menge. Typisches Troll-Gehabe. Mit einer Gegenfrage zu einem anderen Thema auf eine Frage antworten. Die Frage war eine andere, was hat die Anzahl der Bewerbenden mit der von dir postulierten besonderen Vorbildfunktion zu tun?

Wir waren bei Personallücken und du kommst mit einer Kündigung aufgrund Material. Erzähl mir bitte nichts von/über Nicola. Im Gegensatz zu dir habe ich mit ihr über das Thema gesprochen.

ZitatWer macht die (Mehr)Arbeit bei 50% Fehl bei Spezialpionieren - ABC-Abwehrtruppe  - Unteroffizieren? Das ist sehr schwere Arbeit mit hoher körperlicher Belastung.

50% Fehl bei Jetpiloten- Hubschrauberpiloten

Wer soll die Piloten an diesem einsatzrelevanten Waffensystem ausbilden, wenn der zentralen Ausbildungsstätte dafür mehr als jeder zweite Ausbilder fehlt?
Das ist die Antwort auf meine Frage nach dem Nachweis der massenhaften Zusammenbrüche? Ich sehe hier nur Fragen, die sich widersprechen. 2 Absätze oben drüber führst du Frau Baumann an, die 2018 (!) u.a. deswegen gekündigt hat, weil sie zu wenig fliegt. Nun führst du die selbe Personengruppe an, dass sie überlastet sei.
Wen es nicht ausreichend Material gab (nicht gibt), dann braucht man auch nicht alles Personal. Einsatzbereitschaft bemisst sich eben nicht an einer umfänglichen Dienstpostenbesetzen, das ist schon etwas komplexer.
Und damit lasse ich es bewenden. Viel Spaß in deiner Blase.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 22. November 2022, 14:10:53

@Ralf

Ok, trotzdem danke für die sehr aufschlussreichen Erklärungen und mit dem Hinweis.
ZitatZum Thema Stammtischniveau: Das zeigen leider auch die Statistiken der WBdBT.

Werde da mal eine Anfrage machen, warum da so ungenau gearbeitet wird. An wen muss ich meine Anfrage richten?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 22. November 2022, 20:15:09
Du verstehst es ansch. wirklich nicht, da wird nicht ungenau gearbeitet.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 23. November 2022, 15:25:14
@Ralf

Warum macht ihr das immer bei Kritik – das Abwerten von Personen, stellt doch das einfach sachlich dar und gegenüber mit dem, was ich bspw. geschrieben habe. Stimmt nicht wegen "18.000 DP aufwachsen (Trendwende Personal)" Ausbildungszeiten inkl. Studium von 5-8 Jahren hat, KÖNNEN eben nicht alle DP besetzt sein usw.

Wäre vielleicht sinnvoll für Außenstehende das klar und verständlich darzustellen, was denn nun mit Zeitenwende für Bw gemeint ist und was in Planung in welchem Zeitraum nun bewerkstelligt werden muss. Es wäre an der Zeit, dass die Bundeswehr den Dialog mit dem Bürger wahrnimmt, um in der Gesellschaft wieder wahrgenommen zu werden und nicht als blinder Fleck zu existieren.

Es geht hier ja um einen Beruf Soldat – der mit anderen in der Gesellschaft nicht vergleichbar ist.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 23. November 2022, 15:50:49
Ich habe mehr als einmal das sachlich versucht zu erklären, du kommst dann immer mit anderen Punkten, "zauberst" irgendwelche (auch alten) links aus dem Orbit, die halten eben immer nur kleine Anteile darstellen und scherst es dann alles über einen Kamm. Dann musst du dir auch die Kritik anhören.

ZitatWäre vielleicht sinnvoll für Außenstehende das klar und verständlich darzustellen, was denn nun mit Zeitenwende für Bw gemeint ist und was in Planung in welchem Zeitraum nun bewerkstelligt werden muss. Es wäre an der Zeit, dass die Bundeswehr den Dialog mit dem Bürger wahrnimmt, um in der Gesellschaft wieder wahrgenommen zu werden und nicht als blinder Fleck zu existieren.

Es geht hier ja um einen Beruf Soldat – der mit anderen in der Gesellschaft nicht vergleichbar ist.
Genauso wie jetzt: nun muss also die Bw dir die Zeitenwende erklären (weil du es entweder nicht verstehst, was hier geschrieben wurde oder eben auch nicht mal nachliest, was Sachstand ist). Bringst dann gleich "den Beruf des Soldaten und das Ansehen in der Gesellschaft mal so pauschal auf.
Zeitenwende heißt eben nicht, dass auf einmal zig tausend neue Stellen kommen, neue Kasernen kommen, sondern eine Änderung der Ausrichtung Richtung LV/BV bedeutet. Und was das dann in der Folge heißen wird, welche Auswirkungen kommen, wirst du dann zu gegebener Zeit, wenn es freigegeben ist, auch in der Presse lesen.
Deine "Forderungen", die du hier pausenlos bringst, was die Bundeswehr braucht, was nun gemacht werden muss, sind halt nicht substantiiert, sondern einfach mal so rausgehauen um damit zu suggerieren, nix funktioniert, nix klappt. Und das ist Stammtischniveau.
Es ist furchtbar ermüdend, sich immer im Kreis zu drehen und das macht dann eben den Eindruck eines gewieften Trolls. Ich bin  nun wirklich raus, du brauchst mich auch nicht mehr hier anzusprechen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 04. Dezember 2022, 08:25:40
Zitat von: LwPersFw am 21. November 2022, 11:34:12
Zitat von: Skepsis am 20. November 2022, 15:55:40
Verständnisfrage: Wie war das zu Wehrdienstzeiten mit dem Personal? Wie viele Wehrpflichtige fanden Interesse an Karriere bei Bundeswehr und wurden SaZ /BS? Gibts da Zahlen dazu?

Ich kann @Ralf nur zustimmen.
Mit dieser vollkommen überflüssigen Nebelkerzen-Debatte muss endlich schluss sein!

Die Wehrpflicht wird nicht wieder in Kraft gesetzt. Punkt.
Und genauso wenig braucht die Bw ein allgemeines Pflichtjahr. Punkt.

Was die Bw braucht ist ist:
+ eine sachgerechte Struktur
+ schlanke effiziente Führungsebenen
+ gut ausgebildetes professionelles Personal
+ das dementsprechend auch gut besoldet wird
+ und endlich ein professionelles Rüstungsmanagement, inkl. z.B. Vertragsstrafen und einer sachgerechten Risikoverteilung zw. Staat und Rüstungsindustrie

Das Beispiel F-35 zeigt aber deutlich, dass man auf Seiten der Politik und der militärischen Führung so weiter macht wie bisher.

Angefangen von den US-Militär/Rechnungshof bis zu anderen Nationen die sie schon betreiben... wissen alle das dieses Flugzug ein Milliarden-Grab ist.
Das es hunderte Mängel hat, die der Produzent seit Jahren nicht in den Griff bekommt...

Und uns wird dieser Hightech-Schrott als Superflieger verkauft...

Für mich beweist unsere aktuellen Politik und militärische Führung... an den substanziellen Problemen der Bw wird nichts geändert...

... so wie in den über 30 Jahren die ich jetzt in dieser Bw diene und gefühlt 2 dutzend Reformen miterlebt habe...


Und das Schlimmste ist... z.B. im BMVg gibt es genügend kluge Köpfe und Ideen... nur was nützt deren ganzes Arbeiten, wenn politisch nicht gewollt... und die höchste militärische Führungsebene das "Spiel" mit macht...


"Offenbar Bedenken gegen Kauf von F-35-Kampfjets"

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100091838/bericht-verteidigungsministerium-meldet-bedenken-gegen-kauf-von-f-35-kampfjets-an.html


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 06. Dezember 2022, 05:59:45
@LwPersFw

Was kann die Bw ist die Schlüsselfrage? Die massiven Fehler der Politik ausbaden? Wie lautet dieses Zitat nochmal? Wer Frieden will, muss sich für den Krieg vorbereiten, vorbereitet sein, und höhere Militärs sollten endlich mal das Maul aufmachen und sagen, was Sache ist und nicht irgendwelche ahnungslosen Politiker das Feld überlassen.

Stichwort Kriegswirtschaft von Wolfgang Ischinger ist provozierend, aber wäre eine Option, die unsäglichen Bürokratiemonster in D zu reformieren. Warum kauft man nicht fertiges Kriegsgerät, was sofort verfügbar ist (die Abschreckung mit Nuklearwaffen kann auch mit Raketen erfolgen) oder die B1- B2 Bomber die von B21 bald abgelöst werden. Da muss man keinen neuen Flughafen bauen für die F-35.

Kosten der F-35 mit Faktor x 4 (wie EF) berechnet sind dann 40Mrd!

Wenn so wie bisher geplant und gehandelt wird, wird die Bundeswehr in 10 Jahren ähnlich da stehen wie heute, vielleicht eine Division mit 15.000 Soldaten, mit Vollausstattung, aber an den Strukturen änderte sich nichts.

Bsp. hier:
Es ist von nationaler Bedeutung, dass die Bw kriegstauglich wird, da müssen eben Beschleunigungs-Gesetze geschaffen werden wie bei LNG-Terminal Wilhelmshaven: Bau der Pipeline gestartet - https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/LNG-Terminal-Wilhelmshaven-Bau-der-Pipeline-gestartet,wilhelmshaven1076.html

Sowas wie bei EF darf sich definitiv nicht wiederholen. - der 4fache Preis als geplant. Da muss vorher Transparenz her (Geheimhaltung kann ja weiter bestehen), aber die Bürger müssen vorab ausreichend über die Kosten informiert werden und wann das Kriegsgerät einsatzbereit ist. Wir sind im heißen Krieg in Europa (nur Nuklear-Abschreckung verhindert den Weltkrieg) und Bundesregierung handelt wie lahme Ente.

ZitatDer Eurofighter - als Jagdflugzeug und Jagdbomber - ist in Deutschland seit 2004 im Einsatz. Der Eurofighter - als Jagdflugzeug und Jagdbomber - Die Stückkosten stiegen im Projektverlauf von 65 Millionen Mark (umgerechnet 33 Millionen Euro im Jahr 1988) auf 138,5 Millionen Euro (im Jahr 2012). Die Kosten pro Flugstunde haben sich durch Nachrüstungen ebenfalls mehr als verdoppelt - auf fast 90.000 Euro. Handelsblatt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. Dezember 2022, 13:00:46
Zitat von: LwPersFw am 16. November 2022, 18:56:58
"Milliardengrab Kampfjet F-35 – auch für Deutschland
16. November 2022"

https://www.heise.de/tp/features/Milliardengrab-Kampfjet-F-35-auch-fuer-Deutschland-7339496.html

Auszug:

"Für die zu erwartenden Betriebskosten spielt die geplante Flugstundenzahl eine maßgebende Rolle. Diese hängt z.B. davon ab, welchen Anteil an physischen Flugstunden durch Simulatoren ersetzt werden kann. Eine Flugstunde des F-35 kostet die US Air Force aktuell 44.000 US-Dollar, wobei der Hersteller seit Jahren eine Reduktion auf 25.000 US-Dollar bis 2025 verspricht.

Zu einem von der Schweiz erstellten Kaufvertrag über 36 Stück F-35 erschien am 8.7.2022 ein Bericht der eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) zum Risikomanagement dieses Projektes. Wesentliche Punkte der EFK sind: Die USA haben der Schweiz zur Beschaffung der F-35 nie verbindliche Festpreise und noch viel weniger Preisgarantien angeboten. Vielmehr handelt es sich bei den im Kaufvertrag zwischen der Schweiz und den USA allein um geschätzte Preise.

Die Betriebskosten werden demnach in den einschlägigen Dokumenten "immer als Schätzungen dargestellt". Es gibt viel Grund zur Annahme, dass die tatsächlichen Betriebskosten um Milliardenbeträge höher liegen werden als Lockheed Martin zwecks Verkaufsförderung jetzt behauptet.

Der ehemalige Chef der Schweizer Armee André Blattmann rechnet mit jährlichen Kosten von 12 Prozent des Anschaffungspreises, was über 30 Jahre hinweg Lebenszykluskosten in der Höhe von 23 Milliarden Franken bei einem vorgesehenen Beschaffungspreis von fünf Milliarden Franken zur Folge hätte.

Die kanadische Regierung hat bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG eine Studie erstellen lassen, die zum Schluss kommt, dass der F-35 bei einem Beschaffungsvolumen von neun Milliarden kanadischer Dollar über die gesamte Lebensdauer über 45 Milliarden kanadische Dollar kosten würde.

Die Lebenszykluskosten betragen deshalb nach verschiedenen Schätzungen bis zum fünffachen des Anschaffungspreises, während bisher bei Kampfjets der Wert 2,5 als Standard galt.

Ein Haupt-Abnehmer für den Kampfjet F-35 war bisher Südkorea. Wegen der horrenden Betriebskosten ist Südkorea jedoch derzeit dabei, einen eigenen Kampfjet KF-21 zu entwickeln, der mit einem abgespeckten Funktionsumfang nur die Hälfte der Betriebskosten des F-35 erfordern soll.

Die bereits genannte, beschränkte Einsatzfähigkeit des F-35 liegt weit unter dem Durchschnitt von typischen Kampfjets. Weniger Flugstunden bedeuten zwar weniger Treibhausgas-Emissionen, jedoch anderweitig höhere Kosten durch den hohen Instandhaltungsaufwand. Dieses erklärt auch, weshalb die vorhandenen Abschätzungen der Lebenszykluskosten weit auseinander gehen."





Zum Vergleich... unsere 35 Maschinen sollen ca. 8,4 Mrd kosten (Maschinen, Munition und Zubehör)


"Schwere Mängel bei F-35

Ein Schrotthaufen für die Bundeswehr?

Die F-35 soll die deutsche Tornado-Flotte ersetzen und die Nato ins 21. Jahrhundert führen. Dabei sind nicht einmal die USA überzeugt von ihrem modernsten Kampfjet.

Sie gilt als modernster Kampfjet der Welt und ist zugleich als "Schrotthaufen" verschrien: die F-35 des US-Herstellers Lockheed Martin. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine entschied die Bundesregierung, 35 Exemplare des Mehrzweckflugzeugs zu bestellen und beendete damit die jahrelange Debatte über die Nachfolge der Bundeswehr-Tornados. Doch jetzt werden Bedenken laut, dass die F-35 zum Milliardengrab wird.

Am 14. Dezember soll der Haushaltsausschuss des Bundestags die Beschaffungsvorlage für die F-35 eigentlich freigeben, doch am heutigen Montag diskutiert das Gremium in einer Krisensitzung zunächst über einen internen Bericht des Verteidigungsministeriums. Dem zufolge drohen "zeitliche Verzögerungen und Mehrkosten", bis die F-35 in den regulären Flugbetrieb gehen kann, berichtet "Bild" aus dem geheimen Dokument.

Auch andere Länder haben Probleme mit der F-35

Ursprünglich hatte die Bundesregierung die Kosten für die F-35 mit knapp acht Milliarden Euro veranschlagt, inzwischen spricht das Verteidigungsministerium von knapp zehn Milliarden Euro. Zudem bestehe das Risiko, dass der Fliegerhorst Büchel nicht rechtzeitig bis 2026 für die neuen Flugzeuge umgebaut werden kann und die neuen Jets keine behördliche Flugerlaubnis bekommen, heißt es laut "Bild" in dem Bericht. Doch das sind längst nicht die einzigen Probleme des High-Tech-Jets, wie die Erfahrungen anderer Länder zeigen.

Die US-Armee nahm die erste F-35 im Juli 2015 in Dienst und betreibt mit 450 der bislang ausgelieferten 750 Stück die größte Flotte weltweit. Verlässlich scheint das neue Waffensystem allerdings nicht: Im März 2020 stellte der US-Rechnungshof in einem Bericht fast 800 Mängel an den F-35 der US-Armee fest, weshalb die Maschinen im Schnitt nur zu 40 Prozent der Zeit einsatzbereit seien. Ein Dutzend der Mängel seien so gravierend, dass sie zum Absturz einer Maschine führen könnten, hieß es. Die Fehlerquote der F-35 sei sechs Mal so hoch wie der Durchschnitt der US-Luftwaffe.

Triebwerke der F-35 bereiten große Probleme

Die meisten Probleme gibt es offenbar mit den Triebwerken der F-35: Allein aus diesem Grund waren im Februar 2022 insgesamt 36 der US-Maschinen nicht einsatzbereit, so der Rechnungshof. Allerdings handelt es sich bei den Mängelexemplaren um Maschinen aus der Anfangsproduktion, die nicht alle Kriterien eines voll ausgereiften Kampfjets erfüllen müssen. Große Probleme mit ihrer F-35-Flotte hat allerdings auch Südkoreas Armee, und das mit Maschinen, die erst 2014 bestellt wurden.

Einem Parlamentsbericht zufolge gab es zwischen Januar 2021 und Juni 2022 insgesamt 234 Fehlermeldungen bei den 40 Maschinen, die Südkorea im Dienst hat. 172 Mal wurde eine F-35 als "nicht flugfähig" gemeldet, 62 Mal als "nicht einsatzbereit" – die Fehlerquote ist damit mehr als doppelt so hoch wie in Südkoreas restlicher Luftwaffe, die vor allem aus US-Jets aus der Zeit des Vietnamkriegs besteht. "Es kann nicht sein, dass dieses Kernelement unser Verteidigungsstrategie im Fall einer Eskalation mit Nordkorea nicht funktioniert", kommentierte der Parlamentarier Shin Won-min den Bericht.

Gibt es Alternativen zur F-35?

Doch die schärfste Kritik an der F-35 kommt aus den USA selbst. Der Offizier des Marinekorps Dan Grazier kritisierte 2019 einen "Mangel an Fortschritten in fast allen Bereichen der F-35"; die vielen Mängel der Maschine machten immer neue Reparaturen und Modifikationen nötig, was den praktischen Einsatz der Maschine in weite Ferne rücken lasse. Der für Strategie und Beschaffung zuständige Vize-Chef der US-Luftwaffe stellte im April 2021 sogar die Tauglichkeit der F-35 für High-Tech-Kriegsszenarien beispielsweise gegen China in Frage. Der damalige US-Verteidigungsminister Christopher Miller sprach Ende 2020 von der F-35 gar als "Schrotthaufen" und "Monster, erschaffen vom Pentagon".

Sollte die Bundesregierung die Beschaffung der F-35 also überdenken? Dann würde sich die Frage nach einer Alternative stellen. Die F-35 sollen die vor mehr als 40 Jahren eingeführten Tornado-Kampfjets der Bundeswehr ersetzen, die auch Deutschlands "nukleare Teilhabe" sichern: So lagern auf dem Fliegerhorst Büchel noch mutmaßlich 20 Atombomben, die auf US-Befehl hin von deutschen Kampfjets ins Ziel gebracht würden. Auch wegen dieser Fähigkeit hatte sich die Bundesregierung für die F-35 als Nachfolgemodell entschieden. Doch die F-35 ist auch der einzige Kampfjet westlicher Bauart der "fünften Generation", also nach dem Kalten Krieg entwickelt, und sollte die Nato und andere US-Verbündete eigentlich fit machen für das 21. Jahrhundert.

USA rücken teilweise ab von der F-35

Außer den USA haben schon 17 Armeen die F-35 übernommen, Japan verfügt dabei über die zweitgrößte Flotte. Hauptargumente für die Beschaffung der F-35 sind ihre Fähigkeiten in der elektronischen Kriegsführung, die Möglichkeit zum Datenaustausch unter allen Nutzern sowie ihre Tarnfähigkeit: Auf dem Radar ist eine F-35 kaum auszumachen. Die Maschine gilt auch als wichtige Säule in der strategischen Rivalität mit China, das seinen Machtanspruch in Ostasien immer unverhohlener zur Schau stellt und mit seinen J-20 und FC-31 schon zwei Kampfjets der fünften Generation in Dienst hat. Die US-Regierung ist angesichts der vielen Probleme schon wieder teilweise von der F-35 abgerückt.

Im Juli 2020 bestellte Washington beim Hersteller Boeing die ersten acht Exemplare eines modernisierten Jets vom Typ F-15, also der vierten Generation. Bis zu 200 Stück der F-15EX könnte die US-Regierung insgesamt kaufen, um die F-35-Flotte zu ergänzen. Eine ähnliche Variante hatte 2019 die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) vorgeschlagen: Statt der F-35 empfahl sie die Beschaffung von US-Jets vom Typ F/A-18 in der modernsten Version "Super Hornet Block III"; wegen des Widerstands der SPD gegen einen atomwaffenfähigen Bomber blieb die Entscheidung allerdings bis März dieses Jahres offen.

Das Verteidigungsministerium widersprach am Montagnachmittag dem "Bild"-Bericht. Der Haushaltausschuss des Bundestags sei lediglich darüber informiert worden, welche Aspekte des Projektes noch unklar seien, sagte ein Sprecher. "Es gibt keine Krise. Es gibt derzeit kein Problem in der Planung, auch nicht in der Infrastruktur", so der Sprecher. Das Projekt F-35 sei "deutlich auf einem guten Weg" und "alles grün"."

Quelle: t-online.de
Link




Wie immer... weil nicht sein kann, was nicht sein darf ... die Zeche zahlt der für dumm verkaufte Steuerzahler...

ZitatDer damalige US-Verteidigungsminister Christopher Miller sprach Ende 2020 von der F-35 gar als "Schrotthaufen" und "Monster, erschaffen vom Pentagon".

vs

ZitatInspekteur der Luftwaffe: ,,Probleme mit der F-35? Deutschland sucht Probleme, wo andere europäische Nationen keine sehen. Und wir übrigens auch nicht! Ist die Luft dort eine Andere?"

Quelle: Twitter Team Luftwaffe




Noch zu den "anderen europäischen Nationen" die Team Luftwaffe als Zeugen benennt...

"Diese Erfahrungen machen europäische Länder mit dem F-35

Gut, laut und sicher teurer als geplant: Dänemark, Norwegen und die Niederlande haben den «fliegenden Laptop» bereits.

Die Niederlande waren die ersten in Europa, die auf den F-35 setzten. 17 der 46 bestellten Maschinen sind mittlerweile eingetroffen. Die an der Entwicklung beteiligten Niederländer hätten bisher teils gute, teils weniger gute Erfahrungen gemacht, sagt SRF-Korrespondentin Elsbeth Gugger in Amsterdam: Nach jahrzehntelangen Vorbereitungen sei die Luftwaffe jetzt vor allem begeistert über den «fliegenden Laptop»›, wie sie den Jet nenne.

Der F-35 absolvierte zurzeit noch Testflüge, um Kinderkrankheiten auszumerzen, so Gugger. Vor wenigen Tagen wurden Verschleisserscheinungen an den Motoren festgestellt, die offenbar durch einen Rollbahnbelag entstanden. Zudem klagten die Anwohner der Luftwaffenbasis im friesischen Leeuwarden über deutlich mehr Lärm als mit den alten F-16-Jets. Laut einer Umfrage litten deswegen mehr Menschen unter Stress und Schlaflosigkeit.

Kosten wesentlich höher als budgetiert

Die veranschlagten Kosten für den F-35 seien in den Niederlanden wesentlich höher ausgefallen als erwartet, sagt Gugger zu entsprechenden Bedenken in der Schweiz. Beim Entscheid für den Jet Anfang Jahrhundert sprach man von 28 Millionen Euro pro Maschine, inzwischen sind es 80 Millionen und auch die Unterhaltskosten sind viel höher.

Als das Parlament vor ein paar Jahren gar aussteigen wollte, war es zu spät. Ein Ausstieg komme teurer als die Fortsetzung des Projekts, stellte der Rechnungshof fest. Die von den Amerikanern versprochenen neuen Arbeitsplätze liegen laut Gugger mit rund 2000 Stellen unter den Erwartungen. Wie die Wirtschaft bisher profitiere, sei schwierig zu sagen, denn noch seien auch nicht alle Jets geliefert.

Ähnliche Erfahrungen in Skandinavien

Norwegen und Dänemark kauften den F-35 in den Jahren 2008 beziehungsweise 2016. Die Kosten seien teils tiefer, teils höher als budgetiert, berichtet SRF-Nordeuropa-Korrespondent Bruno Kaufmann. So fiel der Ankauf vor allem in Dänemark bis zu ein Drittel günstiger aus als vorgesehen. Betrieb und Unterhalt seien aber bedeutend teurer als budgetiert. Das Verteidigungsministerium rechne mit bis zu 50 Prozent höheren Kosten von umgerechnet bis zu 13 Milliarden Franken in den kommenden 30 Jahren.

Norwegen setzte den F-35 bereits in der Barentssee an der Grenze zu Russland ein. Aviatik-Experten seien überrascht, wie gut sich die Maschine seit dem Frühjahr 2020 an der langen norwegischen Küste bewähre, so Kaufmann. Die Luftpolizei ist dort Teil eines grösseren Nato-Dispositivs. Auf der Luftwaffenbasis Ørland bei Trondheim sind erstmals seit dem Kalten Krieg auch wieder schwere US-Bomber stationiert.

Datensicherheit auch in Nato-Ländern ein Thema

Die Abhängigkeit von den USA und die Datensicherheit seien selbst in den nordischen Nato-Gründerstaaten und bei engen Alliierten ein Thema, sagt Kaufmann. Dass der US-Geheimdienst schon während der Beschaffung das dänische Verteidigungsministerium ausspionierte, ist Gegenstand einer aktuellen Untersuchung. Der Sicherheitsausbau der dänischen F-35-Luftwaffenbasis im Süden Jütlands zeige zugleich, dass die Amerikaner den Ton angäben. Mit dreimal höheren Kosten als geplant werde bereits gerechnet."

Quelle: srf.ch
Link






Wenn man also HighTech-Schrott beschaffen will... weil wiedereinmal "alternativlos" , dann soll man endlich mal ehrlich sein und die wahren Kosten benennen: vorher !



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 12. Dezember 2022, 10:15:35
Zitat von: LwPersFw am 11. Dezember 2022, 13:00:46
Wenn man also HighTech-Schrott beschaffen will... weil wiedereinmal "alternativlos"

Von "alternativlos" war hier nie die Rede, mehrere Alternativen sind sogar im von Dir zitierten Text genannt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 13. Dezember 2022, 15:02:46
Sehr lesenswerter Artikel. Krisen-Manager sind gefragt. Aber wer soll das können, machen in der derzeitigen Bundesregierung?

Zitat"Brauchen hier Gestalten, die Krise können"

https://www.n-tv.de/politik/Nach-dem-russischen-Einmarsch-merken-wir-Wir-sind-blank-article23767060.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 13. Dezember 2022, 20:06:25
Zitat von: schlammtreiber am 12. Dezember 2022, 10:15:35
Zitat von: LwPersFw am 11. Dezember 2022, 13:00:46
Wenn man also HighTech-Schrott beschaffen will... weil wiedereinmal "alternativlos"

Von "alternativlos" war hier nie die Rede, mehrere Alternativen sind sogar im von Dir zitierten Text genannt.

Das war auch mehr sarkastisch gemeint ... bezogen auf das ignorieren der allgemein bekannten Probleme  vs  Aussagen Kanzler Scholz u. InspLw ...  ;)

Davon ab ... offiziell werden von DE keine Alternativen geprüft... man hat sich auf die F-35 festgelegt.

"Nun hat sich der Bundeskanzler eingeschaltet und – wie so oft in diesen Krisenzeiten – Klartext gesprochen. ,,Deutschland hält an seinem Engagement im Rahmen der Übereinkünfte der Nato zur nuklearen Teilhabe fest, auch durch den Kauf von Kampfjets des Typs F-35 mit dualer Einsatzfähigkeit", schrieb Olaf Scholz in einem Beitrag für das US-Medium ,,Foreign Affairs"."

Quelle: DBwV  , 05.12.2022

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 14. Dezember 2022, 15:51:30
Zitat von: LwPersFw am 13. Dezember 2022, 20:06:25
Davon ab ... offiziell werden von DE keine Alternativen geprüft... man hat sich auf die F-35 festgelegt.

Aber sie wurden geprüft - sowohl die F/A-18 (auf die man sich zuerst festgelegt hatte), als auch die F-15E und eine Eurofighter-Variante. Nur jetzt werden keine mehr geprüft, weil die Entscheidung gefallen ist.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: BulleMölders am 16. Dezember 2022, 07:20:15
Warum reagiert ihr überhaupt noch auf das was Skepsis hier schreibt. Wenn niemand mehr auf seine Beiträge eingehen würde, dann würde ihm wahrscheinlich bald die Lust am Schreiben vergehen. Denn sein Geschreibsel macht doch nur dann sinn, wenn irgendjemand in irgendeiner Form darauf reagiert.

Also einfach Links liegen lassen und abwarten was passiert.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 16. Dezember 2022, 07:29:44
Ich habe hier die letzten Posts von und mit @skepsis gelöscht.

Und an @skepsis direkt ... in diesem Thema geht es um die Bundeswehr und wie die Politik diese gestalten tut/will.

Entweder Sie bleiben strikt dabei ... oder ich werde ab jetzt jeden Ihrer Beiträge löschen !

Es geht hier nicht um LNG-Terminals, 3D-Druck oder was auch immer Ihnen einfällt ... dafür gibt es im Internet andere Foren zum Austausch...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 16. Dezember 2022, 07:35:23
Zitat von: schlammtreiber am 14. Dezember 2022, 15:51:30
Zitat von: LwPersFw am 13. Dezember 2022, 20:06:25
Davon ab ... offiziell werden von DE keine Alternativen geprüft... man hat sich auf die F-35 festgelegt.

Nur jetzt werden keine mehr geprüft, weil die Entscheidung gefallen ist.


Da sind wir uns einig.  ;)

Und meine Behauptung ist ... es wird unterm Strich ... so in 10...20 Jahren ... nicht bei ca. 10 Mrd Euro geblieben sein... sondern wie bei EF deutlich teuerer ... (und damit meine ich nicht die normalen Kostensteigerungen durch Inflation oder höhere Materialkosten  ;)  )

Siehe EF, A400, NH90, Puma, Fregatten, etc , etc ...   

( Nur mal zur Erinnerung : als der EF noch Jäger 90 hieß... sollte er ca. 130 Mill DM kosten und alles können ... heute liegen wir bei ca. 130 Mill Euro ... und betreiben immer noch Kampfwertsteigerung ...  ;)  )



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 16. Dezember 2022, 07:41:29
Auszug

Tagesbefehl   "Sondervermögen Bundeswehr markiert historischen Aufbruch

Veröffentlichungsdatum: 15.12.2022

(...)

Endlich können wir unsere dringendsten Ausrüstungslücken schließen. Das ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, aus der Bundeswehr wieder eine Armee zu machen,
die in ihrer Gesamtheit kaltstart-, durchsetzungs- und durchhaltefähig ist. Erst gestern ist uns dabei der nächste große Schritt gelungen:
Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat acht wichtigen Beschaffungsvorhaben im Umfang von insgesamt fast 13 Milliarden Euro (!) zugestimmt:

Nun ist der Weg frei für das neue Sturmgewehr (G95A1).
Die ersten Gewehre dieser neuen Standardwaffe sollen ab 2026 bei der Truppe sein.
Ein ähnliches Modell hat sich bereits bei unseren Spezialkräften bewährt.

Endlich können wir die Führungsfunkgeräte (Rüstungsprogramm ,,Digitalisierung Landbasierter Operationen") beschaffen,
mit denen wir auf der Höhe der Zeit kommunizieren können: digital und verschlüsselt.
Schon im Frühjahr 2023 sollen die ersten Geräte geliefert werden.

Die für dieses Rüstungsprogramm benötigte Unterstützung der BWI können wir ebenfalls beauftragen.

Gleichzeitig beschaffen wir Führungsmittelausstattungen für den ,,Infanterist der Zukunft".

Zudem bringen wir das Waffensystem der Panzergrenadiertruppe, den Schützenpanzer PUMA, auf einen einheitlichen und durchsetzungsfähigen Stand.

Darüber hinaus beschaffen wir jetzt zusammen mit unseren Bündnispartnern Großbritannien und Norwegen Überschneefahrzeuge der neusten Generation für unsere Gebirgstruppe.

Ein großer Wurf ist die Beschaffung von 35 F 35A inklusive Munition. Zwischen 2026 und 2029 sollen diese Mehrzweckkampfflugzeuge in der dann modernsten Konfiguration ausgeliefert werden.

Das ist Voraussetzung für unsere weitere Teilhabe am nuklearen Schutzschirm der NATO. Bereits begonnen haben wir ein Sonderverfahren, um die erforderliche Infrastruktur zeitgerecht zur Verfügung stellen zu können.

Im kommenden Jahr werden wir die Hauptverantwortung in der NATO Speerspitze (VJTFVery High Readiness Joint Task Force) tragen. Das heißt unter anderem: Wir müssen unsere Verbände innerhalb weniger Tage verlegen können. Durch den Vorhaltevertrag Schiene haben wir jetzt erheblich größeren Handlungsspielraum, die dafür benötigte Logistik noch effektiver bereitzustellen.

Weitere wichtige Weichen für die Rüstung haben wir gestellt, zum Beispiel bei der Drohnenbewaffnung, dem ,,Chinook" als Nachfolger des schweren Transporthubschraubers
und der Digitalisierung in allen Organisationsbereichen, für die allein rund 20 Milliarden Euro im Sondervermögen veranschlagt sind.

Sie können zudem erwarten, dass ab jetzt die persönliche Vollausstattung der aktiven Truppe mit Gefechtshelmen, Rucksäcken, Kampfbekleidungssätzen
und ballistischer Schutzausstattung bei Ihnen ankommen wird – bis spätestens 2025 und damit sechs Jahre früher als geplant. Zuerst ausgestattet werden
alle Verbände in den laufenden einsatzgleichen Verpflichtungen, in den Auslandseinsätzen, in der NATO Eingreiftruppe inklusive NATO-Speerspitze (NRFNATO
Response Force, VJTFVery High Readiness Joint Task Force), in der nationalen Krisenvorsorge und bei assignierten Kräften für unseren Beitrag zur Umsetzung
des NATO Force Model (,,Division 2025"). Die Vollausstattung wird Ihnen durchgängig zur Verfügung stehen, ohne ständige Aus- und Rückgabe.
So können Sie mit der Ausstattung üben, mit der Sie im Ernstfall kämpfen. Sie erhöhen damit Ihre persönliche Einsatzbereitschaft und Kaltstartfähigkeit. (...)



https://www.bmvg.de/de/aktuelles/sondervermoegen-bundeswehr-markiert-historischen-aufbruch-5542400
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 16. Dezember 2022, 08:01:44
@LwPersFw

Okay, es werden hier ja immer neue schlanke Strukturen für Bw gefordert. Waren ja nur Vorschläge.

Waren es nicht 33Mio. für den EF am Anfang und heute 133Mio?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 16. Dezember 2022, 09:53:18
Zitat von: Skepsis am 16. Dezember 2022, 08:01:44
@LwPersFw

Okay, es werden hier ja immer neue schlanke Strukturen für Bw gefordert. Waren ja nur Vorschläge.

Waren es nicht 33Mio. für den EF am Anfang und heute 133Mio?


"Die Bestellung Deutschlands wurde zwar von 250 auf 177 Stück reduziert, doch die Kosten schossen weiter in die Höhe.

Der Stückpreis stieg im Projektverlauf von 65 Millionen D-Mark (1988) auf zuletzt 138,5 Millionen Euro (2012) pro Flugzeug.

Mit der Bundeswehreform sollte die Bestellung auf insgesamt 140 reduziert werden, die Zahl würde mehr als 19 Milliarden Euro allein an Beschaffungskosten bedeuten."


https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ruestungsflops-der-bundeswehr-die-entwicklung-des-eurofighter/8232292-3.html


Als der EF in die Truppe kam lag der Preis bei ca. 130 Mill DM





Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 07. Januar 2023, 08:43:14
Zitat aus n.tv vom 05.01.2023

"Bei der Bundeswehr gibt es viele Baustellen - eine der größten ist die geplante Aufstockung auf über 200.000 Soldaten. Der neue Reformplan von Verteidigungsministerin Lambrecht präsentiert konkrete Lösungsvorschläge, wie es in einem Medienbericht heißt.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht von der SPD hat einem Bericht zufolge ihren Plan für die Reform der Bundeswehr fertiggestellt.

Das 63 Seiten umfassende Papier sei dem Personalrat und weiteren Beteiligungsgremien im Bundesministerium der Verteidigung übermittelt worden und solle kommende Woche dem Bundestag präsentiert werden, berichtete die "Welt". Der Bericht liegt ihr nach eigenen Angaben vor.

In dem als Verschlusssache eingestuften Bericht werden demnach rund 200 Maßnahmen benannt, mit denen Lambrecht die "Einsatzbereitschaft und Funktionalität der Bundeswehr kurz-, mittel- und langfristig steigern" wolle.

Es handle sich zu einem Großteil um Prüfaufträge, Optionen und Vorschläge, nicht aber um fertige Konzepte.

Der Bericht sei nur der "Auftakt von Veränderungen", heißt es laut "Welt" in dem Papier. Der Reformbedarf sei "grundlegend, vielfältig und gewaltig", das vorgelegte Maßnahmenpaket "nicht ausreichend, um die Verkrustungen von Jahrzehnten auszubrechen".

Es handele sich um "viele einzelne Stellschrauben, an denen justiert werden kann und wird".

Die Maßnahmen betreffen der Zeitung zufolge insbesondere die Bereiche Personal, Material und Funktionalität.

So werde der angestrebte Personalumfang von 203.300 Soldaten im Jahr 2031 infrage gestellt. Diese Zielmarke sei zwar "gegenwärtiger Entscheidungsstand", erfordere aber neben der jährlichen Regeneration von rund 20.000 Soldaten eine zusätzliche Aufstockung in gleicher Größenordnung. Das sei "ambitioniert" und ohne "tiefgreifende Maßnahmen" nicht zu erreichen.

Als konkrete Maßnahmen, um diese Trends zu brechen, wird dem Zeitungsbericht zufolge ein "nachhaltiges Vielfaltsmanagement" vorgeschlagen, um in der Bundeswehr unterrepräsentierte Gesellschaftsgruppen wie Frauen und Deutsche mit Migrationshintergrund zu gewinnen.

Verpflichtungszeiten von Zeitsoldaten sollten verlängert, Soldaten von zivilen Dienstposten abgezogen, mehr und andere Personalwerbung versucht werden. Auch die Absenkung von Qualitätsanforderungen werde nicht ausgeschlossen.

Zum Ausrüstungsmaterial heißt es laut "Welt" in dem Papier lediglich, die bekannten Ausrüstungslücken seien zu schließen, dazu bedürfe es "hier keiner neuen Analyse.

Innerhalb der bestehenden Organisation muss konsequent an der Umsetzung der identifizierten Handlungsbedarfe gearbeitet werden." Aktuell gebe es allerdings noch nicht einmal ein verlässliches Lagebild der vorhandenen Waffensysteme, "um den Aufwuchs zur materiellen Vollausstattung gezielt steuern zu können"."

Quelle: nt.v/politik
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Beuteberliner am 07. Januar 2023, 10:03:16
Das klingt ziemlich nach "Eckpunktepapier Reloaded" und nach wenig neuen Erkenntnissen. Afhorchen lässt immerhin die Erkenntnis, dass es mit den bisherigen Maßnahmen kaum möglich sein wird, allein schon die jährliche Personalregenerierung zu stemmen, ganz zu schweigen vom Aufwuchs um 20000 Soldaten. Ob da die Absenkung von "Qualitätskriterien" der wichtige Weg ist, wage ich nach bisherigen Erfahrungen zu bezweifeln.

Mir kommt der Part "Struktur" bisher deutlich zu kurz: Die Bundeswehr leistet sich immer noch 3 TSK und 3 milOrgBer und diverse Bundesoberbehörden und Kommandos. Aber den Pelz nassmachen will offenbar niemand. Dabei sind gerade diese Vielzahl an Dienststellen, die die Dysfunktionalität der Bundeswehr wesentlich verursachen, Stichwort: Verantwortungsdiffusion. Hier radikal zu verschlanken und Verantwortung ungeteilt zusammenzubringen, fehlt vollkommen.

Im Übrigen völlig unverständlich, dass es scheinbar keinen belastbaren Sachstand zum Thema "Ausrüstung" gibt. Dabei ist dafür eine gesamte Abteilung im BMVg vorhanden, die einem Rüstungsstaatssekretär untersteht. Das ist einfach nur peinlich.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: BulleMölders am 07. Januar 2023, 11:08:25
Na ja, wer sägt sich schon gern den Ast ab auf dem er sitzt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 07. Januar 2023, 12:53:22
ZitatOb da die Absenkung von "Qualitätskriterien" der wichtige Weg ist, wage ich nach bisherigen Erfahrungen zu bezweifeln.
Wenn es keine anderen gibt, dann muss man sich wohl auch dem öffnen, außer, man will mit hohlen Strukturen leben. Das haben wir ja jahrelang nun praktiziert.

Es ist ja kein Geheimnis, dass
- die demografische Entwicklung nachteilig sein wird: Die bereits heute in vielen Teilen der Wirtschaft spürbare Knappheit an Fachkräften droht sich infolge der demografischen Entwicklung weiter zu verschärfen. In den kommenden Jahren wird die Zahl derer, die altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden, deutlich anwachsen. Gleichzeitig erreichen mit den Geburtsjahrgängen ab 2005 nunmehr die geburtenschwächsten Kohorten das Erwachsenenalter. Die damit verbundene Lücke ist erheblich: Der geburtenstärkste Jahrgang (1964) der heute 58/59-Jährigen erreicht im Jahr 2031 das 67. Lebensjahr und ist mit aktuell 1,4 Millionen Personen fast doppelt so groß wie die nachfolgenden Jahrgänge der heute unter 18-Jährigen.
- der Gesundheitszustand der jungen DEU Bevölkerung sowohl medizinisch als auch psychisch und sportlich seit geraumer Zeit nachlässt
- der Bildungsstand (insbesondere MINT) immer schlechter wird (so hat die Polizei  bspw. bei der Rechtschreibung schon die Hürden gesenkt)
- das Durchhaltevermögen, die Selbstorganisation, die Verhaltensstabilität der DEU Jugend immer weiter abnimmt
- die regionale Bindung, die Work-live-Balance (oder sogar Separation), die abnehmende Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung von Abwesenheiten und Wochenendarbeit sowie eine Entfernung der Bevölkerung (und auch wohl auch der Politik?!) vom Militär immer weiter zunimmt,
- immer mehr Bewerbende bereits einen "schwarzen Fleck" in der Vita haben (Drogen, Schulden, Strafen etc).
Das sind btw keine Singularitäten der DEU Bevölkerung, wenn ich mir das Fazit des US Army für 2022 anschaue, sehe ich ein Spiegelbild der Situation der Bw.
Dem kann man sich verschließen, aber dann bleibt es halt eben bei der defizitären Bedarfsdeckung.
Bei dem Arbeitskräftemangel (nicht nur Fachkräfte) sind Einstellungsumfänge von jährlich über 20.000 nicht mehr leistbar.

Man kann natürlich weiter Goldrandlösungen fordern oder halt eben Abstriche machen und versuchen, das Personal selbst zu entwickeln. Dass dieser Weg nicht ganz verkehrt sein kann zeigt ja auch die Fachkräftestrategie des Bundes, die die Qualifizierung von Personal als eines der Schlüsselelemente zur Behebung des Fachkräftemangels sieht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Beuteberliner am 07. Januar 2023, 14:27:23
Nun, @ Ralf, Ihre Diagnose wäre ja grundsätzlich zutreffend, WENN nicht die Einstellungskriterien in den letzten 10-15 Jahren nicht bereits mehrfach gesenkt wurden. Das beginnt im medizinischen Bereich, geht weiter in den Verhaltensbereich (z.B. bestimmte Delikte) bis hin zu eklatanten Schwächen bei der Beherrschung der deutschen Sprache. Die Qualitätsstandards wurden also bereits gesenkt, ohne dass die Bundeswehr a) genügend Zugänge erzielte und b) nicht damit ganz andere Probleme eingekauft hätte. Die Standards also noch weiter zu senken, halte ich für nicht zielführend. Denn auch personell gefüllte Strukturen machen nur dann sind, wenn die darin dienenden Menschen dem erforderlichen Standard entsprechen.

Genau hier setzt ja meine zuvor aufgeführte Kritik an: Brauchen wir überhaupt 203.000 Soldaten, wenn davon ein überproportional großer Anteil Strukturen in Kommandobehörden Dienst leistet?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 07. Januar 2023, 14:48:44
Also ich mach das ja nun schon seit einigen Jahrzehnten, aber eine grds. Absenkung der Eignungsmerkmale kann ich so nicht feststellen.
Gerade bei der Rechtschreibung nicht. Die Anforderungssymbole wurden zwar 2018 in den Systematik überabeitet, jedoch erfolgten dort kaum Anpassungen.
Ich weiß nur von einer Fallgruppe, wo die AVB flächendeckend abgesenkt wurde, ein erkaufter Nachteil deswegen ist deswegen aber nicht ableitbar, hierzu wurde durch die Truppe nichts negatives berichtet.
Ich weiß auch, dass immer kolportiert wird, dass seit längerem eine Absenkung erfolgt, aber der Nachweis bleibt dazu eben aus. Und ausgeblendet wird dabei auch immer, wo die Anforderungen verschärft wurden.
Richtig ist, dass bspw. medizinischen Anforderungen im Laufe des letzten Jahrzehnts an moderne Untersuchungsmethoden angepasst wurden. Sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung.
Und eine grds. Absenkung machen ja (leider bisher) die Bedarfsträger nicht mit, das kann ich mit Sicherheit sagen, weil ich Zugang zu dem entsprechenden Gremium habe, über das Anpassungen der Anforderungen immer nur einvernehmlich erfolgen können
Höchstwahrscheinlich richtig ist auch, dass es gefühlt so ist, als ob abgesenkt wurde, da man früher eben "bessere" auswählen konnte und jetzt weiter an die Grenze gehen muss, die eben noch "verwendungsfähig" darstellt.
Beim letzten Absatz sind wir wieder zusammen: 203.300 wird mit den jetzigen strukturellen Parametern absehbar (2031) nicht erreichbar sein, denn die 20.000 werde ich nicht quantitativ geschweige denn qualitativ (also richtige Lfb und Verwendung) dauerhaft gewinnen können. Wo die dann Dienst leisten, ist ja für die Zahl erst einmal egal.
Im Prinzip ist es recht simpel, denn in einem nahezu geschlossenen Personalkörper bestimmt die Stehzeit den Umfang bzw. den Ergänzungsbedarf. Setze ich bspw. 20 Jahre als Stehzeit an und nehme an, jährlich 15.000 gewinnen zu können, könnte ich mir 300.000 leisten, bei durchschnittlich 10 Jahren Stehzeit sind es eben nur 150.000.
Und an diesen Variablen kann man nun drehen darüber definiert sich dann das, was man sich demografiefest leisten kann.
Denn zu erwarten, dass man zukünftig deutlich mehr gewinnen wird können, das wäre dann die Augen vor der Realität zu verschließen, das hatte ich ja schon versucht darzulegen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Beuteberliner am 07. Januar 2023, 19:59:03
Und, @ Ralf, genau das, was sie in den letzten beiden Absätzen beschrieben, sehe ich auch so.

Danke übrigens für die Sicht des erfahrenen Personalers bezüglich der Standards!
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 11. Januar 2023, 09:48:04
Das Dilemma und Desaster mit Puma-Panzer, F-35 könnte zu einem Umdenken führen, angesichts des Krieges in Europa.

Wenn bspw. Panzer im Gefecht – Übung – Manöver – nicht mehr selbst von Truppe repariert werden "dürfen" bzw. notdürftig kampfbereit zu machen, dann ist das der Offenbarungseid für die Bundeswehr.

Kriegsgerät muss funktionieren – egal unter welchen Bedingungen und die Soldaten müssen sich auf ihre Kriegsgeräte verlassen können.

Die Soldaten geben ihr Leben für die Verteidigung des Landes und Bündnis und in diesem Sinne handelt der Dienstherr der Soldaten im höchsten Masse verantwortungslos, wenn nicht gar vorsätzlich und gefährdet das Leben der Soldaten schon bei der Ausbildung.

Da werden sich viele etwaige Bewerber überlegen, ob das überhaupt Sinn ergibt in dieser Bundeswehr zu dienen.


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 11. Januar 2023, 10:08:06
Da haben wir ja mal wieder das Phrasenschwein bedient, ohne einen inhaltlichen Mehrwert.
Ein Dilemma beim F-35 kann ich bisher nicht feststellen...Kunststück: ist ja noch nicht da.
ZitatDa werden sich viele etwaige Bewerber überlegen, ob das überhaupt Sinn ergibt in dieser Bundeswehr zu dienen.
Genau! Schwurbel schön weiter.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Beuteberliner am 11. Januar 2023, 10:31:56
Dsnke, @ Ralf!
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 19. Januar 2023, 03:59:56
Und täglich grüßt das Murmeltier...  ;)

"Neue Chinook-Hubschrauber werden deutlich teurer
Die neuen Transporthubschrauber der Bundeswehr werden einem Bericht zufolge doppelt so teuer wie geplant.

19.01.2023

Nach Informationen des Portals Business Insider sollen die 60 Helikopter vom Typ Chinook des US-Herstellers Boeing statt sechs bis zu zwölf Milliarden Euro kosten.

Dazu habe es gestern ein Krisentreffen der Luftwaffe in Berlin gegeben, heißt es unter Berufung auf Regierungs- und Industriekreise.

Gründe für die Preissteigerung seien die Inflation und die Extrawünsche auf deutscher Seite.

Zudem könnten die ersten Hubschrauber zwar ab 2026 geliefert werden, allerdings nicht in der gewünschten Ausstattung."


Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/neue-chinook-hubschrauber-werden-deutlich-teurer-100.html

Und da soll ich glauben bei der F-35 wird alles besser...  ;D

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Beuteberliner am 19. Januar 2023, 05:47:27
Mal wieder Extrawünsche .... Ich nahm bisher an, es sollten keine Goldrandlösungen mehr beauftragt werden? Da haben ja Planungsamt, Luftwaffe, Planungsabteilung und BAAIN mal wieder ganze Arbeit getan!
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 19. Januar 2023, 17:19:01
Phoenix-Runde

"Neuer Minister, neuer Kurs - Was braucht die Bundeswehr?


https://youtu.be/bB2j8SZSK2A



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 11. Februar 2023, 11:18:42
Da wird aber sehr knapp mit dem Sondervermögen. Dauerhaft 10Mrd. jährlich mehr wäre wohl die bessere Lösung für den Neu-Aufbau LV für Planungssicherheit. Vielleicht greifen auch die neuen Beschleunigungsgesetze in puncto Beschaffungswesen.


https://www.n-tv.de/politik/Bundeswehr-Sondervermoegen-schrumpft-dahin-article23909859.html

Ende Februar 2022 bringt die Bundesregierung das Sondervermögen zur besseren Ausrüstung der Bundeswehr auf den Weg. Doch von den geplanten 100 Milliarden Euro fallen nun 13 Milliarden den gestiegenen Zinsen zum Opfer. Zudem gibt es offenbar kaum Aufträge für die Rüstungsindustrie.

https://www.n-tv.de/politik/Pistorius-fordert-hoeheren-Etat-fuer-Bundeswehr-article23908593.html

Mit 100 Milliarden Euro steht der Bundeswehr in den kommenden Jahren ein Sondervermögen zur Verfügung, Verteidigungsminister Pistorius ist das offenbar nicht genug. Einem Medienbericht zufolge braucht er Gelder für Tariferhöhungen und das Auffüllen von Munitionsdepots.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. Februar 2023, 15:23:20
Zitat von: Skepsis am 11. Februar 2023, 11:18:42

Mit 100 Milliarden Euro steht der Bundeswehr in den kommenden Jahren ein Sondervermögen zur Verfügung, Verteidigungsminister Pistorius ist das offenbar nicht genug.


Dies ist ja keine neue Erkenntnis.

Wenn man alle Defizite der letzten Jahrzehnte ausgleichen will + der neuen Zielrichtung LV/BV auf dem gegenüber der NATO angezeigten Level...

... wird es mit 100 Mrd nicht getan sein ...

Erste Maßnahme müsste also sein, der Bundestag hebt den Wehretat dauerhaft auf real 2 % BIP an, wie der NATO schon lange versprochen.

D.h. von ca. 50 Mrd auf ca. 75 Mrd jährlich.

Es bleibt jetzt abzuwarten wie der neue VM seine Aufgaben löst... wir sollten ihm erst mal 100 Tage geben ...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 11. Februar 2023, 15:27:44
Richtig - die Ausstattung von 3 Div kostet wohl so über den Daumen 300 Mrd - fürs Heet.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 24. Februar 2023, 22:51:53
"Wiederbeschaffung des Leopard 2A6 ist eingeleitet

Gerhard Heiming
23. Februar 2023

Zwei Tage nach der Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz, 14 Kampfpanzer Leopard 2A6 an die Ukraine aus Bundeswehrbeständen abzugeben, hat das BMVg das Beschaffungsamt BAAINBw beauftragt, die Wiederbeschaffung der abzugebenden Kampfpanzer umzusetzen. Dies geht aus der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Verteidigung, Thomas Hitschler, vom 16. Februar 2023 auf eine schriftliche Anfrage von Ingo Gädechens (CDU) hervor.

Gädechens, Mitglied im Haushaltsausschuss und Berichterstatter für Verteidigungsangelegenheiten, hatte gefragt, wie viele Kampfpanzer Leopard 2 die die Bundesregierung im Zuge der Abgabe an die Ukraine nachzubeschaffen plane. Dazu hatte er um Angabe der zeitlichen Meilensteine für den Beginn des Beschaffungsprozesses, den Abschuss des Beschaffungsvertrages sowie des Zulaufs des ersten sowie des letzten beschafften Kampfpanzers gebeten.

Wie Hitschler weiter ausführte, wird die Leistungsbeschreibung derzeit finalisiert. Im März solle der Auftragnehmer zum Angebot aufgefordert werden. Der Abschluss eines Beschaffungsvertrages werde umgehend nach der parlamentarischen Billigung der erforderlichen 25-Mio-Euro-Vorlage geplant. Die Zeitlinien zur Auslieferung ergeben sich in Abhängigkeit des zu verhandelnden Vertrages, so Hitschler.

Das Volumen des Beschaffungsvertrag wird im mittleren dreistelligen Millionen Euro-Bereich erwartet. Dafür könnten Finanzmittel aus dem Ertüchtigungstitel Ukraine im Einzelplan 60 eingesetzt werden. Das setzt voraus, dass mit dem Auswärtigen Amt und Bundesfinanzministerium das Einvernehmen über Zweckbestimmung und Höhe der Ausgaben hergestellt wird.

Wenn die Vertragsverhandlungen und die erforderlichen interministeriellen Abstimmungen sowie die parlamentarische Billigung schnell genug ablaufen, könnte der Vertrag noch im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Das lässt noch keine Rückschlüsse auf mögliche Liefertermine zu.

Bekanntlich hat KMW Lieferaufträge für Ungarn (44 Kampfpanzer) und Norwegen (54) erhalten. Die Produktion für die ungarischen Panzer hat bereits begonnen.

Setzt man diese Aufträge mit den veröffentlichten Lieferterminen in Beziehung, ergibt sich daraus eine durchschnittliche Auslastung von zehn Kampfpanzern pro Jahr."

Quelle: https://esut.de/2023/02/meldungen/40131/wiederbeschaffung-des-leopard-2a6-ist-eingeleitet/

Bei

"... zehn Kampfpanzern pro Jahr ... "

Wenn unsere Panzer erst nach den ungarischen und norwegischen produziert werden...

... das kann dauern ...  ;)



Ergänzung:

Der o.g. Vertrag muss abgeändert werden von 14 auf 18.

https://augengeradeaus.net/2023/02/ukraine-russland-nato-mehr-deutsche-leopard-fuer-die-ukraine-der-ueberblick-am-24-februar-2023/


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Skepsis am 25. Februar 2023, 08:24:01
Ist das nun fix zwei Prozent des BIP für BMVg Etat? BK Scholz sagte das bei Illner.

Mit der Panzerproduktionslinie muss wohl wie bei K2 aus SüdK. auf adaptive Fertigung umgestellt werden. Ähnlich wie Schweden bei Gripen Fertigung.

Mit der 25 Mio. Grenze wird man auch nicht weitermachen können, das dauert alles viel zu lang. Beschleunigungsgesetz wie bei Infrastruktur wäre da wohl sehr hilfreich.

Der Ukr Krieg wird viele Jahre dauern, und entscheidend sind die Nachschub-Ressourcen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 05. Mai 2023, 13:51:35

Diesen Klip sollte man dann den Politikern im Bundestag täglich vorspielen, bis EP 14 2024, BBVAnpG 2023/24 und BBVAngG Rechtskraft haben...  ;)  ;D

https://youtu.be/ikVGqJpCDKQ

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 05. Mai 2023, 14:23:05
Zitat von: LwPersFw am 19. Januar 2023, 03:59:56
Und täglich grüßt das Murmeltier...  ;)

"Neue Chinook-Hubschrauber werden deutlich teurer
Die neuen Transporthubschrauber der Bundeswehr werden einem Bericht zufolge doppelt so teuer wie geplant.

19.01.2023

Nach Informationen des Portals Business Insider sollen die 60 Helikopter vom Typ Chinook des US-Herstellers Boeing statt sechs bis zu zwölf Milliarden Euro kosten.

Dazu habe es gestern ein Krisentreffen der Luftwaffe in Berlin gegeben, heißt es unter Berufung auf Regierungs- und Industriekreise.

Gründe für die Preissteigerung seien die Inflation und die Extrawünsche auf deutscher Seite.

Zudem könnten die ersten Hubschrauber zwar ab 2026 geliefert werden, allerdings nicht in der gewünschten Ausstattung."


Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/neue-chinook-hubschrauber-werden-deutlich-teurer-100.html

Und da soll ich glauben bei der F-35 wird alles besser...  ;D


Ein Kommentar zum Thema

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/transporthubschrauber-ch-47f-chinook-luftwaffe-bundeswehr/amp

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 16. Mai 2023, 19:53:09
Folge aus dem Blog Jung & Naiv

Gespräch mit Thomas Wiegold über die Zukunft der Bundeswehr

geht ca. 3 h

https://www.youtube.com/live/z4xGzug8o4E?feature=share

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 03. Juni 2023, 18:08:30
"Pistorius kündigt neue Anwerbe-Kampagne für Bundeswehr an

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat eine neue Anwerbe-Kampagne für die Bundeswehr angekündigt. "Der Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung werden auch uns weiter fordern", sagte Pistorius am Donnerstag bei einem Besuch des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr in der Lüttich-Kaserne in Köln. Jedes Jahr sinke die Zahl derjenigen, die auf den Arbeitsmarkt kommen. "Deswegen müssen wir dranbleiben, um uns weiter auf diesem Arbeitsmarkt zu behaupten."

Das Thema Personalgewinnung bleibe "neben der Materialbeschaffung meine höchste Priorität", sagte der Minister.

Die Bundeswehr werde mit einer überarbeiteten öffentlichen Kampagne um Interessentinnen und Interessenten werben - und wolle dabei verstärkt auf Vielfalt setzen, um insbesondere mehr Frauen und Menschen mit Migrationsgeschichte anzusprechen.

Die Bundeswehr müsse zudem ihre "Alleinstellungsmerkmale" als Arbeitgeber besser hervorheben - etwa die "besondere Sinnstiftung durch gelebte Kameradschaft", sagte Pistorius.

Die Bundeswehr ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit mehr als 260.000 Angehörigen - unter ihnen über 183.000 Soldatinnen und Soldaten - einer der größten Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes. Das Ministerium beziffert den jährlichen Personalbedarf auf etwa 20.000 Beschäftigte.

Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln bearbeitet die Personalangelegenheiten für Soldatinnen und Soldaten wie für zivile Beschäftigte. Mit Behördenchefin Sabine Grohmann tauschte sich Pistorius über neue Wege zur Personalgewinnung aus.

Der Minister nannte nach dem Gespräch vier Punkte, mit denen die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiver werden wolle.

Sie müsse im Bewerbungsprozess "besser werden", sagte er. Bewerberinnen und Bewerber müssten schneller Gewissheit darüber bekommen, wann und wo sie anfangen können.

Zweitens müsse die Bundeswehr größeres Gewicht auf Vielfalt unter den Beschäftigten legen. "Hier sehe ich Potenzial", sagte Pistorius. Dier Bundeswehr solle eine Truppe sein, "die Vielfalt lebt und die Vielfalt als Gewinn betrachtet".

Bei der Anwerbung neuen Personals müsse die Bundeswehr "neue Wege gehen" und alte Wege vertiefen, sagte Pistorius. "Hier dürfen wir nicht nachlassen, wir müssen öffentlich präsent sein."

Viertens müsse die Bundeswehr beim Thema Personalbindung besser werden - insbesondere beim Bemühen, freiwillig Wehrdienstleistende für eine längere Verpflichtung bei der Truppe zu gewinnen. Die Bundeswehr werde "proaktiv auf sie zugehen", sagte Pistorius."

01.06.2023

https://www.stern.de/amp/news/pistorius-kuendigt-neue-anwerbe-kampagne-fuer-bundeswehr-an-33520190.html

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 25. Juni 2023, 11:24:23
Doku ZDF

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/ruestungsboom-bomben-panzer-und-probleme-100.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 06. Juli 2023, 17:48:13
Zitat von: LwPersFw am 05. Mai 2023, 14:23:05
Zitat von: LwPersFw am 19. Januar 2023, 03:59:56
Und täglich grüßt das Murmeltier...  ;)

"Neue Chinook-Hubschrauber werden deutlich teurer
Die neuen Transporthubschrauber der Bundeswehr werden einem Bericht zufolge doppelt so teuer wie geplant.

19.01.2023

Nach Informationen des Portals Business Insider sollen die 60 Helikopter vom Typ Chinook des US-Herstellers Boeing statt sechs bis zu zwölf Milliarden Euro kosten.

Dazu habe es gestern ein Krisentreffen der Luftwaffe in Berlin gegeben, heißt es unter Berufung auf Regierungs- und Industriekreise.

Gründe für die Preissteigerung seien die Inflation und die Extrawünsche auf deutscher Seite.

Zudem könnten die ersten Hubschrauber zwar ab 2026 geliefert werden, allerdings nicht in der gewünschten Ausstattung."


Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/neue-chinook-hubschrauber-werden-deutlich-teurer-100.html

Und da soll ich glauben bei der F-35 wird alles besser...  ;D


Ein Kommentar zum Thema

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/transporthubschrauber-ch-47f-chinook-luftwaffe-bundeswehr/amp


"Lange Beschaffungsliste gebilligt – unter anderem Chinook-Hubschrauber

Veröffentlicht am 05.07.2023 von T.Wiegold

(...)

Nach der Zustimmung der US-Regierung zu diesem Verkauf als so genannter Foreign Military Sales (FMS) schien alles so weit klar.

Aber, das ist bemerkenswert, weiterhin ist die Auswahlentscheidung politisch umstritten – und das selbst innerhalb der Ampel-Koalition, wie die Stellungnahme der Grünen-Abgeordneten Philip Krämer (Verteidigungsausschuss) und Sebastian Schäfer  (Haushaltsausschuss) deutlich macht:

"Der Bundestag hat heute die dringende Beschaffung eines Nachfolgemodells des seit über 50 Jahren im Dienst befindlichen Transporthubschraubers CH-53G beschlossen.

Mit der CH-47F in der Ausführung Block II wird eine modernisierte Version des in vielen NATO-Staaten erfolgreichen Chinook beschafft, wodurch Interoperabilität innerhalb der NATO gewährleistet werden soll.

Aufgrund der überfälligen Ausphasung der CH-53G haben Haushaltsausschuss und Verteidigungsausschuss der Beschaffungsvorlage zugestimmt, obwohl das BMVg bedauerlicherweise kein Gegenangebot zu diesem Foreign Military Sale eingeholt hat. Die Belastung der Soldatinnen und Soldaten, die mit dem veralteten System der CH53G arbeiten müssen, war in den letzten Jahren sehr hoch und wird es bis zum Nutzungsende auch weiter sein.

Daher muss die Beschaffung, eines der wesentlichen Beschaffungsvorhaben des Sondervermögens Bundeswehr, jetzt schnell umgesetzt werden.

Insgesamt werden dafür 7,2 Mrd. Euro für 60 Helikopter bereitgestellt.

Gleichwohl wird kein Modell von der Stange beschafft.

Der Helikopter ist bisher vom Vertragspartner der Bundesregierung, der US Army, nicht zertifiziert.

Insofern bestehen erhebliche Risiken für den Steuerzahler.

Dazu kommen Infrastrukturkosten von 750 Mio. Euro.

Daher muss das Verteidigungsministerium den Prozess der Zertifizierung der Version Block II kritisch begleiten, sodass mögliche Risiken frühzeitig erkannt werden.

Für die Zukunft ist es dringend zu empfehlen, bei ähnlichen Systemen auch zwei Angebote über das FMS-Verfahren einzuholen, sodass beide Wettbewerber einen stärkeren Preisdruck haben.

Diese Entscheidung ist für uns richtig, damit die Bundeswehr eine zentrale Fähigkeitslücke für die Zukunft schließen kann. Sie ist ein klares Bekenntnis zur auftragsgerechten Ausstattung unserer
Soldatinnen und Soldaten, jedoch keine Bestätigung des Vorgehens des BMVg."


Das hier so ausführlich zitiert, weil damit klar ist: Da gibt es selbst innerhalb der Koalitionsfraktionen keine so überschwängliche Begeisterung..."

https://augengeradeaus.net/2023/07/lange-beschaffungsliste-gebilligt-unter-anderem-chinook-hubschrauber/comment-page-1/


Klingt irgendwie nicht nach "Wir haben aus unseren Fehlern im Beschaffungswesen gelernt..."  ;)

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 06. Juli 2023, 18:05:34
Genau, zum "echten" Lernen müsste das Verfahren grundsätzlich geändert werden:

- Die militärisch, taktischen Forderungen müssen "offener" gestellt werden.
- Der Bedarfsträger müsste vorab akzeptieren, dass gewisse Forderungen eben ggf. nicht erfüllt werden (weil es das nicht von der Stange gibt)
- Um so 2, besser 3 verschiedene Optionen "von der Stange" ausverhandeln zu können

... Deutschland "leistet" sich aber Verfahren, wo Minister Unterschriften leisten, die dann im Nachgang fast 0,25 Mrd Euro kosten - für "nichts".
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: christoph1972 am 07. Juli 2023, 11:41:48
Soweit ich das als Laie verstanden habe, umfaßt der Block II weitreichende Modernisierungen der Avionik. Die geforderte Luftbetankungsfähigkeit hat kein bisheriger Nutzer des Chinook. Mir erschließt sich da auch der Sinn ehrlich gesagt, nicht so ganz. Aber ich bin auch nicht der zuständige Inspekteur oder beim BAAINBw.

Wenn die USA doch 2 in den Leistungsparametern ähnliche Modelle über einen FMS anbieten, dann hätte statt sich frühzeitig festzulegen, eine Erprobung unter Einsatzbedingungen ansetzen sollen.

Vermutlich hätte man auch die die Sikorsky-Hubschrauber eine neue Infrastruktur bauen müssen, aber jetzt ist es zu spät.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 07. Juli 2023, 12:22:05
@ Christoph:

Hubschrauber haben konstruktionsbedingt eine eher geringe Reichweite (im Gegensatz zu Flächenflugzeugen), will ich also "Dinge machen", eher weiter vom "Flugplatz weg", dann benötige ich die Luftbetankungsfähigkeit (z. B. für CSAR, EvacOp, ...)

US SOCOM hat diese auch beim Chinook im Einsatz - allerdings mit Sondergenehmigung.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: BulleMölders am 08. Juli 2023, 08:30:58
Bitte beim Thema bleiben und das war nicht die Reichweite von irgendwas.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 02. August 2023, 20:05:07
Wie der Minister dem Bewerbermangel begegnen will...

https://youtu.be/QLbLMmcpAO4


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Mert22 am 03. August 2023, 11:11:13
ZitatWie der Minister dem Bewerbermangel begegnen will...

Der Bewerbermangel ist das eine, die Verwertung der Bewerber eine andere. Es krankt wie so oft eben an der Effizienz, am System welches einfach nicht funktioniert. Hier erzähle ich gerne meine kleine Anekdote welche sich erst vor wenigen Jahren zugetragen hat:

Habe mich beim Bund initiativ beworben (technische Ausbildung, naturwissenschaftliches Studium, Verwendung: Wo? Wie? Zivil? Militärisch? Egal, bin für alles offen) da ja angeblich Bewerbermangel - nach kurzer Zeit kam die Absage als Zweizeiler: Für mein Qualifikationsprofil keine Verwendung, Bewerbung abgelehnt. Aus. Vorbei. Naja, man kann halt nicht jeden brauchen könnte man meinen, aber:

Keine 6 Monate später wird eine Stelle ausgeschrieben welche auf mich passt - verwundert wieder beworben - sofort mit Handkuss genommen worden. Bei Dienstantritt erzählt man mir, die Stelle war über 4 Jahre lang unbesetzt weil man einfach keine geeigneten Bewerber gefunden hat und dachte schon, man würde die Stelle nie besetzt bekommen. Die Rückfrage wieso man dann nicht gleich bei der ersten Bewerbung den Posten angeboten hat konnte keiner beantworten, sie waren eher überaus erbost wieso man mich abgelehnt hat obwohl sie doch zeitgleich nach genau so jemanden gesucht haben. Die linke Hand weiß nicht was die rechte macht oder will. Ich wette ich bin auch kein Einzelfall...

Da helfen tolle Plakte und hochglanz Videos nicht solange das System an sich an Inkompetenz und Funktionslosigkeit krankt. Aber an diese wirklich großen systemischen Probleme wagt sich ja keiner dran. Ein hochglanz Video für die sozialen Medien und ein Jammern über die nicht brauchbaren Bewerber ist halt einfacher als eine ernsthafte Reform.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 03. August 2023, 11:41:45
Ich sehe hier schon wieder die ganzen unzufriedenen Akademiker, die keine Möglichkeit zum Seiteneinstieg bekommen, ob Aktiv oder Reserve.
Deswegen: Nicht alles in einen Topf werfen bei einer defizitären Bedarfsdeckung aufgrund Bewerbermangel, sondern bitte hier sachgerecht unterscheiden zwischen mil und - wie in deinem Fall - ziv -und dann auch dort, wo es wirklich einen Bedarf gibt, der substanziell nicht zu decken ist. Wenn ich ein Verhältnis Bew zu Stelle von 1:10 habe, ist das sicherlich anders als von 1,15 zu 1.
Und dass du substanziell unzufrieden bist, hast du ja auch bereits schon hier deutlich gemacht.
Wenn man sich mal die gesamte Pressekonferenz anschaut bzw. anhört, hat der BM aber auch gesagt: Über die Bw wird viel zu oft schlecht gesprochen, das schreckt ab und trifft es nicht: ist ein DEU Phänomen, wir sind besonders gut darin, die eigenen Streitkräfte schlecht zu reden, das machen andere Länder nicht.
Willkommen im Club, da braucht man sich auch nicht wundern, wenn Externe solche ankedotischen Evidenzen lesen, dass sie sich abgeschreckt fühlen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Fritzcola am 03. August 2023, 11:43:23
Initiativbewerbungen sind generell so eine Sache, die im öffentlichen Dienst nicht funktioniert, habe da ähnliche Erfahrungen gemacht.

Davon ab muss man ja aber auch sagen, dass die Bundeswehr die Anforderungen an Soldaten seit der Aussetzung der Wehrpflicht konstant anschraubt.
Sicherheitsüberprüfung, Gesundheitliche Eignung etc.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: thelastofus am 03. August 2023, 13:17:37
Wieso das denn?

Für SaZ galten schon immer höhere Anforderungen an die Tauglichkeit als für GWDL. Und wenn man hier so im Forum liest, sind auch die Ausnahmegenehmigungen usw. mehr geworden als früher. Und das der Soldatenberuf höhere Anforderungen an die Tauglichkeit hat ist ja auch nix neues. Die Bw bruacht wie so viele AG "geeignete Bewerber"

Sicher wird regelmäßig an den Anforderungen gearbeitet werden aber das hat dann auch Hand und Fuß.

Und das mit der SÜ "ist eben so". Wenn man nix zu verbergen hat dann kommt man da auch durch. Ist nur ein zeitlicher Aufwand und auch ebenso im ÖD auf eingien Stellen nötig.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 03. August 2023, 13:32:52
Und die SÜ bei Dienstantritt hat auch nicht ,,die Bw" zu verantworten sondern der Gesetzgeber hat das so gewollt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: D1987 am 03. August 2023, 17:18:47
Zitat von: Fritzcola am 03. August 2023, 11:43:23
Initiativbewerbungen sind generell so eine Sache, die im öffentlichen Dienst nicht funktioniert, habe da ähnliche Erfahrungen gemacht.

Davon ab muss man ja aber auch sagen, dass die Bundeswehr die Anforderungen an Soldaten seit der Aussetzung der Wehrpflicht konstant anschraubt.
Sicherheitsüberprüfung, Gesundheitliche Eignung etc.
Sie funktionieren auch nicht in der zivilen Wirtschaft. Es gibt einfach zu viele offene Stellen, die du mit Profilen matchen müsstest. Das ist bei so einem Riesenvolumen auf Angebotsseite (mehrere hundert/tausend offener Stellen) vs. Nachfrage (mehrere zehntausend Bewerber) einfach nicht abbildbar. Da rutscht halt oft was durch.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Mert22 am 03. August 2023, 17:21:43
ZitatUnd die SÜ bei Dienstantritt hat auch nicht ,,die Bw" zu verantworten sondern der Gesetzgeber hat das so gewollt.

Wobei, zumindest im zivilen Bereich, das aus der Not heraus ignoriert wird. Bei uns sitzen alle auf Posten für die eine Ü verlangt wird, trotzdem haben etliche keine weil sie einfach seit 3 oder 4 Jahren darauf warten und einfach nichts, überhaupt gar nichts passiert. Machen aber trotzdem ihre Arbeit (die sie eigentlich nicht machen dürften), mangels Alternative. Ein "von oben" geduldeter Bruch der militärischen Sicherheit. Wieder so ein Punkt der einfach nicht funktioniert.

Aber ich halte mich zurück, ist ja nicht Thema hier und wenn man die nun mal faktisch vorhanden Dysfunktionalität in vielen Bereichen des Bunds anspricht ist man ja wieder der, der alles schlecht redet.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 18. August 2023, 09:47:16
Das 2%-Ziel soll jetzt (entgegen früherer Planungen) doch nicht gesetzlich festgeschrieben werden:

NATO-Vorgabe nicht im Gesetz
Regierung trickst beim Zwei-Prozent-Ziel

https://www.n-tv.de/politik/Regierung-trickst-beim-Zwei-Prozent-Ziel-article24333863.html

Das ist mit ziemlicher Sicherheit ein weiterer Meilenstein beim Scheitern der "Zeitenwende". Wir erinnern uns an die schönen (und vernünftigen) Worte der Scholz-Rede: 2% ab sofort, jedes Jahr. Und ein Sondervermögen von 100 Mrd um Versäumtes aufzuholen. Kurz darauf schon die Klarstellung, dass das SV nicht "zusätzlich" zu verstehen sei, sondern in den 2% schon mitgerechnet würde. Trotzdem wurde das Ziel weder 2022 noch 2023 erreicht. Naja, man werde es eben "im mehrjährigen Mittel" irgendwie schon erreichen. Auch das wohl jetzt nicht mehr, dafür müsste der reguläre Verteidigungshaushalt endlich mal deutlich angehoben werden. Also wieder das gleiche Spiel wie schon beim 2%-Ziel von 2014, es sei ja "gar nicht soooo verbindlich" und erreichen wird man es nicht. Festschreiben will man es auch nicht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Josch1960 am 13. September 2023, 18:49:35
Vorweg erstmal: Hallo in die Runde.

Nachgeschoben eine Frage: Mir scheint, dass es in der deutsch-französichen Zusammenarbeit hinsichtlich Rüstungspolitik (Achse Berlin-Paris) seit einiger Zeit immer mehr klemmt. Täuscht dieser Eindruck?

Anlass  für diese Frage ist die Entscheidung der Regierungskoalition (des Verteidigungsministeriums?), nun in Zusammenarbeit mit Italien, Spanien und Schweden einen neuen Kampfpanzer zu entwickeln. Frankreich kommt dabei nicht mehr vor. Ist das als Abkehr vom Projekt MGBS zu verstehen? Wie sieht das aus Sicht der Truppe aus?

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe keinerlei Vorbehalte gegen MGBS und hätte auch kein Problem damit, wenn Pistorius das Programm beenden würde. Ich wundere mich nur, was hinter diesem "Gesinnungswandel" in der deutschen Außenpolitik steckt. Gibt es dazu Einschätzungen  von aktiven Soldaten?

Nochmal: Das soll keine Kritik an Pistorius sein. Im Gegenteil. Ich versuche nur, diese Entscheidungen zu verstehen Macht die Ampel-Regierung da gerade etwas ganz Komisches?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 19. September 2023, 14:59:23
Zitat von: Josch1960 am 13. September 2023, 18:49:35
Ich wundere mich nur, was hinter diesem "Gesinnungswandel" in der deutschen Außenpolitik steckt.

Flapsig gesagt versuchen die Franzosen seit geraumer Zeit bei beiden Projekten (Flugzeug und Panzer) sich den Löwenanteil und die Federführung unter den Nagel zu reißen, obwohl ursprünglich angedacht war das ganze 50:50 aufzuteilen und einer führt beim Panzer, der andere beim Flugzeug. Jetzt möchte die deutsche Seite den Franzosen wohl mal demonstrieren, dass man sich ungern über den Tisch ziehen lässt und noch andere Optionen hat.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 25. September 2023, 15:14:49
" ,,Le Monde"-Interview mit Verteidigungsminister Boris Pistorius

Veröffentlichungsdatum 20.09.2023

,,Wir müssen uns darüber freuen, stärkere Streitkräfte zu haben"

Aktualisierte Version vom 21.09.2023 "

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/interview-mit-pistorius-ruestungs-initiativen-vorantreiben-5681164


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 28. September 2023, 12:38:40
und täglich grüßt das Murmeltier ...  ;)

"Neue Funkgeräte, kein Einbau: Viele Fragen, wenig Antworten"

Auszug:

"Auf die Frage, warum die Bundeswehr zwar die seit Jahren dringend benötigten neuen digitalen Funkgeräte bestellt hat, die
aber vorerst nicht in die zahlreichen Fahrzeuge der Truppe eingebaut werden können, gibt es bislang keine richtigen Antworten.
Auch in der Sitzung des Verteidigungsausschusses am (heutigen) Mittwoch, so hieß es aus Teilnehmerkreisen, blieb die Frage vorerst offen."

"Damit bleibt die Frage offen, wann es einen Vertrag für den Einbau der neuen Funkgeräte gibt – die jetzt erstmal ins Depot wandern.
Schlimmstenfalls, so eine pessimistische Industrie-Einschätzung, wird nach Vergabeverfahren und Vertragsverhandlungen der Auftrag
Ende kommenden Jahres erteilt. Eine einsatzbereite Heeresdivision 2025 mit funktionierendem Digitalfunk scheint dann unwahrscheinlich."



https://augengeradeaus.net/2023/09/neue-funkgeraete-kein-einbau-viele-fragen-wenig-antworten/


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 28. September 2023, 12:45:42
Ich weiß nicht, woran sowas immer noch liegt. Ist das mangelnde Lernfähigkeit, Nichtbeherrschen der Materie bei Beschaffungsvorgängen, Ignoranz gegenüber Truppe (und Steuerzahler!) oder grenzt das schon an Böswilligkeit (um nicht Sabotage zu schreiben)?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 28. September 2023, 13:16:34
... die "mobilen" Sätze sollten doch funktionieren, oder?

Ohne Einbaurahmen im Fahrzeug geht es natürlich nicht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 10. Oktober 2023, 18:55:17
zu den Funkgeräten...

"2027 statt 2025: Geplante Nato-Division der Bundeswehr muss länger auf Digitalfunk warten


Minister Pistorius hat Verzögerungen bei der Einführung des leistungsfähigen Digitalfunks für die Bundeswehr eingeräumt. Ein internes Papier seines Hauses nennt nun Details zu der Panne.

Berlin. Die Einführung leistungsfähiger digitaler Führungsfunksysteme bei der Bundeswehr wird sich weiter verzögern. Dies hat auch Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft der Division, welche die Bundesregierung der Nato für das Jahr 2025 zugesagt hat.

Diese Division werde ,,quantitativ und qualitativ in ihrer Führungsfähigkeit im hochintensiven Einsatz zunächst nicht ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten können", heißt es in einem vertraulichen Bericht des Bundesverteidigungsministeriums zum Rüstungsprogramm ,,Digitalisierung Landbasierter Operationen", der dem Handelsblatt vorliegt.

Das Führungsfunksystem dient beispielsweise dazu, die Kommunikation und den Datenaustausch zwischen Kampffahrzeugen und abgesessenen Infanteristen zu gewährleisten – sowohl innerhalb der Bundeswehr als auch mit verbündeten Truppen. Dabei muss es gegen elektromagnetische Störversuche eines Gegners gesichert sein.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte bereits im September eingeräumt, dass der ursprüngliche Zeitplan für die Ausstattung mit digitalem Führungsfunk nicht zu halten sei. Der Einbau des von der Firma Rohde & Schwarz entwickelten Funksystems in rund 200 verschiedene Fahrzeugkonfigurationen erwies sich als komplizierter als gedacht.

Beauftragt mit der Integration der Geräte ist ein Industriekonsortium unter Führung der Rüstungskonzerne KNDS und Rheinmetall. Die Komplexität sei größer als vom Verteidigungsministerium, der Bundeswehr und der Industrie ursprünglich angenommen, heißt es in dem Dokument weiter.

Die Musterintegration der Funkgeräte nehme je nach Fahrzeugtyp sechs bis 18 Monate in Anspruch, weil beispielsweise die Stromerzeugungskapazität oder die Kühlleistung der Fahrzeuge angepasst werden müsse. Erst danach können die Führungsfunksysteme, von denen der Hersteller bisher 1045 Stück ausgeliefert hat, in Serie eingebaut werden.

Vom ursprünglichen Zeitplan, insgesamt rund 13.000 Fahrzeuge bis zum Jahr 2030 umzurüsten, hat sich das Ministerium längst verabschiedet. Um die Komplexität zu verringern und die Zeit für die Umrüstung zu reduzieren, will die Bundeswehr ohnehin zunächst nur eine Basisversion einführen, die beispielsweise auf Satellitenkommunikation in der Bewegung verzichtet.

Aber selbst das Ziel, die der Nato zugesagte Division, die in zwei Jahren einsatzbereit sein soll, mit leistungsfähigen Funksystemen auszustatten, ist nicht mehr zu halten. Der Abschluss der Muster- und Serienintegration verschiebe sich ,,um rund zwei Jahre gegenüber der ursprünglichen Absicht auf das Jahr 2027", schreiben Pistorius' Beamte.

Das Ministerium strebt nun an, prioritär die Musterintegration für unterschiedliche Fahrzeugtypen voranzutreiben, die für einen vollständigen Gefechtsverband erforderlich sind, also beispielsweise Panzer, Aufklärungs- und Unterstützungsfahrzeuge.

Der Fortschritt dieser Musterintegration hänge aber ,,letztlich von den Kapazitäten – insbesondere in den Bereichen Personal, Infrastruktur und Verfügbarkeit von Sonderwerkzeugen – ab", schreibt das Ministerium.

Beim zivilen Vizepräsidenten des Bundeswehr-Beschaffungsamts (BAAINBw) hat das Ministerium zudem eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die die Ausstattung mit dem Digitalfunk künftig steuern soll.

Über den allgemeinen Sachstandsbericht zum Programm Digitalisierung Landbasierter Operationen hinaus lässt das Verteidigungsministerium weiter gehende Fragen des Parlaments zum Digitalfunk aber weitgehend unbeantwortet.

Dabei verweist es – neben der zu knappen Zeit für die Beantwortung – auch auf eine Klage des Unternehmens Thales. Der französische Hersteller war beim Vergabeverfahren für die Führungsfunksysteme Rohde & Schwarz unterlegen und hat beim Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf Beschwerde eingelegt.

Was den Einsatz der Nato-Division angeht, werde es zu ,,temporärer Mischausstattung" mit Funkgeräten kommen, schreibt das Ministerium. Dies erhöhe den Koordinationsaufwand für Ausbildung, Übung und Einsätze. Die Einbindung der Division in die Nato-Kommunikation sei aber durch Funkgeräte der Firma L3Harris gesichert.

Allerdings wird sich die Einführung der Führungsfunksysteme durch die Verzögerungen wohl auch verteuern. ,,Generell gilt, dass längere Umrüstzeiten unter anderem wegen inflationsbedingter Effekte zu steigenden Kosten führen werden", heißt es in dem Ministeriumsbericht. Im Entwurf des Wirtschaftsplans für das Sondervermögen Bundeswehr sind für das kommende Jahr für die Digitalisierung Landbasierter Operationen 1,9 Milliarden Euro eingeplant."


Quelle: Handelsblatt.com vom 10.10.2023

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 10. November 2023, 07:24:00
Minister Pistorius stellt Verteidigungspolitische Richtlinien vor

"Die neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien ersetzen in dieser Funktion das Weißbuch von 2016 sowie die Konzeption der Bundeswehr von 2018." 

https://www.bmvg.de/de/presse/minister-stellt-verteidigungspolitische-richtlinien-vor-5701570


Hier als PDF  https://www.bmvg.de/de/aktuelles/verteidigungspolitische-richtlinien-2023-veroeffentlicht-5701338


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 10. November 2023, 10:42:50
Danke für den Link  :)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 10. November 2023, 17:00:27
Rede des VM auf der Bundeswehrtagung 2023

"Wir müssen kriegstüchtig werden!"

https://www.bmvg.de/de/mediathek/verteidigungsminister-wir-muessen-kriegstuechtig-werden-5701664

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Frustriertenbude am 10. November 2023, 17:11:16
Wieder mal nur heiße Luft vom IBUK...

Schau mal hier: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw45-de-einsatzfaehige-bundeswehr-975808
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. November 2023, 14:49:21
Zitat von: LwPersFw am 10. November 2023, 17:00:27
Rede des VM auf der Bundeswehrtagung 2023

"Wir müssen kriegstüchtig werden!"

https://www.bmvg.de/de/mediathek/verteidigungsminister-wir-muessen-kriegstuechtig-werden-5701664

Passend dazu

DW - Auf den Punkt

"Bedingt abwehrbereit: Wie kriegstüchtig ist Deutschland?"

https://youtu.be/J4TbfEo-dBQ?feature=shared

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: CaptainSensible am 11. November 2023, 15:40:32
Ich kritisiere das Vorgehen der Moderatoren:
Hier werden Beiträge viel zu früh geschlossen oder kontraproduktiv in andere Beiträge verschoben.

Der Beitrag "Verteidigungspolitische Richtlinien 2023" wurde vom Schreiber FoxtrottUniform unter der Rubrik Politik und Zeitgeschehen -> Aus Presse bestmöglich plaziert.

Das Thema "Verteidigungspolitische Richtlinien 2023" ist so bedeutend , dass es einen eigenen Beitrag dafür braucht.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: CaptainSensible am 11. November 2023, 16:13:54
Den Begriff Kriegstüchtigkeit finde ich vollkommen unpassend für die Bundeswehr.

Früher haben wir den Begriff Verteidigungsfähigkeit benutzt .

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: CaptainSensible am 11. November 2023, 18:20:36
Da es hier ja schon lange nicht mehr um das eigentliche Thema geht, sondern gefühlt nur noch um bizarre Spekulationen
und darum seinen seinen Blutdruck und den Beitragszähler in die Höhe zu treiben
und sogar der GI und der Verteidigungsminister in den Verteidigungspolitischen Richtlinien für die Zeitenwende in Sachen Kriegstüchtigkeit für Klarheit gesorgt haben,
entbehren weitere Diskussionen zum Thema "Die Zukunft der Bw unter Rot/Grün/Gelb" jeder Grundlage.

Deshalb sollte hier Dicht sein. ;)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 11. November 2023, 18:31:48
Zitat... und darum seinen seinen Blutdruck und den Beitragszähler in die Höhe zu treiben ...

Das Haney Sie gut hinbekommen. ::)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 12. November 2023, 10:18:53
Zitat von: CaptainSensible am 11. November 2023, 18:20:36

...und sogar der GI und der Verteidigungsminister in den Verteidigungspolitischen Richtlinien für die Zeitenwende in Sachen Kriegstüchtigkeit für Klarheit gesorgt haben, entbehren weitere Diskussionen zum Thema "Die Zukunft der Bw unter Rot/Grün/Gelb" jeder Grundlage.

Deshalb sollte hier Dicht sein. ;)


Die "Verteidigungspolitischen Richtlinien" sind erst mal nur eine weiteres Dokument mit theoretischen Darlegungen.

Relevant wird die Umsetzung in den nächsten Jahren sein.
Also ob und wie dies in der Praxis erfolgt.

Und hier wird sich Vieles daran entscheiden, wie die jeweilige Regierung, das Parlament die Weichen stellt.

Denn die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee.

Z.B. über die verfügbaren Finanzmittel im EP 14 entscheidet nicht die Bw, sondern ausschließlich der Gesetzgeber.

Wenn z.B. das "Sondervermögen" aufgebraucht ist, muss der Gesetzgeber den EP 14 jährlich um ca. 20 Mrd Euro anheben. Erstens um den vollmundigen Versprechungen zum 2 %-Ziel gerecht zu werden, aber vor allem um all das bezahlen zu können, was in der Umsetzung der "Zeitenwende" langfristig für notwendig erklärt wurde, bzw. in den "Verteidigungspolitischen Richtlinien" steht...

Deshalb muss nun noch mehr über das weitere Handeln der jeweils Verantwortlichen Politiker diskutiert werden - nicht weniger.

Denn wenn die Politik hier nicht ihren Beitrag leistet...  Alles nur graue Theorien...




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: CaptainSensible am 12. November 2023, 14:02:01
Ich war frustriert über die Eingriffe der Moderatoren.
Das Thema Verteidigungspolitische Richtlinien 2023 braucht dringend einen eigenen Beitrag.
Jetzt in diesem Beitrag geht es unter.
Davon abgesehen ist der Titel dieses Beitrages schlecht gewählt.
Der Beitrag ist immerhin ganz oben fixiert.
Dann wünschte ich mir etwas Neutralität zumindest in der Überschrift:
Vielleicht einfach: ,,Die Zukunft der Bundeswehr"

@LwPersFw ja es ist richtig, was Sie schreiben.
Es ist sehr wichtig über die Entscheidungen der jeweils Verantwortlichen Politiker zu diskutieren.
Dass die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist, war mir schon klar.

Das war zu den Anfangszeiten der Bundeswehr auch kein Problem.
Problematisch wurde es mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr.

Jetzt wird für die Bundeswehr eine problematische Situation heraufbeschworen.
Aussagen, wie: ,,Der Krieg ist Europa angekommen" sind meines Erachtens unzutreffend und unverantwortlich.

Der Verteidigungsminister möchte das Völkerrecht auf der ganzen Welt gewahrt sehen.
Das ist meines Erachtens nicht der Auftrag der Bundeswehr.
Für solche Utopischen Ansätze darf die Bundeswehr nicht leiden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 12. November 2023, 14:33:10
Nunja - Ukr ist politisch/ geografisch Teil Europas - und Ukr ist im Krieg.

Insoweit ist die Aussage, dass der Krieg "in Europa angekommen ist", mal wieder richtig.
Es ist eine bewiesene Tatsachenbehauptung.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: CaptainSensible am 12. November 2023, 15:36:11
Ja geographisch ist die Ukraine Osteuropa.
Die EU ist für mich maßgeblich.
Noch ist die Ukraine nicht in der EU.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 12. November 2023, 15:42:57
Also - Osteuropa ist AUCH Europa, oder?

Damit erkennst Du deine unwahrscheinlich Behauptung selber?

Die EU ist eine supranationale Organisation in Europa - und die EU Kommision har der UKR eine Beitrittsperspektive eröffnet.

Wenn die EU also für Dich wichtig ist - dann gehört die UKR (in Zukunft / nach dem Krieg) dazu, oder?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: CaptainSensible am 12. November 2023, 15:56:53
Ja ich hab ja gesagt, dass es stimmt, dass die Ukraine geographisch zu Europa gehört.

In sofern kann man es natürlich sagen, dass der Krieg in Europa angekommen sei. Muss man aber nicht.

Wenn man über Europa spricht, dann meinen die meisten bestimmt auch nicht einen großen Teil Russlands damit.

Diese Kriegsrhetorik finde ich unverantwortlich.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 12. November 2023, 16:03:06
@LwPersFw: Mit der Perspektive von einer Aufstockung um weitere 4G Euro an die Ukraine, das EEG in Verbindung mit Subventionen in alle Richtungen, einer realen(!) Inflation von ca. 9%, finanzieller Unterstützung für Palästina und sinkender Wirtschaftsleistung, sehe ich für den EP14 nicht allzu große Hoffnung.

@FK: Die Ukraine in die EU aufzunehmen stellt ein absolutes Desaster dar. Die EU ist bereits mit der West-Balkan-Erweiterung überfordert. Davon ab das die Ukraine alles andere als eine stabile Demokratie ist und bereits vor dem Konflikt mit RUS sind massive EU Mittel in das Land geflossen.
Ich könnte jetzt Pro- und Kontralisten zitieren, aber für mich darf es kein politisches Bestreben der BRD seien, die Ukraine aufzunehmen. Als Militärisches Bündnis fungiert die NATO (und wird es auch noch lange Zeit).
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 12. November 2023, 18:24:10
@ Captain:

Niemand "muss" Tatsachen ansprechen - man darf dies aber.

.. und Tatsachen bleiben Tatsachen, unabhängig davon, ob diese angesprochen werden.

RU und UKR sind derzeit im Krieg, beides sind (teilweise) europäische Länder - also findet derzeit ein Krieg in Europa (nicht EU) statt. Tatsache.

Davon zu trennen ist die Diskussion, ob und welche Länder die EU noch aufnehmen kann und soll.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: CaptainSensible am 12. November 2023, 18:38:12
Es ist mir peinlich und ich gebe zu, dass die Aussagen vom Verteidigungsminister sehr geschickt sind.
Der frühere Nato-Generalsekretär Rasmussen schlägt jetzt einen Teilbeitritt der Ukraine zur Nato vor.
Alles gut! Habe verstanden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 12. November 2023, 18:39:28
Zitat von: FoxtrotUniform am 12. November 2023, 16:03:06
@LwPersFw: Mit der Perspektive von einer Aufstockung um weitere 4G Euro an die Ukraine, das EEG in Verbindung mit Subventionen in alle Richtungen, einer realen(!) Inflation von ca. 9%, finanzieller Unterstützung für Palästina und sinkender Wirtschaftsleistung, sehe ich für den EP14 nicht allzu große Hoffnung.


Und dies sind ja nur einige der Probleme die die Politik in den nächsten Jahren lösen muss...

Die Bundeswehr vor dem Hintergrund LV/BV ist ja nur Eins.

Auch sieht man ja an diversen Äußerungen von SPD-Politikern... das da nicht alle unserem VM folgen...

Und die Bw selbst... sorgt ebenfalls nicht für Vertrauen bei den Politikern...

Neuestes Beispiel... (in typischem BILD-Slang) ...

bild.de

"Ministerium verrechnet sich beim Heiz-Etat

Müssen unsere Soldaten im Winter frieren?

Von: ANGELIKA HELLEMANN
12.11.2023 - 16:11 Uhr

Die Bundeswehr-Kasernen zu heizen geht ganz schön ins Geld: mehr als 700 Millionen Euro wurden im Bundeshaushalt dafür veranschlagt.

Doch das langt offensichtlich hinten und vorne nicht. Das Verteidigungsministerium hat sich übel verrechnet: 661 Millionen Euro muss die Bundeswehr in diesem Jahr mehr für Strom und Heizen bezahlen!

Allerdings kann das Haus von Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) weder erklären, wie es zur Rechenpanne kam, noch wie sich die Kostenexplosion auf die verschiedenen Energie-Arten Strom, Gas, Öl aufschlüsselt.

Folge: Der Haushaltsausschuss des Bundestages ist so sauer, dass er die Freigabe der Extra-Millionen gestoppt hat!

Müssen unsere Soldaten also im Winter frieren?

Fest steht: Für Wärme und Strom in ihren Kasernen hatte das Ministerium für dieses Jahr 739 Millionen Euro beim Haushaltsausschuss beantragt und erhalten. Nun mussten die Beamten vor den Abgeordneten zugeben: Uns ist ein Rechenfehler passiert, die Energiekosten verschlingen in 2023 leider 1,4 Milliarden Euro.

Das sind 661 Millionen mehr oder ein Plus von rund 90 Prozent!

Brisant: Warum es plötzlich so teuer geworden ist, konnte das Ministerium allerdings nicht erklären. Es stammelt nur was von deutlich gestiegenen Energiepreisen wegen des Ukraine-Kriegs.

Dumm nur, dass das Ministerium anhand der aktuellen Gas- und Stromverträge bei der Haushaltsaufstellung vor einem Jahr lediglich 100 Millionen Mehrkosten beantragt und bewilligt bekommen hat.

► Der Verdacht der Haushälter: Die Ministeriumsbeamten haben die erwarteten Energiekosten künstlich kleingerechnet, weil sie darauf zocken, dass am Ende ja doch alles bezahlt werden muss und wird.

Diese Rechnung ging nicht auf. Wegen der mangelhaften Informationen aus dem Ministerium reichte es den Ampel-Haushältern. Bei der Ausschusssitzung am Mittwoch setzten sie den Punkt ,,Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei den Energiekosten" kurzerhand von der Tagesordnung ab.

Rechnungen werden erst einmal nicht bezahlt

Damit darf das Verteidigungsministerium die aufgelaufenen Zusatz-Energie-Kosten erst einmal NICHT bezahlen! In den Kasernen wird zwar noch geheizt, aber auflaufende Rechnungen dürfen bis auf Weiteres nicht beglichen werden.

Der Ausschuss verdonnerte das Ministerium dazu, bis Mittwoch kommender Woche endlich Erklärungen zu liefern. Die Haushälter wollen nicht nur wissen, wie es zum 661-Millionen-Loch kam, sie wollen auch wissen, wie das Pistorius-Haus die 661 Millionen an anderen Stellen einsparen will. Denn klar ist: Extra-Kohle gibt es nicht, die Finanzierung kann nur über Sparmaßnahmen im eigenen Etat laufen.

300 Millionen hat das Ministerium bereits an anderen Stellen gekürzt, den Großteil von 221 Millionen offenbar bei Rüstungsprojekten. Aber welche Waffenkäufe gestrichen wurden und wo die verbleibenden 361 Millionen eingespart werden sollen – das konnte oder wollte das Ministerium nicht sagen.

Der CDU-Haushälter Ingo Gädechens (63) fordert in BILD: ,,Pistorius und sein Ministerium müssen schnell für Aufklärung sorgen. Vorher dürfen keine weiteren Mittel freigegeben werden."

Kritik übt der Verteidigungsexperte an den Gegen-Sparmaßnahmen: ,,Ärgerlich ist, dass finanzielle Fehlplanungen im Ministerium durch einen Griff in die Rüstungskasse ausgeglichen werden sollen. So wird das nichts mit der dringend benötigten Aufrüstung der Bundeswehr." "

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 12. November 2023, 20:31:06
Höhere Heizkosten vergrößern doch den Etat - da kommen wir der NATO Vorgabe näher.
Die Inflation liegt inzwischen niedriger.
(Enthält Humor.)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Angemon84 am 12. November 2023, 20:53:39
Zitat
Aber welche Waffenkäufe gestrichen wurden und wo die verbleibenden 361 Millionen eingespart werden sollen – das konnte oder wollte das Ministerium nicht sagen.

Ein bekanntes israelisches Rüstungsunternehmen stellt bis auf weiteres keine Rechnung vor das Jahr 2023 aus. Eingeplante Gelder können somit nicht abfließen und gehen in den Bundeshaushalt zurück.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 12. November 2023, 21:20:14
Zitat von: F_K am 12. November 2023, 20:31:06
Höhere Heizkosten vergrößern doch den Etat - da kommen wir der NATO Vorgabe näher.
Die Inflation liegt inzwischen niedriger.
(Enthält Humor.)
Ganz mein Humor

Interessante Frage: Warum ist nicht in jeder Kaserne Photovoltaik auf dem Dach, eine Solarthermie auf dem Dach und Wärmepumpen in der Beschaffung?!

(Die Antwort tut weh).

Offtopic: Bezüglich des israelischen Rüstungsunternehmens frage ich mich ohnehin, wie man diese Verträge eingehen konnte; ITAR bei z.B. NTG hin oder her.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 12. November 2023, 21:52:11
@ FU:

AFAIK ist NICHT die BW der Eigentümer der Liegenschaften - die Frage ist daher eher keine BW Frage - sondern an den Eigentümer zu richten.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 13. November 2023, 06:47:23
So bedenklich wieder einmal ist, dass Millionen verkalkuliert wurden/fehlen...

VIEL bedenklicher ist die Tatsache - das scheint den Zuständigen im BMVg nicht bewusst zu sein - das man den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages verärgert.

Wenn ich deutlich mehr Geld über die nächsten 10 ... 20 Jahre haben will --- sollte ich nicht die Hand beißen, die mich füttert...

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 13. November 2023, 08:51:05
@ LwPersFw:

Von einer "absichtlichen Verärgerung" ist mMn nicht auszugehen.

Dass die Energiekosten steigen werden, ist ja erkannt und beantragt worden - die genaue Höhe kennt ja erstmal nur der "Vermieter" - der hier sicher auch eher langsam war, dies seinem "Mieter" mitzuteilen - dies begünstigt dann "Überraschungen".

(Nur ein möglicher Erklärungsansatz, keine Entschuldigung).
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 13. November 2023, 11:37:34
@LwPersFw: Völlig d'accord. Eine Fehlkalkulation in dieser Größenordnung darf nicht passieren. Sollte die These sich bewahrheiten, bedarf es meines Erachtens auch dienstrechtlicher Konsequenzen. Aber dafür tappen wir noch zu sehr im Dunkeln. Die Erfahrung der Jahre zeigt jedoch: Axel Springer liegt regelmäßig nicht so weit daneben beim GB BMVg und Bundeswehr.

@FK: Auch ein Mieter darf realistisch kalkulieren, das schafft jedes privatwirtschaftliche Unternehmen und in der Regel auch Wohnungsmieter.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 13. November 2023, 11:43:57
@ FU:

Wie gesagt, keine Entschuldigung, es sollte nur ein Erklärungsansatz sein - bei staatlichen Stellen ist die Kommunikation manchmal sehr schwierig - es wird zu prüfen sein, ob und wie hier der Vermieter den Mieter auf das Kostenrisiko hingewiesen hat.

(Eine Forderung nach "dienstrechtlichen Konsequenzen" ist dann tatsächlich Niveau der Zeitung mit 4 Buchstaben - ohne Lagebild einfach mal einen "raushauen".)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 13. November 2023, 13:46:20
Die Erklärung ist, dass die Problematik schon zum Haushalt 2022/2023 bekannt war:

"Mai 2022

Die Bundeswehr braucht zusätzliche 130 Millionen Euro, um die Kosten für Energie im laufenden Jahr begleichen zu können.
Das geht aus einem Bereinigungsantrag der Bundesregierung an den Haushaltsausschuss des Bundestags vor, der Business Insider vorliegt.

Bisher waren im Bundeshaushalt für den Punkt ,,Betriebsstoff für die Bundeswehr" 140 Millionen Euro vorgesehen.
Dem Bereinigungsantrag zufolge soll diese Summe nun um 130 Millionen Euro auf 270 Millionen Euro steigen.
Die Kosten für den Energieverbrauch der Bundeswehr im Jahr 2022 würden sich also nahezu verdoppeln.
,,Der Mehrbedarf entsteht wegen Preissteigerung im Rohstoff- und Kraftstoffmarkt", schreibt die Bundesregierung
in einer Bemerkung zu dem entsprechenden Haushaltspunkt im Antrag."


Und danach sind alle Energiepreise ja noch mal richtig explodiert...

https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/130-000-000-euro-mehrkosten-so-sehr-trifft-die-energiekrise-die-bundeswehr/


Deshalb greift hier keine Erklärung, dass die Folgen für 2023 nicht abschätzbar gewesen wären... für alle Energieträger, die die Bw benötigt.

Und deshalb hat der Haushaltsausschuss so reagiert, wie er reagiert hat...





Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 13. November 2023, 14:03:30
ZitatDumm nur, dass das Ministerium anhand der aktuellen Gas- und Stromverträge bei der Haushaltsaufstellung vor einem Jahr lediglich 100 Millionen Mehrkosten beantragt und bewilligt bekommen hat.

► Der Verdacht der Haushälter: Die Ministeriumsbeamten haben die erwarteten Energiekosten künstlich kleingerechnet, weil sie darauf zocken, dass am Ende ja doch alles bezahlt werden muss und wird.

ZitatDie Erklärung ist, dass die Problematik schon zum Haushalt 2022/2023 bekannt war:

ZitatUnd deshalb hat der Haushaltsausschuss so reagiert, wie er reagiert hat...


Wenn das alles absehbar war, dann wohl doch auch für den Haushaltsausschuss.
Warum wurde im letzten Jahr nicht schon Verdacht geschöpft und darauf hingewirkt entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, wie sie es jetzt tun?

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 13. November 2023, 16:37:02
Zitat von: F_K am 13. November 2023, 11:43:57
...
(Eine Forderung nach "dienstrechtlichen Konsequenzen" ist dann tatsächlich Niveau der Zeitung mit 4 Buchstaben - ohne Lagebild einfach mal einen "raushauen".)

nö...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 13. November 2023, 18:23:47
@ FU:

Welcher DV soll genau gegen wen einen Anfangsverdacht haben?

Wer die Frage hier nicht beantworten kann, der "ruft" rein populistisch nach Konsequenzen...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 14. November 2023, 13:16:59
Zitat von: MikeEchoGolf am 13. November 2023, 14:03:30

Warum wurde im letzten Jahr nicht schon Verdacht geschöpft und darauf hingewirkt entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, wie sie es jetzt tun?


Warum sollte der Ausschuss "Verdacht schöpfen" ?

Schließlich waren die für alle extrem gestiegenen Energiekosten bekannt.
Somit wird man davon ausgegangen sein - nach dem die Bw schon einmal Geld nachfordern musste - das die Bw im Folgejahr dies berücksichtigt.

Allein der EP 14 umfasst ca. 180 Seiten ... alle EP zusammen ca. 3300 ... da kann der Ausschuss nicht jeden Posten noch hinterfragen...

Und im EP 14 2023 steht ja auch "Mehr wegen gestiegener Energiepreise."

Also hat man das Problem als solches auf dem Schirm gehabt...

Für 2024 ist es - hoffentlich - richtig kalkuliert: 

EP 14 2023 : 739 Mill > jetzt mit Nachforderung 661 Mill = 1,4 Mrd

Entwurf EP 14 2024 : gefordert 1,5 Mrd   "Mehr wegen gestiegener Energie- und Rohstoffpreise."

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 14. November 2023, 13:33:18
Zitat von: LwPersFw am 14. November 2023, 13:16:59

Warum sollte der Ausschuss "Verdacht schöpfen" ?


Ich denke auch, Aufgabe eines solchen Ausschusses ist es, die aktuelle Vorlage zu prüfen und nicht Mutmaßungen/Verdächtigungen zu eventuellen Absichten in der Zukunft anzustellen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Andi am 14. November 2023, 13:42:48
Die Haushaltsgesetze des Bundestages sind einjährige Planwirtschaft.

Planwirtschaft funktioniert ausschließlich durch das Prinzip Hoffnung und kann voll daneben liegen.

Dass Heizkosten in der momentanen Situation explodieren geht wohl jedem so.

Dass diese nicht "richtig kalkulierbar" sind - da nicht "steuerbar" - ist eine Binse.

Der Haushaltsausschuss muss jetzt eigentlich nur unemotional entscheiden, ob es einen Nachtrag gibt oder ob die Mittel innerhalb des EP 14 verschoben werden müssen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 14. November 2023, 13:46:04
Wenn man weiß, dass sich Energiekosten verdoppeln werden, aber nur verhältnismäßig wenig nachgefordert wird,
dann braucht es nur ein kurze Überschlagsrechnung, um zu wissen, wie es im nächsten Jahr aussehen könnte.

Zitat
Warum sollte der Ausschuss "Verdacht schöpfen" ?

Weil sie es jetzt getan haben.

Zitat► Der Verdacht der Haushälter: Die Ministeriumsbeamten haben die erwarteten Energiekosten künstlich kleingerechnet, weil sie darauf zocken, dass am Ende ja doch alles bezahlt werden muss und wird.
Und genau das hätte schon letztes Jahr auffallen müssen, bzw. mit Nachfrage wie es im nächsten Jahr aussehen könnte.
Und ja, das erwarte ich auch von einem Ausschuss.



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Andi am 14. November 2023, 13:52:39
Zitat von: MikeEchoGolf am 14. November 2023, 13:46:04
Wenn man weiß, dass sich Energiekosten verdoppeln werden, aber nur verhältnismäßig wenig nachgefordert wird,
dann braucht es nur ein kurze Überschlagsrechnung, um zu wissen, wie es im nächsten Jahr aussehen könnte.

Nur dass die Bundeswehr nicht Eigentümer ihrer Liegenschaften ist, sondern die BIMA. Und es nicht um eine einheitliche Energieversorgung der Bundeswehrliegenschaften gibt, sondern diverse unterschiedliche Lösungen. Von eigenen Wärmekraftwerken über Fernwärme über die klassische Öl-/Gas-/Solarheizung ist da alles dabei. Heiz- und Energiekosten werden an jedem Standort vor Ort individuell durch die BwDLZ bzw. den Vermieter verhandelt. Es darf davon ausgegangen werden, dass es keine Strukturen innerhalb der Bundeswehrverwaltung im Zusammenwirken mit der BIMA gibt hier einen monatlichen Preisentwicklungsstand zu generieren, da es hierzu seit Bestehen der Bundeswehr keinen Bedarf gab.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 14. November 2023, 15:09:48
Soweit bekannt - ich lass aber meine Aussage mal so im Raum stehen - und warten wir ab, wie sich das Verteidigungsministerium dazu demnächst äußert.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 14. November 2023, 18:33:25
Zitat von: F_K am 13. November 2023, 18:23:47
@ FU:
[...]
Wer die Frage hier nicht beantworten kann, der "ruft" rein populistisch nach Konsequenzen...

Netter Versuch... ganz sicher nicht in einem Internetforum. Auch hier: Ich belasse es dabei!
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 15. Dezember 2023, 18:49:24
"Bundeswehr - nachgefragt :

Sind wir kriegstüchtig und verteidigungsbereit ? "

Interview mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr

https://youtu.be/F-41mo-eG5E?feature=shared


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 21. Dezember 2023, 07:59:52

"Zeitenwende in Zahlen: Ergebnisse der Task Force Personal

20.12.2023


Die Lage am Arbeitsmarkt wird immer herausfordernder. Demographischer Wandel und damit einhergehender Fachkräftemangel treffen alle Arbeitgebenden – und damit auch die Bundeswehr.
Die Task Force Personal präsentierte erfolgversprechende Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden sollen.

Neben dem großen Thema Beschaffung hat Verteidigungsminister Boris Pistorius jetzt den Bereich Personal in den Fokus gerückt und seinen Staatssekretär Hilmer um einen Vorschlag gebeten.
Dieser hatte dazu am 15. August 2023 die Task Force Personal eingerichtet. Bewusst wurde auf Pilotversuche verzichtet. Ziel war es, so schnell wie möglich zu erfolgversprechenden Maßnahmen
zu kommen und diese sogleich umzusetzen. Heute wurde der Bericht der Task Force präsentiert.

Dazu Minister Pistorius:

,,Ich danke allen Mitarbeitenden der Task Force Personal für ihr Engagement und die pragmatischen Ansätze. Das Ungewöhnliche: Wir haben sie beauftragt, erfolgversprechende Vorschläge,
die kurzfristig wirken, sofort in die Umsetzung zu geben. Das hat sie getan und das hat sich bewährt. Eine Vielzahl der mehr als 60 Maßnahmen ist bereits angelaufen.
Die Task Force hat darüber hinaus auch Ideen entwickelt, deren Wirkung sich langfristig entfalten wird. Diese werden wir nun sorgfältig prüfen."



Investition in die Fachkräfteausbildung

Auf Initiative der Task Force wurde bereits mit der Umsetzung einiger Vorhaben begonnen. Steigen sollen die Investitionen in die Ausbildung von Fachkräften: Mehr Menschen sollen
in der Bundeswehr aus- und fortgebildet werden. Vom Hauptschulabschluss bis zur Habilitation, von der Berufsausbildung bis zum Universitätsstudium – alles sei möglich.

Monatlicher Dienstantritt möglich

Bewerbende sollen selbstbestimmt starten können. Das bedeutet, dass erstmals ein monatlicher Dienstantritt in allen Bereichen möglich sein soll.
Damit werde die Bundeswehr flexibler, indem sie individuelle Startmöglichkeiten für jede Einzelne und jeden Einzelnen anbiete.

Gebündelte Beratungs- und Assessmentverfahren

Die Beratung soll passgenauer werden, Informationen schneller fließen. Dazu werden die Beratungs- und Assessmentverfahren gebündelt, das
digitale Beratungsangebot weiter ausgebaut. Insgesamt werde sich der Bewerbungsprozess beschleunigen.

Bewerbung am nächsten Bundeswehrstandort

Und die Bundeswehr wird regional werben und Personal binden: Interessierte können sich dann wohnortnah direkt am nächstgelegenen Bundeswehrstandort bewerben.
Das stärke gleichzeitig die Führungsverantwortung vor Ort. Denn Führungskräfte in der Truppe haben beim Einstellungsprozess oder etwa beim Laufbahnwechsel größeren Einfluss.
Die Personalwerbung vor Ort werde künftig auf die regionalen Besonderheiten eingehen.

Stärkung des Images und Nachwuchswerbung

Insgesamt fällt die Rückschau auf das Kalenderjahr 2023 positiv aus: Für das eigene Image und die Nachwuchswerbung konnte die Bundeswehr mit vier nationalen Kampagnen
der Arbeitgebermarkte und einer Web-Serie auf dem YouTube-Kanal Bundeswehr Exclusive punkten: Allein bis Ende November dieses Jahres waren 15 Millionen Aufrufe zu verzeichnen,
außerdem zwischen 2,5 und 3 Milliarden Werbekontakte pro Jahr durch die Kampagnen und Web-Serien.
Hinzu kommen circa 1,2 Millionen Follower auf den Bundeswehr-Karrierekanälen in den Sozialen Medien.

Verbesserungen in Personalgewinnung und Recruiting

Voran geht es mit dem Recruiting und der Personalgewinnung. Rund 82.000 Erstberatungsgespräche wurde bis zum 11. Dezember 2023 geführt, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 500 Erstberatungen.
Durchgeführt wurden vier Pop-Up Lounges zur Personalgewinnung an besonderen Orten, darunter eine Beach Lounge an der Ostsee in Eckernförde mit rund 10.000 Besucherinnen und circa 3.000
Beratungsgesprächen. Dies bedeutet für die Personaldeckung: Bis Mitte Dezember dieses Jahres konnte die Bundeswehr bereits mehr militärisches Personal einstellen als im Kalenderjahr 2022.
Außerdem funktioniert auch die interne Personalbindung:
Dies zeige sich daran, dass das Personal, das schon Teil des Systems ist, weiter an die Bundeswehr gebunden werden konnte, zum Beispiel durch Laufbahnwechsel.

Bürgernähe und sicherheitspolitische Informationen

Thema Bundeswehr und Gesellschaft: Die Bundeswehr zeigt sich bürgernah durch ein sicherheitspolitisches Informationsangebot in der Fläche.
85 Jugendoffiziere waren auf rund 6.000 Veranstaltungen präsent und verzeichneten etwa 150.000 Kontakte an verschiedenen Bildungseinrichtungen bundesweit.
Als Veranstaltungshöhepunkt 2023 kann der Tag der Bundeswehr mit mehr als 200.000 Besucherinnen und Besuchern gelten.
Hinzu kommt die Anwesenheit auf sämtlichen überregionalen Messen, zum Beispiel der Fitness-Messe FIBO, der gamescom oder der ,,boot", auf der die relevanten Zielgruppen anzutreffen waren."


https://www.bmvg.de/de/aktuelles/zeitenwende-in-zahlen-ergebnisse-der-task-force-personal-5718558

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 21. Dezember 2023, 09:12:38
Bleibt zu hoffen, dass die Bundeswehr nicht verpasst auch für die Fachkräfte in den eigenen Reihen "gut zu sorgen". MI(N)T Offiziere (milFD & TrD) und Uffz m.P. erwarten auch in höherem Lebensalter beste Chance am Arbeitsmarkt. Ganz besonders bei Erfahrung mit Rüstungsprojekten und -Produkten.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 21. Dezember 2023, 10:52:26
@ LwPersFw:

Gibt es eine Zeitlinie, wann diese Dinge in den Vorschriften umgesetzt werden?

Konkretes Beispiel:

Beginn ROA i. W. laut Weisungslage für alle TSK / OrgBereiche "fix" zum 1. 7. des Jahres (so der KarriereBerater) - nach Ralfs Einschätzung sollte aber ein "Mitlaufen" der ROA mit den OA (ohne Studium / Luftwaffe) mit Beginn zum 1. 10. möglich sein.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 21. Dezember 2023, 10:59:22
Die Lw hat bereits festgelegt: Für die Lw werden für Bew für eine Lfb der Offz der Reserve, die in einem aktiven Dienstverhältnis als SaZ die Ausbildung absolvieren, als Einstellungstermine der 01.07., 01.08. sowie der 01.10. des Jahres unter gleichmäßiger Verteilung auf die Einstellungstermine festgelegt (betrifft auch die Einstellungsumfänge der LUT der DimCIR).
Die Marine schreibt zu ROA iW:
Zitat. Die Einstellung bzw. Zulassung erfolgt vorrangig zum 01.07.2024, bei Bedarf auch zum 01.08.2024.
Nur das Deutsche Heer, legt mal wieder wenig Wert auf eine Bewerberfreundlichkeit.

Für einige der über 60 Maßnahmen der Task Force sind bereits ministerielle Weisungen zur Umsetzung erlassen worden, für andere wurden sie bspw. in der GAIP umgesetzt oder werden eben aufgrund der getroffenen Absprachen umgesetzt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Nachtmensch am 21. Dezember 2023, 11:23:39
Zitat von: LwPersFw am 21. Dezember 2023, 07:59:52
Auf Initiative der Task Force wurde bereits mit der Umsetzung einiger Vorhaben begonnen. Steigen sollen die Investitionen in die Ausbildung von Fachkräften: Mehr Menschen sollen in der Bundeswehr aus- und fortgebildet werden. Vom Hauptschulabschluss bis zur Habilitation, von der Berufsausbildung bis zum Universitätsstudium – alles sei möglich.
Wie soll das in der Praxis funktionieren, dass man die Habilitation bzw. die vorherige Promotion erreichen kann? Für welchen Adressatenkreis ist das? Findet das während oder ausserhalb der Dienstzeit statt? Gilt das nur für Soldaten oder auch für Tarifbeschäftigte und Beamte?
Aus meiner Sicht sind das nur wieder leere Worthülsen und in der Praxis wird das scheitern oder nur für ganz wenige Einzelfälle möglich sein, wenn überhaupt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 21. Dezember 2023, 11:33:55
@ Nachtmensch:

Berufsausbildung und Universitätsstudium sind nicht nur bereits seit Jahren möglich - sondern 10.000fach bereits umgesetzt.
Die Schulbildung Haupt- / Realschule / Fachschule gibt es ebenfalls schon einige Jahre - insoweit sind dies eben keine "Worthülsen" sondern tatsächlich jahrelang gelebte Praxis- die halt intensiviert werden soll.

Dass nicht JEDER Soldat zur Habilitation geführt werden soll, sollte ebenfalls klar sein - natürlich werden solche "Spitzenausbildungen", genauso wie die Beförderung zum General, auf (sehr) wenige, speziell ausgewählte und geeignete Kanditaten beschränkt bleiben.

@ Ralf:

Danke fürs Update - solche Informationen sind natürlich (noch nicht) jedem Karriereberater bekannt - was dann leider ggf. dazu führt, dass ggf. geeignete Bewerber eben keine Bewerbung einreichen, weil es "angeblich" nicht möglich ist.

(Anekdote von Heute Morgen: Meine Tochter wurde vom KarBerater eher "abgebügelt" (geht nicht, weil geht nicht - weil FWDL Bewerbung ja schon "erfolgreich", ggf. erneut Beratungsgespräch, und dann "mal sehen") - die nachträgliche Intervention des etwas mehr "kampferprobten" Vaters hat dazu geführt, dass der Berater die erneute Bewerbung nun auch ohne erneutes Gespräch annehmen und prüfen wird.)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 21. Dezember 2023, 19:12:20
Zitat von: Nachtmensch am 21. Dezember 2023, 11:23:39
Wie soll das in der Praxis funktionieren, dass man die Habilitation bzw. die vorherige Promotion erreichen kann? Für welchen Adressatenkreis ist das? Findet das während oder ausserhalb der Dienstzeit statt?[...]

Bisher war für Interessierte Kameraden erforderlich an einer der beiden UniBw (bei den Medizinern meines Wissens reines Privatvergnügen) zunächst den Bewerbungsprozess zu Durchlaufen. Dann ist eine Verwendung in der Truppe Grundvoraussetzung und die Personalführung muss die Freigabe erteilen. Für die Promotion wird man beurlaubt und die Dienstzeit angehängt.

Die Erlangung der Lehrbefähigung kann ebenfalls an beiden Universitäten erfolgen, meines Wissens jedoch nicht von aktiven Offizieren.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 19. Januar 2024, 18:03:52
Nachgefragt: Das deutsche Heer im Jahr 2024

Der Inspekteur des Heeres GenLt Mais


https://youtu.be/rCvju5YR0eQ?feature=shared
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 01. Februar 2024, 09:17:18
BMVg.de

"18. Rüstungsbericht: Die Zeitenwende wird greifbar

Veröffentlichungsdatum 29.01.2024"

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/18-ruestungsbericht-die-zeitenwende-wird-greifbar-5732228
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 17. Februar 2024, 13:40:53
"Bundeswehr der Zukunft: Neustrukturierung der deutschen Streitkräfte

Veröffentlichungsdatum 15.02.2024"

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/neue-struktur-fuer-eine-kriegstuechtige-bundeswehr-5741850

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 17. Februar 2024, 13:52:14
"Rechnungshof kritisiert laut Bericht steigende Kosten bei Rüstungsdeal

Das Fahrzeug "Boxer" löst das "Wiesel" ab, doch das wird einem Bericht zufolge teurer als erwartet:
Fast 700 Millionen Euro Mehrkosten erwartet der Bundesrechnungshof."

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-02/bundesrechnungshof-kritik-kosten-boxer-panzer-bundeswehr



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 25. Februar 2024, 15:38:52
Zitat von: LwPersFw am 17. Februar 2024, 13:40:53
"Bundeswehr der Zukunft: Neustrukturierung der deutschen Streitkräfte

Veröffentlichungsdatum 15.02.2024"

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/neue-struktur-fuer-eine-kriegstuechtige-bundeswehr-5741850

Achtung: Der Artikel beruft sich auf die BILD-Zeitung... Aber manchmal hat ja auch die Bild wahre Momente...  ;)


"Die neue Struktur der Bundeswehr

Bei der neuen Struktur der Bundeswehr soll sich Verteidigungsminister Boris Pistorius an den Plänen seiner Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer orientieren, berichtet heute die BILD-Zeitung.

Es sollen also nur vier Inspekteure bzw. militärische Organisationsbereiche – CIR, Heer, Luftwaffe und Marine – bestehen bleiben...."



https://defence-network.com/die-neue-struktur-der-bundeswehr/




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 07. März 2024, 12:11:01
"Neue Struktur für die ,,Bundeswehr der Zukunft", jetzt Version 2.0

Veröffentlicht am 07.03.2024 von T.Wiegold

In der Woche nach Ostern will Verteidigungsminister Boris Pistorius über neue Strukturen der Bundeswehr entscheiden.
Die Vorschläge dafür, erarbeitet unter Leitung von Generalinspekteur Carsten Breuer und Verteidigungs-Staatssekretär
Nils Hilmer, liegen auf dem Tisch – und in weiten Teilen erinnern sie an eine erste Version, die Eckpunkte für eine
,,Bundeswehr der Zukunft", die eine frühere Ministerin und der damalige Generalinspekteur im Mai 2021 vorlegten.
Aber in wesentlichen Punkten gibt es Unterschiede.

Die Eckpunkte der jetzt vorgeschlagenen neuen Struktur:


Was in dem Papier von 2021 als Kaltstartfähigkeit zur grundlegenden Forderung werden sollte, heißt nun
Kriegstüchtigkeit – der von Pistorius geprägte Begriff steht hinter allen Planungen für eine Veränderung.


Der planerische Umfang – derzeit 203.000 Soldaten und Soldatinnen einschließlich rund 3.500 Reservistenstellen – soll unverändert bleiben.
Wenn der Minister diesem Vorschlag folgt, wird die Bundeswehr weiterhin eine Aufstockung um rund 20.000 aktive Soldaten benötigen.


An die Stelle von Einsatzführungskommando (für das Ausland) und Territorialem Führungskommando (für das Inland) soll ein gemeinsames
Operatives Führungskommando der Bundeswehr (OpFüKdoBw) treten. Ihm werden die Landeskommandos direkt unterstellt.
Das neueste oberste Führungskommando der Streitkräfte soll national wie international auch der Ansprechpartner werden und ein umfassendes zentrales Lagebild ermöglichen.


Künftig soll es vier Teilstreitkräfte geben: Neben die traditionellen Heer, Luftwaffe und Marine tritt der bisherige militärische
Organisationsbereich Cyber/Informationsraum (CIR) als weitere Teilstreitkraft. Alle vier werden von einem Inspekteur geführt.


Die bisher eigenständige Streitkräftebasis (SKB) vor allem als Logistikdienstleister und der Zentrale Sanitätsdienst sollen in einem Unterstützungsbereich aufgehen.
Sie verlieren ihre Eigenständigkeit und werden von einem Kommando Unterstützung (UStgKdo) geführt. Allerdings soll ein Chief Medical Officer die Sanität führen;
offen ist noch, ob er gegebenenfalls im Ministerium sitzen wird.

Mit der Bündelung in einem Unterstützungsbereich, so die Argumentation des Planungspapiers, werden die Ressourcen, die in den Streitkräften nur unzureichend
vorhanden sind, gebündelt und effektiver eingesetzt. Dieser Bereich wird dem stellvertretenden Generalinspekteur der Bundeswehr unterstellt, der bei Konflikten
über die Nutzung dieser Ressourcen entscheiden soll.


Das ABC-Abwehrkommando und die Feldjäger, die bisher zur SKB gehören, sollen dem Heer unterstellt werden;
die bereits vorhandenen Fähigkeitskommandos bleiben erhalten wechseln damit ihre Zuordnung.
Ebenfalls zum Heer kommen das Kommando für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit (CIMIC) und das Wachbataillon in Berlin:
Es wird dem Kommando für das Feldjägerwesen zugeordnet.


Die regional aufgestellten Heimatschutzkräfte, die bislang über die Landeskommandos geführt wurden, sollen ebenfalls dem Heer unterstellt werden.
Damit bekommt das Heer auch die Zuständigkeit für die Reserve


Neben dem militärischen Bereich sollen auch die zivilen Organisationsbereiche auf das Ziel der Kriegstüchtigkeit ausgerichtet werden.
Dazu gehört der Aufbau von Strukturen zur Wiederaufnahme der verpflichtenden Einberufung zum Grundwehrdienst, also die im
zurückliegenden Jahrzehnt abgeschaffte Möglichkeit, eine eventuell wieder auflebende Wehrpflicht auch umzusetzen.

Die Verwaltungsstrukturen der Bundeswehr sollen sich ebenfalls an einem möglichen Kriegsfall ausrichten. Dazu gehört, dass eine
kriegstüchtige Beschaffungsorganisation ebenso wie redundante Infrastrukturen für die Versorgung der Truppe geschaffen werden
– und eine besonders fordernde Aufgabe: Das Software-System SASPF, das Bevorratung und Nachschub der Streitkräfte steuert,
soll künftig durchgängig verfügbar sein. Nahe an der Truppe sollen mobile Unterstützungselemente des Organisationsbereichs
Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD) geschaffen und eingesetzt werden.

Die 2021 von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Eberhard Zorn vorgelegten Eckpunkte
für eine Bundeswehr der Zukunft hatten einige der aktuellen Vorschläge ebenfalls bereits vorgesehen – allerdings noch vor dem
russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022. Die Konzentration auf die vier Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe, Marine und CIR
– als Dimensionen und Dimensionskommandos bezeichnet – war auch darin genannt.

Allerdings hatten Kramp-Karrenbauer und Zorn mit zwei Führungskommandos der Bundeswehr geplant und wollten sowohl das damals
bereits bestehende Einsatzführungskommando als auch das danach aufgestellte Territoriale Führungskommando erhalten.
Auch die Aufsplittung der Streitkräftebasis auf Unterstützungsbereich und Heer war nicht vorgesehen, allerdings sollte eine mögliche
Bündelung in einem Unterstützungsbereich erst noch untersucht werden. Nach der Bundestagswahl 2021 und dem Regierungswechsel
waren diese Strukturüberlegungen unter Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zunächst nicht weitergeführt worden.

Nach einer Entscheidung von Pistorius im April sollen die geplanten Änderungen zügig vom Verteidigungsministerium umgesetzt werden.

Als Frist zur Überprüfung und für mögliche Anpassungen ist das Jahr 2027 vorgesehen."


Quelle:   https://augengeradeaus.net/2024/03/neue-struktur-fuer-die-bundeswehr-der-zukunft-jetzt-version-2-0/

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. März 2024, 14:59:31
Auf der Internetseite esut.de ist der Ergebnisbericht zur neuen Struktur der Bundeswehr zu finden...

https://esut.de/2024/03/meldungen/48194/bundeswehr-der-zukunft-die-neue-struktur-der-bundeswehr/

https://esut.de/wp-content/uploads/2024/03/Ergebnisbericht.pdf

(Auch auf anderen Seiten im Internet ist der Bericht ebenfalls zu finden, bzw. wurde verlinkt. So z.B. auf augengeradeaus.net < Beitrag vom 07.03.24 12:11)



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 12. März 2024, 19:30:45
Bericht der Wehrbeauftragten 2023

Drucksache 20/10500

https://dserver.bundestag.de/btd/20/105/2010500.pdf
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: redhat am 03. April 2024, 17:11:56
Überlegung:
In Deutschland besteht eine Dienstpflicht, da der Staat das Gewaltmonopol innehat und Bürger zum Kriegsdienst zwingen kann. Es stellt sich die Frage, ob der Staat verpflichtet ist, Bürger vorher für den Kriegsdienst auszubilden. Die Dienstpflicht betrifft sowohl Frauen als auch Männer unterschiedlichen Alters, unabhängig von etwaigen Handicaps. Die Tätigkeiten werden nach Tarif bezahlt. Der Dienst erfolgt monatsweise in Rotationen und umfasst verschiedene Bereiche: 1. Sanitätsdienst, 2. Feuerwehr, 3. Technisches Hilfswerk (THW), 4. Wehrdienst. Beim Wehrdienst besteht die Möglichkeit, sich zwischen einer Waffenausbildung und Bauarbeiten wie Straßenbau oder Tiefbau zu entscheiden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 04. April 2024, 08:24:15
Pressekonferenz des VM zu seiner geplanten Strukturreform

Heute, ab ca. 12:30 Uhr , auf Phönix

https://www.youtube.com/live/DibiW2rWuGM?feature=shared

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 04. April 2024, 09:55:19
Zitat von: redhat am 03. April 2024, 17:11:56
In Deutschland besteht eine Dienstpflicht, da der Staat das Gewaltmonopol innehat und Bürger zum Kriegsdienst zwingen kann.

als Politologe bekomme ich bei diesem Satz bedenken, es ist buchstäblich jeder Teil "problematisch"  ;D

Zitat von: redhat am 03. April 2024, 17:11:56
In Deutschland besteht eine Dienstpflicht

Naja, tut sie ja eben nicht, und verfassungsrechtlich ist fraglich ob sie jemals bestehen könnte  ;)

Zitat von: redhat am 03. April 2024, 17:11:56
da der Staat das Gewaltmonopol innehat 

Das staatliche Gewaltmonopol ist eine INNERE Angelegenheit jedes einzelnen Staates und hat mit Verteidigung/Sicherheits-/Außenpolitik nichts zu tun, im internationalen/zwischenstaatlichen Bereich gibt es kein Gewaltmonopol.

Zitat von: redhat am 03. April 2024, 17:11:56
und Bürger zum Kriegsdienst zwingen kann.

Nicht wirklich, siehe Art 12a GG:
Zitat(2) Wer aus Gewissensgründen den Kriegsdienst mit der Waffe verweigert, kann zu einem Ersatzdienst verpflichtet werden. Die Dauer des Ersatzdienstes darf die Dauer des Wehrdienstes nicht übersteigen. Das Nähere regelt ein Gesetz, das die Freiheit der Gewissensentscheidung nicht beeinträchtigen darf und auch eine Möglichkeit des Ersatzdienstes vorsehen muß, die in keinem Zusammenhang mit den Verbänden der Streitkräfte und des Bundesgrenzschutzes steht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 04. April 2024, 09:55:48
Zitat von: LwPersFw am 04. April 2024, 08:24:15
Pressekonferenz des VM zu seiner geplanten Strukturreform

Man darf gespannt sein, ob da "der große Wurf" kommt oder nicht
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LoggiSU am 04. April 2024, 14:26:47
https://www.reservistenverband.de/magazin-die-reserve/pistorius-strukturreform/


https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundeswehr-der-zeitenwende-kriegstuechtig-sein-um-abzuschrecken-5765386




EDIT: Link zu BMVg.de hinzugefügt
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 04. April 2024, 15:30:10
Hm, finde ich jetzt eher etwas unterwältigend.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Bumblebee am 04. April 2024, 18:43:52
Ich raffs nicht. Was sollen die TSKs denn taktisch führen?

Ist der Job nicht eindeutig bei den Component Commands verortet? Was soll das KdoH denn tun - mit den Großverbänden, die den Korps gehören?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: bayern bazi am 04. April 2024, 18:52:34
lese ich da so richtig raus - das der ZSan mit der SKB zusammengelegt wird als Kommando Unterstützungstruppen ???
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 04. April 2024, 18:55:03
Das ist doch nun nicht Neues ggü. dem, was bereits in dem Bericht vor 3 Wochen gestanden hat.
Zitat von: schlammtreiber am 04. April 2024, 15:30:10
Hm, finde ich jetzt eher etwas unterwältigend.
Ist es schon, wenn man die Struktur auf der ersten Ebene sich anschaut. Wann hat man denn mal vorher MilOrgBer zusammengestrichen anstatt diese weiter aufzuplustern?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Sachbearbeite® am 04. April 2024, 19:16:28
Zitat von: bayern bazi am 04. April 2024, 18:52:34
lese ich da so richtig raus - das der ZSan mit der SKB zusammengelegt wird als Kommando Unterstützungstruppen ???

SKB wird es nicht mehr geben. Die bisher eigenständige Streitkräftebasis (SKB) vor allem als Logistikdienstleister und der Zentrale Sanitätsdienst gehen in einem Unterstützungsbereich auf.

Wichtigste Änderung entgegen den ersten Überlegungen ist, dass der AufgBer FJgWesBw dem Unterstützungsbereich zugeordnet und nicht ins Heer eingegliedert wird. 😎
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Micha88 am 04. April 2024, 20:22:16
Was genau bedeutet das für die Logistik ? Ich komme da nicht hinterher.
Welche Änderungen Standort-technisch wird es geben?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: bayern bazi am 04. April 2024, 20:34:37
Zitat von: Sachbearbeite® am 04. April 2024, 19:16:28

SKB wird es nicht mehr geben. Die bisher eigenständige Streitkräftebasis (SKB) vor allem als Logistikdienstleister und der Zentrale Sanitätsdienst gehen in einem Unterstützungsbereich auf.

wenn es unterstellte Bereiche sind  bekommt der  Kommandeur Unterstützung  3 Sterne und die beiden eingegliederten Bereiche jeweils nur noch 2 Sterne  - also keinen GOSA mehr :o  ;)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: redhat am 04. April 2024, 22:57:40
@schlammtreiber

Trotz der Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland bleibt die Möglichkeit einer Einberufung zum Kriegsdienst im Falle einer Mobilmachung bestehen. Gemäß dem Wehrpflichtgesetz können im Spannungs- oder Verteidigungsfall alle Männer ab 18 Jahren bis zur Vollendung ihres 60. Lebensjahres (59) eingezogen werden. Jedoch stellt sich die Frage, ob der Staat verpflichtet ist, vor einer möglichen Einberufung eine entsprechende Ausbildung für den Kriegsdienst zu ermöglichen. Der Notstandsartikel (Artikel 12) der deutschen Verfassung, der Einschränkungen von Grundrechten, einschließlich der Berufsfreiheit, erlaubt, könnte in diesem Zusammenhang relevant sein.

Die Bevölkerung und Regierung scheint sehr naiv zu sein - in Bezug auf Kriegsgefahr.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 05. April 2024, 04:27:12
Diese Struktur wundert mich jetzt nicht, da bereits während der Corona-Zeit das KdoTABw (Führung General Breuer) die operative Führungsverantwortung von 30.000 Soldaten der TSK mit Erfolg übernommen hatte.

Das OpFüKdoBw dürfte demnach aus der Feder von General Breuer kommen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 05. April 2024, 05:56:39
Zitat von: Micha88 am 04. April 2024, 20:22:16
Was genau bedeutet das für die Logistik ? Ich komme da nicht hinterher.
Welche Änderungen Standort-technisch wird es geben?
Das war jetzt die Grobstruktur. Die Feinausplanungen werden ja nun auf dieser Grundlage erst gemacht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 05. April 2024, 06:17:24
Vermutlich wird sich für die Logistik nicht viel ändern, falls überhaupt, weil als Servicedienstleister für die TSK bleibt diese im Unterstützungsbereich Bundeswehr bestehen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 05. April 2024, 06:18:29
Zitat von: redhat am 04. April 2024, 22:57:40

Jedoch stellt sich die Frage, ob der Staat verpflichtet ist, vor einer möglichen Einberufung eine entsprechende Ausbildung für den Kriegsdienst zu ermöglichen.


Die Frage stellt sich doch nicht ... denn seit Jahren hat der Staat dies allen Bürgern/innen dieses Landes zwischen 17 und 65 ermöglicht.

Wer die Möglichkeit wahrnehmen möchte sich die Grundfertigkeiten des militärischen Dienens anzueignen, darf z.B. bis zu 23 Monate als FWDL dienen. Und dies sogar mehrfach...

"Der freiwillige Wehrdienst ermöglicht es, nach dem Prinzip der Freiwilligkeit einen Dienst für die Gesellschaft zu leisten
und ergänzt damit bereits bestehende freiwillige Dienste, wie z. B. beim Technischen Hilfswerk oder in sozialen Einrichtungen."


Wer als M/W/D also den Wunsch hat sich vor einem möglichen Ausrufen des V-Falls militärisch ausbilden zu lassen ... feel free...  ;)

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 05. April 2024, 08:22:10
Zitat von: Micha88 am 04. April 2024, 20:22:16
Was genau bedeutet das für die Logistik ? Ich komme da nicht hinterher.
Welche Änderungen Standort-technisch wird es geben?

Woher soll das jetzt schon jemand hier wissen? Eine ,,Feinausplanung" muss doch erst noch erfolgen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 07. April 2024, 18:43:50
Da würde das Heer gleich richtig gut zu tun bekommen...

"Die Reserve wird künftig eine immer stärkere Rolle spielen. Die Aufgabe der Koordinierung der Personalgewinnung und Ausbildung von Reservistinnen und Reservisten wird in Zukunft im Bereich des Heimatschutzes wahrgenommen. Der Heimatschutz wird  im Heer verortet. Wer nicht im Heimatschutz beordert werden möchte, kann seinen Reservedienst in den nichtaktiven Truppenteilen der anderen Teilstreitkräfte oder dem Unterstützungsbereich leisten."

Quelle: bmvg.de

vs

"Personalprobleme der Bundeswehr:
Verbandschef will alle 900.000 Reservisten auf Einsatzbereitschaft checken lassen

Es gebe rund 900.000 Ex-Soldaten und ehemalige Wehrpflichtige, die den Status Reservist hätten, so Sensburg. So viele wie möglich sollten eingeplant werden und wieder üben.

Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der inzwischen damit verbundenen Umstrukturierung der Bundeswehr wird auch darüber diskutiert, wie mehr Frauen und Männer für die Truppe gewonnen werden können. Dies hat sich bisher als äußerst schwierig erwiesen. Der Vorsitzende des Reservisten-Verbands, Patrick Sensburg, sieht eine wichtige Rolle auch bei ehemaligen Soldaten und Wehrpflichtigen.

,,Im Verteidigungsfall brauchen wir die Reservisten für die Sicherung des eigenen Landes und der Infrastruktur, für die logistische Unterstützung der Partnernationen in Deutschland und nicht zuletzt für den Feldersatz der kämpfenden Truppe an der Front", sagte der Oberst der Reserve der ,,Bild". Wenn Deutschland angegriffen und im Krieg sei, ,,werden wir über eine zweite und dritte Verteidigungswelle nachdenken müssen. Diese werden in erste Linie aus Reservisten bestehen."

"Bei ihnen sollten wir sehr zügig den Gesundheitsstatus und die Verfügbarkeit erfassen, um sie im Heimatschutz und der Landes- und Bündnisverteidigung einzuplanen."

Patrick Sensburg, Vorsitzender des Reservisten-Verbandes


Um Deutschland im Ernstfall verteidigen zu können, benötige man 800.000 Soldaten, lautet Sensburgs Analyse. Es gebe rund 900.000 ehemalige Soldaten beziehungsweise Wehrpflichtige, die den Status Reservist hätten und unter 65 Jahre alt seien, sagte Sensburg weiter.

"Bei ihnen sollten wir sehr zügig den Gesundheitsstatus und die Verfügbarkeit erfassen, um sie im Heimatschutz und der Landes- und Bündnisverteidigung einzuplanen und sie auch Schritt für Schritt wieder üben zu lassen." Wenn nur die Hälfte gesundheitlich imstande dazu sei, ,,hätten wir schon fast die nötige Zahl an Reservisten, die wir brauchen", sage Sensburg. Zunächst solle die Bundeswehr die Zahl von derzeit 34.000 jährlich dienenden Reservistinnen und Reservisten auf 50.000 erhöhen.

203.000
Soldatinnen und Soldaten soll die Bundeswehr 2031 stark sein. 181.500 waren es Ende 2023.

FDP-Verteidigungsexperte Alexander Müller unterstützt den Vorschlag Sensburgs. Er sagte dem Blatt: ,,Viele würden gerne als Reservisten beordert und scheitern mit ihrer Bewerbung, weil keine Dienstposten verfügbar sind. Anstatt Geld für Werbekampagnen zu verwenden, wäre es viel sinnvoller, dieses kostenlose Potenzial zu heben." In Finnland oder der Schweiz sei die Reserve eine feste Basis der Armee, dort gingen fast alle Ex-Soldaten regelmäßig zu Übungen.

FDP-Verteidigungsexperte Alexander Müller unterstützt den Vorschlag Sensburgs. Er sagte dem Blatt: ,,Viele würden gerne als Reservisten beordert und scheitern mit ihrer Bewerbung, weil keine Dienstposten verfügbar sind. Anstatt Geld für Werbekampagnen zu verwenden, wäre es viel sinnvoller, dieses kostenlose Potenzial zu heben." In Finnland oder der Schweiz sei die Reserve eine feste Basis der Armee, dort gingen fast alle Ex-Soldaten regelmäßig zu Übungen.

Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte jüngst dafür plädiert, mehr Ex-Soldaten und ehemalige Wehrpflichtige in den Fokus zu nehmen.  ,,Die bessere Alternative zur wieder diskutierten Wehrpflicht ist eine gestärkte Reserve. Es sollte möglich sein, dass sich Bürgerinnen und Bürger parallel zum Zivilberuf freiwillig verpflichten, über einen längeren Zeitraum hinweg der Bundeswehr regelmäßig zur Verfügung zu stehen", forderte Lindner im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Dies sei auch der Weg, um ansonsten schwer zu gewinnende Experten in Bereichen wie der Cyber-Abwehr einzubinden. Lindner sagte: ,,Eine gestärkte Reserve muss durch Qualifikationserwerb so attraktiv sein, dass auch die Arbeitgeber ein entsprechendes Engagement unterstützen."

Der Angriff Russlands auf die Ukraine stelle die Friedensordnung in Europa insgesamt infrage. ,,Wir brauchen hochspezialisierte, im Übrigen aber auch durchhaltefähige Streitkräfte. Dazu müssen die vorhandenen Dienstposten besetzt und die Aufwuchsfähigkeit der Bundeswehr mit Reservisten verbessert werden", sagte Lindner.

Der Minister stellte sich damit gegen Überlegungen seines Kollegen Boris Pistorius (SPD). Der Verteidigungsminister lässt derzeit Modelle einer Wehrpflicht prüfen und hat dabei die Praxis in skandinavischen Ländern in den Blick genommen. So werden in Schweden ganze Jahrgänge registriert und angeschrieben. Dann wird eine erste Auswahl für den Dienst untersucht und getestet, also gemustert. Aus dieser Gruppe leistet dann nur ein Teil Dienst im Militär. (lem)"

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/personalprobleme-der-bundeswehr-verbandschef-will-alle-900000-reservisten-auf-einsatzbereitschaft-checken-lassen-11477897.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: xnos am 07. April 2024, 19:33:18
Und leider keine Bewegung in Richtung einer Gesetzesänderung, dass eben keine Zustimmung des AG (z.B. Öffentlicher Dienst oder ein Unternehmen ab einer gewissen Größe) benötigt wird, um Reservedienst zu leisten.

Soviel zu: ,,Es sollte möglich sein, dass sich Bürgerinnen und Bürger parallel zum Zivilberuf freiwillig verpflichten, über einen längeren Zeitraum hinweg der Bundeswehr regelmäßig zur Verfügung zu stehen", forderte Lindner"
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 07. April 2024, 20:13:00
Genau deswegen kann ich solche hohle Phrasen wie von Herrn Sensburg nur als Lobbyismus abtun.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 08. April 2024, 06:43:20
Zitat von: xnos am 07. April 2024, 19:33:18

Und leider keine Bewegung in Richtung einer Gesetzesänderung, dass eben keine Zustimmung des AG
(z.B. Öffentlicher Dienst oder ein Unternehmen ab einer gewissen Größe) benötigt wird, um Reservedienst zu leisten.


Dies ist kein Problem des Gesetzgebers --- sondern ein "hausgemachtes" des BMVg !

Es ist gesetzlich geregelt das bis zu 6 Wochen im Jahr ohne Zustimmung des Arbeitgebers herangezogen werden kann.

Das BMVg setzt es nur nicht um - weil man den Arbeitgebern entgegen kommen will.

Das selbe Problem bei den RDL selbst. Hier gilt ja auch das Prinzip das der RDL entscheidet ob er Lust hat zu üben, oder eben nicht.

Hier müsste im einen ersten Schritt angesetzt werden.

Wer sich freiwillig hat beordern lassen -- der übt mindestens diese 6 Wochen im Jahr, bis zum Erreichen der gesetzlichen Gesamtdauer (1). Punkt.

Und langfristig - ja, da müssten die gesetzlichen Vorgaben so angepasst werden, dass zumindest diese 6 Wochen jährlich verpflichtend durchgeführt werden können, solange der RDL beordert ist.

Das ganze System Reserve ist meilenweit entfernt von "kriegstüchtig"...

Oder wie sagte es @Ralf...

Zitat von: Ralf am 07. April 2024, 20:13:00

... hohle Phrasen ...



(1)  Mannschaften sechs Monate, Unteroffiziere neun Monate, Offiziere zwölf Monate


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: xnos am 08. April 2024, 08:02:07
Zitat von: LwPersFw am 08. April 2024, 06:43:20
Dies ist kein Problem des Gesetzgebers --- sondern ein "hausgemachtes" des BMVg !

Es ist gesetzlich geregelt das bis zu 6 Wochen im Jahr ohne Zustimmung des Arbeitgebers herangezogen werden kann.

Das BMVg setzt es nur nicht um - weil man den Arbeitgebern entgegen kommen will.

Gab es hier denn mal eine ,,Vorgabe" oder Ähnliches an die Karrierecenter, oder warum fordern manche diese vehement und andere wiederum nicht...?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: seltsam_ am 08. April 2024, 08:14:39
Das liegt erfahrungsgemäß an dem unterschiedlichen Wissensstand der Mitarbeiter in den KarrC. Wenn man sie darauf hinweist, hat es bisher bei mir keine Probleme gegeben. 
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: xnos am 08. April 2024, 08:38:31
Zitat von: seltsam_ am 08. April 2024, 08:14:39
Wenn man sie darauf hinweist, hat es bisher bei mir keine Probleme gegeben.

Das kann ich so bestätigen. Allerdings geben Gesetze vor, wie ...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: thelastoufs am 08. April 2024, 09:22:48
ZitatDies ist kein Problem des Gesetzgebers --- sondern ein "hausgemachtes" des BMVg !

Es ist gesetzlich geregelt das bis zu 6 Wochen im Jahr ohne Zustimmung des Arbeitgebers herangezogen werden kann.

Das BMVg setzt es nur nicht um - weil man den Arbeitgebern entgegen kommen will.

Daran scheitert es auch eher und nicht an mangelnden Dienstposten würde ich sagen. Klar gibt es da sicher auch zu wenige, aber im Heimatschutz sollte man ja erst mal unterkommen

ZitatWenn man sie darauf hinweist, hat es bisher bei mir keine Probleme gegeben

Bei uns keine Chance. Sie wollen ausdrücklich Zustimmung des AG.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 08. April 2024, 09:57:34
DP sind alleine im Heer 10.000sende nicht besetzt - dies ist wahrlich kein Engpass.

Anzahl RD Stellen und Willen, diese ggf. auch gegen den Willen des AG zu nutzen - dies ist das Thema.

Insgesamt gibt es einfach zu wenige Reservisten, die tatsächlich NACHHALTIG einen Beitrag leisten wollen - dieser Personenkreis umfasst nur ca. 10 bis 15.000 Personen.

Warum ist dies so? Weil die Rahmenbedingungen eben nicht so gesetzt sind, dass es attraktiv genug ist. (Anerkennung Gesellschaft, Anerkennung AG, Vergütung, Wille BMVg, ... you name it ... )
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: thelastoufs am 08. April 2024, 10:07:50
ZitatAnzahl RD Stellen und Willen, diese ggf. auch gegen den Willen des AG zu nutzen - dies ist das Thema.

Und genau das funktioniert ja schon beim Feuerwehrdienst nicht. Ist zwar gesetzlich geregelt, aber viele nutzen es nicht, weil sie "Angst" haben dafür an anderer Stelle irgendwelche Nachteile zu erhalten.
Und das ist selbst sehr kleinen Feuerwehren, wie meiner ehmaligen (nur ca. 350-400 Einsätze) pro Jahr der Fall, das man da tagsüber nur 9 Leute zur Verfügung hat, obwohl das Gesetz ganz klar eine Freistellung mit Lohnerstattung vorsieht.

ZitatWarum ist dies so? Weil die Rahmenbedingungen eben nicht so gesetzt sind, dass es attraktiv genug ist.

Ich denke man müsste den Reservedienst zweiteilen:

- Heimatschutz mit wenigen RDL bzw. kleineren (
- RDL in aktiven Einheiten für Leute mit "mehr Zeit" die auch 1 Monat oder länger üben können.

Aber man wird sehen was kommt oder nicht kommt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 08. April 2024, 12:34:10
Was passiert eigentlich mit den Reservisten, die auf einem mehrfach gespiegelten Dienstposten sitzen, in einem V-Fall, wenn alle gleichzeitig gezogen werden sollten?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 08. April 2024, 12:53:20
@MEG:

Erstmal "nichts" - denn es gibt keine "V Einberufungsbescheide" mehr.

Da aber10.000sende Stellen unbesetzt sind, wird sich schon ein Platz finden - da auch zusätzlich auch viele "aktive" DP nicht besetzt sind.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: tdn am 08. April 2024, 14:10:50
Wie läuft es dann eigentlich mit SÜs? 900 000 Überprüfungen im V/S Fall stelle ich mir sportlich vor.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 08. April 2024, 14:13:52
@ tdn:

Langsam werden die Fragen echt "abgehoben" - viele der 900.000 Reservisten sind nicht (mehr) tauglich, dazu kommen die, die nicht (mehr) willig sind - also ist die Zahl deutlich niedriger.

Da Einplanungsmöglichkeiten in der Größenordnung fehlen - ist die "richtige" Zahl eher fünfstellig.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 08. April 2024, 14:15:06
Einfach mal den Herrn Vorsitzenden vom Reservistenverein fragen. Der hat doch immer so schlaue Ideen ...  ;)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 08. April 2024, 14:17:11
Zitat von: MikeEchoGolf am 08. April 2024, 12:34:10
Was passiert eigentlich mit den Reservisten, die auf einem mehrfach gespiegelten Dienstposten sitzen, in einem V-Fall, wenn alle gleichzeitig gezogen werden sollten?

Einer bekommt das Gewehr, einer Munition, und die anderen nehmen im Vorrücken die Gewehre der Gefallenen auf.  ;)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 09. April 2024, 05:54:38
ZDF

" VM Pistorius zur Zukunft der Bundeswehr

Was nun ? "

https://youtu.be/DsD0vlB-yW0?feature=shared



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 09. April 2024, 19:09:37
"Pistorius löst Abteilungsleiter für Personal ab

(...)
Nach SPIEGEL-Informationen wurde der bisherige Leiter der Personalabteilung vergangene Woche abgelöst. In einem internen Brief informierte Klaus von Heimendahl seine engsten Mitarbeiter am vergangenen Donnerstag, dass er »in den nächsten Tagen« in den einstweiligen Ruhestand versetzt werde.

(...)
Auf den wichtigen Posten in der Personalabteilung im Ministerium soll laut dem Brief »verzugslos« Oda Döring, derzeit Direktorin im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, befördert werden.

(...)
Die Beamtin Oda Döring war in den vergangenen Monaten bereits Mitglied der sogenannten »Task Force Personal«, die im Auftrag des Ministers ein Dossier mit Vorschlägen zur Verbesserung der schlechten Bewerberlage bei der Truppe vorgelegt hatte.

(...)
Oda Döring soll nun kommende Woche von Staatssekretär Hilmer in Bonn ernannt werden.

Zudem soll General Robert Sieger, der ebenfalls an dem Papier der »Task Force Personal« mitarbeitete, die Leitung des Bundesamts für Personalmanagement übernehmen.

Die bisherige Chefin geht regulär in Pension.

Für eine leitende Position ist zudem Generalstabsärztin Nicole Schilling  im Gespräch, sie soll Vize-Chefin der Personalabteilung werden, heißt es."


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/verteidigungsministerium-boris-pistorius-loest-abteilungsleiter-fuer-personal-ab-a-12c9bddc-dbda-4d52-87cc-2757ef415c0f
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: redhat am 11. April 2024, 02:49:23
In den letzten zwei Jahrzehnten hat Deutschland Schwierigkeiten gehabt, Großprojekte erfolgreich umzusetzen. Es ist möglicherweise sinnvoller, sich an die USA zu wenden und über den "Lend-Lease-Act" von 1941 - 1000 Panzer, 500 Kampfjets, 100 Kriegsschiffe und anderes Großgerät auszuleihen. Das Personal wäre dann auch leichter zu rekrutieren.

Die neuen Reformen von Verteidigungsminister Boris P. werden voraussichtlich mindestens 10 bis 20 Jahre dauern, bis die Bundeswehr wieder kriegsfähig ist.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. April 2024, 08:05:29
Zitat von: redhat am 11. April 2024, 02:49:23

Die neuen Reformen von Verteidigungsminister Boris P. werden voraussichtlich mindestens 10 bis 20 Jahre dauern, bis die Bundeswehr wieder kriegsfähig ist.


Wenn die erforderlichen Finanzmittel ... ein 2- eher 3-stelliger Milliardenbetrag... von der jeweiligen Regierung nicht bereitgestellt werden ... auf einer langen Zeitschiene  ...
wird auch diese Reform unvollendet bleiben... wie so viele in den letzten 30 Jahren...

Bsp. PzBrig 45

Die Aufstellung einer neuen Brigade kostet gut 3 bis 4 Milliarden, auch wenn einige Teile aus bestehenden Verbänden kommen. Dazu kommen dann noch die laufenden Betriebskosten.

Und diese Brigade wird auch noch im Ausland stationiert.
Wenn wir mal von 4500 Soldaten ausgehen... und durchschnittlich 1800 € Auslandszuschlag/Monat/steuerfrei ... ansetzen
Macht das nur für den Zuschlag im Jahr: 4500×1800×12 = ca. 97 Millionen € ...
Dann noch Mietzuschuss, Reisekosten, z.T. Trennungsgeld, etc. etc.


Dieser und viele weitere Finanzbedarfe sind aber in der aktuellen Finanzplanung der Bw zum Epl 14 nicht abgedeckt...

Der VM muss hoffen das er die Mittel noch zusätzlich von der Regierung/vom Bundestag bekommt...

Wenn nicht ... wird das Übliche weitergehen ... Wo Löcher gestopft werden... werden andere größer oder neu aufgerissen... 




""Konfrontationskurs mit Lindner – Pistorius warnt vor "Rüstungsstopp"

(...)

Die Fachleute von Pistorius haben schon vor Wochen ausgerechnet, dass der Einzelplan 14 um mindestens 4 bis 6,5 Milliarden Euro steigen müsse, um notwendige neue Investitionen in neue Waffensysteme zu starten. "

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100382846/bundeswehr-etat-pistorius-warnt-vor-ruestungs-stopp-.html




Für alle wie Herrn Lindner die zwar darin zustimmen das die Bw kriegstüchtig werden muss ... aber das dafür benötigte Geld nicht bereitstellen wollen...

... vor allem der letzte Satz ...  ;)


https://youtu.be/ikVGqJpCDKQ?feature=shared




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 13. April 2024, 12:13:05
Neben der bis zum Herbst vorzulegenden Feinausplanung zur Strukturreform... wird auch ein Modell zur Wehrpflicht durch das BMVg erstellt...

Was daraus dann der Gesetzgeber macht... bleibt abzuwarten...


"Viele offene Fragen bei der Wehrpflicht

Stand: 13.04.2024 11:00 Uhr"


https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/wehrpflicht-bundeswehr-104.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 14. April 2024, 06:33:55
Beiträge gelöscht, hier geht es nicht um den Krieg in den UKR und was die Regierung (nicht) macht. Das Thema ist ein deutlich anderes, auch wenn die politischen Entscheidungen sicherlich die Zukunft der Bw beeinflussen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 19. April 2024, 13:25:14
Bundeswehr

"Nachgefragt: Nachwuchs für die Truppe – wo kommt das Personal her?"

"Warum sollte man sich für die Bundeswehr als Arbeitgeber entscheiden? Drum geht es heute bei Nachgefragt mit Frau Generalstabsarzt Dr. Nicole Schilling. Sie ist eine von drei ranghöchsten Soldatinnen der Bundeswehr und Vizepräsidentin des Bundesamtes für Personalmanagement."

https://youtu.be/bHz5Irv00T4?feature=shared


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: dunstig am 19. April 2024, 14:18:15
Ob der Bandbreite der Personalgewinnung ein oberflächlicher, aber dennoch recht interessanter Einblick. Auch dass man sich weiterhin schwer tut, wenn man in Konkurrenz um Fachkräfte mit dem zivilen Bereich steht, verwundert wenig. Hier ist man einfach zu unflexibel und zu starr mit den Vorgaben, die der Personalgewinnung/-haltung auferlegt sind. Gerade im süddeutschen Raum werde ich mich zukünftig immer schwerer tun, MINT Absolventen zur Bundeswehr zu locken bzw. eigene Absolventen über das orginäre DZE hinaus zu halten, wenn es z.B. eine starre Kopplung von Gehalt und Dienstgrad gibt. Die Vielzahl an weichen Benefits, mit denen mittlerweile Personal (ab-)geworben wird, kommt dann noch erschwerend hinzu.

So wie sich mein Werdegang ergeben hat, bin ich selber auch im Nachhinein froh, 2010 die Entscheidung für die Bundeswehr getroffen zu haben. Dort zu bleiben war dann aber einfach nicht mehr attraktiv und auch nicht mit viel Idealismus zu begründen. Daher tue mich sehr schwer, ob den derzeitigen Rahmenbedinungen auf dem zivilen Markt jemandem zu raten, genau den selben Weg einzuschlagen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 20. April 2024, 08:36:27
"Medienbericht: Bundeswehr stellt Heeresflugabwehr wieder auf

Die Heeresflugabwehr steht vor dem Comeback: Einem Medienbericht zufolge soll sie als Truppengattung des Heeres wieder aufgestellt werden."

https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/medienbericht-bundeswehr-stellt-heeresflugabwehr-wieder-auf




"Die Heeresflugabwehr kommt als Truppengattung wieder (aber Vorsicht mit den Erwartungen)"

https://augengeradeaus.net/2024/04/die-heeresflugabwehr-kommt-als-truppengattung-wieder-aber-vorsicht-mit-den-erwartungen/

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 30. April 2024, 16:27:59
"Erlasse zur Spitzengliederung

Veröffentlichungsdatum 30.04.2024

Nach dem Blankeneser Erlass vom 21. März 1970, dem Berliner Erlass vom 21. Januar 2005 und dem Dresdner Erlass vom 21. März 2012 ist der Osnabrücker Erlass vom 30. April 2024 der vierte Erlass zur Regelung des Verhältnisses zwischen der militärischen und der zivilen Führung der Bundeswehr."

https://www.bmvg.de/de/ministerium/geschichte-des-verteidigungsministeriums/erlasse-zur-spitzengliederung

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: hope am 14. Mai 2024, 09:54:40
Die Zukunft der Bw sieht eher mau aus. Wo soll das hoch qualifizierte Fachpersonal denn herkommen?

300 Kampfpanzer sind vorhanden. 100 Kampfpanzer und ein paar Schiffe. Was einsatzbereit ist, wird geheim gehalten.

Cybersicherheit in D? eher Neuland.

Wie hier im Forum "Themen" besprochen werden, spricht Bände. Vor allen gehts um Bürokratie, die wohl nur sehr wenige verstehen können.
Kaum eine sachliche Diskussion ohne Bevormundung und "erstmal niedermachen des evtl. Fragenden" und nur noch Fragen und Gegenfragen der Admins und Moderatoren. Verständlich erklären ist wohl ein Fremdwort geworden in D.

Das Bundeswehr-Forum ein Spiegelbild von Regierung, BMVg und Bundeswehr?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: thelastofus am 14. Mai 2024, 10:53:37
Naja zum einen ist ds hier schon ein spezielles Forum und eigenlich das einzige was noch "überlebt" hat. Sonst gibt es nur Reddit. (auch wenn die Zeit von Foren langsam zu Ende geht)

Somit werden hier schon spezifische Fragen gestellt. Weiterhin ist es nicht mehr so schlimm wie früher und es ist immer noch ein Militärforum.. Meistens liegen die Probleme aber am fragenden selbst.

Und die Bürokratie usw. gäbe es ja auch ohne Forum.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 14. Mai 2024, 11:20:14
Zitat von: hope am 14. Mai 2024, 09:54:40
Was einsatzbereit ist, wird geheim gehalten.

Ähm nein, der Klarstand wird regelmäßig veröffentlicht.
(ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 15. Mai 2024, 17:20:31
Um mich zu zitieren...

Zitat von: LwPersFw am 11. April 2024, 08:05:29

Wenn die erforderlichen Finanzmittel ... ein 2- eher 3-stelliger Milliardenbetrag... von der jeweiligen Regierung nicht bereitgestellt werden ... auf einer langen Zeitschiene  ...
wird auch diese Reform unvollendet bleiben... wie so viele in den letzten 30 Jahren...



",,Muss das hier nicht machen" – Pistorius verärgert über fehlende Gelder für Bundeswehr

Stand: 13:19 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten

Spannungen bei einem ,,Koalitionsfrühstück" der Ampel: Verteidigungsminister Boris Pistorius empörte sich dort laut einem Medienbericht über fehlende Finanzzusagen für seinen Wehretat. Als Rücktrittsdrohung will er seinen Ausbruch aber nicht verstanden sehen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich offenbar verärgert über fehlende Haushaltsmittel für die Bundeswehr geäußert. ,,Ich muss das hier nicht machen", sagte der Politiker laut einem Bericht der ,,Süddeutschen Zeitung"

Die Zeitung berief sich dabei auf Teilnehmer eines Koalitionsfrühstücks, an dem Haushalts- und Verteidigungspolitiker der Ampelkoalition teilgenommen hätten. Eine Rücktrittsdrohung sei dies aber nicht, fügte Pistorius demnach hinzu.

Hintergrund ist dem Bericht zufolge eine Äußerung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der die Minister – ohne das Verteidigungsressort konkret zu nennen – zur Ausgabendisziplin gemahnt hatte. Pistorius hatte zuvor für 2025 eine Erhöhung des Wehretats um mindestens 6,5 Milliarden Euro gefordert. Derzeit vorgesehen ist laut Vorgaben des Finanzministeriums von Christian Lindner (FDP) ein Volumen von 52 Milliarden Euro.

,,Die lassen ihn ganz schön auflaufen"
Die ,,Süddeutsche" ließ in dem Text einen weiteren hochrangigen Bundeswehrvertreter zu Wort kommen: ,,Er (Pistorius, d. Red.) hat den Kanzler gegen sich und die Fraktionsführung, die lassen ihn ganz schön auflaufen". Der Ernst der sicherheitspolitischen Lage werde von Pistorius' Gegenspielern offenbar nicht erkannt. Dabei zeigten Lagebilder zum Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, ,,dass einem Angst und Bange werden müsste", hieß es in dem Artikel weiter.

Pistorius hat sich wiederholt dafür ausgesprochen, Mehraufwendungen für Verteidigung als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine von der Schuldenbremse auszunehmen. Dies solle sicherstellen, angesichts der Bedrohungslage verlässlich jedes Jahr mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben zu können. Auch sei die Sicherheit des Landes verfassungsrechtlich höher zu bewerten als die Schuldenbremse. Lindner lehnt jedoch jegliche Ausnahme von der Schuldenbremse ab, auch Scholz unterstützte den Verteidigungsminister bislang nicht."


https://www.welt.de/politik/deutschland/article251522772/Pistorius-veraergert-Muss-das-hier-nicht-machen.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Unproomn am 17. Mai 2024, 13:18:49
Es gibt halt drei große Tendenzen momentan:

a) Massive Ressourcen für die Ukraine und die eigene Wehrertüchtigung
b) Schuldenbreme bewahren
c) Den Sozialstaat und andere humanitäre Themen ausbauen und bewahren, dazu regelmäßig auch Beiträge erhöhen

Es gibt Parteien, die zwei Dinge davon abbilden. Aber keine, die alles will. Es ist die Frage, welche Kombination demoskopisch größeres Gewicht erhält.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: hope am 03. Juni 2024, 03:29:42
So wird das nichts mit der Zukunft und Neustart der Bw mit LV und BV.

Keine seriöse Planung - immer nur Hickhack in der Regierung. Warum sollten sich gute Fachleute bei der Bw bewerben - wohlgemerkt mit Einsatz ihres Lebens?

100 Mrd. für Grossgerät ist plötzlich da - aber Einsatzgeschädigte müssen jahrelang gegen den Dienstherrn prozessieren - da stimmt die Basis nicht mehr.

Vor allem ist der Vertrauensverlust sehr gross - auch seit Abzug aus Afghanistan und Mali. D wird vom USA völlig blossgestellt. Solche Traumata brauchen sehr viel Zeit zum Verarbeiten.

Die Frage ist: Wann fängt D an sich selbst, um seine gemäss Verfassung den Auftrag der LV zu erfüllen?


11 Milliarden Euro für Deutschlands Kampfbrigade in Litauen – und niemand weiss, woher das Geld kommen soll

https://www.nzz.ch/international/11-milliarden-fuer-deutsche-brigade-in-litauen-pistorius-braucht-mehr-geld-ld.1827904
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 19. Juni 2024, 16:46:49
Tagesschau.de

"Mit Tricks zum Zwei-Prozent-Ziel

Stand: 18.06.2024 20:47 Uhr

Die Bundesregierung feiert sich dafür, dass sie das Zwei-Prozent-Ziel der NATO in diesem Jahr erreicht hat. Doch ein Blick auf die Rechnung zeigt, dass zum Teil fragwürdige Posten dazugezählt wurden."

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bundeswehr-nato-zwei-prozent-100.html


Auszug:

"Es bleibt eine große Lücke

Man musste auf die rechnerisch wichtige Größe von etwa 86 Milliarden Euro - also etwa zwei Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung - kommen. Knapp 52 Milliarden Euro beträgt der reguläre Verteidigungshaushalt, etwa 20 Milliarden wurden dieses Jahr aus dem Sondervermögen verausgabt. Da bleibt eine große Lücke. Die füllte die Bundesregierung augenscheinlich mit größeren Posten, auf die man so nicht ohne weiteres kommen würde.

Ein Papier aus dem Bundesfinanzministerium, das dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt, zeigt, was man alles - nicht nur aus dem Fachgebiet des Verteidigungsministers - nach Brüssel gemeldet hat, um die Ausgaben für nationale Sicherheit nach oben zu rechnen. Der Anteil von Posten, der nicht aus dem Verteidigungsministerium selbst stammt, ist dabei auffällig hoch."


86 Mrd > 52 + 20 Mrd = 72 Mrd ... zu füllende Lücke 14 Mrd

Unabhängig von diesen Finanztricks... ab 2028 ... wenn die Sonderschulden ausgegeben sind...

... müsste der EP 14 jährlich über 80 Mrd betragen, um das 2%-Ziel zu halten.

D.h. ca. 30 Mrd mehr als aktuell.

Wenn darüber beraten wird ... ist die Regierung 09/2025 schon wieder fast im Wahlkampfmodus für 09/2029.

Da fehlt mir ein wenig der Glauben das dies klappt...  ;)



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 10:57:26
Es wird die Kriegstüchtigkeit bis 2029 angestrebt Personal und Material.

Was passiert  mit dem Personal was bis 2029 nicht Kriegstüchtig ist?  (Teilzeit, keine Auslandsverwendungsfähigkeit 90/5 usw).
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 20. Juni 2024, 13:01:45
Zitat von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 10:57:26
Was passiert  mit dem Personal was bis 2029 nicht Kriegstüchtig ist?  (Teilzeit, keine Auslandsverwendungsfähigkeit 90/5 usw).

Soll zum Auffüllen der ersten Sturmwelle verwendet werden, um das Minenfeld zu überqueren.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 14:44:35
Zitat von: schlammtreiber am 20. Juni 2024, 13:01:45
Zitat von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 10:57:26
Was passiert  mit dem Personal was bis 2029 nicht Kriegstüchtig ist?  (Teilzeit, keine Auslandsverwendungsfähigkeit 90/5 usw).

Soll zum Auffüllen der ersten Sturmwelle verwendet werden, um das Minenfeld zu überqueren.


guter Ansatz
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 20. Juni 2024, 15:52:51
Zitat von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 10:57:26
Es wird die Kriegstüchtigkeit bis 2029 angestrebt Personal und Material.

Was passiert  mit dem Personal was bis 2029 nicht Kriegstüchtig ist?  (Teilzeit, keine Auslandsverwendungsfähigkeit 90/5 usw).
Was heißt denn kriegstüchtig. Bitte mir mal eine Definition geben.
Bitte differenzieren, was Kriegstüchtigkeit bedeuten kkannn. So muss bspw. auch weiter Personalführung in höheren LV/BV Szenarien gemacht werden. Dafür braucht es keine 90/5 für gewisse Außendienstvorgaben.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 16:07:41
Laut Aussage der letzten GI Tagung bis 2029 Personal Brigade 37 Einsatzbereit.  (alle) 
Nach Nachfrage was aus den Soldaten werden soll die bisher nicht VJTF gebunden werden konnten "Nicht einsatzfähig waren", aus Gründen von  Teilzeit ,darf nur 10 kg heben oder nicht schießen wegen negativer G20 usw hieß es.
"Es werde in den nächsten 12 Monaten Vorschriften geben wie mit diesen Personal umgegangen wird"
Bei BS war ja schon einmal im Gespräch die Dienstposten mit "nicht Einsatzbereiten Soldaten" (wegen Einschränkungen) zu beräumen und diesen ein Angebot im öffentlichen Dienst zu geben.
Was wird mit den SAZ DU verfahren? Möglich aber schwierig da ja Dienstfähig auf dem Dienstposten.
Deswegen meine Frage.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 20. Juni 2024, 16:35:53
Anmerkung:
Anmerkung:
Streiche G20, setze A3.1.3 - und da es eine Vorsorgeuntersuchung ist, kann diese praktisch nicht "negativ " sein - auch Schwerhörige können und dürfen sich Lärm aussetzen - es gibt ggf. ein Problem mit Tauglichkeit, wenn für gewisse Tätigkeiten zu schwerhörig.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: UFFZ Bad F am 21. Juni 2024, 06:40:42
Zitat von: F_K am 20. Juni 2024, 16:35:53
Anmerkung:
Anmerkung:
Streiche G20, setze A3.1.3 - und da es eine Vorsorgeuntersuchung ist, kann diese praktisch nicht "negativ " sein - auch Schwerhörige können und dürfen sich Lärm aussetzen - es gibt ggf. ein Problem mit Tauglichkeit, wenn für gewisse Tätigkeiten zu schwerhörig.

AVU IGF "kein Schießen"  auch nicht mit doppelten Gehörschutz so keine Einplanung in VJTF. Aber als Umschläger nicht Dienstunfähig und auch nicht Krank geschrieben.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 21. Juni 2024, 07:20:07
Offtopic:

Also nicht A3.1.3, sondern ein 90/5 Problem - kann viele Gründe haben.Ich
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 21. Juni 2024, 10:25:27
Zitat von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 16:07:41

Nach Nachfrage was aus den Soldaten werden soll die bisher nicht VJTF gebunden werden konnten "Nicht einsatzfähig waren",
aus Gründen von  Teilzeit ,darf nur 10 kg heben oder nicht schießen wegen negativer G20 usw hieß es.

"Es werde in den nächsten 12 Monaten Vorschriften geben wie mit diesen Personal umgegangen wird"



Mit dem Personal wird weiterhin so umgegangen wie man mit gesundheitlich eingeschränkten Menschen umzugehen hat - fürsorglich. Denn kein Mensch hat es sich ausgesucht krank zu werden.

Deshalb ... z.B. A-2600/1 z.B. i.V.m. § 10 Abs 3 SG:

"Aus dem Sozialstaatsprinzip und aus dem gegenseitigen Treueverhältnis zwischen dem
Dienstherrn und den Soldatinnen und Soldaten
leiten sich Fürsorge und Betreuung ab.
Diese Begriffe beschreiben die Pflicht des Staates, die dienstlich veranlassten Belastungen für die
Soldatinnen und Soldaten sowie deren Familien und Partnerschaften möglichst auszugleichen.

Die Fürsorge des Dienstherrn umfasst das ständige Bemühen, Soldatinnen und Soldaten
vor Schaden und Nachteilen zu bewahren. Vorgesetzte stellen in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst
der Bundeswehr sicher, dass die Soldatinnen und Soldaten über ihre gesetzlichen Ansprüche
auf soziale Leistungen unterrichtet werden und diese geltend machen können."



Also was auch immer da an neuen Regelungen kommen mag - es wird sich an diesem Sozialstaatsprinzip ausrichten.

Wer das anders sehen sollte -- darf z.B. gern meine lebenslange Behinderung haben...

"Kriegstüchtig" zu werden bedeutet nicht demokratische Prinzipien über Bord zu werfen, bzw. sozialmarktwirtschaftliche Errungenschaften einzuschränken, oder sogar abzuschaffen.

Aber das man z.B. behinderten Berufssoldaten den Wechsel als Beamte in die Wehrverwaltung ermöglicht ... um dort z.B. Lücken zu schließen, wäre doch eine gute Maßnahme...

Und vor allem hatten wir diesen Ansatz ja schon einmal... mit dem SKPersStruktAnpG:

"§ 1 Beurlaubung

(1) Bis zum 31. Dezember 2017 können zur Verringerung der Zahl der Soldatinnen und Soldaten Berufssoldatinnen und Berufssoldaten
auf Antrag längstens für drei Jahre unter Belassung der Geld- und Sachbezüge beurlaubt werden, um

1. eine Erprobungszeit für eine anderweitige Verwendung im öffentlichen Dienst abzuleisten oder
2. sich für eine gleichwertige anderweitige Verwendung im öffentlichen Dienst zu qualifizieren."


Nur ... genau hier würde damals wie heute kräftiger Gegenwind aus den Reihen der Beamten wehen...  ;)


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: hope am 21. Juni 2024, 14:44:40
Es geht voran. Nägel mit Köpfen werden gemacht. Auch 2 weitere Fregatten F-126 in Modulbauweise. (Warum dauert der Bau ca. 10 Jahre)

Zitat.......Es solle stattdessen eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung erteilt werden. Damit garantiert der Bund, dass die Rechnungen am Ende bezahlt werden und der Auftrag ausgelöst werden kann.....

Wie ist das zu verstehen, lese hier öfters was von einer 25 Millionen Begrenzung.

Die Bundeswehr hat bei Rheinmetall Artilleriemunition im Wert von rund 8,5 Milliarden Euro bestellt. Es ist der größte Auftrag in der Geschichte des Unternehmens. Zudem will das Verteidigungsministerium 105 Leopard-Panzer kaufen.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/bundeswehr-munition-panzer-100.html

Zu Personal:
Gesundheitlich eingeschränkten Menschen könnten z.b. zu Drohnenpiloten, Operator automatischer Systeme ausgebildet werden
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 21. Juni 2024, 15:42:20
Zitat von: hope am 21. Juni 2024, 14:44:40

Verpflichtungsermächtigung


... sind ... wenn man ehrlich ist ... ungedeckte Checks die Regierungen in der Zukunft bezahlen müssen ... ohne heute zu wissen wie sich dann der jeweilige Haushalt gestalten wird ...

Warum gibt es das?

Der Haushalt gilt ja immer jährig.
Rüstungsvorhaben erstrecken sich aber oft über Jahre...
Keine Rüstungsfirma würde aber, wie hier über 100 Panzer, in Produktion nehmen, ohne sicher zu sein das diese auch abgenommen und bezahlt werden.

Also schreibt die aktuelle Regierung, die den Beschaffungsvertrag mit der Firma macht, entsprechende Verpflichtungserklärungen in den Haushalt... gestaffelt über Jahre.

Folge... nachfolgende Regierungen müssen dafür gerade stehen.
Oder aus dem Vertrag aussteigen... und die entsprechende Vertragsstrafe bezahlen.

Im EP 14 2024 stehen ca. 50 Mrd an Verpflichtungsermächtigungen, verteilt bis 2027+.




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 21. Juni 2024, 16:42:54
Nunja, die Formulierung "UNgedeckter Scheck" ist nicht wirklich zutreffend - ein staatlicher "Schuldner" mit bester Bonität garantiert hier die Zahlung - und große Teile kommen ja aus dem Sondervermögen (wenn auch durch Schulden finanziert).

Insoweit sind große Teile schon durch zukünftige Einnahmen aus dem Bundeshaushalt gedeckt- auch wenn es für zukünftige Jahre noch keinen Haushaltsplan gibt - dies liegt aber in der Natur der Sache.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: hope am 21. Juni 2024, 17:01:25

Aber wie ist das zu verstehen, lese öfters was von einer 25 Millionen Begrenzung, daher könne Bw nicht langfristig planen und es müsse immer im Bundestag zur Genehmigung vorlegt werden, was über 25 Millionen ist?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 21. Juni 2024, 17:02:24
Zitat von: F_K am 21. Juni 2024, 16:42:54

...wenn auch durch Schulden finanziert...


Und damit wird das ganze für den Steuerzahler/zukünftige Generationen zum ungedeckten Check... 

(das die Rechnung vertragsgemäß beglichen wird, hat damit ja nichts zu tun)



Zitat von: F_K am 21. Juni 2024, 16:42:54

Insoweit sind große Teile schon durch zukünftige Einnahmen aus dem Bundeshaushalt gedeckt


Das ist eine Annahme dies sich Jahre später nicht bewahrheiten muss.

Eine unerwartete Krise wie Corona... Finanzkrise... und schon hat die dann aktuelle Regierung ganz andere Probleme...


Aber wie immer: jeder muss sich ein eigenes Bild machen und glauben was er mag...  :)

Siehe die schlicht falsche Bezeichnung Sonder-"Vermögen"...

Es sind 100 Mrd Schulden die zurückgezahlt werden müssen.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 21. Juni 2024, 17:03:39
Zitat von: hope am 21. Juni 2024, 17:01:25

Aber wie ist das zu verstehen, lese öfters was von einer 25 Millionen Begrenzung, daher könne Bw nicht langfristig planen und es müsse immer im Bundestag zur Genehmigung vorlegt werden, was über 25 Millionen ist?

https://www.bmvg.de/de/beschaffung-25-millionen-euro-vorlagen
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 21. Juni 2024, 17:23:46
@ LwPersFw:

Es geht hier ja nicht um Glauben, sondern harte Fakten.

Der größte Teil der öffentlichen Ausgaben ist durch Einnahmen gedeckt - die Schuldenneuaufnahme ist begrenzt, schon durch EU Recht.

Dies wird auch in Zukunft ähnlich sein (müssen), also ist aller Voraussicht nach der große Teil dieses Schecks (aus dem Haushalt) gedeckt - auch wenn er die Optionen der zukünftigen Regierung einschränkt.

(Das "Sondervermögen" sind natürlich reine Schulden, die wir bzw. unsere Kinder zahlen müssen).
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 22. Juni 2024, 08:31:42

F_K ... Fakt ist das Politik und die Zukunft nicht vorhersehbar sind.

Deshalb ist auch die finanzielle Zukunft der Bundeswehr nicht vorhersehbar.

Zitat von: F_K am 21. Juni 2024, 17:23:46

... wird auch in Zukunft ähnlich sein (müssen),...

... aller Voraussicht nach...

... wenn er die Optionen der zukünftigen Regierung einschränkt....


Besser kann man doch nicht die möglichen Unwägbarkeiten formulieren.

Jeder weiß z.B. das die finanzielle Zukunft der Bw auf dem Weg zur "Kriegstüchtigkrit" ab 2028+ nur gesichert ist, wenn entweder der EP 14 dauerhaft auf ca. 80 Mrd € angehoben wird, oder eben entsprechend neue Schulden aufgenommen werden.

Ob die dann in Verantwortung sein werdende Regierung eine dieser beiden Varianten umsetzen kann, oder sogar auf Grund politischer "Zwänge" einen Mittelweg nutzt.... vollkommen offen und eben nicht sicher vorhersehbar.

Siehe aktuell das "Betteln" unseres VM um "nur" 6,5 Mrd € mehr für 2025...

Die bisher nicht geklärte Finanzierung der PzBrig 45 LTU... mindestens 6 Mrd €...

Wenn also z.B. der EP 14 2029 nicht groß genug ist um den Finanzbedarf der Bw - inkl. der darin enthaltenen Verpflichtungsermächtigungen - zu decken, hat der dann im Amt befindliche VM ein Problem.

Fakt ist nur, dass die Rüstungsfirma die vertraglich zugesicherten Gelder erhält.


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 01. Juli 2024, 12:18:40
"Aktuell "bedingt abwehrbereit"

Union beklagt: Ampel schwächt Bundeswehr

01.07.2024, 10:00 Uhr

Verteidigungsminister Boris Pistorius verspricht im April, die Bundeswehr schnellstmöglich kriegstüchtig zu machen.
Für die Union ist der Plan bereits gescheitert.
Nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses zeigt der Fraktionsvize sich sorgenvoll, zwei Punkte kritisiert er besonders.

Die Union hat den Zustand der Bundeswehr scharf kritisiert. Im dritten Jahr der militärischen Zeitenwende mangele es der Truppe weiterhin an Waffen und Munition.
Zudem dienen momentan weniger Soldaten als zuvor. "Die Ampel wird die Bundeswehr in einem schlechteren Zustand übergeben, als sie sie übernommen hat",
sagte Unionsfraktionsvize Johann Wadephul. Das gelte für die materielle und auch die personelle Ausstattung, "also kurz gefasst die Einsatzbereitschaft".
"Das ganz alte Schlagwort 'bedingt abwehrbereit' bekommt eine neue Aktualität", warnte der Außen- und Verteidigungspolitiker.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte im Februar 2022 nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in einer Regierungserklärung, die auch
als Zeitenwende-Rede bezeichnet wird, einen sicherheitspolitischen Kurswechsel angekündigt und ein 100-Milliarden-Euro schweres Sondervermögen für
die Bundeswehr aufgesetzt. Verteidigungsminister Boris Pistorius sprach später davon, dass die Streitkräfte möglichst schnell kriegstüchtig sein müssten.
Dass dabei Material aus den knappen Beständen der Bundeswehr an die Ukraine abgegeben wird, ist ein Zielkonflikt, der sich schwer auflösen lässt.

Nicht alles sei von der Regierung selbst verschuldet, bemerkte Wadephul. "Ich kritisiere keine Einzige der Abgaben. Das hat naturgemäß zu einer
schlechteren Ausstattung beigetragen. Man muss allerdings sagen, sowohl was die materielle Ausstattung angeht, als auch was die personelle
Ausstattung angeht, fehlt es schlicht und ergreifend an effektiven und durchgreifenden Maßnahmen, die zu einer Verbesserung geführt hätten."

Konkreter Bundeswehr-Zustand ist geheim

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte die Bundesregierung den Verteidigungsausschuss des Bundestags kürzlich über die
materielle Einsatzbereitschaft mit Details informiert und damit Sorge ausgelöst. Aufgrund der grundsätzlich geänderten Bedrohungslage sind
diese Daten - anders als in früheren Jahren - allerdings nicht mehr öffentlich einsehbar. Die genauen Angaben sind nur einem engeren
Personenkreis zugänglich und liegen in der Geheimschutzstelle des Bundestags.

Einige Nöte sind dennoch bekannt: So hat die Luftwaffe drei von zwölf Patriot-Luftabwehrsystemen an die Ukraine übergeben, weitere werden
von den Herstellern modernisiert. Der Bestand ist nun so, dass gerade noch selbst ausgebildet werden kann. Das Panzerbataillon 203 aus dem
nordrhein-westfälischen Augustdorf hat alle seine Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine abgegeben. Die Artillerieschule im rheinland-pfälzischen
Idar-Oberstein - laut Bundeswehr "zentrale Ausbildungsstätte für indirektes Feuer" - müsste eigentlich sieben Panzerhaubitzen haben.
In der letzten Erklärung gestand das Militär, dass es nur noch drei habe, wovon lediglich eine funktionierte.

Union: Mangelhafte Ausstattung sorgt für Personalmangel

Eines der größten Sorgenkinder bleibt jedoch der Munitionsbestand, zu dem auch hochmoderne Lenkflugkörper gehören und für den es
Mengenvorgaben der NATO gibt. "Nach allem, was man hört und liest, erfüllt Deutschland Mindestanforderungen an Beständen im Bereich
Munition nicht. Wir müssen dabei immer berücksichtigen, dass Munition für Übungen verbraucht wird und sie eben auch Haltbarkeitsdaten
überschreitet. Die Nachbeschaffung krankt. Wir laufen wirklich Gefahr, an der Stelle zu einem Problem auch innerhalb der NATO zu werden", mahnte Wadephul.

Er machte die Hauptproblemfelder vor allem bei den deutschen Landstreitkräften aus, die "komplett vernachlässigt" worden seien.
"Der Ukraine-Krieg zeigt aber: Wir müssen uns insbesondere auf eine bodengebundene Auseinandersetzung einstellen.
Aus meiner Sicht wird in dem Bereich zu wenig investiert".

"Ich kenne einen Kommandeur, der mir sagt: Ich habe zwar immer noch 100 Prozent des Personals, aber ich habe 20 Prozent der materiellen Ausstattung.
Und deswegen gibt es in großen Teilen auch der aktiven Truppe eine tiefe Frustration. Leute, die gut und die sehr gut sind, verlängern nicht, bleiben nicht
in der Bundeswehr, ziehen auch den Antrag auf Berufssoldat zurück. Und das spricht sich herum." Im vergangenen Jahr schrumpfte die Bundeswehr
auf 181.500 Soldaten - trotz einer Personaloffensive. Wadephul zufolge setze sich der Trend auch in diesem Jahr fort.

Bundeswehr im Kampf gegen Drohnen "faktisch schutzlos"

Bei den Fähigkeiten geht es aber auch um die Flugabwehr. "Wir wissen spätestens seit dem Berg-Karabach-Konflikt, dass Drohnen auf dem Gefechtsfeld
eine ganz neue Bedrohung sind, gegen die die Bundeswehr faktisch schutzlos ist", so Wadephul. Dass es nun erst eine sogenannte Taskforce "Drohnen"
gibt, sei "schon fast eine Karikatur". Deutschland müsse Drohnen effektiver beschaffen, aber auch die Fähigkeit zu ihrer Bekämpfung erhalten.
"Über dem Gefechtsfeld der Ukraine ist der Himmel schwarz mit Kleinst-, Mini- bis Großdrohnen. Und die Bundeswehr sieht von alledem gar nichts.
Wer, wie der Verteidigungsminister, von Kriegstüchtigkeit spricht, der muss in allen Dimensionen auch adäquate Antworten geben."

Ungeachtet der Probleme gebe es aber "noch nicht mal ein Reförmchen im Bereich des Beschaffungswesens". Nötig seien neue Strukturen für die
Aufgaben des Beschaffungsamts (BAAINBw). "Das Stichwort dafür ist eine Beschaffungsagentur. Insbesondere die SPD klebt aber an einer
öffentlich-rechtlichen Struktur, die aber nicht mehr zukunftsfähig ist", erklärte Wadephul. "Diese große überladene Beschaffungsbehörde kann
strukturell nicht in der Lage sein, schnell und effektiv zu beschaffen."

Verteidigungshaushalt 2025 noch offen

Und trotz zahlreicher Mängel sehe Wadephul momentan keine konkreten Planungen, den Verteidigungsetat deutlich steigen zu lassen.
Pistorius habe schon für dieses Jahr zehn Milliarden Euro mehr gefordert, aber nicht erhalten - trotz höherer Personalkosten.
"Wir haben faktisch eine Nulllinie, die unter Berücksichtigung der Inflation eine Minuslinie ist", resümierte der Unionspolitiker.
Gerade die Munitionsbeschaffungen müssten aber über mehrere Jahre erfolgen und im normalen Haushalt abgebildet sein.

"Ich rate davon ab, dass wir auf das Prinzip Hoffnung setzen", mahnte er. Russland bereite sich militärisch auf mehr vor und
regeneriere Fähigkeiten und Kapazitäten. "Und wenn sich Russland auf mehr vorbereitet, sollten wir uns auch auf mehr vorbereiten."
Das gelte auch, falls es zu Waffenstillstandsverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland kommen sollte.
"Das haben wir jetzt gelernt: Wir werden Sicherheit nicht mit, sondern nur noch gegen Russland in Europa haben", so Wadephul."

Quelle:  https://www.n-tv.de/politik/Union-beklagt-Ampel-schwaecht-Bundeswehr-article25054655.html




So berechtigt die Anmerkungen von Herrn Wadephul sind...

Darf nicht vergessen werden das die CDU über 16 Jahre die Kanzlerin und diverse VM gestellt hat...  unter denen die Bw vernachlässigt und ausgeblutet wurde.

D.h. wenn die CDU nächstes Jahr die Wahl gewinnt ... möchte ich erst mal sehen, dass dann der EP 14 ab spätestens 2027 auf 2 % BIP dauerhaft angehoben wird -- ohne Anrechnung der Sonder-Schulden!


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 01. Juli 2024, 12:54:24
Zitat... Darf nicht vergessen werden das die CDU über 16 Jahre die Kanzlerin und diverse VM gestellt hat...  unter denen die Bw vernachlässigt und ausgeblutet wurde. ...

Da leiden Politiker oft an retrograder Amnesie. Der Selbstdarsteller zu Guttenberg hat dafür gesorgt, dass der GWD ausgesetzt (oder, besser, abgeschafft) wird, von der Leyen war neben Selbstinszenierung damit beschäftigt, massenhaft externe ,,Berater" und ,,Experten" (beides wofür eigentlich genau?) über den Verteidigungshaushalt zu alimentieren und ihr unliebsame und unbequeme Fachleute zu entfernen und durch Jasager zu ersetzen. Kramp-Karrenbauer? Na ja, ein paar gute Ansätze aber auch viel heiße Luft. Und Merkel? Alles, was Verteidigung oder Bundeswehr betraf war nicht gerade ,,BÄÄHH", aber total nachrangig.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 02. Juli 2024, 13:19:57
Zitat von: KlausP am 01. Juli 2024, 12:54:24
Da leiden Politiker oft an retrograder Amnesie.

Gerade in diesem Fall (Bundeswehr, Verteidigungshaushalt...) besonders offensichtlich. ALLE, ausnahmslos alle Parteien, die seit 1990 irgendwie an einer Regierung beteiligt waren, haben die Unterfinanzierung und Vernachlässigung der Bundeswehr gemeinsam unternommen. Das Kaputtsparen der Bundeswehr, während man sie gleichzeitig in immer mehr Einsätze schickte, war weitgehend politischer Konsens. Auch bei der Opposition, und auch außerhalb der politischen Sphäre. Weder verlangte "der Bürger" nach mehr Geld für die Armee, noch die vermeintliche "vierte Gewalt", die Presse. Mit dem Thema "Verteidigung" konnte man in Deutschland keinen Blumentopf gewinnen, die Deutschen wähnten sich (zu großen Teilen) in einem Zuckerwattewunderland einer postmilitärischen Ära, in der zwischenstaatliche Kriege undenkbar und Armeen überflüssig sind. Den ersten Weckruf 2014 hat man noch geflissentlich ignoriert, 2022 war das Erwachen dann unsanft und total schockierend.

Aber viele würden sich ja jetzt gerne wieder hinlegen und weiterschlafen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: dunstig am 02. Juli 2024, 14:47:16
Wobei die unterstellten Bereiche auch nicht ganz unschuldig sind. Ich kann hier wieder nur für die Bereiche sprechen, die ich selber gesehen habe, aber ausnahmslos durch alle hat sich die Gemeinsamkeit gezogen, dass trotz gravierendster und offensichtlicher Mängel ebendiese nicht nach oben gemeldet wurden bzw. die Reißleine gezogen wurde und gewisse Fähigkeiten abgemeldet wurden, sondern eben auf dem Rücken vieler Einzelner dennoch alles möglich gemacht wurde, damit es irgendwie doch funktioniert. Während dann geradezu Raubbau bei Mensch und Material getrieben wurde, konnte immer schön nach oben gemeldet werden, dass doch alles läuft. Aus was für Gründen auch immer. Wenn es doch irgendwie läuft, warum sollte man dann großartig was ändern?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 02. Juli 2024, 15:01:14
Zitat von: dunstig am 02. Juli 2024, 14:47:16

Aus was für Gründen auch immer.


In der Masse nicht aus Idealismus, sondern um der eigenen Karriere nicht zu schaden. Geben aber die Wenigstens zu...

Aber dies ist kein Spezifikum der Bundeswehr ... sondern des gesamten Arbeitslebens --- mal mehr --- mal weniger ... aber immer da...

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Unproomn am 02. Juli 2024, 15:07:27
ZitatGerade in diesem Fall (Bundeswehr, Verteidigungshaushalt...) besonders offensichtlich. ALLE, ausnahmslos alle Parteien, die seit 1990 irgendwie an einer Regierung beteiligt waren, haben die Unterfinanzierung und Vernachlässigung der Bundeswehr gemeinsam unternommen. Das Kaputtsparen der Bundeswehr, während man sie gleichzeitig in immer mehr Einsätze schickte, war weitgehend politischer Konsens. Auch bei der Opposition, und auch außerhalb der politischen Sphäre. Weder verlangte "der Bürger" nach mehr Geld für die Armee, noch die vermeintliche "vierte Gewalt", die Presse. Mit dem Thema "Verteidigung" konnte man in Deutschland keinen Blumentopf gewinnen, die Deutschen wähnten sich (zu großen Teilen) in einem Zuckerwattewunderland einer postmilitärischen Ära, in der zwischenstaatliche Kriege undenkbar und Armeen überflüssig sind. Den ersten Weckruf 2014 hat man noch geflissentlich ignoriert, 2022 war das Erwachen dann unsanft und total schockierend.

Das war ja letztendlich auch das Mindset, unter dem 2021 der Koalitionsvertrag unterschrieben wurde. Trump wieder weg, passt alles irgendwie wieder. Und Deutschland kann sich in seiner generösen Wohlfahrtsstaatlichkeit über Transferleistungen und "Offenherzigkeit" und generall als humanitäre Supermacht wieder gönnen. Und dabei die Steuern nicht erhöhen, auf Wunsch eines Koalitionspartners.

Jetzt müsste man eigentlich ganz anders priorisieren, aber man hat alle möglichen Projekte in den Koalitionsvertrag geschrieben - andere Projekte wurden eben gerade nicht priorisiert. Das betrifft nicht nur die äußere Sicherheit. Und das fliegt einem jetzt um die Ohren.

Was haben wir also jetzt? Zwei Parteien wollen noch alle möglichen Erhöhungen und Bewahrungen generöser Wohlfahrsstaatlichkeit durchsetzen, um noch irgendwie ein Argument zu haben, wiedergewählt zu werden. Eine Partei hält passiv-aggressiv dagegen, kann das aber auch kaum erklären und wirkt einfach nur "unsexy". Eine hat sich komplett neu erfunden, hat nichts mehr mit der Vergangenheit zu tun, benötigt aber auch Koalitionspartner. Und zwei Parteien bieten Politiklösungen auf Crack, bspw. hinsichtlich geopolitischer Konzepte.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: hope am 03. Juli 2024, 09:14:40
Hier wäre für die Zukunft der Bundeswehr der Etat für Kriegstüchtigkeit vorhanden, wenn man es nur wollte...

Dabei könnte der Staat mit ein paar Änderungen, die nur »Hochvermögende« beträfen, seine Einnahmen um 100 Milliarden Euro steigern, sagt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung  (DIW).

Pro Jahr stehlen Umsatzsteuerbetrüger zudem geschätzte 20 Milliarden Euro aus der Staatskasse . Es wäre Lindners Job, das zu unterbinden – passiert ist leider nichts. Dazu kommen Einbußen durch Steuervermeidung und Steuerhinterziehung, manche Fachleute gehen von 50 Milliarden Euro pro Jahr aus , andere von 125 Milliarden . Appelle gegen Steuerhinterziehung liest man vom Finanzminister aber weit seltener als Beschwerden über die vermeintliche Faulheit der Deutschen.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/arbeitszeitdebatte-christian-lindner-markus-soeder-und-jens-spahn-die-faulheit-der-anderen-kolumne-a-98ec191e-eee7-444e-86ca-c8d42623393d?utm_source=pocket-newtab-de-de
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: BulleMölders am 03. Juli 2024, 09:46:54
Wer beißt schon die Hand die einen füttert? Soll heißen, der FM kann ja schlecht seine Wählerschaft anprangern.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Unproomn am 03. Juli 2024, 15:29:24
Der Artikel ist witzig. Umgekehrt wird ja dann quasi ein Schuh daraus: Ebenso privatwirtschaftsferne Politiker/innen von SPD und Grünen können scheinbar großzügig "Gerechtigkeit" umverteilen, denn die leben ja selbst auch vom Staat?  :D

Ganz ehrlich, wenn man ein wenig auf die aktuelle Lage schaut und weiterdenkt, wird man sehen, dass wir mittelfristig wahrscheinlich eine Verdoppelung des Militärbudgets brauchen. Nebenbei den Wirtschaftsstandort Deutschland schützen müssen, damit der auch in 30 Jahren noch Einkommenssteuer generiert sowie die globale Klimakatastrophe aufhalten. Nebenbei sollten wir noch etwas in unser eigenes Humankapital investieren.

Da muss man sich dann halt genau anschauen, für welche weiteren Projekte, wo Deutschland sich den Luxus gönnt, "netter", "großzügiger" und "spendabler" als die meisten Nachbarländer zu sein, noch Geld da ist. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ich muss an eine Talkshow vor ein paar Monaten zum Thema Rente denken, wo Arbeitsminister und die Vertreterin irgendeines Sozialverbandes vollmundig erklärt haben, dass an das tolle und bewährte deutsche Rentensystem natürlich nichts rankommt. Damit der potentielle Boomer-Wähler mit seinem Sparbuch auch ja nicht irritiert wird. 

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: hope am 04. Juli 2024, 22:52:09
Nationale Sicherheit? Hat das Auswirkungen auf Bundeswehr?

Kritik aus Regierungsparteien: Telekom verbaut weiter chinesische Huawei-Technik
https://daserste.ndr.de/panorama/index.html

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Nachtmensch am 04. Juli 2024, 23:29:57
Demnach lässt man den VM mal wieder, wenn die Info stimmt gnadenlos auflaufen. Es ist einfach nur ein Trauerspiel.

ZitatDer Wehretat des Bundesverteidigungsministeriums wird nach Informationen der "Bild"-Zeitung im kommenden Jahr deutlich weniger erhöht als von Minister Boris Pistorius angestrebt. Wie die Zeitung am Abend unter Berufung auf Angaben aus dem Verteidigungsministerium berichtete, soll der Etat um 1,17 Milliarden Euro steigen. Der SPD-Politiker hatte hingegen eine Erhöhung um mindestens 6,5 Milliarden Euro gefordert.
456217858.jpg
Politik 04.07.24
Schützenhilfe für Pistorius Generalinspekteur fordert Milliarden für Bundeswehr

Auf die Erhöhung um nun 1,17 Milliarden Euro hätten sich Kanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner von der FDP und Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen in ihren Gesprächen am Nachmittag geeinigt, berichtete die Zeitung weiter. Diese sollen die bereits vom Bundesfinanzministerium geplanten 52 Milliarden Euro ergänzen.

https://www.n-tv.de/politik/Bericht-Pistorius-muss-beim-Wehretat-zurueckstecken-article25064409.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 05. Juli 2024, 06:36:19
Hat jemand von den Verantwortlichen in der Politik etwas Anderes erwartet ? Ich nicht.

Auf der anderen Seite werden aber zig milliardenschwere Rüstungsprojekte angeschoben. 

Ohne zu wissen woher folgende Regierungen das Geld dafür beschaffen können/werden...

https://augengeradeaus.net/2024/07/grossbestellungen-fuer-die-bundeswehr-unmut-ueber-haushaltsgebaren-auch-in-der-koalition/

Verantwortungsvolle Politik ist das nicht.

Und wenn die nächste Regierung, aus haushaltärischen "Zwängen", genauso agiert... wird Vieles in der angedachten Transformation der Bw nicht, viel später, bzw. nur abgeschwächt kommen....

Um mich zu wiederholen... so wie bei den Reformen der letzten 30 Jahre...

Aber die Soldaten in der Schlammzone sollen IHR Mindset ändern... eine Farce!  >:(




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 05. Juli 2024, 11:18:14
Aussage BK Scholz in der heutigen Pressekonferenz zum Haushalt 2025...

Nach dem Auslaufen der Sonder-Schulden 2028 wird der EP 14 dauerhaft auf 2 % BIP, also ca. 80 Mrd Euro, angehoben.

1. Glaube ich erst wenn der Haushalt 2029 vom Bundestag beschlossen ist.

2. Warum erst 2029 ? Jeder weiß... um bis 2029 wirklich kriegstüchtig zu werden... müsste die Anhebung bereits ab 2025 erfolgen zuzüglich die 100 Mrd Sonder-Schulden.

3. Der VM hat 6,5 Mrd gefordert... das war das Minimum nach Bewertung der für 2025 anstehenden Maßnahmen/Vorhaben, etc...

Wo wird jetzt im EP 14 gespart ?

Null-Runde bei den Planstellen ?
"Streckung" Infrastruktur-Maßnahmen ?
Keine zusätzlichen Mittel für Personalgewinnung/-Bindung?
etc. etc.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 05. Juli 2024, 16:34:47
Eine nüchterne sachliche Analyse:


"Desaster für die Bundeswehr:

Die Regierung lässt Boris Pistorius im Regen stehen und riskiert die Zeitenwende

Wie im vergangenen Jahr bekommt der Verteidigungsminister auch diesmal nicht genügend Geld, um die Streitkräfte schnell verteidigungsfähig zu machen. Die Opposition wütet.

05.07.2024, 13.49 Uhr

Es ist erst ein paar Wochen her, dass deutsche Verteidigungsfachleute vor einer Entwicklung warnten, die nun wahrscheinlich eintreten wird. Die Bundeswehr, formulierten sie sinngemäss, brauche schon im kommenden Jahr deutlich mehr Geld, sonst werde die Zeitenwende scheitern. Von jährlich 25 Milliarden Euro bis 2028 war die Rede – sonst könne Deutschland mittelfristig nicht verteidigungsfähig werden. Es sei nun die Aufgabe der politisch Verantwortlichen, darüber zu entscheiden, ob dieses Geld durch ein weiteres Sondervermögen, eine Lockerung der Schuldenbremse oder durch Umwidmung vorhandener Mittel mobilisiert werde.

Unterschrieben war die Erklärung von Vertretern bundeswehrnaher Organisationen, sicherheitspolitischer Verbände und der deutschen Rüstungsindustrie. Nach dem Haushaltskompromiss der Ampelregierung steht allerdings fest, dass keine der drei vorgeschlagenen Optionen zum Tragen kommt. Der Verteidigungsetat soll im nächsten Jahr lediglich um 1,2 Milliarden Euro auf etwa 53 Milliarden anwachsen. In den Folgejahren ist keine weitere Steigerung geplant.

Verteidigungsminister Boris Pistorius von den Sozialdemokraten hatte 6,5 Millionen mehr gefordert. Wie schon im Vorjahr, als er ein Plus von gut zehn Milliarden Euro angemeldet hatte, liess ihn sein Parteigenosse und Kanzler Olaf Scholz auflaufen. Mit dem Regierungskompromiss sind nun nicht einmal die Inflationskosten im Wehretat gedeckt. Die vor gut zweieinhalb Jahren von Scholz ausgerufene Zeitenwende lässt sich so in den kommenden Jahren nicht verlässlich finanzieren. Darum soll sich offenbar die 2025 zu wählende neue Bundesregierung kümmern.

Die Folgen der «Ampel»-Einigung für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands, für Deutschlands Glaubwürdigkeit in der Nato und für die Bundeswehr werden gravierend sein. Zur Erinnerung: Beim Nato-Gipfel 2014 in Wales hatte sich die Bundesregierung angesichts der Krim-Annexion durch Russland verpflichtet, spätestens ab 2024 zwei Prozent des Bruttoinlandprodukts für Verteidigung auszugeben. Dieses Ziel hat die Regierung in diesem Jahr mit einigen Mogeleien erstmals erreicht.

Sondervermögen ist 2027 aufgebraucht

Dazu hat sie unter anderem ein kreditfinanziertes Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden aufgestellt. Davon sollen vor allem lange überfällige Waffensysteme gekauft werden. Doch dieses Geld wird spätestens 2027 aufgebraucht sein. Wie die Bundesregierung dann das Zwei-Prozent-Ziel erreichen will, haben bisher weder der Kanzler noch sein Finanzminister Christian Lindner von den Liberalen erklärt.

Ohne ein weiteres Sondervermögen müsste der Wehretat, sofern er auf dem heutigen Stand bliebe, 2028 schlagartig um etwa 30 Milliarden Euro anwachsen. Auf ihrem Gipfel 2023 in Vilnius haben sich die Nato-Staaten in Anbetracht der wachsenden Bedrohung durch Russland allerdings darauf verständigt, dass der Zwei-Prozent-Wert nur noch als Untergrenze gilt. Die Folge ist, dass Deutschlands Militärausgaben in naher Zukunft eher noch stärker steigen müssen. Fachleute fordern daher seit gut zwei Jahren, dass die Bundesregierung parallel zum Sondervermögen den regulären Wehretat sukzessive so weit erhöht, dass der Sprung im Jahr 2028 nicht mehr so gewaltig ausfällt.

Mit dem Haushaltskompromiss der Koalition ist klar, dass dies vorerst nicht geschehen wird. Die Folgen sind erheblich. Die Verteidigungsfachleute warnen in ihrer Erklärung davor, dass sich in zwei Jahren mit dem Wehretat nur noch die Fixkosten der Bundeswehr decken liessen. Darunter sind etwa Ausgaben für Personal, Material, den Betrieb von Waffensystemen, Fahrzeugen und Kasernen zu verstehen. Spielraum für die Beschaffung von neuem Gerät oder Munition sowie für weitere Ausgaben, etwa für die in Litauen geplante schwere Brigade, bestünde dann keiner.

Mehr Geld verplant als vorhanden

Diese Darstellung dürfte allerdings noch zu optimistisch sein. Das zeigt ein tieferer Blick auf das Sondervermögen. Nach Aussage von Kanzler Scholz sind 80 der 100 Milliarden Euro in konkreten Aufträgen gebunden. Doch von den 80 Milliarden sind allein 7 Milliarden für Zinsen auszugeben, die für die Finanzierung des Sondervermögens anfallen.

Hinzu kommt, dass das Verteidigungsministerium nach Angaben des christlichdemokratischen Haushaltsexperten Ingo Gädechens «bestehende Verpflichtungen aus dem regulären Wehretat in Höhe von 30,57 Milliarden Euro in das Sondervermögen umgebucht» hat. Konkret handele es sich um 551 Beschaffungsvorhaben, die ursprünglich aus dem Verteidigungshaushalt finanziert werden sollten. In der Folge bleibt im Sondervermögen weniger Geld für Grossprojekte, für die der 100-Milliarden-Kredit eigentlich vorgesehen war.

Dies hindert Verteidigungsministerium und Bundeswehr allerdings nicht, weiter für viel Geld neue Waffen und anderes Material zu bestellen. Allein in den vergangenen vier Wochen kündigte das Ministerium mehrere Verträge mit der Rüstungsindustrie an, in denen der Kauf von Waffen und Munition in zweistelliger Milliardenhöhe innerhalb der nächsten Jahre vereinbart werden soll. Dabei handelt es sich etwa um 105 Kampfpanzer Leopard 2A8, weitere zwei Fregatten F-126, vier Patriot-Systeme, mehrere tausend Lastwagen und mehrere Millionen Artilleriegranaten. An deren militärischer Notwendigkeit besteht in Fachkreisen kein Zweifel, an ihrer mittelfristigen Finanzierbarkeit schon.

Denn nach Angaben des Haushaltsexperten Gädechens droht der Bundeswehr nicht erst ab 2028, sondern deutlich früher ein gewaltiges Finanzproblem. So gebe es bereits heute bei einer ganzen Reihe von Rüstungsvorhaben signifikante Kostensteigerungen, etwa beim Flugabwehrsystem «Arrow», das rund 855 Millionen Euro teurer werde als geplant. Zudem erhöhten sich die Ausgaben für neue Infanteriefahrzeuge («Schwerer Waffenträger Infanterie») um rund 700 Millionen Euro und jene für die Infrastruktur am Fliegerhorst Büchel (neues Kampfflugzeug F-35) um 645 Millionen Euro. Auch die Wiederbeschaffung von an die Ukraine abgegebenen Waffen und Munition (520 Millionen Euro) aus dem Sondervermögen sei, so Gädechens, bisher nicht eingeplant gewesen.

Ein Desaster für die Bundeswehr

Seine Schlussfolgerung: Das Sondervermögen werde früher als geplant ausgegeben sein. Dann müsste das Geld für Gerät und Munition, zu deren Kauf sich die Bundeswehr inzwischen verpflichtet hat, aus dem laufenden Haushalt kommen. Der aber bietet dafür nach den Plänen der Regierung Scholz keinen Spielraum.

«Das Verteidigungsministerium hat Beschaffungsverträge unterzeichnet, die im Finanzplan nicht hinterlegt sind», sagte Gädechens der NZZ und sprach von einer schweren Hypothek für die nächste Regierung. Man könne nicht heute ein teures Auto bestellen und hoffen, irgendwann in der Zukunft im Lotto zu gewinnen, um das Auto dann auch bezahlen zu können. Die Haushaltseinigung der Regierung, so der Oppositionspolitiker weiter, sei ein Desaster für die Bundeswehr. «Damit wird diese Regierung immer mehr zu einem Sicherheitsrisiko für Deutschland.»"

https://www.nzz.ch/international/haushaltsplaene-fuer-die-bundeswehr-regierung-scholz-wird-zum-sicherheitsrisiko-ld.1838264




Ich bin gespannt was wir in den nächsten Tagen/Wochen dazu auf BMVg.de, Bundeswehr.de und YNSIDE lesen bzw. hören werden...  ;)

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 08. Juli 2024, 15:15:49
Es ist doch ganz einfach: die Regierung "erschummelt" sich die Erfüllung des 2%-Zieles auf dem Papier, indem das Sondervermögen mit reingerechnet wird... allerdings reicht das nicht für lange. Das wiederum ist dieser Regierung aber völlig egal, denn um das Problem einer dauerhaften Erhöhung des Verteidigungsetats muss sich dann eine andere Regierung kümmern, das ist deren Problem.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 08. Juli 2024, 18:11:29
Manchmal habe ich den Eindruck unsere Beschaffer machen das mit Absicht...

Auszüge:

"Deutschland bestellt Munitionsteile, keine Schüsse

Zudem gibt die Ausführung der Beschaffung durchaus Rätsel auf, eines ergibt sich aus dem Unterschied zwischen Geschoss und Schuss.

Ein Geschoss ist nur ein Bestandteil der Artilleriemunition.

Schießen kann die Bundeswehr ausschließlich mit einem ganzen Schuss, der neben dem Geschoss auch aus Treibladungen, Treibladungszündern und Zündern besteht.

Wie aus dem Umfeld des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages nun zu erfahren ist, hat das Verteidigungsministerium beide Rahmenvereinbarungen zur Artilleriemunition so ausgestaltet, das ganze Schüsse bestellt werden könnten.

Für die erwähnten 2,2 Milliarden Euro seien aber nicht ganze Schüsse geordert worden, sondern ausschließlich Geschosse.

Für sehr viel Geld würde die Bundeswehr demnach nur Teile der Munition kaufen.

Auf Nachfrage hätten die Haushaltspolitiker erfahren, dass nur Munitionsteile, aber keine einsatzbereite Munition im Komplettpaket gekauft wird.

Die Industrie weist wiederum darauf hin, dass der Bund natürlich auch ganze Schüsse kaufen könnte.
Genau dieses fordern nun auch die Mitglieder des Haushaltsausschusses.

In einem Maßgabebeschluss zur entsprechenden ,,25 Mio Vorlage" fordern die Parlamentarier: ,,Der Haushaltsausschuss begrüßt die Erweiterung der Rahmenvereinbarung und Bestellung von 200.000 Geschossen 155mm.

Der Haushaltsausschuss fordert die Bundesregierung auf:

Die Einsatzverfügbarkeit der bestellten 155mm Geschosse als sog. ,,ganzer Schuss" sicherzustellen,

Schriftlich den Berichterstattern des Einzelplans 14 zu berichten, wenn trotz Verzögerung auf Vertragsstrafen verzichtet wird,

Über abgeschlossene Lieferungen nach Bestellung durch das Ukrainian Ministry of Defence spätestens 3 Monate danach den Berichterstattern des Einzelplans 14 schriftlich zu berichten." "

Quelle: https://defence-network.com/verzoegerungen-munition-fuer-die-bundeswehr/

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: xnos am 08. Juli 2024, 22:17:49
Was. Ist. Das. Bitte!?

Ich verstehe das überhaupt nicht. Kann mir das bitte jemand erklären?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 08. Juli 2024, 22:30:59
Der Beitrag von LwPersFw ist ohne weitere Informationen nicht einzuordnen.

Wie sind die Lagermengen für Zünder, Teibladungen - welche Mengen sind bestellt, wie sind Lieferzeiten usw. ...

@ xnos:

Technisch:
Z. B. Gewehr und Pistolenmunition ist in der Regel (heutzutage bei patronierter Munition) "komplett" - also Geschoss, Anzündhütchen, Patronenhülse, Treibladung - in der Regel so verpackt, dass es einfach in Magazine geladen werden kann und lange Lagerfähig ist.

Art Munition besteht aus einzelnen Komponenten, die einzeln bevorsteht, geliefert und geladen werden - erst am Geschütz vor dem Schiessen "baut" der ArtSoldat alles zusammen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: MikeEchoGolf am 09. Juli 2024, 00:08:45
Wenn ich fürs selbe Geld eine ganzen Kuchen bekomme, aber nur die Rosnine nehme, dann stimmt etwas nicht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 09. Juli 2024, 07:01:26
Zitat von: F_K am 08. Juli 2024, 22:30:59

Der Beitrag von LwPersFw ist ohne weitere Informationen nicht einzuordnen.


F_K ,  der Haushaltsausschuss verfasst keinen Maßgabebeschluss - nach Bericht durch das BMVg an den Ausschuss - wenn er nicht schwerwiegende Gründe zum Eingreifen erkannt hat.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Allgäuer am 10. Juli 2024, 20:20:32
Zitat von: F_K am 08. Juli 2024, 22:30:59
Der Beitrag von LwPersFw ist ohne weitere Informationen nicht einzuordnen.

Wie sind die Lagermengen für Zünder, Teibladungen - welche Mengen sind bestellt, wie sind Lieferzeiten usw. ...

@ xnos:

Technisch:
Z. B. Gewehr und Pistolenmunition ist in der Regel (heutzutage bei patronierter Munition) "komplett" - also Geschoss, Anzündhütchen, Patronenhülse, Treibladung - in der Regel so verpackt, dass es einfach in Magazine geladen werden kann und lange Lagerfähig ist.

Art Munition besteht aus einzelnen Komponenten, die einzeln bevorsteht, geliefert und geladen werden - erst am Geschütz vor dem Schiessen "baut" der ArtSoldat alles zusammen.

Ich meine in einem anderen Forum gelesen zu haben das noch ausreichend Zünder und Treibladungen vorhanden wären und daher nicht ganze Schüsse bestellt wurden.

MfG

Florian
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. Juli 2024, 09:14:06
Zitat von: Allgäuer am 10. Juli 2024, 20:20:32
Zitat von: F_K am 08. Juli 2024, 22:30:59
Der Beitrag von LwPersFw ist ohne weitere Informationen nicht einzuordnen.

Wie sind die Lagermengen für Zünder, Teibladungen - welche Mengen sind bestellt, wie sind Lieferzeiten usw. ...

@ xnos:

Technisch:
Z. B. Gewehr und Pistolenmunition ist in der Regel (heutzutage bei patronierter Munition) "komplett" - also Geschoss, Anzündhütchen, Patronenhülse, Treibladung - in der Regel so verpackt, dass es einfach in Magazine geladen werden kann und lange Lagerfähig ist.

Art Munition besteht aus einzelnen Komponenten, die einzeln bevorsteht, geliefert und geladen werden - erst am Geschütz vor dem Schiessen "baut" der ArtSoldat alles zusammen.

Ich meine in einem anderen Forum gelesen zu haben das noch ausreichend Zünder und Treibladungen vorhanden wären und daher nicht ganze Schüsse bestellt wurden.

MfG

Florian

Wenn das BMVg dies gegenüber dem Haushaltsausschuss stichhaltig hätte belegen können, hätte der Haushaltsausschuss keinen Grund gehabt den Maßgabebeschluss zu verfassen.

Nur mit Behauptungen kommt man gerade vor diesem Ausschuss nicht durch...  ;)

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 22. Juli 2024, 14:34:14

DBwV

"Wüstner: Sich die Augen zuhalten, reicht nicht!"

Auszug:

"Der geplante Mini-Aufwuchs im Einzelplan 14 für Verteidigung – nur 1,25 Milliarden Euro mehr sind geplant – hat nicht nur die Truppe
schockiert und den DBwV alarmiert, er ist auch innerhalb der Koalition umstritten: ,,Boris Pistorius wollte 6,7 Milliarden Euro mehr.

Ab 2028 müsste der Verteidigungshaushalt auf 94 Milliarden Euro aufwachsen, geplant sind wieder nur 80 Milliarden", rechnet Oberst André Wüstner vor.

Der Bundesvorsitzende erklärt zudem: ,,Mit der Einbringung des Sondervermögens von 100 Milliarden Euro im Jahr 2022 war von Anfang an klar, dass
mit jedem Großprojekt, aber auch mit Blick auf weitere NATO-Zusagen die Betriebskosten im Einzelplan 14 steigen werden."

Werde dies nicht mit einer auskömmlichen jährlichen Erhöhung des Etats abgebildet, müsse Boris Pistorius auf Kosten der Verteidigungsfähigkeit in seinem Etat strecken, schieben oder streichen."

"Wüstner: ,,Die Mittel für die Betriebskosten der Bundeswehr reichen schon heute nicht, um ausreichend und schnell Ersatzteile oder Munition zu beschaffen.

Darüber hinaus kann die Bundeswehr weder im Bereich Personal zeitgerecht befördern noch Soldaten auf Zeit weiterverpflichten.

In diesen Zeiten ist dies ein untragbarer Zustand, der die Truppe an der Politik zweifeln und verzweifeln lässt.

Es sind unsere Soldatinnen und Soldaten, die seit zwei Jahren nahezu rund um die Uhr das Beste aus der prekären Situation machen, in die uns die Politik der letzten zehn Jahre geführt hat."



Quelle: https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/verband-aktuell/beitrag/wuestner-sich-die-augen-zuhalten-reicht-nicht




Wie ich hier ja schon mehrfach ausführte ... an der Art der Umsetzung - auch dieser weiteren Reform - hat sich nichts geändert ...

... sie wird auf dem Rücken des Bestandspersonals ausgetragen ... war so und ISSO ... 



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 25. Juli 2024, 10:56:16
19. Rüstungsbericht formuliert Forderungen an die Politik

24.07.2024

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/19-ruestungsbericht-formuliert-forderungen-politik-5820280


"Das BMVg hat seinen 19. Bericht zu Rüstungsangelegenheiten vorgelegt.

Er informiert über 17 wesentliche Rüstungsprojekte.

Neu hinzugekommen sind der Leichte Kampfhubschrauber, die Fregatte Klasse 127 und das Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz.

Der Bericht dient dem Dialog mit dem Parlament und erscheint jährlich. (... )"


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 29. Juli 2024, 06:30:39
Stern

"BUNDESWEHR

Lindner kontert Pistorius in Diskussion um Verteidigungsetat

Auszug:

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat im Tauziehen um die Ausgaben für die Bundeswehr seinen Kurs verteidigt.
"Wir haben das Zwei-Prozent-Ziel für die Nato erreicht, zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren", sagte der FDP-Chef im Interview mit dem ARD-"Hauptstadtstudio".

Man mache mehr als Frankreich und Italien. In den kommenden Jahren stünden weiterhin mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für die Sicherheit zur Verfügung.

"Jetzt muss ich den Spieß einmal umdrehen: Es ist nicht so, dass alles, was der Verteidigungsminister sagt, automatisch begründet und richtig ist."

Lindner betonte, es gehe um Steuergeld und die Effizienz der Mittelvergabe."

"Im Sommerinterview selbst sagte er zum Thema:
"Herr Pistorius hat ein 100-Milliarden-Euro-Sonderprogramm für die Ertüchtigung der Streitkräfte, das hatte keiner seiner Vorgänger. Damit kann man arbeiten, und damit muss man auch wirtschaften."

Quelle: https://www.stern.de/politik/deutschland/bundeswehr--lindner-kontert-pistorius-in-diskussion-um-verteidigungsetat-34922970.html



Wenn Herr Lindner sich mit dieser Sichtweise für den EP 14 2025 letztlich durchsetzt ...  ist dies kein gutes Zeichen für die Umsetzung der "Kriegstüchtigkeit" der gesamten Bw bis 2029...




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 02. August 2024, 09:06:17
"Reorganisation der Bundeswehr: Grobstruktur für neue Kommandos steht"

Veröffentlichungsdatum 02.08.2024

Auszug

",,Mit den heutigen Entscheidungen zur Bundeswehr sind wir bei der Umsetzung der neuen Struktur für unsere Streitkräfte einen großen Schritt weitergekommen.
Insbesondere für die beiden großen Kommandos besteht jetzt Klarheit hinsichtlich der Standorte und des Führungspersonals.
Das ist nicht nur wichtig für den Dienstalltag der Soldatinnen und Soldaten, sondern auch für die Entschlossenheit, mit der wir die Zeitenwende weiter umsetzen.
Der Blick geht jetzt auf den Oktober, wenn erste Aufgaben durch die neuen Kommandos wahrgenommen werden können!"


– Verteidigungsminister Boris Pistorius"

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/reorganisation-bundeswehr-grobstruktur-neue-kommandos-steht-5824538


Personalien hier:   https://augengeradeaus.net/2024/08/sollfrank-bodemann-funke-personalentscheidungen-fuer-umstrukturierung-der-bundeswehr/

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 02. August 2024, 13:49:12
Die CAMOBw zeigt deutlich: Die Entscheidungsträger haben es nicht verstanden und sind/waren beratungsresistent. Ich bin voller Erwartungen auf reine (D)EMAR M Aufgaben, die Rolle des BAAINBw bei (D)EMAR M Aufgaben und die Einbindung der übrigen Führungsgrundgebiete, ganz explizit FGG 1, in die CAMOBw: Erwartungshaltung ist es, das BAPersBw Personal einsteuert, das den Anforderungen an Personal einer CAMO gerecht wird. Ohne Doppelstrukturen, Nebenakten oder Prozessen außerhalb des Beurteilungswesens für ein Competence Assessment.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: hope am 03. August 2024, 21:00:08
Vielleicht kann das jemand verständlich erklären, für den interessierten Bürger, der ja im Falle von LV und BV im Bilde sein möchte, was die Streitkräfte alles leisten können und müssen.

ZitatDie CAMOBw zeigt deutlich: Die Entscheidungsträger haben es nicht verstanden und sind/waren beratungsresistent. Ich bin voller Erwartungen auf reine (D)EMAR M Aufgaben, die Rolle des BAAINBw bei (D)EMAR M Aufgaben und die Einbindung der übrigen Führungsgrundgebiete, ganz explizit FGG 1, in die CAMOBw: Erwartungshaltung ist es, das BAPersBw Personal einsteuert, das den Anforderungen an Personal einer CAMO gerecht wird. Ohne Doppelstrukturen, Nebenakten oder Prozessen außerhalb des Beurteilungswesens für ein Competence Assessment.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 04. August 2024, 11:20:54
Zitat von: hope am 03. August 2024, 21:00:08
Vielleicht kann das jemand verständlich erklären, für den interessierten Bürger, der ja im Falle von LV und BV im Bilde sein möchte, was die Streitkräfte alles leisten können und müssen.

ZitatDie CAMOBw zeigt deutlich: Die Entscheidungsträger haben es nicht verstanden und sind/waren beratungsresistent. Ich bin voller Erwartungen auf reine (D)EMAR M Aufgaben, die Rolle des BAAINBw bei (D)EMAR M Aufgaben und die Einbindung der übrigen Führungsgrundgebiete, ganz explizit FGG 1, in die CAMOBw: Erwartungshaltung ist es, das BAPersBw Personal einsteuert, das den Anforderungen an Personal einer CAMO gerecht wird. Ohne Doppelstrukturen, Nebenakten oder Prozessen außerhalb des Beurteilungswesens für ein Competence Assessment.
Das Thema ist sehr fachlich. Grundsätzlich findest du Information dazu hier: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/aktuelles/gemeinsame-verfahren-bei-luftfahrzeuginstandsetzung--5597542

und hier: https://www.bundeswehr.de/de/genehmigung-102586.

Im Kern geht es mir darum, dass man versucht unter einer CAMO Dinge zu verorten die dort  per Definition (EMAR CAMO) nicht hingehören und eine Regelungslandschaft schafft, die als Paralleluniversum zu den restlichen Streitkräften existiert (Beurteilungswesen und Personalführung beispielsweise, aber auch fachliche Themen der Luftfahrt).

Das hat nichts mit LV und BV zu tun, sondern mit dem Betrieb und der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit im Friedensgrundbetrieb. Zu LV und BV werde ich mich nicht in einem Forum äußern.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: hope am 04. August 2024, 15:52:13
@FoxtrotUniform

Danke für Erklärung. Wenn ich das richtig einordne, wird nur für die Luftwaffe dieses CAMO neu geschaffen, um eine Harmonisierung der Abläufe in den Streitkräften - hier Luftwaffe -  länderübergreifend zu erreichen, bzw. zu vereinfachen. Klingt erstmal gut.

Jedoch stellt sich die Frage, warum nicht diese CAMO neue Struktur für gesamte Bundeswehr geschaffen wird? Die Flieger können bspw. länderübergreifend int. Gegenseitig gewartet werden, aber die Panzer und Schiffe nicht?

Bitte um Nachsicht, aber bei der Komplexität der Materie, verliert man schnell den Überblick, und es wird noch diffuser bei neuer Struktur nur für Luftwaffe, und ein Durcheinander dann bei den Streitkräften, wenn ich wie gesagt, dass einigermassen richtig einordnen kann.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 04. August 2024, 20:03:54
Die Luftwaffe verfügt bereits seit vielen Jahren über eine CAMO, ebenso die Marine. Die CAMO Bundeswehr wird für Heer, Luftwaffe und Marine etabliert werden und so Aufrechterhaltung und Prüfung der Lufttüchtigkeit für alle TSK in einer Organisation vereinen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: hope am 05. August 2024, 02:32:41
Und die Sorge ist nun, dass: -
ZitatDoppelstrukturen, Nebenakten oder Prozessen ausserhalb des Beurteilungswesens für ein Competence Assessment -
geschaffen werden und eine straffe effektive Struktur nicht möglich ist und ein neues Bürokratiemammutprojekt entstehen könnte?
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 16. August 2024, 11:57:33
von Bundesregierung.de

Podcast  "Wie gut kann Deutschland sich verteidigen, General Breuer und Professor Masala?"


https://feeds.podcastproduzenten.de/aus-regierungskreisen-der-podcast-der-bundesregierung/wie-gut-kann-deutschland-sich-verteidigen-general-breuer-und-professor-masala/



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 19. August 2024, 13:50:22
Im Link zu finden :  https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw37-de-inneres-1012546

"Deutscher Bundestag        Drucksache 20/12400
20. Wahlperiode                16.08.2024

Gesetzentwurf der Bundesregierung

Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des
Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2025
(Haushaltsgesetz 2025 – HG 2025)"

Darin der Entwurf des EP 14 2025


Wie zu sehen hält die Regierung auch weiterhin daran fest, den Wehretat nicht gemäß den Wünschen des VM zu erhöhen.

Es bleibt also weiterhin bei einer Erhöhung von nur 1,298 Mrd. (Dies ist schon fast die Erhöhung der Personalkosten im Kap 1403 > von 16,099264 Mrd um 999.540 Mill auf 17,098804 Mrd)

In der Drucksache ab Seite 2204




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: UFFZ Bad F am 28. August 2024, 06:39:47
So leider ist nun der Bataillonsbefehl (Versorger)da , so wie angekündigt.

"nicht Einsatzfähige Soldaten werden von ihren Dienstposten entfernt"

Egal ob "nicht einsatzfähig durch keine Auslandsverwendung oder schwerer persönlicher Grund usw." Ein jeder der zu 100 Prozent Dienstfähig ist aber keine 100 Prozentige Einsatzfähigkeit bekommt wird aus der Brigade entfernt!

So schriftlich im Befehl.

Begründung auch nachvollziehbar  "Gefährdung der Einsatzbereitschaft"

Meine Frage, kann ich mich überhaupt gegen eine Versetzung von meinen Dienstposten wehren?



Zitat von: LwPersFw am 21. Juni 2024, 10:25:27
Zitat von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 16:07:41

Nach Nachfrage was aus den Soldaten werden soll die bisher nicht VJTF gebunden werden konnten "Nicht einsatzfähig waren",
aus Gründen von  Teilzeit ,darf nur 10 kg heben oder nicht schießen wegen negativer G20 usw hieß es.

"Es werde in den nächsten 12 Monaten Vorschriften geben wie mit diesen Personal umgegangen wird"



Mit dem Personal wird weiterhin so umgegangen wie man mit gesundheitlich eingeschränkten Menschen umzugehen hat - fürsorglich. Denn kein Mensch hat es sich ausgesucht krank zu werden.

Deshalb ... z.B. A-2600/1 z.B. i.V.m. § 10 Abs 3 SG:

"Aus dem Sozialstaatsprinzip und aus dem gegenseitigen Treueverhältnis zwischen dem
Dienstherrn und den Soldatinnen und Soldaten
leiten sich Fürsorge und Betreuung ab.
Diese Begriffe beschreiben die Pflicht des Staates, die dienstlich veranlassten Belastungen für die
Soldatinnen und Soldaten sowie deren Familien und Partnerschaften möglichst auszugleichen.

Die Fürsorge des Dienstherrn umfasst das ständige Bemühen, Soldatinnen und Soldaten
vor Schaden und Nachteilen zu bewahren. Vorgesetzte stellen in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst
der Bundeswehr sicher, dass die Soldatinnen und Soldaten über ihre gesetzlichen Ansprüche
auf soziale Leistungen unterrichtet werden und diese geltend machen können."



Also was auch immer da an neuen Regelungen kommen mag - es wird sich an diesem Sozialstaatsprinzip ausrichten.

Wer das anders sehen sollte -- darf z.B. gern meine lebenslange Behinderung haben...

"Kriegstüchtig" zu werden bedeutet nicht demokratische Prinzipien über Bord zu werfen, bzw. sozialmarktwirtschaftliche Errungenschaften einzuschränken, oder sogar abzuschaffen.

Aber das man z.B. behinderten Berufssoldaten den Wechsel als Beamte in die Wehrverwaltung ermöglicht ... um dort z.B. Lücken zu schließen, wäre doch eine gute Maßnahme...

Und vor allem hatten wir diesen Ansatz ja schon einmal... mit dem SKPersStruktAnpG:

"§ 1 Beurlaubung

(1) Bis zum 31. Dezember 2017 können zur Verringerung der Zahl der Soldatinnen und Soldaten Berufssoldatinnen und Berufssoldaten
auf Antrag längstens für drei Jahre unter Belassung der Geld- und Sachbezüge beurlaubt werden, um

1. eine Erprobungszeit für eine anderweitige Verwendung im öffentlichen Dienst abzuleisten oder
2. sich für eine gleichwertige anderweitige Verwendung im öffentlichen Dienst zu qualifizieren."


Nur ... genau hier würde damals wie heute kräftiger Gegenwind aus den Reihen der Beamten wehen...  ;)
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 28. August 2024, 10:11:09
Zitat von: UFFZ Bad F am 28. August 2024, 06:39:47
So leider ist nun der Bataillonsbefehl (Versorger)da , so wie angekündigt.

"nicht Einsatzfähige Soldaten werden von ihren Dienstposten entfernt"

Egal ob "nicht einsatzfähig durch keine Auslandsverwendung oder schwerer persönlicher Grund usw." Ein jeder der zu 100 Prozent Dienstfähig ist aber keine 100 Prozentige Einsatzfähigkeit bekommt wird aus der Brigade entfernt!

So schriftlich im Befehl.

Begründung auch nachvollziehbar  "Gefährdung der Einsatzbereitschaft"

Meine Frage, kann ich mich überhaupt gegen eine Versetzung von meinen Dienstposten wehren?


Zitat von: LwPersFw am 21. Juni 2024, 10:25:27
Zitat von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 16:07:41

Nach Nachfrage was aus den Soldaten werden soll die bisher nicht VJTF gebunden werden konnten "Nicht einsatzfähig waren",
aus Gründen von  Teilzeit ,darf nur 10 kg heben oder nicht schießen wegen negativer G20 usw hieß es.

"Es werde in den nächsten 12 Monaten Vorschriften geben wie mit diesen Personal umgegangen wird"



Mit dem Personal wird weiterhin so umgegangen wie man mit gesundheitlich eingeschränkten Menschen umzugehen hat - fürsorglich. Denn kein Mensch hat es sich ausgesucht krank zu werden.

Deshalb ... z.B. A-2600/1 z.B. i.V.m. § 10 Abs 3 SG:

"Aus dem Sozialstaatsprinzip und aus dem gegenseitigen Treueverhältnis zwischen dem
Dienstherrn und den Soldatinnen und Soldaten
leiten sich Fürsorge und Betreuung ab.
Diese Begriffe beschreiben die Pflicht des Staates, die dienstlich veranlassten Belastungen für die
Soldatinnen und Soldaten sowie deren Familien und Partnerschaften möglichst auszugleichen.

Die Fürsorge des Dienstherrn umfasst das ständige Bemühen, Soldatinnen und Soldaten
vor Schaden und Nachteilen zu bewahren. Vorgesetzte stellen in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst
der Bundeswehr sicher, dass die Soldatinnen und Soldaten über ihre gesetzlichen Ansprüche
auf soziale Leistungen unterrichtet werden und diese geltend machen können."



Also was auch immer da an neuen Regelungen kommen mag - es wird sich an diesem Sozialstaatsprinzip ausrichten.

Wer das anders sehen sollte -- darf z.B. gern meine lebenslange Behinderung haben...

"Kriegstüchtig" zu werden bedeutet nicht demokratische Prinzipien über Bord zu werfen, bzw. sozialmarktwirtschaftliche Errungenschaften einzuschränken, oder sogar abzuschaffen.

Aber das man z.B. behinderten Berufssoldaten den Wechsel als Beamte in die Wehrverwaltung ermöglicht ... um dort z.B. Lücken zu schließen, wäre doch eine gute Maßnahme...

Und vor allem hatten wir diesen Ansatz ja schon einmal... mit dem SKPersStruktAnpG:

"§ 1 Beurlaubung

(1) Bis zum 31. Dezember 2017 können zur Verringerung der Zahl der Soldatinnen und Soldaten Berufssoldatinnen und Berufssoldaten
auf Antrag längstens für drei Jahre unter Belassung der Geld- und Sachbezüge beurlaubt werden, um

1. eine Erprobungszeit für eine anderweitige Verwendung im öffentlichen Dienst abzuleisten oder
2. sich für eine gleichwertige anderweitige Verwendung im öffentlichen Dienst zu qualifizieren."


Nur ... genau hier würde damals wie heute kräftiger Gegenwind aus den Reihen der Beamten wehen...  ;)



So einfach kann man es sich trotzdem nicht machen:

ZitatBegründung auch nachvollziehbar  "Gefährdung der Einsatzbereitschaft"


Jeder Soldat ist hier im Einzelfall zu betrachten und die Gründe, die ggf. zum Verbleib am Standort führen müssen, letztlich durch das BAPersBw zu bewerten.

Ihre Disziplinarvorgesetzten können dies nur beantragen, treffen aber nicht die letzte Entscheidung!

D.h. wer davon betroffen sein wird ... würde ja zuvor zur geplanten Versetzung angehört werden müssen. ( "Ankündigung über die geplante Versetzung (Inland) )

Dies erfolgt i.d.R. durch das Führen eines Personalentwicklungsgespräch (PEG) im Auftrag der PST.

Schon hier muss man dann der Versetzung widersprechen und dies sachgerecht mit den individuell vorliegenden Gründen begründen.

Zusätzlich kann man die Anhörung VP bzw. Personalrat beantragen.


Sollte die Versetzung dann doch verfügt werden, kann man innerhalb 1 Monats nach Eröffnung formale Beschwerde einlegen.

Hier führt man dann nochmals alle individuellen sachgerechten Gründen an, die gegen eine Versetzung sprechen.

Parallel bestünde auch das Recht sich an die Wehrbeauftragte des DBT zu wenden, wenn man persönlich dies für sachgerecht hält.




In welchem Verband dienen Sie denn ? Nur in welchem Btl ... keine genauere Angabe!







Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: justice005 am 28. August 2024, 10:14:34
ZitatSo leider ist nun der Bataillonsbefehl (Versorger)da , so wie angekündigt.

"nicht Einsatzfähige Soldaten werden von ihren Dienstposten entfernt"

Egal ob "nicht einsatzfähig durch keine Auslandsverwendung oder schwerer persönlicher Grund usw." Ein jeder der zu 100 Prozent Dienstfähig ist aber keine 100 Prozentige Einsatzfähigkeit bekommt wird aus der Brigade entfernt!

So schriftlich im Befehl.

Das ist überhaupt nicht in der Zuständigkeit des Bataillons. Über Versetzungen entscheidet das BAPersBw und es gibt entsprechende Regelung für Versetzungen. Wenn das wirklich ein Befehl eines einsamen Bataillonskommandeurs sein soll, dann sollte man den Befehl ggf. mal zur Division oder einer vergleichbaren Kommandobehörde schicken und fragen, was ein Rechtsberater davon hält.

Klingt für mich nach reinem Käse.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: KlausP am 28. August 2024, 10:21:00
Kommt aber auch darauf an, wie der Befehl formuliert ist, welche Bezugsdokumente von Brig/Div/InspH/BMVg ... mit welchem Inhalt angeführt wurden. Dem Schützen Dosenkohl wird doch nur der Bataillonsbefehl bekannt gemacht, die Bezugsokumente nicht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 28. August 2024, 10:30:29
Mal ein Praxisbeispiel:

Die FschJgBtl sind "springende" Verbände - d. H. Ein dort eingeplanter Soldat muss freiwillig seine Bereitschaft zum Sprungdienst erklären und gesundheitlich sprungtauglich sein.

Verletzt sich ein Soldat (z. B. beim Sprungdienst) und wird dadurch sprunguntauglich - erfolgt die Versetzung auf einen DP, der eben kein Springen mehr erfordert. ISSO (auch vor Zeitenwende).

Insoweit Stimme ich Klaus zu - alle Befehle / Dokumente lesen, DANN kann man bewerten.

(Wenn ein Verband nun einsatztauglich werden soll, und alle DP so geschlüsselt sind, dann hätte dies die oben genannten Folgen).

Wie sich dass dann für den einzelnen Soldaten darstellt (Fürsorge, DPäk, whatever), würde man in einem zweiten Schritt sehen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 28. August 2024, 14:43:20
Zitat von: F_K am 28. August 2024, 10:30:29

Wie sich dass dann für den einzelnen Soldaten darstellt (Fürsorge, DPäk, whatever), würde man in einem zweiten Schritt sehen.



Deshalb schrieb ich ja :


Zitat von: LwPersFw am 28. August 2024, 10:11:09

So einfach kann man es sich trotzdem nicht machen:

ZitatBegründung auch nachvollziehbar  "Gefährdung der Einsatzbereitschaft"


Jeder Soldat ist hier im Einzelfall zu betrachten und die Gründe, die ggf. zum Verbleib am Standort führen müssen, letztlich durch das BAPersBw zu bewerten.

Ihre Disziplinarvorgesetzten können dies nur beantragen, treffen aber nicht die letzte Entscheidung!

D.h. wer davon betroffen sein wird ... würde ja zuvor zur geplanten Versetzung angehört werden müssen. ( "Ankündigung über die geplante Versetzung (Inland) )

Dies erfolgt i.d.R. durch das Führen eines Personalentwicklungsgespräch (PEG) im Auftrag der PST.

Schon hier muss man dann der Versetzung widersprechen und dies sachgerecht mit den individuell vorliegenden Gründen begründen.

Zusätzlich kann man die Anhörung VP bzw. Personalrat beantragen.


Sollte die Versetzung dann doch verfügt werden, kann man innerhalb 1 Monats nach Eröffnung formale Beschwerde einlegen.

Hier führt man dann nochmals alle individuellen sachgerechten Gründen an, die gegen eine Versetzung sprechen.

Parallel bestünde auch das Recht sich an die Wehrbeauftragte des DBT zu wenden, wenn man persönlich dies für sachgerecht hält.




In welchem Verband dienen Sie denn ? Nur in welchem Btl ... keine genauere Angabe!



Und an diesen Grundsätzen ändert auch kein Befehl etwas ... da diese auf gesetzlicher Basis stehen.

Liegen z.B. schwerwiegende persönliche Gründe vor, bleibt die Person in diesem Btl --- ob es den Vorgesetzten gefällt, oder nicht ...

... da dann die gesetzlich bestimmte Fürsorgepflicht einen höheren Rang hat, als die Einsatzbereitschaft des Verbandes:

Erst wenn die mit einer konkreten örtlichen Verwendung verbundenen Nachteile
für die Soldatinnen bzw. die Soldaten so einschneidend sind, dass sie ihnen
unter Fürsorgegesichtspunkten nicht zugemutet werden können, muss das grundsätzlich
vorrangige Interesse des Dienstherrn, die Soldatin bzw. den Soldaten dort zu verwenden wo sie
oder er gebraucht wird, im Rahmen des dienstlich Möglichen ausnahmsweise hinten angestellt werden.

Quelle: stR des BVerwG



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 28. August 2024, 14:52:00
@ LwPersFw:

Wir haben die gleiche Sichtweise

Grundsätzlich ist der Bedarf der SK maßgeblich - und wer nicht (mehr) geeignet für einen DP ist, kann (weltweit) versetzt werden.

Fürsorge wird danach geprüft, und kann ggf. "übersteuern".

Der "geplante" BtlKdr für ein FschJgBtl wurde nach Sprungunfall dann Kdr des LLVersBtl - wo der Körper DP eben nicht zwingend "springend" ist - Karriereplanung, Bedarf und Fürsorge wurde Rechnung getragen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Uffz Bad F am 28. August 2024, 15:11:17
Zitat von: LwPersFw am 28. August 2024, 10:11:09
Zitat von: UFFZ Bad F am 28. August 2024, 06:39:47
So leider ist nun der Bataillonsbefehl (Versorger)da , so wie angekündigt.

"nicht Einsatzfähige Soldaten werden von ihren Dienstposten entfernt"

Egal ob "nicht einsatzfähig durch keine Auslandsverwendung oder schwerer persönlicher Grund usw." Ein jeder der zu 100 Prozent Dienstfähig ist aber keine 100 Prozentige Einsatzfähigkeit bekommt wird aus der Brigade entfernt!

So schriftlich im Befehl.

Begründung auch nachvollziehbar  "Gefährdung der Einsatzbereitschaft"

Meine Frage, kann ich mich überhaupt gegen eine Versetzung von meinen Dienstposten wehren?


Zitat von: LwPersFw am 21. Juni 2024, 10:25:27
Zitat von: UFFZ Bad F am 20. Juni 2024, 16:07:41

Nach Nachfrage was aus den Soldaten werden soll die bisher nicht VJTF gebunden werden konnten "Nicht einsatzfähig waren",
aus Gründen von  Teilzeit ,darf nur 10 kg heben oder nicht schießen wegen negativer G20 usw hieß es.

"Es werde in den nächsten 12 Monaten Vorschriften geben wie mit diesen Personal umgegangen wird"



Mit dem Personal wird weiterhin so umgegangen wie man mit gesundheitlich eingeschränkten Menschen umzugehen hat - fürsorglich. Denn kein Mensch hat es sich ausgesucht krank zu werden.

Deshalb ... z.B. A-2600/1 z.B. i.V.m. § 10 Abs 3 SG:

"Aus dem Sozialstaatsprinzip und aus dem gegenseitigen Treueverhältnis zwischen dem
Dienstherrn und den Soldatinnen und Soldaten
leiten sich Fürsorge und Betreuung ab.
Diese Begriffe beschreiben die Pflicht des Staates, die dienstlich veranlassten Belastungen für die
Soldatinnen und Soldaten sowie deren Familien und Partnerschaften möglichst auszugleichen.

Die Fürsorge des Dienstherrn umfasst das ständige Bemühen, Soldatinnen und Soldaten
vor Schaden und Nachteilen zu bewahren. Vorgesetzte stellen in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst
der Bundeswehr sicher, dass die Soldatinnen und Soldaten über ihre gesetzlichen Ansprüche
auf soziale Leistungen unterrichtet werden und diese geltend machen können."



Also was auch immer da an neuen Regelungen kommen mag - es wird sich an diesem Sozialstaatsprinzip ausrichten.

Wer das anders sehen sollte -- darf z.B. gern meine lebenslange Behinderung haben...

"Kriegstüchtig" zu werden bedeutet nicht demokratische Prinzipien über Bord zu werfen, bzw. sozialmarktwirtschaftliche Errungenschaften einzuschränken, oder sogar abzuschaffen.

Aber das man z.B. behinderten Berufssoldaten den Wechsel als Beamte in die Wehrverwaltung ermöglicht ... um dort z.B. Lücken zu schließen, wäre doch eine gute Maßnahme...

Und vor allem hatten wir diesen Ansatz ja schon einmal... mit dem SKPersStruktAnpG:

"§ 1 Beurlaubung

(1) Bis zum 31. Dezember 2017 können zur Verringerung der Zahl der Soldatinnen und Soldaten Berufssoldatinnen und Berufssoldaten
auf Antrag längstens für drei Jahre unter Belassung der Geld- und Sachbezüge beurlaubt werden, um

1. eine Erprobungszeit für eine anderweitige Verwendung im öffentlichen Dienst abzuleisten oder
2. sich für eine gleichwertige anderweitige Verwendung im öffentlichen Dienst zu qualifizieren."


Nur ... genau hier würde damals wie heute kräftiger Gegenwind aus den Reihen der Beamten wehen...  ;)



So einfach kann man es sich trotzdem nicht machen:

ZitatBegründung auch nachvollziehbar  "Gefährdung der Einsatzbereitschaft"


Jeder Soldat ist hier im Einzelfall zu betrachten und die Gründe, die ggf. zum Verbleib am Standort führen müssen, letztlich durch das BAPersBw zu bewerten.

Ihre Disziplinarvorgesetzten können dies nur beantragen, treffen aber nicht die letzte Entscheidung!

D.h. wer davon betroffen sein wird ... würde ja zuvor zur geplanten Versetzung angehört werden müssen. ( "Ankündigung über die geplante Versetzung (Inland) )

Dies erfolgt i.d.R. durch das Führen eines Personalentwicklungsgespräch (PEG) im Auftrag der PST.

Schon hier muss man dann der Versetzung widersprechen und dies sachgerecht mit den individuell vorliegenden Gründen begründen.

Zusätzlich kann man die Anhörung VP bzw. Personalrat beantragen.


Sollte die Versetzung dann doch verfügt werden, kann man innerhalb 1 Monats nach Eröffnung formale Beschwerde einlegen.

Hier führt man dann nochmals alle individuellen sachgerechten Gründen an, die gegen eine Versetzung sprechen.



Parallel bestünde auch das Recht sich an die Wehrbeauftragte des DBT zu wenden, wenn man persönlich dies für sachgerecht hält.


In welchem Verband dienen Sie denn ? Nur in welchem Btl ... keine genauere Angabe!

10.PzDiv / PzGrenBrig 37

Und ja bei Dienstunfähigkeit  ist mir das völlig klar aber 100 prozentiger Dienstfähigkeit  aber nur Eingeschräkter Auslandsverwendung durch Krankheit/Pflegebedürftige Eltern oder Alleinerziehend usw.
Hier verstehe ich es nicht und der Befehl drückt sich da mehr als eindeutig aus.





EDIT: Zitat von Antwort getrennt
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 29. August 2024, 08:23:15
Jeder sachgerechte Grund der gegen eine Versetzung vom Standort spricht kann vorgebracht werden.

z.B. eben auch Betreuungspflichten für Angehörige, alleinerziehend mit Kind, eingeschränkte Verwendungsfähigkeit, etc.

Der Einzelfall ist dann zu prüfen und zu bewerten... bis hin zur gerichtlichen Überprüfbarkeit ...


Und welches Btl ?



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Uffz Bad F am 29. August 2024, 10:09:20
hier nachweislich mit Befehl ein Btl. in Bad Frankenhausen (möchte ich hier nicht nennen) laut Rücksprache mit Kameraden aber die komplette Brigade 37.
Der Sozialdienst plant wohl schon eine Sammelveranstaltung zur Information hierzu.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 29. August 2024, 10:58:45
Danke für die Info...

Was jeder Betroffene an Möglichkeiten hat ... habe ich beschrieben ...

Das das Ergebnis dadurch auch in jedem Einzelfall anders sein kann ... liegt dann auch in der Natur der Sache.

Was aber definitiv falsch ist, dass jeder Betroffene, egal was an Hinderungsgrund vorliegt, wegversetzt würde.

Das er/sie dann ggf. vom Dienstposten genommen wird und im Überhang verwendet wird (sog. DPäK), wäre eine mögliche Maßnahme... aber er/sie verbleibt dann trotzdem am Standort.

Niemand, der wirklich sachgerechte Gründe hat, die gegen eine Versetzung sprechen, sollte sich hier einschüchtern lassen.

Wir wollen kriegstüchtig werden, ja ... sind aber nicht im Krieg! Und die gesetzlich normierte Pflicht zur Fürsorge wird dadurch erst recht nicht außer Kraft gesetzt!

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Stabshauptmann am 29. August 2024, 13:31:39
Solange der Befehl nicht vorliegt würde ich ihn mal als "urban legend" einstufen.
Weder die "Formulierung" geschweige denn der "Inhalt" entspricht unserer Führungskultur.

Eine Formulierung wie folgt wäre da eher vorstellbar:
Ziel muss es sein, die Dienstposten vor dem Hintergrund künftiger Herausforderungen und dem Erfordernis einer schnellen Reaktionsfähigkeit grundsätzlich nur mit einsatzfähigen Soldatinnen und Soldaten zu besetzen.

Das da dann mittels Flurfunk was anderes draus wird, das wiederum entspricht leider dem Zeitgeist.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 29. August 2024, 14:34:46
Anmerkung:

Laut dem Uffz gibt es einen Befehl für Brig 37, und als Folge schon Informationsveranstaltungen - der Befehl ist ggf. VS, jedenfalls ein Dienstgeheimnis, und wird daher "hier" wohl nicht veröffentlicht werden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Uffz Bad F am 29. August 2024, 15:10:23
Zitat von: Stabshauptmann am 29. August 2024, 13:31:39
Solange der Befehl nicht vorliegt würde ich ihn mal als "urban legend" einstufen.
Weder die "Formulierung" geschweige denn der "Inhalt" entspricht unserer Führungskultur.

Eine Formulierung wie folgt wäre da eher vorstellbar:
Ziel muss es sein, die Dienstposten vor dem Hintergrund künftiger Herausforderungen und dem Erfordernis einer schnellen Reaktionsfähigkeit grundsätzlich nur mit einsatzfähigen Soldatinnen und Soldaten zu besetzen.

Das da dann mittels Flurfunk was anderes draus wird, das wiederum entspricht leider dem Zeitgeist.




Der Befehl liegt hier Unterschrieben vor mir!
Ich kann ihn lesen und ich kann auch den Sinn der Worte deuten!
Der Befehl ist auch in allen betroffenen Einheiten im Laufwerk  FGG 3 einsehbar.
Ich habe Ihn  auch nicht interpretiert.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Nachtmensch am 29. August 2024, 16:03:40
Fühlt der Soldat sich ungerecht behandelt, so schreibt er eine Eingabe oder eine Beschwerde. Für die Bearbeitung gibt es viele hochdotierte Personen die sich damit danach auseinandersetzen müssen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: SolSim am 29. August 2024, 16:21:12
Da besteht doch kein Handlungsbedarf.

Ohne Pers ist doch das Schreiben das Papier nicht Wert.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 29. August 2024, 17:26:19
Die Rechtslage und die Handlungsoptionen wurden aufgezeigt.

Mehr kann man hier im Forum dazu nicht sagen.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 04. September 2024, 15:24:21
Kabinett beschließt ,,Artikelgesetz Zeitenwende"

04.09.2024

https://www.bmvg.de/de/presse/kabinett-beschliesst-artikelgesetz-zeitenwende-5833634

https://www.bmvg.de/resource/blob/5833662/6e1a5694e36516495932ce11dd7617e1/dl-entwurf-artikelgesetz-einsatzbereitschaft-data.pdf

Auszug Pressemitteilung:

"Folgende Verbesserung werden insbesondere bewirkt:

Die Verfügbarkeit von militärischem Personal, unter Wahrung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, vor allem für Ausbildungs- und Übungsvorhaben wird erhöht.
Das Arbeitszeitrecht wird flexibilisiert; die Reaktionsfähigkeit der Streitkräfte wird gefördert – etwa indem zeitliche Belastungen auch in allgemeinen
Auslandsverwendungen, wie der Brigade Litauen, finanziell vergütet werden können.

Die Rahmenbedingungen für die dienstliche Mobilität werden verbessert, um die Entscheidung für einen Umzug oder Rückumzug insbesondere mit Familie nach und von Litauen zu erleichtern.

Umfangreiche besoldungsrechtliche und versorgungsrechtliche Änderungen tragen unmittelbar zur Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft bei.

Dazu gehört auch eine Alarmierungsvergütung für Soldatinnen und Soldaten zur Honorierung besonderer Einschränkungen aufgrund zunehmender Alarmierungsverpflichtungen.
Wir sind wegen nationaler und multinationaler Alarmierungsverpflichtungen auf kurze Rückkehrzeiten angewiesen. Wer ständig erreichbar ist und innerhalb weniger Stunden zur
Dienststelle zurückzukehren hat, nimmt damit persönliche Entbehrungen in der privaten Lebensführung in Kauf. Das soll auch finanziell abgegolten werden.

Wir schaffen zudem drei zusätzliche Stellenzulagen für besonders wichtiges Personal, nämlich für Waffensystemoperateure der Drohnen HERON TP,
für Combat Controller und für in der hydroakustischen Aufklärung eingesetzte Soldatinnen und Soldaten.

Wir verbessern die Einsatzversorgung. Es soll unter anderem möglich werden, Einmalentschädigungen bei Unfällen nicht nur im Auslandseinsatz,
sondern auch bei mehrtägigen Übungen (etwa in Litauen) zu gewähren. Das soll unsere Soldatinnen und Soldaten bei besonders gefährlichen
Diensthandlungen besser finanziell und sozial absichern.

Der sachliche und räumliche Anwendungsbereich des Arbeitssicherstellungsgesetzes wird erweitert, um die Versorgung der Bundeswehr und
der verbündeten Streitkräfte für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung besser gewährleisten zu können.

Ein Inkrafttreten der Gesetzesänderungen ist für das Frühjahr 2025 avisiert."




Link zum DIP Deutscher Bundestag

https://dip.bundestag.de/drucksache/entwurf-eines-gesetzes-zur-weiteren-st%C3%A4rkung-der-personellen-einsatzbereitschaft-und/275796








Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. September 2024, 06:29:37
augengeradeaus.net

"Blick auf die Bundeswehr-Personallage: Weniger Bewerber, ein Viertel Abbrecher – und zu wenig Geld

Veröffentlicht am 10.09.2024 von T.Wiegold


Die Bundeswehr hat ein Personalproblem – das ist nicht überraschend für jeden, der die Entwicklung der Personalstärke verfolgt.
Was aber Ministerium und Truppe zusätzlich zu schaffen macht, sind die widrigen Umstände, die die geplante Vergrößerung der Streitkräfte verhindern:
Von einer Abbrecherquote von derzeit 27 Prozent bis zu fehlenden Haushaltsmitteln für neues Personal.

Die Zahlen und die dahinter stehenden Probleme nannte Oda Döring, Abteilungsleiterin für Personal im Verteidigungsministerium,
am (heutigen) Dienstagabend bei einer Veranstaltung der FDP-Bundestagsfraktion. Die schlichten Fakten, die sie nannte:

• Bis 2031 soll die Bundeswehr auf 203.300 aktive Soldatinnen und Soldaten aufwachsen.
Davon, so die Planung, sollen 190.800 Zeit- und Berufssoldaten sein, 12.500 Freiwillig Wehrdienst Leistende (FWDL).
Hinzu kommt eine Planung von 60.000 beorderten und 200.000 unbeorderten Reservisten. (Ob die 203.300 überhaupt ausreichend sind, dazu unten mehr.)
Derzeit liegt die Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen bei rund 180.000, ohne wesentliche Steigerung über die vergangenen Jahre.

• Die Mangelsituation betrifft vor allem Fachkräfte im Unteroffzierskorps: für 85 Prozent sei eine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich, faktisch also für sechs von sieben Feldwebel-Anwärtern.

• Derzeit hat die Bundeswehr rund 171.000 Berufs- und Zeitsoldaten, also für die Planung bis 2031 einen Bedarf von 23.000 zusätzlichen Männern und Frauen.
  Aber die Streitkräfte haben nicht über 20.000 vakante Dienstposten: Die könnten wir aktuell nicht bezahlen, sagt die Abteilungsleiterin.
  Schon für das laufende Jahr gäben die Personalmittel nicht genügend Personalstellen her, und für 2025 seien nicht wie vom Verteidigungsministerium beantragt weitere genehmigt worden.

Das bedeute, dass zum Beispiel für Offiziere bereits jetzt 99 Prozent der Planstellen für das ganze Jahr ausgeschöpft seien.
Als Folge könnten viele Offiziere ihre Dienstzeit nicht verlängern; es sei noch nicht einmal die Beförderung aller Offizieranwärter zum Leutnant gesichert.

Das Problem sei, dass wir wachsen wollen, aber nicht können, weil es an den nötigen Finanzen fehlt, sagte Döring.
Wenn keine neuen Planstellen kommen, wird es Probleme auch bei den Neueinstellungen geben.
Wie viel mehr Mittel der Verteidigungshaushalt dafür benötige, ließ sie offen: Ich hab das im Kopf, ich sag das aber nicht, weil die Haushaltsberatungen noch nicht abgeschlossen seien.

• Der Altersdurchschnitt der Soldaten und Soldatinnen liege inzwischen bei 33,8 Jahren.
  Allein in diesem Jahr komme für 22.700 das Dienstzeitende, deshalb sei dringend Attraktivität für das Bestandspersonal
  und eine weitere Personalbindung erforderlich (was sich dann wieder mit den Finanzen beißt, siehe oben).

• Zwar ist nach Dörings Worten wieder ein leichter Anstieg der Bewerberzahlen zu verzeichnen.
  Aber im Vergleich zu den Jahren vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine liege diese Zahl deutlich niedriger:
  2022 und 2023 waren es rund 44.000 Bewerber; vor dem Krieg in der Ukraine zwischen 53.000 und 57.000 im Jahr.
  Selbst in der Corona-Pandemie hätten sich 48.000 Männer und Frauen beworben: Statistisch gesehen haben wir pro Jahr 10.000 Bewerber verloren – dies schmerzt.

• Die Truppe verzeichnet überproportionale Bewerbungen für die Kampftruppe wie Fallschirmjäger oder Gebirgsjäger – diese Verbände sind aber bereits erheblich gesättigt.

• Selbst mehr Interessenten, Bewerber und Einstellungen werden aus Sicht der Abteilungsleiterin nicht reichen: Die Abbrecherquote in den ersten sechs Monaten liege derzeit bei 27 Prozent.
  Selbst die beste Personalgewinnung kann das nicht kompensieren.
  Die Gründe dafür seien vielschichtig, was es schwierig mache, das Problem anzugehen: Es gibt nicht den einen Hebel, der das alles lösen kann.

Die Interessen der Bewerber vor allem an der Kampftruppe brachte Heeresinspekteur Alfons Mais, ebenfalls Redner bei dieser Veranstaltung, auf die Formel:
Wir könnten zwei Fallschirmjägerbrigaden aufstellen, aber haben nur 60 Prozent des Logistik- und IT-Personals.
Das Heer als größte Teilstreitkraft habe formal zwar fast 61.000 Dienstposten – könne aber nur 48.200 als einsetzbar betrachten: Der Rest ist in Ausbildung oder Ausschleusung.

Mais sagte dazu, in seiner etwas zugespitzen Art, von den rund 180.000 Uniformträgern seien nur rund 80.000 operativ tätig –
aber 100.000 in Stäben oder Ämtern, und die sitzen auf der Tribüne, während 80.000 versuchen, den Krieg zu gewinnen.

Der Heeresinspekteur betonte zugleich, aus seiner Sicht werde die Bundeswehr die Verpflichtungen Deutschlands gegenüber der NATO nur
mit einer Wehr- oder Dienstpflicht erfüllen können. Die Zusagen würden sich über eine reine Freiwilligen-Armee nicht alimentieren lassen.
So sehe zum Beispiel der Operationsplan Deutschland insgesamt zwölf Heimatschutzregimenter vor (bislang gibt es vier, ein fünftes wird demnächst in Mecklenburg-Vorpommern in Dienst gestellt).
Nur mit ersten Schritten zu einer Dienstpflicht sei auf die Aufwuchsfähigkeit für diesen Heimatschutz zu hoffen.

Mais und Döring wollten sich nicht konkret zu der Frage äußern, ob die deutschen Zusagen an die Allianz insgesamt mit dem derzeit geplanten
Aufwuchs auf 203.000 aktive Soldaten und Soldatinnen zu bewerkstelligen wären. Die damit verbundenen Zahlen seien eingestuft, sagte der
Heeresinspekteur, nur so viel könne er sagen: Wir sind Verpflichtungen eingegangen, die deutlich darüber liegen.
Schon die vorgesehene Stationierung einer deutschen Kampfbrigade in Litauen sei in diesen Zahlen nicht enthalten.

Der Initiator der Veranstaltung, der FDP-Verteidigungspolitiker Nils Gründer, bezeichnete die Finanzierung der Bundeswehr (und damit auch des Personals)
als eine Kernaufgabe des Staates – blieb aber auf der Linie seiner Partei.
Dafür müssten bei den Prioritäten gesetzt werden: mit Umschichtungen im Haushalt, so dass wir genug Personal einstellen können."



https://augengeradeaus.net/2024/09/blick-auf-die-bundeswehr-personallage-weniger-bewerber-ein-viertel-abbrecher-und-zu-wenig-geld/





U.a. verdeutlichen diesen Aussagen was ich hier im Forum schon mehrfach artikuliert habe...

Die Bundeswehr hat nicht in allen Verwendungen ein Personalproblem, sondern in ganz bestimmten Verwendungen !

Wer sich also wie o.g. nur auf die Kampftruppe fokusiert ... dem kann es also passieren das er eine Absage erhält --- weil eben z.B. aktuell kein Bedarf in dieser Verwendungsreihe besteht.

Genauso wie BMW keinen Schweißer einstellt --- wenn ein CNC-Dreher dringend benötigt wird...  und der Schweißer nur als Schweißer arbeiten will... BMW aber alle Schweißer-Stellen besetzt hat ...




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: VeggieBurger am 11. September 2024, 14:21:07
Das Problem, insbesondere im Heer wird durch die PzBrig45, welche nur Erfolg haben darf, massiv verschärft.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 11. September 2024, 14:24:30
Erschreckend ist, dass die Problematik der Beförderung zum Lt also von höchster Stelle bestätigt ist - und das ist ja ein "Bestandsproblem".

Der geplante Aufwuchs kann also schon haushalterisch nicht funktionieren.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: dunstig am 11. September 2024, 17:09:24
Naja, Haushaltskartenknappheit ist sicherlich nicht schön, aber dann erhält - über diesen Umweg - vielleicht endlich mal wieder das Leistungsprinzip Einzug bei den Beförderungen.

Vor allem finde ich es erschreckend - wenn auch schon im Bericht mit "überspitzt" umschrieben - wie strukturell ineffizient man aufgestellt ist. Schon während meiner aktiven Dienstzeit fand ich die "Verwaltungskostenquote" in meinem Arbeitsbereich erschreckend. Da würde jedes Unternehmen Pleite gehen, wenn es sich so etwas leisten würde.

Wie viele vorgesetzte Dienststellen und Oberstleutnante A14/A15 da selbst an einfachsten Anfragen zu beteiligen waren, welche einfach nur stupide (natürlich mit Zeitpuffer in beide Richtungen) LoNos weitergeleitet haben. Wenn dann aber mal eine Entscheidung benötigt wurde, die man früher regelmäßig selber treffen konnte, mittels überbordener Regulierungen aber mittlerweile nicht mehr darf, dann wollte die auch wieder keiner treffen. Was da nicht nur an Zeit drauf ging...

Dass man für Fachkräfte weiterhin im Vergleich zur Wirtschaft nicht attraktiv genug ist, wird hier auch wieder bestätigt.

Bei den gegeben Mitteln ist die Personalgewinnung definitiv nicht zu beneiden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 11. September 2024, 17:29:40
@ Dunstig:

Wenn Offiziere nicht verlängert werden können, dann hat dies nichts mit Leistungsprinzip zu tun.
Ein junger OA, der nicht zum Lt befördert werden kann, obwohl "bestanden" - ebenfalls kein Prinzip.

Deine Kritik als solche ist je berechtigt - nur "hilft"  diese Situation nicht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: dunstig am 12. September 2024, 08:17:41
Zitat von: F_K am 11. September 2024, 17:29:40
@ Dunstig:

Wenn Offiziere nicht verlängert werden können, dann hat dies nichts mit Leistungsprinzip zu tun.
Wenn generell keiner mehr verlängert werden kann, mag das zutreffen. Eine Knappheit kann aber durchaus dazu führen, dass mal ein wenig genauer geschaut wird, wer da eigentlich gerade verlängern will.

Und so wie ich bisher die Verlängerungen bei zig Offizieren an meiner alten Dienststelle erlebt habe, hat das sehr schön aufgezeigt, was schon hier im kleinen alles nicht läuft. Anekdotische Evidenz, unsere Personaler dürfen mich gerne korrigieren:
- Einreichen des Antrages auf Verlängerung mind. 4 Monate vor DZE gefordert, ansonsten sei nicht genug Zeit zur Bearbeitung. Was bitte braucht bei solch einem 08/15 Antrag >4 Monate? Schaut man sich dann den "Mitzeichnungsweg" an, wundert man sich über gar nichts mehr. Mitteilung über die Verlängerung dann teils erst, wenn es schon Termine zur Auskleidung gibt. Da hat man schon einen, der in einer Mangelverwendung bleiben will und legt wieder nur Steine in den Weg. Verständnis bei der Personalführung dafür, dass man irgendwann mal Gewissheit braucht, da man ja alternativ nach anderen Jobs suchen muss -> quasi Null.
- Überhaupt keinen Blick darauf, wer eigentlich verlängern will. Die Entscheidung über die Verlängerung wurde extern getroffen. D.h. es wurden auch solche verlängert, mit denen man nichts anfangen konnte und bei denen der Dienststellenleiter unglücklich über die (teils mehrfache) Verlängerung war. Hauptsache der Mangeldienstposten war für die Personalführung weiter besetzt.

ZitatEin junger OA, der nicht zum Lt befördert werden kann, obwohl "bestanden" - ebenfalls kein Prinzip.
Warum? Ich wüsste nicht, dass es einen Anspruch auf Beförderung geben sollte und kann bis heute nicht verstehen, dass Minimalprinzip genauso gewürdigt wird wie herausragende Leistungen. Bei der Ernennung zum Leutnant noch viel mehr als bei anderen Beförderungen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: slider am 12. September 2024, 08:43:43
Mag ja für alle Folgedienstgrade gelten. Aber die Beförderung in den untersten Dienstgrad der Laufbahn nach erfolgreichem Bestehen der Ausbildung sollte nun schon die Regel sein.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Unproomn am 12. September 2024, 12:53:23
Zitat von: dunstig am 12. September 2024, 08:17:41

Warum? Ich wüsste nicht, dass es einen Anspruch auf Beförderung geben sollte und kann bis heute nicht verstehen, dass Minimalprinzip genauso gewürdigt wird wie herausragende Leistungen. Bei der Ernennung zum Leutnant noch viel mehr als bei anderen Beförderungen.

Es wäre halt nur der Super-Gau für die Nachwuchswerbung, womit man dann auch gleich die ganzen Broschüren noch in die Tonne treten könnte. Und insbesondere, wenns am Geld liegt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 12. September 2024, 13:00:57
Offtopic:

Das "Minimalprinzip" ist gerade in den IngWissenschaften "Religion" - wie kann ich mit minimalem Einsatz von Material / Zeit / whatever die Vorgaben erfüllen.

Ein Abitur kann auch mit 4,0 bestanden werden, es bleibt ein Abitur - weitere Möglichkeiten variieren natürlich.

Wer aber eine Ausbildung BESTANDEN hat (ist eine binäre Frage), der sollte dann auch so eingesetzt und bezahlt werden - z. B. als ZgFhrOffz eben min. als Lt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: xnos am 12. September 2024, 18:14:56
Ich finde, hier passen einige Aussagen und Umstände nicht zusammen.

Ein Aufwuchs soll erfolgen, aber es ist kein Geld zur Verfügung. Dazu: Fast 1/3 bricht ab, aber ausgebildetes Personal kann nicht verlängert werden.

"Selbst die beste Personalgewinnung kann das nicht kompensieren." Tut mir leid, aber darüber kann ich nur schmunzeln. In meinem Fall (Reserve RO-SE in Ausbildung und Bewerbung für Seiteneinstieg) kam soviel durcheinander - eine abschließende Rückmeldung habe ich immer noch nicht erhalten. Kein Unternehmen, das wirtschaften muss, könnte so arbeiten. Erfahrungsberichte von Freunden und Bekannten bestätigen meine Erfahrungen eher... (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,74575.msg750801.html#msg750801)

Einerseits "Mais sagte dazu, in seiner etwas zugespitzen Art, von den rund 180.000 Uniformträgern seien nur rund 80.000 operativ tätig – aber 100.000 in Stäben oder Ämtern, und die sitzen auf der Tribüne, während 80.000 versuchen, den Krieg zu gewinnen.",
andererseits "Die Truppe verzeichnet überproportionale Bewerbungen für die Kampftruppe wie Fallschirmjäger oder Gebirgsjäger – diese Verbände sind aber bereits erheblich gesättigt."

Des Weiteren zitiere ich mich mal selbst aus einem anderen Thread:

"Warum ist stets von 203.000 Soldatinnen und Soldaten die Rede, obwohl der NATO-Bedarf doch bei um die 270.000 deutschen Soldatinnen und Soldaten liegt? Darüber hinaus möchte Deutschland sich doch auch vermehrt in den EU Battlegroups bzw. Rapid Deployment Capacity beteiligen. Wie soll das gehen...?

Klar, wenn es kein Geld gibt, dann halt nicht. Aber dann sollte man sich diese zig Absichtserklärungen sparen und die Armee im Rahmen eines Verteidigungsbündnisses profilieren."

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-will-60-000-reservisten-schnell-einsatzbereit-halten-a-0f5d256b-e8c1-4076-90a0-9dbb82c74131

https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/nato-mehr-soldaten-noetig

Der fallende Trend ist da, das Geld nicht. Ein Umdenken wäre wohl angebracht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 12. September 2024, 20:22:40
"Etat 2025: Boris Pistorius stellt Pläne für Verteidigungshaushalt vor"

Veröffentlichungsdatum 12.09.2024

https://www.bmvg.de/de/mediathek/haushaltsdebatte-rede-verteidigungsetat-2025-5837218

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 19. September 2024, 12:11:45
"Verteidigungsetat : Ein Minister und seine Truppe in Geldnöten

Der Bundeswehr werden nach dem Aufbrauchen des Sondervermögens zweistellige Milliardenbeträge fehlen, um "kriegstüchtig" zu werden.

13.09.2024"

Auszug:

"Doch bis die deutschen Streitkräfte wieder "kriegstüchtig" sind, könnten noch Jahrzehnte vergehen.
Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, die pünktlich
zur ersten Lesung des Verteidigungshaushaltes veröffentlicht wurde.

Deren Wissenschaftler errechneten, wie lange es dauern würde, bis die Truppe beim derzeitigen Tempo
der Beschaffung von Waffensystemen wieder auf dem Stand des Jahres 2004 wäre.

"Wenn wir bei den Artilleriesystemen so weitermachen, dauert das über 100 Jahre",
zitierte der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Johann David Wadephul aus der Studie.

Das liege zum einen daran, dass das benötigte Geld fehle, aber auch am langsamen Beschaffungswesen.
"Es gibt keine einzige Maßnahme der Ampelregierung, die dafür sorgt, dass das Beschaffungswesen
beschleunigt wird", befand der CDU-Abgeordnete.

Angesichts einer Inflationsrate von etwa zwei Prozent und der Maßgabe, dass im Wehretat eine
globale Minderausgabe von 1,3 Milliarden Euro erwirtschaftet werden soll, stelle die geplante
Erhöhung des Wehretats um 1,3 Milliarden Euro faktisch eine Kürzung dar:
"Sie nehmen der Bundeswehr Mittel weg, anstatt ihr die notwendigen Mittel für die Zeitenwende zu geben."



https://www.das-parlament.de/inland/verteidigung/ein-minister-und-seine-truppe-in-geldnoeten


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 25. September 2024, 08:58:28
"Pistorius verkündet 38 Maßnahmen zur Stärkung der militärischen Infrastruktur

Veröffentlichungsdatum
24.09.2024"

Auszüge:

"Bei der zweiten Fachkonferenz Infrastruktur im Verteidigungsministerium hat am 23. September die Bund-Länder-Projektgruppe
zur Beschleunigung des Infrastrukturverfahrens im militärischen Bundesbau ihre Ergebnisse vorgestellt.
Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte, es sei gelungen, gemeinsam 38 Maßnahmen zur Stärkung der militärischen Infrastruktur zu identifizieren."


"Ziel der Fachkonferenz ist die Beschleunigung der militärischen Bauvorhaben.
Sie soll künftig insbesondere durch eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den Ländern erreicht werden.

Zu den 38 konkreten Maßnahmen gehören unter anderem:

+ Eine Informationsplattform, mit der durch eine noch engere Vernetzung zwischen den Beteiligten die länderübergreifende Zusammenarbeit erleichtert und damit gefördert werden soll.
   So können freie Kapazitäten länderübergreifend effizient genutzt werden.

+ Angestrebt wird, die Wertgrenzen im Bauverfahren des Bundes anzuheben, so dass für mehr Baumaßnahmen vereinfachte Genehmigungswege gelten. Diese beschleunigen die Verfahren maßgeblich.

+ Angestrebt wird weiterhin die Vereinfachung weiterer Vorschriften des Vergabe-, Bau- und Haushaltsrechtes.
   Dadurch wird vor allem bei der Vergabe von Bauaufträgen mehr Flexibilität und Gestaltungsfreiheiten gewonnen.

+ Die Projektgruppe schlägt weiterhin Maßnahmen zur Personalgewinnung für den Bundesbau vor.
   Dabei geht es beispielsweise um einen Leitfaden mit Empfehlungen zur Personalgewinnung und Personalbindung sowie um die bessere Vernetzung der personalbearbeitenden Dienststellen."


"Das Ziel von Pistorius ist, von den vorgeschlagenen Maßnahmen so viele wie möglich umzusetzen – und zwar noch in der laufenden Legislaturperiode.
,,Wir haben verstanden, dass auch wir unsere Hausaufgaben machen müssen.", betonte Pistorius. Dabei arbeiteten alle auf Augenhöhe zusammen."


https://www.bmvg.de/de/aktuelles/38-massnahmen-staerkung-militaerischer-infrastruktur-5840664

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 22. Oktober 2024, 07:46:08
ZDF

"Mehr Geld für Deutschlands Sicherheit ?"

https://youtu.be/c8Mtj7Skgxo?feature=shared

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. November 2024, 17:02:31
Vortrag von Prof. Dr. Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte / Kulturgeschichte der Gewalt an der Universität Potsdam:

"Die Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr"

https://youtu.be/iszpgWb6kUU?feature=shared


Man muss nicht mit allen seinen Äußerungen übereinstimmen...

Aber diesen Vortrag sollten sich definitiv alle Verantwortlichen Politiker im Bundestag und vor allem alle Angehörigen der Bundeswehr anhören -- und hoffentlich die richtigen Schlüsse daraus ziehen - die B-besoldet sind.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: dunstig am 11. November 2024, 17:19:31
@LwPersFw: So gerne ich dran glauben würde, aber schon zu Beginn meiner Dienstzeit waren die großen Probleme doch genau die selben wie zu meinem Ausscheiden 14 Jahre später. Und schon damals wurde gesagt, dass man das angehen müsse. Träge Beschaffung, schlechte Beschaffung, schlechte Anforderungskataloge bei der Beschaffung, garkeine bzw. zu wenig und zu späte Beschaffung. Immer mehr Häuptlinge, die mit immer mehr Vorschriften und Verwaltung zu kämpfen haben, immer längere Meldeketten, struktureller Personalmangel vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, marode Infrastruktur, Standorte in der Pampa usw. usf.

Ich kann nicht, sagen, dass es hier während meiner Dienstzeit wirklich besser wurde. Vor dem Hintergrund der Ukrainekrise hatte ich doch verhaltene Hoffnungen. Die aber eher enttäuscht wurden. Obwohl die Probleme doch immer wieder angesprochen und allen bekannt zu sein scheinen und vermeintliche Reformen angestoßen wurden, wurde viel mehr das Gegenteil erreicht. Zumindest wenn ich so in "meinem" Bereich auf Arbeitsebene sowie der Beauftragung von Entwicklungen und Beschaffungsvorhaben schaue. Der Wille, das ganze mal wirklich sinnvoll und strukturell anzugehen, scheint also - trotz öffentlicher Absichtsbekundungen - eher zeitlupenmäßig ausgeprägt zu sein. Kommen dann mal wirkliche Ankündigungen, werden diese doch auch eher "unterwältigend" umgesetzt.

Wirkliche Besserung absehbar? Ich glaube nicht dran, freue mich aber, wenn ich eines besseren belehrt werde.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 12. November 2024, 09:06:52
Zitat von: dunstig am 11. November 2024, 17:19:31

@LwPersFw: So gerne ich dran glauben würde, ...


... Ich habe ja nicht gesagt das ICH daran glaube das sich die B-besoldeten in der Masse dies zu Herzen nehmen... aber hoffen kann man ja mal...  ;D


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 25. November 2024, 20:34:47
Kleine Anfrage Fraktion der CDU/CSU

Aktuelle Herausforderungen und Strategien der Bundeswehr im Personalbereich

Drucksache 20/13873 vom 21.11.2024

https://dip.bundestag.de/drucksache/aktuelle-herausforderungen-und-strategien-der-bundeswehr-im-personalbereich/277305


96 (!!) Fragen der Fraktion an die Bundesregierung zum Thema.

Es bleibt auch spannend, welche Antworten die CDU/CSU selbst auf diese Fragen gibt, wenn sie bald in Regierungsverantwortung steht... und den Kanzler stellt...  ;)


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 05. Dezember 2024, 13:01:09
Valide Fragen, der Klassiker freitags 12 Uhr im BMVg.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 17. Dezember 2024, 06:07:40
Zitat von: LwPersFw am 04. September 2024, 15:24:21
Kabinett beschließt ,,Artikelgesetz Zeitenwende"

04.09.2024

https://www.bmvg.de/de/presse/kabinett-beschliesst-artikelgesetz-zeitenwende-5833634

https://www.bmvg.de/resource/blob/5833662/6e1a5694e36516495932ce11dd7617e1/dl-entwurf-artikelgesetz-einsatzbereitschaft-data.pdf

Auszug Pressemitteilung:

"Folgende Verbesserung werden insbesondere bewirkt:

Die Verfügbarkeit von militärischem Personal, unter Wahrung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, vor allem für Ausbildungs- und Übungsvorhaben wird erhöht.
Das Arbeitszeitrecht wird flexibilisiert; die Reaktionsfähigkeit der Streitkräfte wird gefördert – etwa indem zeitliche Belastungen auch in allgemeinen
Auslandsverwendungen, wie der Brigade Litauen, finanziell vergütet werden können.

Die Rahmenbedingungen für die dienstliche Mobilität werden verbessert, um die Entscheidung für einen Umzug oder Rückumzug insbesondere mit Familie nach und von Litauen zu erleichtern.

Umfangreiche besoldungsrechtliche und versorgungsrechtliche Änderungen tragen unmittelbar zur Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft bei.

Dazu gehört auch eine Alarmierungsvergütung für Soldatinnen und Soldaten zur Honorierung besonderer Einschränkungen aufgrund zunehmender Alarmierungsverpflichtungen.
Wir sind wegen nationaler und multinationaler Alarmierungsverpflichtungen auf kurze Rückkehrzeiten angewiesen. Wer ständig erreichbar ist und innerhalb weniger Stunden zur
Dienststelle zurückzukehren hat, nimmt damit persönliche Entbehrungen in der privaten Lebensführung in Kauf. Das soll auch finanziell abgegolten werden.

Wir schaffen zudem drei zusätzliche Stellenzulagen für besonders wichtiges Personal, nämlich für Waffensystemoperateure der Drohnen HERON TP,
für Combat Controller und für in der hydroakustischen Aufklärung eingesetzte Soldatinnen und Soldaten.

Wir verbessern die Einsatzversorgung. Es soll unter anderem möglich werden, Einmalentschädigungen bei Unfällen nicht nur im Auslandseinsatz,
sondern auch bei mehrtägigen Übungen (etwa in Litauen) zu gewähren. Das soll unsere Soldatinnen und Soldaten bei besonders gefährlichen
Diensthandlungen besser finanziell und sozial absichern.

Der sachliche und räumliche Anwendungsbereich des Arbeitssicherstellungsgesetzes wird erweitert, um die Versorgung der Bundeswehr und
der verbündeten Streitkräfte für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung besser gewährleisten zu können.

Ein Inkrafttreten der Gesetzesänderungen ist für das Frühjahr 2025 avisiert."




Link zum DIP Deutscher Bundestag

https://dip.bundestag.de/drucksache/entwurf-eines-gesetzes-zur-weiteren-st%C3%A4rkung-der-personellen-einsatzbereitschaft-und/275796


Gestern fand eine Anhörung zum o.g. Gesetzentwurf statt.

Die Stellungnahmen, z.B. von GenLt Mais, Insp Heer, siehe im Link


"Zeit: Montag, 16. Dezember 2024, 16 bis 19 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal 4.900

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung ,,zur weiteren Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft und zur Änderung von Vorschriften für die Bundeswehr" (20/13488)
sollte noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden.
Diese Ansicht teilte die überwiegende Mehrheit der zu einer öffentlichen Anhörung des Verteidigungsausschusses am Montag, 16. Dezember 2024, geladenen Experten."


https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw51-pa-verteidigung-zeitenwende-1031384

Im Link > rechts > unter "Stellungnahmen" als PDF ...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 18. Dezember 2024, 20:31:35
Zitat von: LwPersFw am 17. Dezember 2024, 06:07:40
Zitat von: LwPersFw am 04. September 2024, 15:24:21
Kabinett beschließt ,,Artikelgesetz Zeitenwende"

04.09.2024

https://www.bmvg.de/de/presse/kabinett-beschliesst-artikelgesetz-zeitenwende-5833634

https://www.bmvg.de/resource/blob/5833662/6e1a5694e36516495932ce11dd7617e1/dl-entwurf-artikelgesetz-einsatzbereitschaft-data.pdf

Auszug Pressemitteilung:

"Folgende Verbesserung werden insbesondere bewirkt:

Die Verfügbarkeit von militärischem Personal, unter Wahrung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, vor allem für Ausbildungs- und Übungsvorhaben wird erhöht.
Das Arbeitszeitrecht wird flexibilisiert; die Reaktionsfähigkeit der Streitkräfte wird gefördert – etwa indem zeitliche Belastungen auch in allgemeinen
Auslandsverwendungen, wie der Brigade Litauen, finanziell vergütet werden können.

Die Rahmenbedingungen für die dienstliche Mobilität werden verbessert, um die Entscheidung für einen Umzug oder Rückumzug insbesondere mit Familie nach und von Litauen zu erleichtern.

Umfangreiche besoldungsrechtliche und versorgungsrechtliche Änderungen tragen unmittelbar zur Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft bei.

Dazu gehört auch eine Alarmierungsvergütung für Soldatinnen und Soldaten zur Honorierung besonderer Einschränkungen aufgrund zunehmender Alarmierungsverpflichtungen.
Wir sind wegen nationaler und multinationaler Alarmierungsverpflichtungen auf kurze Rückkehrzeiten angewiesen. Wer ständig erreichbar ist und innerhalb weniger Stunden zur
Dienststelle zurückzukehren hat, nimmt damit persönliche Entbehrungen in der privaten Lebensführung in Kauf. Das soll auch finanziell abgegolten werden.

Wir schaffen zudem drei zusätzliche Stellenzulagen für besonders wichtiges Personal, nämlich für Waffensystemoperateure der Drohnen HERON TP,
für Combat Controller und für in der hydroakustischen Aufklärung eingesetzte Soldatinnen und Soldaten.

Wir verbessern die Einsatzversorgung. Es soll unter anderem möglich werden, Einmalentschädigungen bei Unfällen nicht nur im Auslandseinsatz,
sondern auch bei mehrtägigen Übungen (etwa in Litauen) zu gewähren. Das soll unsere Soldatinnen und Soldaten bei besonders gefährlichen
Diensthandlungen besser finanziell und sozial absichern.

Der sachliche und räumliche Anwendungsbereich des Arbeitssicherstellungsgesetzes wird erweitert, um die Versorgung der Bundeswehr und
der verbündeten Streitkräfte für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung besser gewährleisten zu können.

Ein Inkrafttreten der Gesetzesänderungen ist für das Frühjahr 2025 avisiert."




Link zum DIP Deutscher Bundestag

https://dip.bundestag.de/drucksache/entwurf-eines-gesetzes-zur-weiteren-st%C3%A4rkung-der-personellen-einsatzbereitschaft-und/275796


Gestern fand eine Anhörung zum o.g. Gesetzentwurf statt.

Die Stellungnahmen, z.B. von GenLt Mais, Insp Heer, siehe im Link


"Zeit: Montag, 16. Dezember 2024, 16 bis 19 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal 4.900

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung ,,zur weiteren Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft und zur Änderung von Vorschriften für die Bundeswehr" (20/13488)
sollte noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden.
Diese Ansicht teilte die überwiegende Mehrheit der zu einer öffentlichen Anhörung des Verteidigungsausschusses am Montag, 16. Dezember 2024, geladenen Experten."


https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw51-pa-verteidigung-zeitenwende-1031384

Im Link > rechts > unter "Stellungnahmen" als PDF ...


Die Anhörung auf Youtube...

https://youtu.be/BfE_ZLrml20?feature=shared

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 19. Dezember 2024, 15:12:44
Die am 18.12.2024 vom Haushaltsausschuss des DBT gebilligten 25-Mill-Vorlagen:


"Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat heute mit der Bewilligung von 38 sogenannten 25-Millionen-Euro-Vorlagen wesentliche Weichen für eine bessere Ausstattung der Bundeswehr gestellt.

Wie das Verteidigungsministerium in einer Mitteilung schreibt, weisen die Rüstungsvorhaben ein Gesamtvolumen von rund 21 Milliarden Euro auf.

Die Finanzierung erfolge über das Sondervermögen (rund 7 Milliarden Euro), über den Einzelplan 14 sowie bei einer Vorlage über den Einzelplan 60 (Patriot- Wiederbeschaffung):



+ Bestellung von 300 Stück LKW militärischer leichter geländegängiger Lastkraftwagen aus bestehender Rahmenvereinbarung,
   Gegenstand: Nachfolge Lkw WOLF, Führungs- und Feldjägeraufgaben

+ Optionsausübung von 25.000 Sätzen Bildverstärkerbrille – querschnittlich – aus dem Vertrag über die Beschaffung von 16.041 Sätzen Bildverstärkerbrille – querschnittlich – und 8.423 Kopftragesystemen,
   Gegenstand: Abruf vorhandener Industriebestände

+ Bestellung von 65 geschützten Führungs- und Funktionsfahrzeugen der Klasse 3 vom Typ DINGO 2 A4.1

+ Beschaffung von Raketenwerfern PULS einschließlich deren Integration (Anpassentwicklung),
   Gegenstand: Einstieg in das System Indirektes Feuer große Reichweite – gemeinsame niederländisch-deutsche Beschaffung

+ Rahmenvereinbarung mit Festbeauftragung zur Herstellung einer Einsatzbevorratung an Reaktivschutzmodulen für den Schützenpanzer PUMA,
   Gegenstand: Vollausstattung Reaktivschutzmodule und Lagerbehälter

+ Abschluss eines 5. Änderungsvertrags zum Vertrag über die Erbringung von Liefer- und Dienstleistungen im Rahmen der fiskalischen Bereitstellung von Bekleidung und persönlicher
   Ausrüstung (Folgelösung Bekleidungsmanagement),
   Gegenstand: Modernisierung der Bekleidung, Erhöhung Budget für Ersatzbeschaffungen

+ Obsoleszenzbeseitigung des Trägheitsreferenzsystems der NH90-Hubschrauberflotte

+ Beschaffungsmaßnahme NATO-Hubschrauber 90 – Ersatzteilerstbedarf,
   Gegenstand: Beschaffung von Ersatz- und Austauschteilen

+ Rahmenvereinbarung über die Herstellung und Lieferung von Wärmebildbeobachtungsgeräten, abgesessen, weite Reichweite mit Zubehör,
   Gegenstand: Handgehaltenes Gerät zum Erkennen von Zielen bis ca. 2.000 Meter

+ Rahmenvereinbarung über die Herstellung und Lieferung von Wärmebildzielgeräten, abgesessen, weite Reichweite einschließlich aller Komponenten und Zubehör,
   Gegenstand: Vorsatzgerät für Präzisionsgewehr G27/28und Maschinengewehr (MG) 5

+ Rahmenvereinbarung mit Festbeauftragung Handgranate Spreng/Splitter DM 51-Serie mit Handgranatenzünder DM82-Serie,
   Festbeauftragung Handgranate Spreng/Splitter DM 51-Serie mit Handgranatenzünder DM82-Serie

+ Beschaffung und Integration von sechs Directed Infrared Countermeasures (DIRCM)-Systemen in sechs Luftfahrzeuge des Typs C-130J

+ Entwicklungsvorhaben Überführung und Erweiterung des deutsch-spanischen Entwicklungsvertrages zum EUROFIGHTER ESCAN Radar Mk1,
   Gegenstand: Entwicklung eines Radars für EUROFIGHTER (Deutschland/Spanien)

+ Beschaffung von Lenkflugkörpern PATRIOT PAC-3 MSE,
   Gegenstand: Ergänzungsbeschaffung 120 LFK PAC-3

+ Beschaffung von 128 Lenkflugkörpern PATRIOT PAC-3 MSE sowie 16 Umrüstsätze Startgerät PATRIOT PAC-3 MSE

+ Entwicklungsvorhaben Zwingender Fähigkeitserhalt LFK kurzer Reichweite IRIS-T (Block II),
   Gegenstand: Lebensdauerverlängerung LFK IRIS-T

+ Entwicklungsvorhaben Langfristige Entwicklung Technische Reifungsphase des Waffensystems EUROFIGHTER,
   Gegenstand: Aufwuchspotential EUROFIGHTER

+ Obsoleszenzbeseitigung an drei Gefechtsständen Führungssystem Luftstreitkräfte (FüSys LuSK) inkl. vorhandener Referenz- und Testanlagen

+ Abschluss eines Beschaffungsvertrages über die Herstellung und Lieferung, Installation und Inbetriebnahme eines auf den permanenten Betrieb ausgelegten Weltraumüberwachungsradars (WRÜbwR)

+ Beschaffung und Einrüstung des Selbstschutzsystems ,,Integration Directed Infrared Countermeasures" (DIRCM) in drei Airbus A350-900 der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung

+ Rahmenvereinbarung über die zweite Grundüberholung sowie über Maßnahmen zum Fähigkeitserhalt des Waffensystems Modulare Abstandswaffe Target Adaptive Unitary
   and DispensernRobotic Ubiquity System Kinetic Energy Penetrator and Destroyer (MAW TAURUS KEPD 350),
   Gegenstand: Lebensdauerverlängerung und Obsoleszenzbeseitigung TAURUS

+ Beschaffungsmaßnahme von 4 weiteren U-Booten 212 CD

+ Beschaffungsmaßnahme von Dienstleistungen zur Vorbereitung der Umsetzung des Projektes Next Generation Frigate-Air Defence F127, US-Anteile Aegis Combat System,
   Gegenstand: Vorbereitungsmaßnahmen für Projekt Fregatte F127

+ Vertrag über die Entwicklung und Qualifizierung einer Lenkflugkörper-Einheit bestehend aus Lenkflugkörper und Ausstoßgerät zur aktiven Selbstverteidigung von U-Booten gegen Angriffe aus der Luft,
   Gegenstand: Lenkflugkörper für U-Boote gegen Luftziele (IDAS) für die U212A

+ Beschaffungsmaßnahme Lenkflugkörper Evolved Seasparrow Missile Block 2,
   Gegenstand:Flugabwehr-Lenkflugkörper für Fregatten F124 / F126

+ Realisierung des Projektes ,,Verteilte Trainingsarchitektur der Marine" (VTAM),
   Gegenstand: Vernetzung verschiedener Ausbildungszentren für gemeinsame simulationsgestützte Übungen

+ Rahmenvereinbarung mit Festbeauftragung über die Regeneration und Stückzahlanpassung Modularer Sanitätseinrichtungen (MSE): Rettungsstationen ballistisch
   geschützt (RSt bg) und ungeschützt (RSt ug),   
   Gegenstand: Containerisierte Behandlungseinrichtungen, ROLE 1 geschützt und ungeschützt

+ Bestellung von 185 ungeschützten militarisierten Transportfahrzeugen Zuladungsklasse 15t sowie 164 ungeschützten militarisierten Transportfahrzeugen Zuladungsklasse 5 t,
   Gegenstand: Beschaffung ungeschützter Transportfahrzeuge für die Brigade Litauen

+ Bestellung von 98 ungeschützten sowie 121 geschützten Lkw ZLK 15 t mit Wechselladeeinrichtung

+ Dritte Bestellung aus der bestehenden Rahmenvereinbarung (6. Änderungsvertrag und Neufassung) zur Beschaffung von streitkräftegemeinsamen Funkgeräteausstattungen (SVFuA)
   und sonstigen Führungsfunkgeräten,
   Gegenstand: 1.147 SVFuA sowie 12.000 weitere Führungsfunkgeräte (Fahrzeugfunkgeräte) für D-LBO

+ Integration von Führungsfunkkomponenten in Plattformen (Fahrzeuge und Funktionsräume/Kabinen der Landstreitkräfte der Bundeswehr (HAI D-LBO) sowie Einwilligung den Cluster 8,
   Gegenstand: Hauptvertrag zur Muster- und Serienintegration

+ Beschaffungsvertrag mit Festbeauftragungsanteilen über die D-LBO IT-Systemintegration,
   Gegenstand: Grundlage für funktionsfähiges IT-System D-LBO

+ Rahmenvertrag mit Festabruf Rüstsatz Netzservicetrupp (RS NServTrp),
   Gegenstand: Beschaffung von Geräteausstattungen für Kabelbautrupps

+ Vertrag über den Erhalt der Einsatzreife IT-Systeme Elektronischer Kampf (EK) Unterstützungssysteme Zentrum Elektronischer Kampf (Zentr EK) Fliegende Waffensysteme (FlgWaSys),
   Gegenstand: Anpassung der IT-Struktur für fliegende Waffensysteme Elektronischer Kampf

+ Abschluss eines Beschaffungsrahmenvertrages mit Festbeauftragung im Rahmen des Projektes Krypto-Modernisierung der Bundeswehr Teilprojekt 2a (KryptoMBw TP2a)
   ,,Multikrypto- und Mehrbereichsschlüsselgerät" zur Beschaffung von Schlüsselgeräten der ,,ED7-Gerätefamilie",
    Gegenstand: Rahmenvereinbarung für querschnittliche Schlüsselgeräte in verschiedenen Plattformen)

+ Rahmenvertrag VESUV – Herstellung und Lieferung Datentransporteinrichtung Digital III,
   Gegenstand: Herstellung und Lieferung obsoleszenzbeseitigter DTD III sowie Software-Entwicklungsleistungen

+ Beauftragung der BWI GmbH zur Realisierung und des Betriebs des Rechenzentrumsverbunds im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung,
   Gegenstand: Bereitstellung Rechenzentrumskapazitäten und cloudbasierte Infrastruktur

+ Beschaffung/Entwicklung German Mission Network Block 1, Lösungskomplement 1.2, verlegefähige Rechenzentren Serie (GMN 1 LK1.2 vRz Serie),
   Gegenstand: Beschaffung von 24 verlegefähigen Rechenzentren"



Quelle: https://www.hartpunkt.de/bundestag-billigt-38-ruestungsvorhaben-fuer-rund-21-milliarden-euro/



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Timirasu am 02. Januar 2025, 05:43:00
Zitat von: LwPersFw am 25. November 2024, 20:34:47
Kleine Anfrage Fraktion der CDU/CSU

Aktuelle Herausforderungen und Strategien der Bundeswehr im Personalbereich

Drucksache 20/13873 vom 21.11.2024

https://dip.bundestag.de/drucksache/aktuelle-herausforderungen-und-strategien-der-bundeswehr-im-personalbereich/277305


96 (!!) Fragen der Fraktion an die Bundesregierung zum Thema.

Es bleibt auch spannend, welche Antworten die CDU/CSU selbst auf diese Fragen gibt, wenn sie bald in Regierungsverantwortung steht... und den Kanzler stellt...  ;)

https://dserver.bundestag.de/btd/20/142/2014270.pdf

Keine der Fragen wird öffentlich beantwortet. Da man wohl auch keine gute Entwicklung und Zukunftsaussichten präsentieren können.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 02. Januar 2025, 08:31:28
Nein, da VS-NfD, steht sogar drin  ::)
Und die Beantwortung ist erfolgt, aber eben nur für den befugten Tn-Kreis.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 02. Januar 2025, 10:08:30
Anmerkung:

- Die Problematik der nicht besetzten Dienstposten ist ja schon durch die Wehrbeauftragte öffentlich bekannt.
- Die finanziellen Herausforderungen (trotz Zeitenwende) sind ja geblieben, viele Vorhaben sind nicht finanziert.

Insoweit bleibt die weitere Kriegstüchtigkeit eine Herausforderung.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 02. Januar 2025, 20:10:16
Zitat von: Timirasu am 02. Januar 2025, 05:43:00
Zitat von: LwPersFw am 25. November 2024, 20:34:47
Kleine Anfrage Fraktion der CDU/CSU

Aktuelle Herausforderungen und Strategien der Bundeswehr im Personalbereich

Drucksache 20/13873 vom 21.11.2024

https://dip.bundestag.de/drucksache/aktuelle-herausforderungen-und-strategien-der-bundeswehr-im-personalbereich/277305


96 (!!) Fragen der Fraktion an die Bundesregierung zum Thema.

Es bleibt auch spannend, welche Antworten die CDU/CSU selbst auf diese Fragen gibt, wenn sie bald in Regierungsverantwortung steht... und den Kanzler stellt...  ;)

https://dserver.bundestag.de/btd/20/142/2014270.pdf

Keine der Fragen wird öffentlich beantwortet. Da man wohl auch keine gute Entwicklung und Zukunftsaussichten präsentieren können.

Wurde auch hier thematisiert...

https://augengeradeaus.net/2024/12/personalprobleme-der-bundeswehr-lieber-nicht-drueber-reden/

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 30. Januar 2025, 07:45:40
Zitat von: LwPersFw am 04. September 2024, 15:24:21
Kabinett beschließt ,,Artikelgesetz Zeitenwende"

04.09.2024

https://www.bmvg.de/de/presse/kabinett-beschliesst-artikelgesetz-zeitenwende-5833634

https://www.bmvg.de/resource/blob/5833662/6e1a5694e36516495932ce11dd7617e1/dl-entwurf-artikelgesetz-einsatzbereitschaft-data.pdf

Auszug Pressemitteilung:

"Folgende Verbesserung werden insbesondere bewirkt:

Die Verfügbarkeit von militärischem Personal, unter Wahrung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, vor allem für Ausbildungs- und Übungsvorhaben wird erhöht.
Das Arbeitszeitrecht wird flexibilisiert; die Reaktionsfähigkeit der Streitkräfte wird gefördert – etwa indem zeitliche Belastungen auch in allgemeinen
Auslandsverwendungen, wie der Brigade Litauen, finanziell vergütet werden können.

Die Rahmenbedingungen für die dienstliche Mobilität werden verbessert, um die Entscheidung für einen Umzug oder Rückumzug insbesondere mit Familie nach und von Litauen zu erleichtern.

Umfangreiche besoldungsrechtliche und versorgungsrechtliche Änderungen tragen unmittelbar zur Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft bei.

Dazu gehört auch eine Alarmierungsvergütung für Soldatinnen und Soldaten zur Honorierung besonderer Einschränkungen aufgrund zunehmender Alarmierungsverpflichtungen.
Wir sind wegen nationaler und multinationaler Alarmierungsverpflichtungen auf kurze Rückkehrzeiten angewiesen. Wer ständig erreichbar ist und innerhalb weniger Stunden zur
Dienststelle zurückzukehren hat, nimmt damit persönliche Entbehrungen in der privaten Lebensführung in Kauf. Das soll auch finanziell abgegolten werden.

Wir schaffen zudem drei zusätzliche Stellenzulagen für besonders wichtiges Personal, nämlich für Waffensystemoperateure der Drohnen HERON TP,
für Combat Controller und für in der hydroakustischen Aufklärung eingesetzte Soldatinnen und Soldaten.

Wir verbessern die Einsatzversorgung. Es soll unter anderem möglich werden, Einmalentschädigungen bei Unfällen nicht nur im Auslandseinsatz,
sondern auch bei mehrtägigen Übungen (etwa in Litauen) zu gewähren. Das soll unsere Soldatinnen und Soldaten bei besonders gefährlichen
Diensthandlungen besser finanziell und sozial absichern.

Der sachliche und räumliche Anwendungsbereich des Arbeitssicherstellungsgesetzes wird erweitert, um die Versorgung der Bundeswehr und
der verbündeten Streitkräfte für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung besser gewährleisten zu können.

Ein Inkrafttreten der Gesetzesänderungen ist für das Frühjahr 2025 avisiert."




Link zum DIP Deutscher Bundestag

https://dip.bundestag.de/drucksache/entwurf-eines-gesetzes-zur-weiteren-st%C3%A4rkung-der-personellen-einsatzbereitschaft-und/275796


Am 31.01.2025 , Top ZP 26-28 , findet die 2. und 3. Lesung im BT statt.  https://www.bundestag.de/tagesordnung?week=05&year=2025&conference=210




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 31. Januar 2025, 15:49:44
Der BT hat heute in 2. und 3. Lesung das

Gesetz zur weiteren Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft und zur Änderung von Vorschriften für die Bundeswehr

angenommen.

"Gesetzentwurf 20/13488
(Beschlussempfehlung 20/14787: Gesetzentwurf in Ausschussfassung annehmen)
angenommen."

Wichtig dabei ... in den Gesetzentwurf (20/13488) fließen dabei noch die entsprechenden Änderungen des Verteidigungsausschuss ein (20/14787)!

Bei den betroffenen Paragraphen gelten also die Ausführungen in 20/14787.

Was wird u.a. damit kommen, sobald im BGBl verkündet:

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/artikelgesetz-zeitenwende-kommt-5883006


Und z.B. weiter... Siehe Drucksache 20/14787

Zum Soldatenversorgungsgesetz (i.d.F.v. 01.01.2025)

"§ 42 wird wie folgt geändert:

a) Absatz 1 Satz 1 wird wie folgt gefasst:

,,Auf eine Berufssoldatin oder einen Berufssoldaten, die oder der wegen Dienstunfähigkeit infolge eines als Berufssoldatin oder Berufssoldat oder als Soldatin auf Zeit oder als Soldat auf Zeit erlittenen Dienstunfalles in den Ruhestand versetzt worden ist, sind die §§ 36, 37, 44 Absatz 1 und 2 sowie die §§ 45 und 87 des Beamtenversorgungsgesetzes entsprechend anzuwenden."

b) In den Absätzen 2 bis 6 wird jeweils das Wort ,,Berufssoldatin" durch das Wort ,,Soldatin", das Wort ,,Berufssoldat" durch das Wort ,,Soldat" und wird das Wort ,,Berufssoldaten" durch das Wort ,,Soldaten" ersetzt.:

"Zu Nummer 4 (Änderung des § 42)

Durch die Änderung des § 42 des Soldatenversorgungsgesetzes besteht nunmehr auch dann ein Anspruch auf ein Unfallruhegehalt, wenn der Dienstunfall im Status einer Soldatin auf Zeit oder eines Soldaten auf Zeit erlitten und die Dienstunfähigkeit erst im Zeitpunkt des Status einer Berufssoldatin oder eines Berufssoldaten festgestellt wurde. Die Gesetzesänderung trägt den gestiegenen Anforderungen an den Soldatenberuf im Inland Rechnung. Die durchzuführenden Übungen und Ausbildungsvorhaben bergen ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Dieses erhöhte Risiko, welchem die Soldatinnen und Soldaten auch im Inland ausgesetzt sind, spiegelt sich in einer erhöhten Versorgungsleistung wider."


Dies bedeutet z.B. für BS, die zum Zeitpunkt des Einsatzunfalls SaZ waren und dann als BS auf Grund DU entlassen wurden, nunmehr die selbe Versorgung erhalten wie der BS, der zum Zeitpunkt des Einsatzunfalls bereits BS war.

Ehemalige BS, die davon bisher betroffen waren können auf Antrag eine Anwendung dieser neuen Regelung ebenfalls beantragen!

Falls der ehemaligen BS bereits verstorben sein sollte, auch die Hinterbliebenen!

",,§ 135 Übergangsregelung aus Anlass des Gesetzes zur weiteren Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft und zur Änderung von Vorschriften für die Bundeswehr

(1) Für am ... [einsetzen: Datum des ersten Tages des auf die Verkündung folgenden Kalendermonats] vorhandene Soldatinnen im Ruhestand und Soldaten im Ruhestand, die nicht bereits ein Unfallruhegehalt oder ein erhöhtes Unfallruhegehalt erhalten, gelten die §§ 42 und 88.

Hat die Soldatin im Ruhestand oder der Soldat im Ruhestand eine Ausgleichszahlung nach § 63f des Soldatenversorgungsgesetzes in der bis zum 31. Dezember 2024 geltenden Fassung oder nach § 90 oder eine Kompensationszahlung nach § 85a erhalten, so wird das erhöhte Unfallruhegehalt monatlich um 250 Euro gekürzt bis der Betrag der gewährten Ausgleichs- oder Kompensationszahlung erreicht ist. Beträgt der Unterschiedsbetrag zwischen dem erhöhten Unfallruhegehalt und dem zuletzt bezogenen Ruhegehalt weniger als 250 Euro im Monat, wird das erhöhte Unfallruhegehalt nur bis zur Höhe des Unterschiedsbetrags gekürzt. Der Betrag der gewährten Ausgleichs- oder Kompensationszahlung ist zuvor um 250 Euro für jeden Monat, der zwischen der Auszahlung der Ausgleichs- oder Kompensationszahlung und dem Beginn der Gewährung des erhöhten Unfallruhegehaltes liegt, zu mindern.

(2) Die Leistungen werden ab dem Ersten des Monats gewährt, in dem ein schriftlicher oder elektronischer Antrag von der Soldatin im Ruhestand oder dem Soldaten im Ruhestand bei der für die Festsetzung der Versorgungsbezüge zuständigen Stelle gestellt wurde. Eine Nachzahlung für davorliegende Zeiträume erfolgt nicht.

(3) Auf am ... [einsetzen: Datum des ersten Tages des auf die Verkündung folgenden Kalendermonats] vorhandene Hinterbliebene, die bisher keine Unfall-Hinterbliebenenversorgung erhalten, ist § 59 anzuwenden, wenn die Berufssoldatin oder der Berufssoldat die Voraussetzungen des § 42 oder § 88 erfüllt hätte. Absatz 2 gilt entsprechend."


"Zu Nummer 16 (Anfügung § 135)

Mit der Übergangsregelung wird es Soldatinnen im Ruhestand und Soldaten im Ruhestand ermöglicht für die Zukunft Unfallruhegehalt zu beziehen, wenn sie die Voraussetzungen des § 42 bzw. des § 88 des Soldatenversorgungsgesetzes erfüllen. 

Haben die Soldatinnen im Ruhestand und Soldaten im Ruhestand länger die einmalige Ausgleichs- oder Kompensationszahlung erhalten, ist dieser Einmalbetrag auf das erhöhte Unfallruhegehalt nach § 42 in Verbindung mit § 37 des Beamtenversorgungsgesetzes oder nach § 88 anzurechnen, ansonsten käme es zu einer Doppelversorgung. 

Es werden Leistungen erst ab dem Ersten des Antragsmonats gezahlt. Eine Nachzahlung für davorliegende Zeiträume erfolgt nicht.

In die Übergangsregelung werden auch Hinterbliebene miteinbezogen."








Bis auf wenige Ausnahmen werden die Hinzuverdienstgrenzen für pensionierte Berufssoldaten zwischen dem 62. und 67. Lebensjahr gestrichen.

Siehe § 68 SVG

"Zu Nummer 6 (Neufassung des § 68)

Durch die Neufassung der Regelung werden die Hinzuverdienstgrenzen bei Bezug von Erwerbseinkommen von Soldatinnen und Soldaten im Ruhestand weitgehend aufgehoben. Dabei handelt es sich um einen Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität des Soldatenberufs. Zudem werden dadurch finanzielle Hinzuverdienstmöglichkeiten im Ruhestand erweitert und die Maßnahme hilft bei der Abmilderung der Auswirkungen des Fachkräftemangels."



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 05. März 2025, 11:51:27
Das Artikelgesetz tritt am morgigen Donnerstag, 6. März 2025, vorbehaltlich anderweitig geregelten Inkrafttretens einzelner Regelungen, in Kraft.

https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2025/72/VO.html?nn=55638
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 11. März 2025, 12:03:52

Bericht der Wehrbeauftragten 2024

https://www.bundestag.de/resource/blob/1056744/d6b1b9216af9ef4cc4d2d39494ac6a36/jahresbericht_2024_11maerz.pdf

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 10. April 2025, 07:18:11
Aus dem Koalitionsvertrag zum Stichwort Verteidigung:

Nur einige...

"46 Wir stärken unsere Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeit, um Freiheit und Frieden zu sichern.
47 Stärke ist die Voraussetzung für Frieden. Deshalb wollen wir uns verteidigen können, um uns nicht
48 verteidigen zu müssen. Mit Entscheidungen zur künftigen Finanzierung und Architektur unserer
49 Sicherheit haben wir die Grundlage dafür gelegt, uns jeder äußeren Bedrohung erfolgreich zu
50 erwehren. Wir stehen an der Seite der Ukraine, die auch unsere Freiheit und die Prinzipien der
51 regelbasierten Ordnung verteidigt, und setzen auf einen gerechten und gemeinsam mit der Ukraine
52 ausverhandelten Frieden.

1734 Mit der Ausnahme der Verteidigungsausgaben oberhalb von einem Prozent des BIP von der
1735 Schuldenregel haben wir die Grundlage geschaffen, in einer veränderten internationalen
1736 Sicherheitsordnung dauerhaft mehr Verantwortung übernehmen zu können.

1739 Wir schlagen ein Bundeswehrplanungsgesetz vor. Wir geben damit parlamentarisch einen
1740 fachgesetzlichen Rahmen für eine angemessene Ausstattung der Bundeswehr vor und schaffen die
1741 Grundlage für die Bereitstellung der entsprechenden Finanzmittel im Bundeshaushalt. Damit wollen
1742 wir auch Parlamentsrechte stärken. Bestehende Parlamentsrechte bleiben erhalten.

3978 Unser Bekenntnis zur NATO und zur EU bleibt unverrückbar. Das transatlantische Bündnis und die enge
3979 Zusammenarbeit mit den USA bleiben für uns von zentraler Bedeutung. Wir stärken die
3980 Handlungsfähigkeit Europas, vertiefen bestehende strategische Partnerschaften, bauen insbesondere
3981 mit Ländern des Globalen Südens neue auf und unterstützen multilaterale Formate mit ganzer Kraft.

4008 Um die Abstimmungsprozesse der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) zu verbessern
4009 und zu beschleunigen, wollen wir mehr qualifizierte Mehrheitsentscheidungen im Rat der EU
4010 ermöglichen. Bei der Weiterentwicklung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik
4011 (GSVP) übernehmen wir eine Führungsrolle. Wir wollen die EU-NATO-Zusammenarbeit stärken.
4012 Darüber hinaus werden wir in geeigneten Fällen intergouvernementale Formate, wie zum Beispiel das
4013 E3-Format (Frankreich, Vereinigtes Königreich und Deutschland), gegebenenfalls auch unter Einschluss
4014 von Nicht-EU-Staaten, als außenpolitisches Handlungsformat anwenden.

4119 Die NATO ist ein tragender Pfeiler der transatlantischen Partnerschaft und für die europäische
4120 Sicherheit unverzichtbar. Wir bekennen uns zur Stärkung des transatlantischen Bündnisses und zur
4121 fairen Lastenteilung. Wir halten an der nuklearen Teilhabe innerhalb der NATO fest. Sie ist integraler
4122 Baustein der glaubhaften Abschreckung durch das Bündnis. Wir setzen uns dafür ein, den europäischen
4123 Pfeiler der NATO mit Nachdruck fortzuentwickeln und die EU-NATO-Zusammenarbeit weiter
4124 aufzuwerten. Wegen seiner geografischen Lage in Europa soll Deutschland als zentrale Drehscheibe der
4125 NATO weiter ausgebaut werden. Auch die maritime Sicherheit in Nord- und Ostsee ist von Bedeutung.
4126 Die europäische Zusammenarbeit in Rüstungsfragen muss dafür sorgen, dass die Ausstattung einfacher
4127 und standardisierter wird und Kosten- und Qualitätsvorteile durch gemeinsame Bestellungen
4128 entstehen (,,Simplification, Standardization und Scale"). Die dauerhaft in Litauen stationierte deutsche
4129 Brigade ist unser zentraler Beitrag für Abschreckung und Verteidigung an der NATO-Ostflanke. Die
4130 Aufstellung, ihre Ausstattung und Finanzierung sowie ihr Personalbedarf haben Priorität.

4131 Die Ausgaben für unsere Verteidigung müssen bis zum Ende der Legislaturperiode deutlich und
4132 stringent steigen. Die Höhe unserer Verteidigungsausgaben richtet sich nach den in der NATO
4133 gemeinsam vereinbarten Fähigkeitszielen. Der Zyklus einer Legislaturperiode ist für die Umsetzung
4134 weitreichender Beschaffungs- und Rüstungsprojekte regelmäßig zu kurz. Wir streben deswegen die
4135 Einführung eines mehrjährigen Investitionsplans für die Verteidigungsfähigkeit an, der im Einklang mit
4136 dem Deutschen Bundestag langfristige finanzielle Planungssicherheit gewährleistet, um damit den
4137 Bedarfen der Bundeswehr und den Verpflichtungen gegenüber der NATO sowie ihren
4138 Fähigkeitsanforderungen gerecht zu werden. Wir werden noch im ersten halben Jahr der
4139 Regierungsarbeit ein Planungs- und Beschaffungsbeschleunigungsgesetz für die Bundeswehr
4140 beschließen.

4141 Es ist zwingend, dass wir die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte kurzfristig, nachdrücklich und
4142 nachhaltig erhöhen. Dies gilt zuallererst für die Truppenverbände und Kräfte, die bereits in die
4143 Verteidigungspläne der NATO eingemeldet sind und für ihren Auftrag voll ausgestattet werden müssen.
4144 Wir fokussieren uns dabei auf den militärischen Zweck und Nutzen zur Erfüllung des Kernauftrags und
4145 richten die militärischen und zivilen Strukturen der Bundeswehr darauf aus.

4146 Soldatinnen und Soldaten verdienen unsere höchste Anerkennung. Wir verankern unsere Bundeswehr
4147 noch stärker im öffentlichen Leben und setzen uns für die Stärkung der Rolle der Jugendoffiziere ein,
4148 die an den Schulen einen wichtigen Bildungsauftrag erfüllen.

4149 Wir schaffen einen neuen attraktiven Wehrdienst, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert. Für die neue
4150 Ausgestaltung dieses Dienstes sind die Kriterien Attraktivität, Sinnhaftigkeit und Beitrag zur
4151 Aufwuchsfähigkeit leitend. Wertschätzung durch anspruchsvollen Dienst, verbunden mit
4152 Qualifikationsmöglichkeiten, werden die Bereitschaft zum Wehrdienst dauerhaft steigern. Wir
4153 orientieren uns dabei am schwedischen Wehrdienstmodell. Wir werden noch in diesem Jahr die
4154 Voraussetzungen für eine Wehrerfassung und Wehrüberwachung schaffen.

4155 In allen personalrechtlichen Fragen muss die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr im Vordergrund
4156 stehen. Dem Faktor der individuellen Einsatzbereitschaft räumen wir deswegen besondere Bedeutung
4157 ein. Wir machen die Bundeswehr durch flexible Dienstzeit- und Laufbahnmodelle sowie in Fragen der
4158 sozialen Fürsorge attraktiver. Das bestehende Arbeitszeitregime für die Bundeswehr passen wir dem
4159 veränderten Bedarf der Streitkräfte an. Wir wollen den Anteil der Frauen und von Menschen mit
4160 Migrationsgeschichte in der Bundeswehr erhöhen.

4161 Wir wollen die Reserve und den Heimatschutz weiter stärken, sie dem Auftrag entsprechend ausstatten
4162 und sie strukturell und gesellschaftlich besser verankern.

4163 Wir setzen uns dafür ein, dass Hemmnisse, die beispielsweise Dual-Use-Forschung oder auch zivil
4164 militärische Forschungskooperationen erschweren, abgebaut werden. Außerdem wollen wir die
4165 Verteidigungsfähigkeit Deutschlands im Weltraum entschlossen und zügig ausbauen. Eine nationale
4166 Weltraumsicherheitsstrategie werden wir im ersten Regierungsjahr veröffentlichen. Wir werden das
4167 Defizit, das es in Deutschland im Bereich der strategischen Sicherheitsforschung gibt, beseitigen und
4168 uns für deren Förderung im Sinne eines vernetzten Sicherheitsverständnisses einsetzen.

4169 Das Planungs- und das Beschaffungswesen wird reformiert. Für einzelne Großprojekte, aber auch für
4170 Zukunftstechnologiebereiche, die einer hohen Innovationsdynamik unterliegen, werden wir neue
4171 Realisierungswege implementieren. In besonders kritischen Bereichen, wie Munition, werden wir
4172 verstärkt mit Vorhalteverträgen und Abnahmegarantien arbeiten. Die Verfügbarkeit von
4173 Schlüsselressourcen, wie zum Beispiel Sprengstoffen, wird abgesichert. Bereits erfolgte Zertifizierungen
4174 und Zulassungen von Partnernationen erkennen wir dort wo möglich an und verzichten auf eine
4175 erneute Durchführung. Wir werden das Verfahren der Parlamentsbeteiligung in Beschaffungsfragen
4176 beschleunigen und empfehlen, die Höhe des Schwellenwertes für Beschaffungsvorlagen zu erhöhen.
4177 Die bereits geschaffene Grundlagenentwicklung des Future Combat Air System sowie des Main Ground
4178 Combat System werden wir zügig gemeinsam fortsetzen.

4179 Wir fördern verstärkt Zukunftstechnologien für die Bundeswehr und führen diese in die Streitkräfte ein.
4180 Dies gilt insbesondere für die Bereiche: Satellitensysteme, Künstliche Intelligenz, unbemannte (auch
4181 kampffähige) Systeme, Elektronischer Kampf, Cyber, Software Defined Defense und Cloud-
4182 Anwendungen sowie Hyperschallsysteme. Hierzu ist auch ein vereinfachter Zugang und vertiefter
4183 Austausch mit Forschungseinrichtungen, dem akademischen Umfeld, Start-Ups und Industrie
4184 notwendig.

4185 Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie
4186 einschließlich des wehrtechnischen Mittelstandes ist durch langfristig planbare Beauftragungen und
4187 vereinfachten Kapitalzugang zu stärken. Wir schaffen hierzu resilientere Lieferketten. Damit
4188 maximieren wir die deutsche und europäische Handlungsautonomie. Bei Rüstungskäufen außerhalb
4189 des EU-Vergaberechts werden wir Offset-Möglichkeiten nutzen. Wenn die vollumfängliche
4190 Gewährleistung der Sicherheits- und Verteidigungsinteressen Deutschlands durch Änderungen der
4191 Eigentums- und Anteilsverhältnisse an Schlüsselunternehmen der Sicherheits- und
4192 Verteidigungsindustrie bedroht ist, werden wir auch strategische Beteiligungen des Bundes in Betracht
4193 ziehen.

4194 Wir richten unsere Rüstungsexporte stärker an unseren Interessen in der Außen-, Wirtschafts- und
4195 Sicherheitspolitik aus. Wir wollen eine strategisch ausgerichtete Rüstungsexportpolitik, welche der
4196 deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, ihren ausländischen Partnern sowie ihren Kunden
4197 Verlässlichkeit gibt. Die Unterstützung von Rüstungsexporten über Government-to-Government-
4198 Vereinbarungen bauen wir aus.

4203 Die Aufwuchs- und Verteidigungsfähigkeit der Streitkräfte erfordern eine deutliche Steigerung der
4204 jährlichen Investitionen in militärische Infrastruktur. Um dies zu erreichen, werden wir das
4205 Genehmigungs- und Vergaberecht sowie die Beschaffung, den Schutz und die Widmung militärischer
4206 Flächen durch Verfahrensfreistellungen und durch mehr Eigenvollzugskompetenzen für die
4207 Bundeswehr vereinfachen. Haushaltsrechtliche Vereinfachungen werden wir in enger Absprache mit
4208 dem Bundestag prüfen. Für militärische Bauvorhaben vereinfachen wir die Bedarfsdefinition und
4209 Genehmigung und schaffen mit einem Bundeswehrinfrastrukturbeschleunigungsgesetz
4210 Ausnahmeregelungen im Bau-, Umwelt- und Vergaberecht sowie beim Schutz und der Widmung
4211 militärischer Flächen. Die Belange und die Infrastrukturmaßnahmen zur Gesamtverteidigung sind als
4212 überragendes öffentliches Interesse festzuschreiben und in der Umsetzung gegenüber anderen
4213 staatlichen Aufgaben zu priorisieren.

4214 Die Bundeswehr und alle staatlichen sowie gesamtgesellschaftlichen Akteure müssen effektiv
4215 zusammenarbeiten können, um Angriffe auf unser komplexes System schnell zu erkennen und gezielt
4216 und wirksam zu bekämpfen. Die Vorsorge- und Sicherstellungsgesetze werden wir vor diesem
4217 Hintergrund umfassend novellieren.

4218 Um uns an die veränderte Sicherheitslage anzupassen, werden wir noch in diesem Jahr das Gesetz über
4219 den Militärischen Abschirmdienst (MAD) umfassend novellieren. Mit einem Artikelgesetz Militärische
4220 Sicherheit wollen wir die bisherigen Verfahren bei Sicherheitsüberprüfung und Sabotageschutz
4221 verbessern und erheblich beschleunigen.

4395 Angesichts des geopolitischen Epochenbruchs muss Europa umfassende strategische Souveränität
4396 entwickeln. Schlüsseltechnologien, Energiesicherheit, digitale Souveränität inklusive europäischer
4397 Plattformen, Schutz kritischer Infrastrukturen, Resilienz sowie eigene Fähigkeiten, um sich im globalen
4398 Systemwettbewerb zu behaupten, sind dafür zentral. Wir setzen uns für eine Europäische
4399 Verteidigungsunion zur Stärkung des europäischen Pfeilers in der NATO ein. Wir wollen einen echten
4400 Binnenmarkt für Verteidigungsgüter mit gemeinsamen Exportregeln und enger Zusammenarbeit bei
4401 Planung, Entwicklung und Beschaffung. Eine engere europäische Abstimmung im internationalen
4402 Krisenmanagement, ein systematischeres Vorgehen bei EU-Missionen und eine bessere Verzahnung
4403 der Politiken von EU, Mitgliedstaaten und wichtigen supranationalen Organisationen wollen wir weiter
4404 voranbringen."



4565 Die SPD stellt die Leitung folgender Ministerien:

4569 • Verteidigung





####################################################

An Ihren Taten - nicht den Worten - wollen wir sie messen ...  ;)




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 22. April 2025, 11:03:22
Und ich hoffe, dass beim rot markierten Teil die Betonung auf "zunächst" liegt.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: dunstig am 22. April 2025, 11:31:03
Zitat von: schlammtreiber am 22. April 2025, 11:03:22Und ich hoffe, dass beim rot markierten Teil die Betonung auf "zunächst" liegt.
Ich hoffe auch. Erwarten tue ich aber eher Unterwältigendes. Weder glaube ich daran, dass sich am "zunächst" etwas ändert, noch dass wirkliche funktionierende Strukturen der Wehrüberwachung/-Erfassung angegangen werden, noch dass von der angepeilten Attraktivität wirklich etwas bleibt, noch dass genug Personal sich  angesprochen fühlt, um auch den Bedarf zu decken, etc.

Ich würde mich natürlich freuen, eines besseren belehrt zu werden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 28. April 2025, 15:44:00
Alles was uns nicht binnen 5+ Jahren auf 350k Mann bringt, ist unterwältigend. Und das geht eben nur mit echter Wehrpflicht.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 14. Mai 2025, 17:55:36

Merz: Bundeswehr soll "konventionell zur stärksten Armee Europas" werden !

https://youtu.be/bfZwYjARWmA?feature=shared


Wir werden in 4 Jahren sehen wieviel davon Herr Merz und unser VM in die Tat umsetzen konnte...


Politiker-Worte sind noch lange keine Politiker-Taten...

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 15. Mai 2025, 09:37:04
Zitat von: LwPersFw am 14. Mai 2025, 17:55:36Bundeswehr soll "konventionell zur stärksten Armee Europas" werden !

Da bin ich aus zwei Gründen skeptisch:

1. Exakt (!) die gleiche Aussage wurde bereits vor Jahren unter Kanzler Scholz getätigt.
2. Die bislang bekannten Maßnahmen sind keinesfalls ausreichend um dieses Ziel zu erreichen.

Wir sind also nicht nur "weit davon entfernt", wir sind noch nicht mal ansatzweise auf dem Weg dorthin.

Da müsste jetzt sehr viel sehr schnell getan/beschlossen werden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 15. Mai 2025, 10:04:51
Emotionslos:

Die Anzahl aktiver Soldaten ist (wieder leicht) gesunken.

... und trotz einem höheren Anteil Berufssodaten - wobei dies das Alter und die Regenerationsfähigkeit negativ verändert - und zusätzlich für weniger Reservisten sorgt.

Damit FEHLEN Soldaten für neue, dringend notwendige Waffensysteme.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 28. Mai 2025, 20:52:47
"Nato soll 40.000 Soldaten mehr von Deutschland fordern"

https://www.n-tv.de/politik/Nato-soll-40-000-Soldaten-mehr-von-Deutschland-fordern-article25800265.html


Sollte sich dies bewahrheiten... ist es vollkommen illusorisch diesen Aufwuchs auf ca. 240.000 aktive Soldaten in absehbarer Zeit zu erreichen...denn dann fehlen adhoc 60.000...

Und eine Wehrpflicht würde daran nichts ändern.
Denn ich könnte sicherlich 20.000... 30.000 BWDL verpflichtend einstellen...
Aber es bedarf auch tausender  qualifizierter SaZ...
Und wer glaubt diese vollständig aus dem Pool der BWDL zu gewinnen... ist deutlich außerhalb der gesellschaftlichen Realitäten...  ;)

Es bleibt spannend wie die Regierung und unser VM dieses Problem angehen werden, wenn notwendig...

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 30. Mai 2025, 15:13:23
Bericht des Bundesrechnungshof

nach § 99 BHO vom 27.05.2025

"Handlungsbedarf bei der Bundeswehr

Wiederausrichtung auf Landes- und Bündnisverteidigung erfordert verantwortungsvolle Mittelverwendung und Kurskorrektur bei Organisation und Personal
"


Auszug:

"Fazit

Heute ist die Bundeswehr insbesondere organisatorisch und personell noch nicht in dem Zustand, der erforderlich ist, um der veränderten Sicherheitslage und dem militärischen Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung umfassend gerecht zu werden. Erste Fortschritte im Bereich Rüstung und die unbegrenzten Verschuldungsmöglichkeiten dürfen nicht über bestehenden Handlungsbedarf hinwegtäuschen.

Für einsatzbereite Streitkräfte und eine effektive und effiziente Bundeswehrverwaltung reicht es nicht aus, mehr finanzielle Mittel für Rüstung, Infrastruktur und Betrieb in das bestehende System zu geben. Das bestehende System muss auch organisatorisch und personell konsequent auf den Kernauftrag der Bundeswehr ausgerichtet und weiterentwickelt werden. Ziel muss es sein, die Wirkung der Verteidigungsausgaben spürbar zu erhöhen und den Effizienzdruck beizubehalten.

Das BMVg steht dabei in der Verantwortung, dass die zusätzlichen finanziellen Mittel nicht versickern. Aus einem sicherheits- und verteidigungspolitisch begründeten  ,,Whatever it takes!" darf kein verwaltungsseitiges ,,Geld spielt keine Rolle!" werden.

Reformen dürfen nicht aufgeschoben werden, damit der Kurs der vergangenen Jahrzehnte so schnell wie möglich korrigiert werden kann. Es wird dauern und anstrengend werden, die Verteidigungsfähigkeit langfristig zu stärken und die Bundeswehr für ihren Kernauftrag fit zu machen. Dafür bedarf es Mut zur Veränderung.
"


https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2025/bundeswehr/kurzmeldung.html





Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 02. Juni 2025, 13:12:27
Mit Wehrpflicht wird das ein immenser Aufwand. Ohne Wehrpflicht ist es unmöglich.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 03. Juni 2025, 20:32:16
Zitat aus "Die Bundeswehr" 06/2025 des DBwV zum Haushaltsentwurf 2025 der Bundesregierung:

"Die im März 2025 durch den Deutschen Bundestag beschlossene Lockerung der Schuldenbremse und der damit voraussichtlich einhergehende beispiellose Aufwuchs der Verteidigungsausgaben vergrößert künftig den Spielraum der Bundeswehr.

Die Frage ist nun: Kommt dieser Aufwuchs auch beim Personal an?

,,Die ersten Anzeichen, die wir als Verband aus dem Finanzministerium wahrgenommen haben, sehen keinerlei neue Planstellen für die Bundeswehr vor.

So wird aus dem Aufwuchs nichts", so der Vorsitzende des Fachbereiches Besoldung/Haushalt/Laufbahnrecht im DBwV, Oberstleutnant i.G. Dr. Detlef Buch.

,,Jetzt muss die Regierung liefern", so Buch. ,,Wenn es der Politik ernst ist mit den lauten und vielversprechenden Ankündigungen zum Aufwuchs der Bundeswehr und sie aus ihr die stärkste Armee Europas machen will, dann brauchen wir zweierlei: Erstens einen verbindlichen Aufwuchs- bzw. Wachstumsplan im Bereich der Planstellen und zweitens die notwendigen Planstellen in den benötigten Dotierungshöhen."



Wie ich immer sage, für totes Material kann die Politik hunderte Milliarden an die Rüstungslobby überweisen...

Für die Soldaten, die ja angeblich "als Mensch im Mittelpunkt stehen", hat die Politik nur leere Worte übrig...

... bzw. betreibt gezielte Klientelpolitik, wie bei den neuen Regelungen die explizit beim Aufwuchs der PzBrig 45 helfen sollen...

Shame on YOU !  >:(




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 06. Juni 2025, 06:36:09
Zitat von: LwPersFw am 28. Mai 2025, 20:52:47"Nato soll 40.000 Soldaten mehr von Deutschland fordern"

https://www.n-tv.de/politik/Nato-soll-40-000-Soldaten-mehr-von-Deutschland-fordern-article25800265.html


Sollte sich dies bewahrheiten... ist es vollkommen illusorisch diesen Aufwuchs auf ca. 240.000 aktive Soldaten in absehbarer Zeit zu erreichen...denn dann fehlen adhoc 60.000...

Und eine Wehrpflicht würde daran nichts ändern.
Denn ich könnte sicherlich 20.000... 30.000 BWDL verpflichtend einstellen...
Aber es bedarf auch tausender  qualifizierter SaZ...
Und wer glaubt diese vollständig aus dem Pool der BWDL zu gewinnen... ist deutlich außerhalb der gesellschaftlichen Realitäten...  ;)

Es bleibt spannend wie die Regierung und unser VM dieses Problem angehen werden, wenn notwendig...





"Neue NATO-Ziele

Pistorius will bis zu 60.000 zusätzliche Soldaten

Stand: 05.06.2025 10:24 Uhr

Die NATO-Verteidigungsminister wollen in Brüssel letzte Vorbereitungen für ein großes Aufrüstungsprogramm treffen.
Dieses möchte Deutschland unterstützen, doch die Bundeswehr kämpft nach wie vor mit großer Personalnot.

Die NATO will ihre Verteidigungsfähigkeiten massiv ausbauen. Doch damit Deutschland seinen Anteil an diesen Zielen tragen kann,
braucht die Bundeswehr in der aktiven Truppe laut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bis zu 60.000 zusätzliche Soldaten.

Das sagte der SPD-Politiker vor einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister, bei dem die neuen Vorgaben gebilligt werden sollen.
"Wir gehen davon aus - das ist aber auch nur eine Daumengröße, um es klar zu sagen - dass wir rund 50.000 bis 60.000 Soldatinnen
und Soldaten in den stehenden Streitkräften mehr brauchen als heute. (...) "

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/pistorius-soldaten-bedarf-100.html





Nun also sogar bis zu 60.000 aktive Soldaten/innen mehr... (mal sehen ab welcher Zahl: aktuelles Ist 181.000 + 60.000 oder aktuelles Ziel 203.000 + 60.000)

Meine Bewertung bleibt um so mehr :

ZitatAber es bedarf auch tausender  qualifizierter SaZ...
Und wer glaubt diese vollständig aus dem Pool der BWDL zu gewinnen... ist deutlich außerhalb der gesellschaftlichen Realitäten...  ;)



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: xnos am 06. Juni 2025, 07:10:50
Aber das ist doch gar nichts Neues:

https://www.tagesspiegel.de/politik/weitere-75000-soldaten-bundeswehr-benotigt-wegen-nato-verpflichtungen-wohl-mehr-personal-11783621.html

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/boris-pistorius-mit-neuen-wehrdienst-plaenen-kriegstuechtigkeit-per-fragebogen-19783157.html

https://suv.report/bundeswehr-muss-auf-272-000-soldaten-anwachsen/

In diesen fast ein Jahr alten Beiträgen wurden das bereits thematisiert.

Allerdings: Noch im November 2024 war dann von 20.000 die Rede:

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/personalnot-bundeswehr-wehrbeauftragte-hoegl-dienstpflicht-wehrdienst-100~amp.html

Jetzt wird die Zahl auf 60.000 erhöht...

Wie gesagt: Vor einem Jahr wurde es schon öffentlich, dass der Bedarf bei über 270.000 liege.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 06. Juni 2025, 11:36:52
Es braucht Ausbilder, es braucht Unterkünfte, es braucht Stammpersonal für die neu aufzustellenden Verbände... Material ganz nebenbei auch.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: SolSim am 06. Juni 2025, 14:57:00
Mann muss es halt konsequent angehen und auf der Zeitachse aufbauen.

Frage ist halt, ob wir die Menschen ohne aktive Wehrpflicht ins Boot bekommen werden.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 07. Juni 2025, 09:01:10
Zitat von: xnos am 06. Juni 2025, 07:10:50Jetzt wird die Zahl auf 60.000 erhöht...

Wie gesagt: Vor einem Jahr wurde es schon öffentlich, dass der Bedarf bei über 270.000 liege.



Es ist wesentlicher Unterschied zwischen "mal über Etwas zu reden..." oder "zu thematisieren..."
und
einer in den NATO-Beschlüssen festgeschrieben Forderung an Deutschland.

Bzw. wenn dann in der Folge die neue Sollstärke der Bw, in den entsprechenden Regelungen zur Personalstärke der Bw, festgeschrieben wird.

Denn dann benötigt die Bw mindestens 30.000 neue Zeitsoldaten... und diese bekomme ich ausschließlich über Freiwilligkeit.
Da nützt eine Mini-Wehrpflicht, wie aktuell angedacht, nur marginal.

##########

Hier mal ein Blick von außen auf dieses Thema:

"+++ 07:35 Expertin: Wehrpflicht löst nicht Personalmangel der Bundeswehr +++

Die finnische Militärexpertin Minna Ålander warnt davor, das
Personalproblem der Bundeswehr mit einer Wehrpflicht lösen zu wollen.

Die werde "auf keinen Fall schnelle Hilfe bringen", sagte Ålander ntv.de.
Wenn man nach Aussetzen der Wehrpflicht bei Null anfangen muss,
dauert es demnach zehn bis 15 Jahre, um Wirkung zu erzielen.
In Schweden etwa, das vor acht Jahren die Wehrpflicht wieder in Kraft setzte,
gewinnt die Armee pro Jahr nur 8000 Streitkräfte durch Wehrpflicht.
"Das ist so gut wie nichts", so Ålander.
Sie plädiert dafür, die Bundeswehr für Berufssoldaten attraktiver zu machen und das Image zu verbessern."


Quelle: N-TV.de

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: xnos am 07. Juni 2025, 09:51:00
Zitat von: LwPersFw am 07. Juni 2025, 09:01:10"+++ 07:35 Expertin: Wehrpflicht löst nicht Personalmangel der Bundeswehr +++

Die finnische Militärexpertin Minna Ålander warnt davor, das
Personalproblem der Bundeswehr mit einer Wehrpflicht lösen zu wollen.

Die werde "auf keinen Fall schnelle Hilfe bringen", sagte Ålander ntv.de.
Wenn man nach Aussetzen der Wehrpflicht bei Null anfangen muss,
dauert es demnach zehn bis 15 Jahre, um Wirkung zu erzielen.
In Schweden etwa, das vor acht Jahren die Wehrpflicht wieder in Kraft setzte,
gewinnt die Armee pro Jahr nur 8000 Streitkräfte durch Wehrpflicht.
"Das ist so gut wie nichts", so Ålander.
Sie plädiert dafür, die Bundeswehr für Berufssoldaten attraktiver zu machen und das Image zu verbessern."


Und wie kann das aussehen, wenn der Haushalt das nicht hergibt (Beförderungen, neue Dienstposten schaffen, Weiterverpflichtungen, Material zur Verfügung, etc.)?

Der finanzielle Anreiz ist meiner Meinung nach für junge Menschen gegeben - obwohl ,,Berufsanfänger" ca. 2300€ Netto pro Monat ist schon echt gut! Demgegenüber: Wer will ständig quer durch Deutschland reisen (Stichwort: Work-Life-Balance)?

Natürlich müssten die Strukturen gegeben sein - und ja es sind andere Verhältnisse - aber mit Blick auf Israel, wo Männer drei und Frauen zwei Jahre Wehrdienst leisten, wäre es wohl zweckmäßiger eine Wehrpflicht von bspw. 2 Jahren für Männer und Frauen einzuführen, um die Personalproblematik anzugehen. Damit ließe sich doch arbeiten oder nicht?
Der Widerstand wäre wohl aber zu groß.

Also was tun? Vielleicht muss es einfach richtig krachen, damit eine intrinsische Motivation in allen Bevölkerungsebenen gegeben ist.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 07. Juni 2025, 12:22:10
Zitat von: xnos am 07. Juni 2025, 09:51:00Also was tun?


Genau dies ist die entscheidende Frage.

Nur ... von den verantwortlichen Politikern, insbesondere dem Verteidigungsminister und von den weiteren Verantwortlichen im BMVg, gibt es keine substanziellen  Antworten auf die Frage zur Gewinnung tausender zusätzlich benötigter qualifizierter SaZ.

Nur die üblichen leeren Worte...

Ein paar tausend FWDL (BWDL) sind nicht die Antwort.

Genauso wenig wie eine Wehrpflicht... selbst bei 3 Jahren Dauer.
Denn wer nicht freiwillig bleiben will... ist dann auch weg.
z.B. im Marinetechnikdienst brauche ich Spezialisten die auch auf See Probleme lösen können.
Dafür benötigt dieses Personal nach langjähriger Ausbildung auch Erfahrung aus dem täglichen Dienst.

Die aktuelle Diskussion, die sich primär auf Wehrpflicht und Kurz-Diener fokussiert, ist deshalb weit entfernt von einer möglichen Lösung des Personalproblems in Gänze.

Die Verantwortung dafür trägt die Bundesregierung und die Führung des BMVg.





Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Gast2025 am 07. Juni 2025, 19:54:08
Der Aufwuchs sollte m.E. als erstes in den KCs und unbedingt in Köln beginnen.

Als Rekrutenmutter sehe ich mit an, wie die zunächst sehr willigen potentiellen SaZ ewig lange auf ihre Einladung zum AC warten. Wenn Köln da erst was prüfen muss, gerne mal ein Jahr und länger. Da sind schonmal ein paar Prozent der Bewerber weg.

Dann folgt die SÜ, unglücklicher Weise ist sie teils zum Gelöbnis und zur Waffenausbildung nicht erfolgt. Konkret waren es in diesem Fall 5 Rekruten, die nach dem Gelöbnis (nach dem man feierlich geschworen hat, was der Truppe einen richtigen Schub gab und Stolz, in den ersten Wahnsinnstagen nicht Widerruf gezogen zu haben) in die Stamm mussten. Dort warten und bei pos. Ergebnis AGA wiederholen. Zum 1.4. hatten 53 angefangen. In den ersten 2 Wochen (muss man da so Drill machen und v.a. so tun, als ob das jetzt immer so bleiben wird?) Handvoll widerrufen. Von den 5 in der Stamm werden auch welche widerrufen, da sie AGA nicht nochmal von vorne machen wollen. Von 4 Trupps auf 2 Trupps geschrumpft.

Köln muss m.E. personell als erstes wachsen. Ob das alles Volljuristen sein müssen? Eingestellte Verfahren z.B. kann auch ein Laie mit den zuständigen Amtsgerichten abgleichen.

Was wir mit den KC-Mitarbeiterinnen erlebt haben, ist ein eigenes Thema. In der freien Wirtschaft läuft Bewerbergewinnung und -bindung um Welten anders.

Wenn man also mehr freiwillige SaZ wünscht, sollte man 1. anders mit Bewerbern umgehen und 2. diejenigen, die endlich an Bord sind vernünftig behandeln.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 22. Juni 2025, 10:12:19
Wenn es interessiert hier die Vorgaben zur Aufstellung des Bundeshaushalt 2025 inklusiv des darin enthaltenen Einzelplan 14 zu den Verteidigungsausgaben... inkl. Zeitplan...

Aufstellungsrundschreiben_2._RegE_2025_und_Entwurf_2026 - gesamt.pdf


Zum EP 14 darin:

"Einzelfallregelungen Aufgrund der Ausführungen in der Beschlussempfehlung und im Bericht des Haushaltsausschusses zur Grundgesetzänderung auf BT-Drs. 20/15117, S. 23 sind einige Ausgabenbereiche der Bereichsausnahme eineindeutig definiert. Andere Ausgabenbereiche sind hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zu den Bereichsausnahmen noch zu identifizieren. Es gilt Folgendes:

1. Verteidigungsausgaben

Aufgrund der Ausführungen in v. g. Beschlussempfehlung und Bericht fallen alle Ausgabetitel des Epl. 14 unter die Bereichsausnahmekategorie ,,Verteidigungsausgaben".

Potenzielle Verteidigungsausgaben in anderen Einzelplänen fallen damit ausdrücklich nicht unter die Bereichsausnahme.

Die o. g. Veranschlagungsgrundsätze sind für Ausgaben des Epl. 14 zu beachten."



D.h. alle Ausgaben im EP 14 fallen unter den Artikel 109 , Absatz 3 GG.

Somit auch die Personalausgaben.

######

Vor diesem Hintergrund ist folgende Meldung der BILD interessant:

"Haushalt 2025:

Pistorius bekommt 10.000 neue Soldatenstellen
"

Gemeint sind Planstellen.
Wenn dies stimmt, wird es spannend sein ob dies gegenüber den anderen Ministern, insbesondere dem BMI, durchsetzbar sein wird.

Das Geld ist über den Artikel 109 ja da...  ;)

Zumindest könnten dadurch die strukturellen Probleme bei den Beförderungen behoben werden, wenn die Zuweisungen gezielt erfolgen.

Es bleibt spannend...



https://m.bild.de/politik/inland/haushalt-2025-pistorius-bekommt-10-000-neue-soldatenstellen-68554f249725c2004ffc15fa?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F



Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 23. Juni 2025, 11:24:51
ARD

Zwei Tage vor Beginn des NATO-Gipfels in Den Haag stellt sich Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) den Fragen von Caren Miosga. Wie will er die Bundeswehr auf die neue Zeit vorbereiten?


"Wann sind wir kriegstüchtig, Herr Pistorius?"


https://www.ardmediathek.de/video/caren-miosga/wann-sind-wir-kriegstuechtig-herr-pistorius/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2NhcmVuLW1pb3NnYS8yMDI1LTA2LTIyXzIyLTAwLU1FU1o




Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 30. Juni 2025, 06:33:19
"Bundeswehrverband kritisiert SPD-Entscheidung zum Wehrdienst scharf – »wird nicht reichen«"

Auszug:

"Die SPD bremst Verteidigungsminister Pistorius ein, eine Rückkehr zur Wehrpflicht bleibt Tabu. Der Chef des Bundeswehrverbands reagiert empört: Viele Genossen hätten offenbar den Ernst der Lage noch nicht erfasst."

"Die SPD hatte beim Parteitag einen Eklat über den neuen Wehrdienst, den Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vorbereitet, zwar abgewendet. Allerdings haben die Genossen ihrem Minister straffe Zügel für seinen neuen Gesetzentwurf angelegt. Nachdem die Jusos zunächst einen Antrag eingebracht hatten, der einer Totalverweigerung gleichkam, fanden Parteichef Lars Klingbeil und Pistorius einen Kompromiss.

»Wir wollen keine aktivierbare gesetzliche Möglichkeit zur Heranziehung Wehrpflichtiger, bevor nicht alle Maßnahmen zur freiwilligen Steigerung ausgeschöpft sind«, lautete am Ende der Kompromiss im Parteitagsbeschluss.
"


Dann bin ich mal gespannt wann und wie unser VM die Maßnahmen zur Gewinnung von Freiwilligen für einen Dienst als SaZ bzw FWDL als ausgeschöpft erklärt...

... denn dann muss er ja eingestehen das die Bundeswehr mit den aktuellen Maßnahmen zur Personalgewinnung am Ende der Fahnenstange angekommen ist...  ;)


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-bundeswehrverband-kritisiert-spd-entscheidung-zum-wehrdienst-a-61575fda-9dde-44d5-9f87-5aeb2ad09c45


Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: xnos am 30. Juni 2025, 07:50:14
Zitat von: LwPersFw am 30. Juni 2025, 06:33:19Dann bin ich mal gespannt wann und wie unser VM die Maßnahmen zur Gewinnung von Freiwilligen für einen Dienst als SaZ bzw FWDL als ausgeschöpft erklärt...

Das ließe sich doch ohne zeitlichen Verzug realisieren: ,,Sehr geehrte Kritiker, werfen Sie einen Blick in die Statistik. Wie Sie sehen können, baut der Personalkörper seit Jahren ab. Vielen Dank.8)"

:) 
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 30. Juni 2025, 12:03:34
Die "freiwillige Option" ist Selbstbetrug. Wir schaffen seit Jahren die fehlenden 20.000 Mann nicht, und jetzt sollen sich auf einmal die nun fehlenden 80.000 völlig unverbindlich freiwillig finden? Lächerlich.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ali1896 am 30. Juni 2025, 15:24:21
Was ich mich dann frage: gucken Journalisten nicht mehr in solche Statistiken, reden sie nicht mehr mit Leuten, die es betrifft? Die müssten doch den Politikern diese Zahlen und offensichtlichen Widersprüche um die Ohren hauen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 30. Juni 2025, 15:37:05
Weite Teile der "Politik" WOLLEN die Bedrohung durch RUS nicht sehen - und statt dessen Gas / Öl von RUS kaufen - deshalb WILL man keine "Aufrüstung".

Dabei formt der Wille die Sichtweise, nicht die Tatsachen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ali1896 am 30. Juni 2025, 15:43:24
Und wenn man im Umfeld schaut, könntest du auch das Wort ,,Politik" durchbiss Wort ,,Gesellschaft" ersetzen.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: F_K am 30. Juni 2025, 16:08:02
Die Gesellschaft macht / ist Politik.

Die CDU hat die Wehrpflicht ausgesetzt, und liefert nun auch keine Taurus an die UKR.
Teile der SPD verfassen Manifeste ...
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: xnos am 07. Juli 2025, 22:29:28
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/wehrdienst-gesetz-entwurf-100.html
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: ROA2022 am 17. Juli 2025, 22:34:04
Anpassung der Grundausbildung:

https://www.bundeswehr.de/de/meldungen/modernisierung-grundausbildung-5977024
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Wehrsold.at am 19. Juli 2025, 10:27:08
Hallo,

Ich muss mich hier auch einmal zu Wort melden.

Was ich selbst als sehr erschreckend und vermessen sehe ist, dass die Bundeswehr so Mies aufgestellt ist und jedoch in der Öffentlichkeit davon reden macht wie attraktiv und aufstrebend sie momentan ist.

Dieser Faktum ist als absurdum zu behandeln.

Die zuletzt erbrachten Informationen von offizieller Stelle, Bundeswehr-News, sind so verfasst dass ein naiver dummer Junge/naives dummes Mädel glauben ,,muss", dass alles super und total toll bei der BW geworden ist.

Der fragliche Augenmerk sollte auf die Definition der Worte und Bedeutung zwischen den verfassten und gesetzten Zeilen der BW erfolgen:

Bezugnahme nehme ich daher:
Bundeswehr News Radar, ,,Anpassung der Grundausbildung..." vom 17.07.2025.



Es steht eindeutig chiffriert offen da:
Wir haben ein enormes Personalproblem.
Unter anderem nicht nur aktive Soldaten...sondern ebenso 200.000 Reservisten sind gefordert.

Grundausbildungen etc. pp müssen/sollen/werden ein Erlebnisreiches attraktives Abenteuer erwarten.

Mir klar, wer schlau ist begreift, wer nicht -> der freut und läuft - mit lachendem Gesicht in den Kreissägen Modus.


Die Anforderung sind mittlerweile so erhöht und strapaziös, dass Herr Rekrut schnellstmöglich aufgerüstet werden soll um so viele Arbeitsbereiche wie möglich zu leisten vermag.

Denn: wo Mangel an personal muss ein anderer die doppelte Arbeit leisten.

Insoweit nicht schlimm und verwerflich. Wenn der Fakt und die Tatsache nicht wäre, dass die armen Rekruten sich fühlen werden wie der depp vom Dienst. In der Tat ist das dann auch so.
Die Folge? Er wird den Dienst beenden wollen und Zack isser raus.

Es wird im Vorfeld verlangt man badet nun den Mist aus, den andere verzapft haben. Das dem nicht immer so ist und war, ist klar für Menschen die wissen wie und was war.
Eine Grundausbildung ist nun mal anstrengend, aber bei weitem kein Erlebnispark.

So wird es jedoch kommuniziert.
Es wird falsch definiert. Muss man ja, die Leute kommen sonst ja nicht...

Worte wie: es bestehen Möglichkeiten zur Heimatnahen Verwendung...ja sicherlich...im Reservistendienst in jedem Falle. Die RK ist nunmal Heimatnah. Und damit ist man direkt gewappnet für den Heimatschutz.

Aber doch bitte nicht behaupten, die Möglichkeit betrifft den Dienst. Hier sollte man schon zwei Seiten aufzeigen und schreiben wie es doch wohl wirklich ist.

Ein Schelm wer Böses denkt.

Doch halt, ich bin nicht am Ende meiner Auffassung:

Bezugnahme naheliegender Möglichkeit:

Personalprobleme (Mangel wo man hinschaut...) ob nun aktiv wie passiv. Reservisten? Haben mittlerweile auch nur noch die hälfte Lust und tendieren zum KDV-Antrag.

Ich schreibe das alles, weil ich was aufzeigen mag:

Welcher Plan kann denn hier mit dem Gesamtprogramm gefahren werden?

Richtig: ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe.


Ich hole mir Bewerber. Junge wie Alte. JEDER HAT DIE MÖGLICHKEIT. JEDER darf dabei sein. Ich brauche ja nur die Bereitschaftserklärung des Bewerbers, seinem Ist-Zustand und wenn er alles bestanden hat bei der so wichtigen EU - bekommt er die Einstellung eben.

Sollte (erwartend) der Fall eintreten, dass der Neuling in der Kompanie nach paar Tagen kein Bock mehr hat, nicht schlimm, der landet danach wieder zuhause im Bett und wird jedoch zugleich als Reservist in die Statistik aufgenommen und kann daher wunderbar weiterverwendet werden : im Fall der Fälle. Aber das wissen wir ja alles.

Ich will damit sagen:

Egal was geschieht. Entweder die Bundeswehr behält Aktive Soldaten und befördert einen endlich fruchtbaren Boden hervor der irgendwas aufstrebendes
Und zielführendes hervorbringt oder sammelt einen KDV Antrag nach dem nächsten und verliert auf zwei Seiten weiterhin:

Aktive und Reservisten

Und ehrlich?
Jeder der sich bewirbt, landet in einem Becken dass der BW zwei Dinge ermöglicht: es ist ein Soldat mehr, der die Zahlen links wie rechts um +1 anhebt.

Und wer keine Lust auf Antrag eines KDV hat, der sollte vielleicht doch nicht hingehen. Wer einmal gründlich überlegt, brauch nicht ein zweites Mal nachzudenken. Das wäre ein Schritt schlicht zu viel.
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: Ralf am 19. Juli 2025, 12:05:29
So ganz verstehe ich den Sinn des Posts nicht.
ZitatEs steht eindeutig chiffriert offen da:
Wir haben ein enormes Personalproblem.
Das ist doch überall bekannt, sagt auch der BM, nicht umsonst wird gerade am WehrRModG gebastelt, das auch verpflichtende Anteile vorsehen soll.

ZitatDie Anforderung sind mittlerweile so erhöht und strapaziös, dass Herr Rekrut schnellstmöglich aufgerüstet werden soll um so viele Arbeitsbereiche wie möglich zu leisten vermag.
Das entbehrt auch jeder Grundlage, die Inhalte sind gleich. Jeder für dann anschließend für seine Aufgabe (DP) ausgebildet und nicht noch für andere Dinge. Die Ausbildung ist Werdegangs- und DP-bezogen.

ZitatIch hole mir Bewerber. Junge wie Alte. JEDER HAT DIE MÖGLICHKEIT. JEDER darf dabei sein. Ich brauche ja nur die Bereitschaftserklärung des Bewerbers, seinem Ist-Zustand und wenn er alles bestanden hat bei der so wichtigen EU - bekommt er die Einstellung eben.
Das mag bei wenigen Monaten HSch noch funktionieren, aber nicht für die gesamte Truppe. Man braucht ja bspw. nicht nur Fallschirmjäger, sondern auch ITler, Techniker und die braucht man nicht nur an irgendeinen Ort, sondern an bestimmten Orten. Marine bietet sich an in der Nähe von Wasser, Lw-Personal in der Nähe eines Flughafen usw usw,alsonämlich dort, wo die Einheiten stationiert sind.

Deswegen verstehe ich nicht so ganz den Beitrag
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 30. August 2025, 17:27:43
Eine sachlich fundierte Zusammenfassung was die ca. nächsten 10 Jahre kommen soll.

https://youtu.be/nlPCNoXGVUc?feature=shared

Auch wenn es zukünftig zu einer Wehrpflicht kommen sollte, die mehr Mannschaften generieren würde...

...stellt sich die Frage, wie der personelle Bedarf an langdienenden SaZ/BS UoP/UmP/Offz für die vielen neuen Waffensysteme gedeckt werden soll.

Denn auch wenn ich aus dem Kreis der Wehrpflichtigen, wie zu Zeiten des Grundwehrdienstes, einen Anteil gewinnen werde...

... ist vor dem heutigen Stand der Demographie, des Mindset von GenZ und GenA, den gesellschaftlichen Problemen, ...

... nicht damit zu rechnen das diese Bedarfe auch nur ansatzweise gedeckt werden können.

Denn diesen Personalkörper werde ich auch zukünftig ausschließlich nur mit Freiwilligen decken können.

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: schlammtreiber am 10. September 2025, 14:33:08
Zitat von: LwPersFw am 30. August 2025, 17:27:43Eine sachlich fundierte Zusammenfassung was die ca. nächsten 10 Jahre kommen soll.

https://youtu.be/nlPCNoXGVUc?feature=shared


Ganz hervorragender YT Kanal übrigens
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 14. September 2025, 11:22:03
Da ja ohne Geld nix geht...  ;)

Am 16.09. geht es im Bundestag weiter mit den Beratungen zum Bundeshaushalt 2025...


https://dip.bundestag.de/vorgang/gesetz-%C3%BCber-die-feststellung-des-bundeshaushaltsplans-f%C3%BCr-das-haushaltsjahr-2025/322883


Es bleibt abzuwarten was am Ende beschlossen wird...

Einzelplan 14...

Siehe Drucksache 21/500 , ab Seite 2249


(Natürlich ist das Thema Verteidigung auch in anderen Einzelplänen zu finden... Hier einfach mal nach dem Stichwort Verteidigung suchen...)

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 20. September 2025, 08:52:06
Der EP 14 2025 ist beschlossen.

Bei den Planstellen wird es somit ein deutliches Plus geben.
ca. 10.000

Umsetzung muss abgewartet werden.

"Beschluss:
S. 2679B - Annahme in Ausschussfassung
(21/500, 21/1002, 21/1003, 21/1012, 21/1060, 21/1064, 21/1061, 21/1062),
Namentliche Abstimmung, 324:268"

Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 04. Oktober 2025, 08:23:10
t.online.de

Zitat:

"Christian Freuding

Er will das Deutsche Heer "bereit zum Kampf" machen"

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100939482/bundeswehr-er-will-das-deutsche-heer-bereit-zum-kampf-machen.html


############################

rnd.de

Zitat

",,Nicht mehr so richtig im Frieden"

Ex-Chef des Heeres: Freiwilliger Wehrdienst wird nicht reichen"



Link zu rnd
Titel: Antw:Die Zukunft der Bw
Beitrag von: LwPersFw am 04. Oktober 2025, 09:07:25
Ich kann mich General Mais nur uneingeschränkt anschließen.

Die derzeit betriebene Fokussierung auf Gewinnung von Reservisten über den neuen Wehrdienst ist der falsche Weg zum Ziel einer wirklich kriegstüchtigen Bundeswehr:


"Der Generalleutnant, der zum Jahresende in den Ruhestand geht, forderte zudem, die derzeitige Fokussierung auf den Aufwuchs der Reserve durch eine stärkere Ausrichtung auf die tatsächlich aktiven Einsatzkräfte zu ergänzen. Er betonte: ,,Wir haben der Nato nicht nur eine funktionierende logistische Drehscheibe in Deutschland versprochen, sondern auch neue Artillerie- und Pionierbataillone. Und wenn das Feldheer vorne nicht hält, dreht die Drehscheibe hinten umsonst."


Und das nur weil die Verantwortlichen im BMVg selbst keinen sachgerechten Plan haben, wie man genügend Freiwillige für SaZ-Lang und später BS gewinnen kann.

Die Gruppe der BS/SaZ-lang soll auf 260.000 wachsen.
Das ist ein Plus von ca. 80.000 !!
Selbst mit einem Pflichtwehrdienst wird diese Zahl, mit den bestehenden Maßnahmen/Konzepten der Personalgewinnung, nicht zu erreichen sein.

Denn z.B. vor dem Hintergrund
+ der Demographie,
+ der Entwicklung des zivilen Arbeitsmarktes in den nächsten 10 Jahren (es werden ca. 7 Millionen Arbeitskräfte gegenüber heute fehlen),
+ des Mindsets der GenZ und GenA
werden auch über einen Pflichtdienst nicht genügend Freiwillige zu gewinnen sein.
Auch in diesem Punkt wird es nicht wie "früher", zu Zeiten des Grundwehrdienstes, sein...